EÜ, ELB online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
ERSTE REDE DES ELIFAS: 4,1–5,27
Vergeltung: 4,1–11
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
2 Versucht man ein Wort an dich, ist es dir lästig? / Doch die Rede aufzuhalten, wer vermag es?
3 Siehe, viele hast du unterwiesen / und erschlaffte Hände stark gemacht.
4 Dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, / wankenden Knien gabst du Halt.
5 Nun kommt es über dich, da gibst du auf, / nun fasst es dich an, da bist du verstört.
6 Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht, / dein lauterer Lebensweg nicht deine Hoffnung?
7 Bedenk doch! Wer geht ohne Schuld zugrunde? / Wo werden Redliche im Stich gelassen?
8 Wohin ich schaue: Wer Unrecht pflügt, / wer Unheil sät, der erntet es auch.
9 Durch Gottes Atem gehen sie zugrunde, / sie schwinden hin vor dem Hauch seines Zornes.
10 Des Löwen Brüllen, des Leuen Knurren, / der Junglöwen Zähne werden enttäuscht.
11 Der Löwe verendet aus Mangel an Beute, / die Jungen der Löwin zerstreuen sich.
Ein Traum: 4,12–21
12 Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, / mein Ohr vernahm davon ein Flüstern.
13 Im Grübeln und bei Nachtgesichten, / wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt,
14 kam Furcht und Zittern über mich / und ließ erschaudern alle meine Glieder.
15 Ein Geist schwebt an meinem Gesicht vorüber, / die Haare meines Leibes sträuben sich.
16 Er steht, ich kann sein Aussehen nicht erkennen, / eine Gestalt nur vor meinen Augen, / ich höre eine Stimme flüstern:
17 Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht, / ein Mann vor seinem Schöpfer rein?
18 Selbst seinen Dienern traut er nicht, / zeiht seine Engel noch des Irrtums.
19 Wie erst jene, die in Lehmhäusern wohnen, / die auf den Staub gegründet sind; / leichter als eine Motte zerdrückt man sie.
20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen, / für immer gehen sie zugrunde, unbeachtet.
21 Wird nicht das Zelt über ihnen abgebrochen, / sodass sie sterben ohne Weisheit?
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Erste Rede des Elifas: Kein Leiden ohne Schuld – Kein Schuldloser vor Gott
1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte:
2 Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich ermüden[1]o. verstimmen? Aber Worte zurückhalten, wer könnte das?
3 Siehe, du hast viele zurechtgebracht, und ermattete Hände hast du gestärkt.
4 Den Stürzenden richteten deine Worte auf, und wankende Knie hast du stark gemacht.
5 Doch nun kommt es an dich, und es ermüdet[2]o. verstimmt dich; es trifft dich, und du bist bestürzt.
6 Ist nicht deine {Gottes} furcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung[3]so mit anderer Wortfolge; Mas. T. : Ist nicht deine {Gottes} furcht deine Zuversicht, deine Hoffnung und die Vollkommenheit deiner Wege?
7 Bedenke doch: Wer ist {je} als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden?
8 So wie ich es gesehen habe: Die Unheil pflügen und Mühsal säen, die ernten es.
9 Vom Odem Gottes kommen sie um, und vom Hauch seiner Nase vergehen sie.
10 Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Junglöwen {sind verstummt} , und die Zähne der jungen Löwen sind ausgebrochen.
11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Löwin werden zerstreut.
12 Ein Wort stahl sich zu mir, und mein Ohr vernahm ein Geflüster davon.
13 In beunruhigenden Gedanken {, wie sie} aus Visionen in der Nacht {entstehen} , wenn tiefer Schlaf auf Menschen fällt,
14 kam Schrecken und Zittern über mich, und durchschauerte alle meine Gebeine.
15 Und ein Hauch fuhr an meinem Gesicht vorbei, das Haar an meinem Leib sträubte sich.
16 Da stand jemand[4]w. er, und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ein leises Wehen und eine Stimme hörte ich:
17 Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott oder ein Mann reiner als sein Schöpfer?
18 Siehe, {selbst} seinen Knechten vertraut er nicht, und seinen Engeln legt er Irrtum zur Last;
19 wie viel mehr denen, die in Lehmhäusern wohnen {und} deren Grund im Staub ist! Wie Motten werden sie zertreten.
20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschmettert. Ohne einen Namen[5]T. ; d. h. ohne männliche Nachkommen und somit ohne bleibendes Andenken; Mas. T. : ohne dass man {die Aufmerksamkeit} darauf richtet kommen sie um auf ewig.
21 Nicht wahr? Wird ihr Zeltstrick an ihnen losgerissen, so sterben sie, und {zwar} nicht in Weisheit.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen