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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DANIELS VISION VOM WIDDER UND ZIEGENBOCK: 8,1–27

1 Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Belschazzar hatte ich, Daniel, eine Vision, nach jener anderen, die ich früher gehabt hatte.

2 Ich hatte eine Vision, und während ich sie sah, befand ich mich in der Burg Susa, die in der Provinz Elam liegt, am Ulai-Kanal.

3 Ich blickte auf und sah, wie ein Widder am Kanal stand; er hatte zwei Hörner. Beide Hörner waren sehr hoch; doch das eine war noch höher als das andere und das höhere wuchs ihm zuletzt.

4 Ich sah, wie der Widder nach Westen, Norden und Süden stieß; kein Tier hielt ihm stand und es gab keinen, der sich aus seiner Gewalt retten konnte. Er tat, was er wollte, und machte sich groß.

5 Dann bemerkte ich einen Ziegenbock; er überquerte von Westen her die ganze Erde, ohne aber den Boden zu berühren; der Bock hatte ein auffallendes Horn zwischen den Augen.

6 Er lief zu dem Widder mit den zwei Hörnern, den ich am Kanal stehen sah, und rannte mit grimmiger Kraft auf ihn los.

7 Ich sah, wie er auf den Widder losging und ihm wütend zusetzte. Er stieß gegen den Widder und brach ihm beide Hörner ab. Der Widder hatte nicht die Kraft, ihm standzuhalten. Da warf der Ziegenbock ihn zu Boden und zertrat ihn; und niemand war da, um den Widder aus seiner Gewalt zu retten.

8 Der Ziegenbock wurde über die Maßen groß. Als er aber am stärksten war, brach das große Horn ab. An seiner Stelle wuchsen ihm vier auffallende Hörner, und zwar nach den vier Himmelsrichtungen.

9 Aus einem ging dann ein anderes Horn hervor. Anfangs klein, wurde es überaus groß, gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde.

10 Und es wuchs bis zum Himmelsheer und warf einige vom Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie.

11 Sogar bis zum Fürsten des Himmelsheeres reckte es sich empor; es entzog ihm das tägliche Opfer und verwüstet wurde sein Heiligtum.

12 Ein Heer wurde verbrecherisch gegen das tägliche Opfer eingesetzt. Es warf die Wahrheit zu Boden, und was es tat, gelang ihm.

13 Da hörte ich einen Heiligen reden und ein anderer Heiliger fragte den Redenden: Wie lange gilt die Vision vom täglichen Opfer, wie lange bleibt der Gräuel der Verwüstung bestehen und werden das Heiligtum und der Ort der Zierde zertreten?

14 Er sagte zu mir: Zweitausenddreihundert Abende und Morgen wird es dauern; dann erhält das Heiligtum wieder sein Recht.

15 Während ich, Daniel, noch diese Vision hatte und sie zu verstehen suchte, da stand vor mir einer, der aussah wie ein Mann.

16 Und über dem Ulai-Kanal hörte ich eine Menschenstimme, die rief: Gabriel, erkläre ihm die Vision!

17 Da kam er auf mich zu. Als er nähertrat, erschrak ich und fiel mit dem Gesicht zu Boden. Er sagte zu mir: Mensch, versteh: Die Vision betrifft die Zeit des Endes.

18 Während er mit mir redete, lag ich ohnmächtig da, mit dem Gesicht am Boden. Da berührte er mich und stellte mich wieder auf die Beine.

19 Dann sagte er: Siehe, ich kündige dir an, was in der letzten Zeit, der Zeit des Zorns, geschehen wird; denn die Vision bezieht sich auf die Zeit des Endes.

20 Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, bedeutet die Könige von Medien und Persien.

21 Der Ziegenbock ist der König von Jawan. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König.

22 Das Horn brach ab und vier andere traten an seine Stelle; das bedeutet: Aus seinem Volk entstehen vier Reiche; sie haben aber nicht die gleiche Kraft wie er.

23 In der letzten Zeit ihrer Herrschaft, wenn die Frevler ihr Maß vollgemacht haben, kommt ein König voll Härte und Verschlagenheit.

24 Er wird mächtig und stark und richtet ungeheures Verderben an; alles, was er unternimmt, gelingt ihm. Mächtige Herrscher wird er vernichten, auch das Volk der Heiligen.

25 Dank seiner Schlauheit gelingt ihm sein Betrug. Er wird überheblich und bringt über viele unversehens Verderben. Selbst gegen den Fürsten der Fürsten steht er auf; doch ohne Zutun eines Menschen wird er zerschmettert.

26 Die Vision von den Abenden und den Morgen, die dir offenbart wurde, ist wahr; doch du sollst sie geheim halten; denn sie bezieht sich auf eine ferne Zeit.

27 Darauf war ich, Daniel, erschöpft und lag mehrere Tage krank danieder. Dann stand ich wieder auf und versah meinen Dienst beim König. Doch die Vision bedrückte mich und ich verstand sie nicht.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Daniels Vision vom Widder und Ziegenbock

1 Im dritten Jahr der Regierung des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, eine Vision nach der, die mir im Anfang erschienen war.

2 Und ich sah in der Vision: Und es geschah, während ich sah, da war ich in der Burg Susa, die in der Provinz Elam ist; und ich sah in der Vision, dass ich am Fluss Ulai war.

3 Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, ein Widder stand vor dem Fluss, der hatte zwei Hörner; und die zwei Hörner waren hoch, und das eine war höher als das zweite, und das höhere stieg zuletzt auf.

