Klaus Depta

Dr. Klaus Depta, Leiter der Stabsstellen Öffentlichkeitsarbeit und Rundfunk im Bischöflichen Generalvikariat Fulda, leitet die Gesprächsrunde. Zu Gast sind Menschen, die etwas über sich und ihren Glauben berichten.

Dr. Depta, was ist Ihre Lieblingsbibelstelle?

Mt 25, 14-30 par: Als Christen haben wir eine klare Aufgabe: die frohmachende Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und, obwohl es ein Geschenk Gottes ist, am Kommen des Reiches mitzuwirken. Das bedeutet für mich auch, möglichst diese Welt täglich ein kleines bisschen besser zu machen. Dazu muss ich als Christ meine von Gott geschenkten Talente gebrauchen.

Besonders wichtig ist mir ein Zitat, das in meinem Büro hängt! „Sage nicht deinem Gott, dass du ein großes Problem hast! Sage deinem Problem, dass du einen großen Gott hast!“

Welche (christlichen) Werte sind Ihnen besonders wichtig?

Alles Wichtige steht schon in den Geboten der Gottes- und Nächstenliebe. Von mir aus auch in der goldenen Regel „Behandele andere so, wie du behandelt werden möchtest!“ Und natürlich sind alle Menschen, ausnahmslos, egal welcher Religion, Hautfarbe, Rassenzugehörigkeit usw. sie angehören, gleichermaßen Kinder Gottes.

Nennen Sie uns eine Lebensweisheit aus Ihrem Erfahrungsschatz

Die zehn Angebote Gottes sind Lebensweisheiten genug. Aber als jemand, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Ruhrgebietskabarettisten Jürgen von Manger aufgewachsen ist, hat mich ein Spruch seiner Bühnenfigur Adolf Tegtmeier geprägt: „Einfach Mensch bleiben.“ Aktualisiert und semantisch etwas verschoben heißt das beim Kabarettisten Dieter Nuhr: „Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten!“

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?

Ich habe relativ kurze Zeit vor Ausbruch des Bürgerkriegs Syrien (und auch Jordanien) besucht. Dorthin würde ich gerne noch einmal zurückkehren.

Welche Sendungen bei Bibel TV sehen Sie gerne?

Vor vielen Jahren durfte ich einmal Pinchas und Ruth Lapide gemeinsam in einer Veranstaltung erleben und war sehr beeindruckt. Deshalb, aber auch weil ich immer wieder für mich neue Sichtweisen entdecke, schaue ich mir gerne, wenn ich die Zeit dazu finde, „Die Bibel aus jüdischer Sicht“ mit Ruth Lapide an.

Worüber können Sie lachen?

Über alles, was eine unerwartete Pointe mit sich bringt. Das kann auch schon mal Klamauk sein, wenn auch nicht so platt, wie ich das bei vielen der selbsternannten Comedians erlebe. Ich lache auch gerne über mich selbst, spiele auch gerne anderen einmal einen Streich. Denken Sie nur an „meine Lieblingsbibelstelle“, die in meinem Büro hängt … (s.o.)

Was gibt Ihnen Kraft im Alltag?

Da gibt es ganz viele Dinge. Ganz wesentlich ist mir das Gespräch mit meiner Frau, wenn wir beide von der Arbeit nach Hause kommen und uns gegenseitig befragen, wie unser Tag war. Das entlastet sofort. Denn im Alltag gibt es ja nicht nur angenehme Dinge.
Als Rundfunkjournalist, auch als Moderator von „Talk am Dom“ habe ich dann immer wieder Begegnungen mit Menschen, die auf beeindruckende Weise ihren Weg gefunden haben, ihr Leben zu meistern. Ohne jemanden herausheben zu wollen, denke ich an den Pfarrer, der vor Jahren in seinem Pfarrhaus eine Poststelle eingerichtet hatte, damit die Leute im Dorf weiterhin ihre Päckchen im Dorf bekommen … und natürlich den Kontakt zur Kirche halten. Heute sammelt er Altpapier und Kronkorken und finanziert damit einen Mittagstisch für Bedürftige.
Und ich denke an den Arzt, der in Afghanistan als christliche Initiative Schulen und Krankenstationen baut und den Menschen hilft.
Oder an den „echten“ Tatortreiniger, der eben sagt: seinen Beruf könne er ohne ein Vater Unser gar nicht durchhalten.
Da bin ich schon sehr dankbar, wenn ich solchen Menschen bei „Talk am Dom“ begegnen darf.
Als jemand, der sich seit rund 40 Jahren in vielen Rundfunkbeiträgen, Zeitschriftenartikeln und Büchern mit „Christlichem in Rock- und Popmusik“ beschäftigt, fällt mir ein Satz von John Lennon ein: „Leben ist das, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“ Bei mir wird daraus dann eher das schlichte Wort „Der Mensch denkt, und Gott lenkt!“ Deshalb ist ganz klar: Ohne regelmäßige Rückbindung an Gott, sprich: ohne das tägliche Gebet, geht gar nichts.

Welche Botschaft möchten Sie unseren Zuschauern mit auf den Weg geben?

Die Geschichte von dem frommen Mann, der trotz Hochwasserwarnung sein Haus nicht verlässt, auf Radiowarnungen nicht reagiert, weder ins Polizeiauto, noch in ein Rettungsboot noch in einen Hubschrauber einsteigt, weil er auf Gott vertraut. Als er schließlich ertrinkt und sich dann bitterlich bei seinem Schöpfer beklagt, gibt der ihm die Antwort: „Ich habe dir Radiowarnungen, ein Polizeiauto, ein Rettungsboot und einen Hubschrauber geschickt. Einsteigen musst du schon selbst!“

Ansonsten gilt das herrliche Wort von Papst Johannes XXIII.: „Nimm dich selbst nicht so wichtig!“