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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

VISIONSZYKLUS: 7,1–9,6

Erste Vision: Heuschrecken: 7,1–3

1 Dies hat GOTT, der Herr, mich sehen lassen: Siehe, da war einer, der einen Heuschreckenschwarm formte, als die Spätsaat zu wachsen begann. Und siehe, die Spätsaat folgt auf den Schnitt für den König.

2 Sie machten sich daran, alles Grün im Land zu vertilgen. Da rief ich: Herr und GOTT, vergib doch! Wie kann Jakob bestehen? Er ist ja so klein.

3 Da hatte der HERR Mitleid: Es wird nicht geschehen - sprach der HERR.

Zweite Vision: Feuerregen: 7,4–6

4 Dies hat GOTT, der Herr, mich sehen lassen: Siehe, da rief jemand einen Angriff mit Feuer herbei, Herr und GOTT, und es fraß die große Urflut und wollte das Ackerland verschlingen.

5 Da rief ich: Herr und GOTT, halte doch ein! Wie kann Jakob bestehen? Er ist ja so klein.

6 Da hatte der HERR Mitleid: Auch das wird nicht geschehen - sprach GOTT, der Herr.

Dritte Vision: der Herr mit dem Zinnschwert: 7,7–9

7 Dies hat er mich sehen lassen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer aus Zinn und in seiner Hand war Zinn.

8 Und der HERR fragte mich: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Zinn. Da sagte der Herr: Siehe, ich lege Zinn in die Mitte meines Volkes Israel. Ich gehe nicht noch einmal an ihm vorüber.

9 Isaaks Kulthöhen werden verwüstet und Israels Heiligtümer zerstört; mit dem Schwert erhebe ich mich gegen das Haus Jerobeam.

Amos und Amazja: 7,10–17

10 Amazja, der Priester von Bet-El, sandte zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm sagen: Mitten im Haus Israel hat sich Amos gegen dich verschworen; seine Worte sind unerträglich für das Land.

11 Denn so sagt Amos: Jerobeam stirbt durch das Schwert und Israel muss in die Verbannung ziehen, fort von seinem Boden.

12 Zu Amos aber sagte Amazja: Seher, geh, flieh ins Land Juda! Iss dort dein Brot und prophezeie dort!

13 In Bet-El darfst du nicht mehr prophezeien; denn das hier ist das königliche Heiligtum und der Reichstempel.

14 Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehhirte und veredle Maulbeerfeigen.

15 Aber der HERR hat mich hinter meiner Herde weggenommen und zu mir gesagt: Geh und prophezeie meinem Volk Israel!

16 Darum höre jetzt das Wort des HERRN! Du sagst: Prophezeie nicht gegen Israel und geifere nicht gegen das Haus Isaak!

17 Darum - so spricht der HERR: Deine Frau wird zur Hure in der Stadt, deine Söhne und Töchter fallen unter dem Schwert, dein Boden wird mit der Messschnur verteilt, du selbst stirbst auf unreinem Boden und Israel muss in die Verbannung ziehen, fort von seinem Boden.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Drei Visionen vom kommenden Gericht – Ausweisung des Amos aus Bethel

1 So ließ der Herr, Herr, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als das Spätgras zu wachsen anfing, – und siehe, das Spätgras {kommt} nach dem Königsmähen.

2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sagte ich: Herr, Herr, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein.

3 Der Herr ließ es sich gereuen. Es soll nicht geschehen!, sprach der Herr.

4 So ließ der Herr, Herr, mich sehen: Siehe, der Herr, Herr, rief einen Feuerregen[12]so mit anderer Wortabtrennung; Mas. T. : rief, um mit dem Feuer in einen Rechtsstreit zu treten; der fraß die große Flut[13]o. Tiefe und wollte das Ackerland[14]w. den Anteil {des Landes des Herrn} ; d. h. Israel fressen.

5 Da sprach ich: Herr, Herr, lass doch ab! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein.

6 Der Herr ließ es sich gereuen. Auch das soll nicht geschehen!, sprach der Herr, Herr.

7 So ließ er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer, {die mit einem} Senkblei {gerichtet war} , und in seiner Hand war ein Senkblei.

8 Und der Herr sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich gehe künftig nicht mehr {schonend} an ihm vorüber.

9 Dann veröden die Höhen Isaaks, und die Heiligtümer Israels liegen in Trümmern, und gegen das Haus Jerobeams erhebe ich mich mit dem Schwert.

10 Und Amazja, der Priester von Bethel, sandte zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ sagen: Amos betreibt eine Verschwörung gegen dich mitten im Haus Israel. Das Land kann all seine Worte nicht ertragen.

11 Denn so hat Amos gesprochen: Durchs Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel wird ganz bestimmt aus seinem Land gefangen wegziehen.

12 Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das Land Juda! Iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen!

13 Aber in Bethel sollst du künftig nicht mehr weissagen; denn das Heiligtum des Königs ist hier und hier ist der Tempel des Königreiches.

14 Da antwortete Amos und sagte zu Amazja: Ich bin kein Prophet und bin kein Prophetensohn[1]o. Prophetenschüler, sondern ein Viehhirte bin ich und ein Maulbeerfeigenzüchter[2]w. einer, der Maulbeerfeigen ritzt; d. i. um die Reife zu fördern.

15 Aber der Herr holte mich hinter dem Kleinvieh weg, und der Herr sprach zu mir: Geh hin, weissage meinem Volk Israel! –

16 Und nun höre das Wort des Herrn: Du sagst, du sollst nicht weissagen über Israel und sollst nicht reden[3]w. herabtriefen lassen {die Worte} , o. {die Rede} strömen lassen über das Haus Isaak.

17 Darum, so spricht der Herr: Deine Frau wird zur Hure werden in der Stadt, und deine Söhne und deine Töchter werden durchs Schwert fallen, dein Land wird mit der Messschnur verteilt werden, und du selbst wirst in einem unreinen Land sterben; und Israel wird gewiss aus seinem Land gefangen wegziehen.

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