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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Gegen den Fürsten von Tyrus: 28,1–10
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus: So spricht GOTT, der Herr: Weil sich dein Herz überhoben hat und du sagtest: Ich bin ein Gott, einen Wohnsitz für Götter bewohne ich im Herzen der Meere. Doch du bist ein Mensch und kein Gott, obwohl du dein Herz dem Herzen eines Gottes gleichgestellt hast.
3 Siehe, du bist weiser als Daniel. / Kein Geheimnis war dir zu dunkel.
4 Durch deine Weisheit und Einsicht / schufst du dir Reichtum. Mit Gold und Silber / fülltest du deine Kammern.
5 Durch deine gewaltige Weisheit, durch deinen Handel / hast du deinen Reichtum vermehrt. Doch dein Herz hat sich erhoben / wegen all deines Reichtums.
6 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil du dein Herz / dem Herzen eines Gottes gleichgemacht hast,
7 darum, siehe, bringe ich Fremde über dich, / tyrannische Nationen. Sie zücken ihre Schwerter gegen all deine prächtige Weisheit, / entweihen deinen strahlenden Glanz.
8 Sie stoßen dich hinab in das Grab; / wie einer durchbohrt wird und stirbt, so stirbst du / im Herzen der Meere.
9 Wirst du dann angesichts deiner Mörder noch sagen: / Ich bin ein Gott? Du bist ein Mensch und kein Gott / in der Hand derer, die dich durchbohren.
10 Wie Unbeschnittene sterben, / so stirbst du durch Fremde; denn ich habe gesprochen - / Spruch GOTTES, des Herrn.
Totenklage über den König von Tyrus: 28,11–19
11 Das Wort des HERRN erging an mich:
12 Menschensohn, stimm eine Totenklage an über den König von Tyrus und sag zu ihm: So spricht GOTT, der Herr: Du warst ein vollendet gestaltetes Siegel, / voll Weisheit und vollkommener Schönheit.
13 Im Garten Gottes, in Eden, bist du gewesen. / Allerlei kostbare Steine umgaben dich: Rubin, Topas, dazu Jaspis, / Chrysolith, Karneol und Onyx, / Saphir, Karfunkelstein und Smaragd. Aus Gold war alles gemacht, / was an dir erhöht und vertieft war, all diese Zierden brachte man an, / am Tag, als du erschaffen wurdest.
14 Du, Kerub, mit ausgebreiteten, schützenden Flügeln, / ich hatte dich eingesetzt. Auf dem heiligen Berg der Götter bist du gewesen. Zwischen den feurigen Steinen gingst du umher.
15 Ohne Tadel warst du auf deinen Wegen / seit dem Tag, an dem du erschaffen wurdest, / bis Verbrechen an dir gefunden wurde.
16 Durch deinen ausgedehnten Handel / wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, / in Sünde bist du gefallen. Da habe ich dich entweiht, entfernt vom Berg der Götter, / und dich zugrunde gerichtet, du beschirmender Kerub, / weg aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Hochmütig war dein Herz geworden, / weil du so schön warst. Du hast deine Weisheit vernichtet, / verblendet vom strahlenden Glanz. Ich stieß dich auf die Erde hinab. / Den Blicken der Könige gab ich dich preis, damit sie dich alle begaffen.
18 Du hast durch deine gewaltige Schuld, / durch Unrecht bei deinem Handelsgeschäft deine Heiligtümer entweiht. So ließ ich mitten aus dir Feuer hervorbrechen. / Das hat dich verzehrt. Vor den Augen all derer, die dich sahen, / machte ich dich zu Asche auf der Erde.
19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, / sind entsetzt über dich. Zum Schrecken bist du geworden, / du bist für immer dahin.
Gegen Sidon: 28,20–23
20 Das Wort des HERRN erging an mich:
21 Menschensohn, richte dein Gesicht auf Sidon, tritt als Prophet gegen es auf
22 und sag: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, Sidon, / und verherrliche mich in deiner Mitte. Dann werden sie erkennen, / dass ich der HERR bin, wenn ich an ihm das Urteil vollstrecke / und mich an ihm als heilig erweise.
