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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Erzählung und Lehre aus der Geschichte Israels

1 Ein Weisheitslied Asafs. Lausche, mein Volk, meiner Weisung! * Neigt euer Ohr den Worten meines Munds!

2 Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; * ich will Geheimnisse der Vorzeit verkünden.

3 Was wir hörten und erfuhren, * was uns die Väter erzählten,

4 das wollen wir ihren Kindern nicht verbergen, * sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: die ruhmreichen Taten des HERRN und seine Stärke, * die Wunder, die er getan hat.

5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob, * Weisung gab er in Israel und gebot unseren Vätern, * ihre Kinder das alles zu lehren,

6 damit das kommende Geschlecht davon erfahre, / die Kinder, die noch geboren werden; * sie sollen aufstehen und es ihren Kindern erzählen,

7 damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen * und seine Gebote bewahren

8 und nicht werden wie ihre Väter, * ein Geschlecht voll Trotz und Empörung, ein Geschlecht, dessen Herz nicht fest war * und dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.

9 Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, * wandten den Rücken am Tag der Schlacht;

10 Gottes Bund hielten sie nicht, * sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.

11 Sie vergaßen seine Taten, * die Wunder, die er sie sehen ließ.

12 Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder * im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan.

13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, * er ließ das Wasser feststehen wie einen Damm.

14 Er führte sie bei Tag mit der Wolke * und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.

15 Er spaltete Felsen in der Wüste * und gab dem Volk reichlich zu trinken, wie mit Wassern der Urflut.

16 Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, * ließ Wasser fließen gleich Strömen.

17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn, * sie trotzten in der Wüste dem Höchsten.

18 In ihrem Herzen versuchten sie Gott: * Sie forderten Nahrung für ihr Verlangen.

19 Sie redeten gegen Gott; / sie fragten: Kann uns denn Gott * den Tisch decken in der Wüste?

20 Zwar hat er an den Felsen geschlagen, * sodass Wasser floss und Bäche strömten. Kann er auch Brot geben * und Fleisch bereiten seinem Volk?

21 Das hörte der HERR und ergrimmte; / Feuer flammte auf gegen Jakob, * Zorn erhob sich gegen Israel,

22 weil sie Gott nicht glaubten * und nicht auf seine Hilfe vertrauten.

23 Da gebot er den Wolken droben * und öffnete die Tore des Himmels.

24 Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, * er gab ihnen Korn vom Himmel.

25 Jeder aß vom Brot der Starken; * er sandte Nahrung, sie zu sättigen.

26 Er ließ den Ostwind losbrechen am Himmel, * führte in seiner Macht den Südwind herbei.

27 Er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, * gefiederte Vögel wie Sand am Meer.

28 Er ließ sie mitten ins Lager fallen, * rings um ihre Zelte.

29 Sie aßen und wurden reichlich gesättigt; * er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.

30 Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, * noch war die Speise in ihrem Mund,

31 da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; / unter ihren Kräftigen schlug er zu * und streckte die jungen Männer Israels nieder.

32 Doch sie sündigten trotz allem weiter * und glaubten nicht seinen Wundern.

33 Darum ließ er ihre Tage schwinden wie einen Hauch * und ihre Jahre in jähem Schrecken.

34 Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, * kehrten um und suchten ihn.

35 Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist * und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.

36 Doch sie täuschten ihn mit ihrem Mund * und belogen ihn mit ihrer Zunge.

37 Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, * sie hielten seinem Bund nicht die Treue.

38 Doch er ist barmherzig, * vergab die Schuld und vernichtete nicht. Oftmals ließ er ab von seinem Zorn * und unterdrückte seinen Groll.

39 Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, * nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.

40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, * ihn gekränkt in der Steppe!

41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe, * sie reizten den Heiligen Israels.

42 Sie dachten nicht mehr an seine Hand, * an den Tag, als er sie vom Gegner befreite,

43 als er in Ägypten seine Zeichen tat * und seine Wunder im Gefilde von Zoan.

44 Er verwandelte ihre Flüsse und Bäche in Blut; * sie konnten daraus nicht mehr trinken.

45 Er schickte einen Schwarm von Fliegen gegen sie, der fraß sie auf, * ein Heer von Fröschen, das sie vertilgte.

46 Ihre Ernte überließ er den Grillen * und Heuschrecken den Ertrag ihrer Mühen.

47 Ihre Reben zerschlug er mit Hagel, * ihre Maulbeerbäume mit Körnern aus Eis.

48 Ihr Vieh überließ er dem Hagel * und ihre Herden den Seuchen.

49 Er schickte gegen sie die Glut seines Zorns, / Grimm und Wut und Bedrängnis, * Boten des Unheils in Scharen.

50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; / er bewahrte sie nicht vor dem Tod * und lieferte ihr Leben der Pest aus.

51 Er schlug in Ägypten alle Erstgeburt, * in den Zelten Hams die Erstlinge ihrer Manneskraft.

52 Dann führte er sein Volk hinaus wie Schafe, * leitete sie wie eine Herde durch die Wüste.

53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, * doch ihre Feinde bedeckte das Meer.

54 Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, * zum Berg, den seine Rechte erworben hat.

55 Er vertrieb die Nationen vor ihnen / und verteilte ihr Land als Erbe * und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.

56 Doch sie versuchten ihn und trotzten Gott, dem Höchsten; * sie hielten sich nicht an seine Zeugnisse.

57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab, * sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt.

58 Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen * und reizten seine Eifersucht mit den Bildern ihrer Götter.

59 Gott hörte es und er ergrimmte, * ganz und gar verwarf er Israel.

60 Er gab seine Wohnung auf in Schilo, * das Zelt, das er aufgerichtet hatte unter den Menschen.

61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft, * seine Zierde in die Hand des Feindes.

62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus * und war voll Grimm über sein Eigentum.

63 Die jungen Männer fraß das Feuer; * den jungen Mädchen sang man kein Brautlied.

64 Die Priester wurden mit dem Schwert erschlagen; * die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.

65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, * wie ein Held, der betäubt war vom Wein.

66 Er schlug seine Feinde zurück * und übergab sie ewiger Schande.

67 Das Zelt Josefs verwarf er, * dem Stamm Efraim entzog er die Erwählung.

68 Doch den Stamm Juda erwählte er, * den Berg Zion, den er liebt.

69 Dort baute er sein hoch ragendes Heiligtum, * so fest wie die Erde, die er für immer gegründet hat.

70 Und er erwählte David, seinen Knecht; * er holte ihn weg von den Hürden der Schafe,

71 von den Muttertieren nahm er ihn fort, / damit er Jakob weide, sein Volk, * und Israel, sein Erbe.

72 Und er weidete sie mit lauterem Herzen * und führte sie mit klugen Händen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Psalm 78

1 Ein Maskil[1]s. Anm. zu Ps32,1. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes!

2 Ich will meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will hervorbringen[2]w. hervorsprudeln lassen Rätsel aus der Vorzeit.

3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,

4 wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen und der künftigen Generation erzählen die Ruhmestaten des Herrn und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.

5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz aufgestellt in Israel und gebot unseren Vätern, sie ihren Söhnen kundzutun,

6 damit die künftige Generation sie kenne, die Söhne, die geboren werden sollten, und {auch} sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten.

7 Damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten.

8 Damit sie nicht würden wie ihre Väter, eine widersetzliche und widerspenstige Generation, eine Generation, deren Herz nicht fest war[3]w. die ihr Herz nicht festigte und deren Geist nicht treu war gegen Gott,

9 {wie} die Söhne Ephraim, gerüstete Bogenschützen, sich wendeten am Tag des Kampfes.

10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln.

11 Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen.

12 Er tat Wunder vor ihren Vätern im Lande Ägypten, dem Gebiet Zoans[4]eine Stadt in Unterägypten.

13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, er ließ das Wasser stehen wie einen Damm.

14 Er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers.

15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich, wie mit Fluten[5]dasselbe hebr. Wort wie in 1Mo 1,2 »Tiefe«.

16 Er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen wie Flüsse.

17 Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, sich gegen den Höchsten widerspenstig zu zeigen in der Wüste.

18 Sie stellten in ihrem Herzen Gott auf die Probe, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste.

19 Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott imstande sein, {uns} in der Wüste einen Tisch zu bereiten?

20 Siehe, den Felsen hat er {zwar} geschlagen, und Wasser floss {heraus} , und Bäche strömten. Wird er {aber} auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?

21 Darum, als der Herr es hörte, wurde er zornig, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel,

22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.

23 Und doch hat er den Wolken oben geboten und die Torflügel des Himmels geöffnet.

24 Und hat Manna auf sie regnen lassen, dass sie es äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben.

25 Ein jeder aß Brot der Starken[6]d. h. Brot der Engel. Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung.

26 Er ließ den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Stärke den Südwind herbei.

27 Er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel[7]w. geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere,

28 und ließ {sie} mitten in sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen.

29 Da aßen sie und wurden sehr satt, und was sie verlangten[8]w. ihr Verlangen, brachte er ihnen.

30 Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund,

31 da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte {viele} unter ihren stattlichen Leuten um. Die jungen Männer Israels streckte er nieder[1]w. zwang er in die Knie.

32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder.

33 Da ließ er in Nichtigkeit hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken.

34 Wenn er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten nach Gott.

35 Und sie dachten daran, dass Gott ihr Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.

36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn.

37 Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenüber, und sie blieben nicht treu an seinem Bund.

38 Er aber war barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm.

39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.

40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde!

41 Immer wieder stellten sie Gott auf die Probe und kränkten den Heiligen Israels.

42 Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,

43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet Zoans:

44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut und ihre Bäche, sodass sie nicht mehr trinken konnten.

45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.

46 Ihren Ertrag gab er der Heuschreckenlarve, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke.

47 Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit Wasserflut.

48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.

49 Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Grimm, Verwünschung und Bedrängnis, eine Schar[2]w. eine Sendung von Unheilsboten.

50 Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis.

51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams.

52 Und er ließ sein Volk aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste.

53 Er führte sie sicher, sodass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer.

54 Er brachte sie in sein heiliges Land[3]w. zur Grenze seines Heiligtums, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat.

55 Er vertrieb Nationen vor ihnen und verteilte sie mit der Messschnur des Erbteils[4]d. h. als zugemessenes Erbe und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels.

56 Aber sie stellten Gott, den Höchsten, auf die Probe und waren widerspenstig {gegen ihn} ; und seine Mahnungen beachteten sie nicht.

57 Sie wurden abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen[5]o. drehten sich wie ein trügerischer Bogen.

58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Götzenbildern.

59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verwarf Israel völlig.

60 Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte[1]w. wohnen ließ.

61 Und er gab seine Kraft[2]Gemeint ist die Bundeslade. in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit[2]Gemeint ist die Bundeslade. in die Hand des Bedrängers.

62 Er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er.

63 Seine jungen Männer fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen[3]d. h. in Hochzeitsliedern.

64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht[4]d. h. sie konnten keine Totenklage halten.

65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der bezwungen war vom Wein.

66 Und er schlug seine Bedränger zurück, ewige Schande bereitete er ihnen.

67 Und er verwarf das Zelt Josefs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht,

68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat.

69 Er baute sein Heiligtum wie {Himmels} höhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat.

70 Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe.

71 Von den Muttertieren[5]w. Säugenden weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil.

72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.

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