4 Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stoßen, und kein Tier hielt ihm stand, und niemand rettete aus seiner Hand; und er handelte nach seinem Belieben und wurde groß[5]o. tat groß.

5 Und während ich achtgab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn[6]o. ein Horn der prophetischen Schau zwischen seinen Augen.

6 Und er kam zu dem Widder mit den zwei Hörnern, den ich vor dem Fluss hatte stehen sehen; und im Zorn seiner Kraft rannte er auf ihn zu.

7 Und ich sah ihn neben dem Widder eintreffen[7]w. die Seite des Widders erreichen, und er ergrimmte gegen ihn, und er stieß den Widder und zerbrach seine beiden Hörner; und in dem Widder war keine Kraft, vor ihm zu bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand.

8 Und der Ziegenbock wurde überaus groß. Und als er stark geworden war, zerbrach das große Horn, und vier ansehnliche {Hörner} wuchsen an seiner Stelle[8]w. und es erwuchsen {zur} Schau vier an seiner Stelle nach den vier Winden des Himmels hin.

9 Und aus dem einen von ihnen kam ein einzelnes Horn hervor, {zunächst} klein[9]w. von Kleinheit, aber es wurde übermäßig groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde[10]d. h. gegen das Land der Zierde: Israel.

10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels, und es warf {einige} von dem Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie.

11 Selbst bis an den Obersten des Heeres wuchs er[11]d. i. der mit dem Horn gemeinte Mensch {empor}[12]o. tat er groß. Und er nahm ihm das regelmäßige {Opfer} weg[13]o. Und das regelmäßige {Opfer} wurde von ihm aufgehoben, und die Stätte seines Heiligtums wurde gestürzt.

12 Und ein {Opfer} dienst wurde verbrecherisch gegen das regelmäßige {Opfer} eingerichtet[1]o. Und ein Heer wurde verbrecherisch gegen das regelmäßige {Opfer} eingesetzt; o. Und Mühsal wurde frevlerisch auf das regelmäßige {Opfer} gelegt. Und {das Horn} warf die Wahrheit zu Boden und hatte Erfolg.

13 Und ich hörte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem – dem Redenden {nämlich}  –: Bis wann {gilt} die Vision von dem regelmäßigen {Opfer} und von dem entsetzlichen Verbrechen, [2]o. von Preisgabe und Heiligtum und Heer (o. Mühsal) {und} Zertretungdass sowohl das Heiligtum als auch der {Opfer} dienst zur Zertretung preisgegeben sind[2]o. von Preisgabe und Heiligtum und Heer (o. Mühsal) {und} Zertretung?

14 Und er sagte zu mir: Bis zu 2300 Abenden und Morgen[3]w. 2300 Abend-Morgen. – Diese Angabe bezieht sich auf das ständige Opfer, das abends und morgens dargebracht wurde. Somit sind wohl 1150 Tage gemeint.; dann wird das Heiligtum {wieder} gerechtfertigt.

15 Und es geschah, als ich, Daniel, die Vision gesehen hatte, da suchte ich Verständnis {darüber}. Und siehe, da stand vor mir {einer, sein Aussehen war} wie das Aussehen eines Mannes.

16 Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen {den Ufern des} Ulai, die rief und sprach: Gabriel, lass diesen die Erscheinung verstehen!

17 Und er trat an den Ort, wo ich stand; und als er herantrat, erschrak ich und fiel nieder auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! Denn die Vision {gilt} für die Zeit des Endes.

18 Und als er mit mir redete, sank ich betäubt zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und stellte mich auf meinen {vorigen} Platz.

19 Und er sagte: Siehe, ich will dich erkennen lassen, was am Ende der Verfluchung geschehen wird; denn es {gilt} für die {festgesetzte} Zeit des Endes.

20 Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, {das} sind die Könige von Medien und Persien.

21 Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland. Und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, das ist der erste König.

22 Und dass es zerbrach und dass vier {andere} an seiner Stelle auftraten {, bedeutet}: Vier Königreiche werden aus der Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht.

23 Und am Ende ihrer Königsherrschaft, wenn die Abgefallenen[4]o. Verbrecher; o. Frevler das Maß vollgemacht haben, wird ein König aufstehen, mit hartem Gesicht und erfahren in Ränken.

24 Und seine Macht wird stark sein, jedoch nicht durch seine eigene Macht[5]Andere üs. mit Textänderung: aber nicht so mächtig wie er (d. h. der erste König); und er wird entsetzliches Verderben anrichten und wird erfolgreich sein und handeln. Und er wird die Starken und das Volk der Heiligen vernichten.

25 Und wegen seines Verstandes wird er erfolgreich sein, {mit} Betrug[6]o. Hinterlist in seiner Hand. Und er wird in seinem Herzen großtun, und unversehens[7]w. in Sorglosigkeit; d. h. im Frieden wird er viele vernichten. Und gegen den Fürsten der Fürsten[8]d. i. Gott wird er sich auflehnen, aber ohne eine {Menschen} hand wird er zerbrochen werden.

26 Und die Erscheinung von den Abenden und von den Morgen[9]w. von Abend und Morgen; vgl. V.14: was gesagt wurde, ist Wahrheit. Du aber, halte die Vision geheim[10]o. verschließe die Vision, denn es sind noch viele Tage bis dahin[11]w. denn es ist für viele Tage.

27 Und ich, Daniel, war erschöpft und {einige} Tage krank. Dann stand ich auf und verrichtete die Geschäfte des Königs. Und ich war entsetzt über die Erscheinung, und keiner war da, der es verstand[12]o. deutete.

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