23 Ich schicke ihm Pest und Blut / in seine Gassen. Und es fallen in seiner Mitte Erschlagene, / wenn das Schwert von überallher auf es einschlägt. Dann werden sie erkennen, / dass ich der HERR bin.
Verheißung für Israel: 28,24–26
24 Dann droht dem Haus Israel kein stechender Dorn und kein verletzender Stachel mehr von allen ringsum, die sie verachten. Daran werden sie erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
25 So spricht GOTT, der Herr: Wenn ich die vom Haus Israel aus all den Ländern zusammenführe, in die sie zerstreut sind, dann erweise ich mich an ihnen vor den Augen der Völker als heilig. Sie werden auf ihrem Ackerboden wohnen, den ich meinem Knecht Jakob gegeben habe.
26 Dort werden sie in Sicherheit leben; sie werden Häuser bauen und Weinberge pflanzen. Sie wohnen in Sicherheit, sobald ich an all denen, die sie ringsum verachtet haben, das Urteil vollstrecke. Dann werden sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Drohrede und Klagelied über den Fürsten von Tyrus
1 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:
2 Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr, Herr: Weil dein Herz hoch hinaus will und du sagst: »Gott bin ich, den Wohnsitz der Götter bewohne ich im Herzen der Meere!«, während du {doch nur} ein Mensch bist und nicht Gott; du aber erhebst dein Herz, als wäre es Gottes Herz[7]w. du aber machst dein Herz wie das Herz Gottes –
3 siehe, du bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich;
4 durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du dir Reichtum[8]o. Macht erworben und hast Gold und Silber in deine Schatzkammern geschafft;
5 durch die Größe deiner Weisheit hast du mit deinem Handel deinen Reichtum vermehrt, dein Herz wollte wegen deines Reichtums hoch hinaus –;
6 darum, so spricht der Herr, Herr: Weil du dein Herz erhebst, als wäre es Gottes Herz[9]w. Weil du dein Herz machst wie das Herz Gottes,
7 darum, siehe, ich bringe Fremde über dich, die gewalttätigsten Nationen, die werden ihre Schwerter ziehen gegen die Schönheit deiner Weisheit und werden deinen Glanz entweihen.
8 In die Grube werden sie dich hinabfahren lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben im Herzen der Meere.
9 Wirst du dann angesichts deiner Mörder auch noch sagen: »Gott bin ich!«, während du {doch nur} ein Mensch bist und nicht Gott, in der Hand derer, die dich durchbohren[1]so mit einer hebr. Handschriftengruppe; Mas. T. : die dich entweihen?
10 Den Tod[2]Im Hebr. steht die Mehrzahl zum Ausdruck der Verstärkung. von Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden; denn ich habe geredet, spricht der Herr, Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.
11 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:
12 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, Herr: Du warst das vollendete Siegel[4]So konnte der Text vor der Vokalisierung durch die Masoreten verstanden werden. Mas. T. : der vollendete Versiegelnde, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit,
13 du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder {Art} war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Nephrit, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe[5]Die Bedeutung des Wortes ist unsicher. Die Üs. hat versucht, sich ihr vom Textzusammenhang her zu nähern. und deine Perlen[5]Die Bedeutung des Wortes ist unsicher. Die Üs. hat versucht, sich ihr vom Textzusammenhang her zu nähern. an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.
14 Du warst ein mit ausgebreiteten {Flügeln}[6]o. ein glänzender schirmender Cherub, und ich hatte dich {dazu} gemacht[7]Vor der Vokalisierung durch die Masoreten ließ sich auch lesen: Einem glänzenden, schirmenden Cherub hatte ich dich zugesellt; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher.
15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand.
16 Durch die Menge deines Handels fülltest du[8]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : füllten sie dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub[9]Vor der Vokalisierung durch die Masoreten ließ sich auch lesen: und der beschirmende Cherub trieb dich ins Verderben, aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichtegemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen.
18 Durch die Menge deiner Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.
19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig!
Drohrede gegen Sidon – Die zukünftige Heilszeit für Israel
20 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:
21 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Sidon und weissage über es,
22 und sage: So spricht der Herr, Herr: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen; und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich Strafgerichte an ihm übe und mich an ihm als heilig erweise.
23 Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf seine Straßen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert, {das} von allen Seiten über es {kommt}. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin. –
24 Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen schmerzenden Stachel geben von allen {Nachbarn} um sie her, die sie verachten. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr, Herr, bin.
25 So spricht der Herr, Herr: Wenn ich das Haus Israel aus den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und ich mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise, dann werden sie in ihrem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe.
26 Und sie werden in Sicherheit darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin, ihr Gott.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Das Gericht über den König von Tyrus
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
2 Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz überhebt und spricht: »Ich bin ein Gott, ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer«, während du doch ein Mensch und nicht Gott bist; dennoch überhebt sich dein Herz, als wäre es eines Gottes Herz, –
3 siehe, du hältst dich für klüger als Daniel, dass dir nichts verborgen sei,
4 und habest dir durch deine Klugheit und deinen Verstand Macht erworben und Schätze von Gold und Silber gesammelt
5 und habest in deiner großen Weisheit durch deinen Handel deine Macht gemehrt; nun bist du so stolz geworden, weil du so mächtig bist.
6 Darum, so spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz überhebt, als wäre es eines Gottes Herz,
7 darum siehe, ich will Fremde über dich schicken, die Gewalttätigsten unter den Völkern; die sollen ihr Schwert zücken gegen deine schöne Weisheit und sollen deinen Glanz entweihen.
8 Sie sollen dich hinunterstoßen in die Grube, dass du den Tod eines Erschlagenen stirbst mitten im Meer.
9 Was gilt’s, wirst du dann vor deinen Henkern noch sagen: »Ich bin Gott«, während du doch nicht Gott bist, sondern ein Mensch und in der Hand deiner Henker?
10 Du sollst den Tod von Unbeschnittenen sterben durch die Hand von Fremden; denn ich habe es geredet, spricht Gott der HERR.
Klagelied über den König von Tyrus
11 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
12 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Du warst ein vollendet gestaltetes Siegel, voller Weisheit und über die Maßen schön.
13 In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.
14 Du warst ein glänzender, schirmender Cherub und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt; ein Gott warst du und wandeltest inmitten der feurigen Steine.
15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde.
16 Durch deinen großen Handel wurdest du voll von Gewalttat und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz, darum habe ich dich zu Boden gestürzt und ein Schauspiel aus dir gemacht vor den Königen.
18 Weil du mit deiner großen Missetat durch unrechten Handel dein Heiligtum entweiht hast, darum habe ich ein Feuer aus dir hervorbrechen lassen, das dich verzehrte und dich zu Asche gemacht hat auf der Erde vor aller Augen.
19 Alle, die dich kannten unter den Völkern, haben sich über dich entsetzt, dass du zum Schrecken geworden bist und es aus ist mit dir für immer.
Das Gericht über Sidon
20 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
21 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Sidon und weissage gegen die Stadt
22 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will meine Herrlichkeit erweisen in deiner Mitte, damit man erfahren soll, dass ich der HERR bin, wenn ich das Gericht über die Stadt ergehen lasse und an ihr zeige, dass ich heilig bin.
23 Und ich will Pest und Blutvergießen in ihre Gassen schicken, und in ihr sollen Erschlagene liegen, gefallen durch das Schwert, das von allen Seiten über sie kommt; und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin.
24 Und forthin soll für das Haus Israel von all seinen feindseligen Nachbarn ringsum kein Dorn übrig bleiben, es zu stechen, und kein Gestrüpp, ihm wehe zu tun, damit sie erfahren, dass ich Gott der HERR bin.
Israels Heil nach dem Gericht
25 So spricht Gott der HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder sammle aus den Völkern, unter die sie zerstreut sind, so will ich an ihnen vor den Augen der Völker zeigen, dass ich heilig bin. Und sie sollen wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe,
26 und sollen darin sicher wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen. Ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Gericht ergehen lasse über alle ihre Feinde rings um sie her, und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott bin.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart