EÜ, ELB online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Gott als Keltertreter aus Edom: 63,1–6

1 Wer ist es, der aus Edom kommt, / aus Bozra in rot gefärbten Gewändern? Er schreitet in prächtigen Kleidern, / in seiner gewaltigen Kraft. Ich bin es, der Gerechtigkeit verkündet, / ich bin stark, um zu retten.

2 Warum ist dein Gewand so rot, / sind deine Kleider wie die eines Mannes, der die Kelter tritt?

3 Ich allein trat die Kelter; / von den Völkern war niemand bei mir. Da zertrat ich sie voll Zorn, / zerstampfte sie in meiner Wut. Ihr Saft spritzte auf meine Kleider / und ich befleckte alle meine Gewänder.

4 Denn ein Tag der Vergeltung lag mir im Sinn / und das Jahr meiner Erlösten war gekommen.

5 Ich sah mich um, doch es gab keinen Helfer; / ich war bestürzt, aber es gab keinen, der mich stützte. Da half mir mein eigener Arm / und meine Wut, sie stützte mich.

6 Da zerstampfte ich Völker in meinem Zorn, / machte sie trunken in meiner Wut / und ließ ihren Saft zur Erde rinnen.

Klage des Volkes und Anrufung Gottes als Vater: 63,7–64,11

7 Die Taten der Huld des HERRN will ich preisen, / die Ruhmestaten des HERRN, gemäß allem, was der HERR uns erwiesen hat, / seine große Güte, die er dem Haus Israel / nach seiner Barmherzigkeit und seiner großen Huld erwiesen hat.

8 Er sagte: Gewiss, sie sind mein Volk, / Kinder, die nicht treulos handeln. / So wurde er ihnen zum Retter.

9 In all ihrer Bedrängnis war auch er bedrängt / und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und seinem Mitleid / hat er selbst sie erlöst. Er hat sie emporgehoben und sie getragen / in all den Tagen der Vorzeit.

10 Sie aber lehnten sich auf / und betrübten seinen heiligen Geist. Da wandelte er sich ihnen zum Feind; / er selbst führte Krieg gegen sie.

11 Da dachte man an die Tage der Vorzeit, / an Mose, an sein Volk: Wo ist der, der sie heraufgeführt hat aus dem Meer, zusammen mit dem Hirten seiner Schafe? / Wo ist der, der seinen heiligen Geist in sein Inneres gelegt hat,

12 der sie an der rechten Seite des Mose gehen ließ / mit prachtvollem Arm, der die Wasser vor ihnen zerteilte, / um sich einen ewigen Namen zu machen,

13 der sie durch die Fluten gehen ließ wie Pferde durch die Wüste, / ohne dass sie strauchelten?

14 Wie das Vieh, das ins Tal hinabsteigt, / so ließ sie der Geist des HERRN zur Ruhe kommen. So führtest du dein Volk, / um dir einen prachtvollen Namen zu machen.

15 Blick vom Himmel herab und sieh her / von deiner heiligen, prachtvollen Wohnung! Wo ist dein leidenschaftlicher Eifer / und deine Macht? Dein großes Mitgefühl und dein Erbarmen - / sie bleiben mir versagt!

16 Du bist doch unser Vater! / Abraham weiß nichts von uns, Israel kennt uns nicht. / Du, HERR, bist unser Vater, / Unser Erlöser von jeher ist dein Name.

17 Warum lässt du uns, HERR, von deinen Wegen abirren / und machst unser Herz hart, / sodass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, / um der Stämme willen, die dein Erbbesitz sind!

18 Für eine kurze Zeit haben unsere Feinde dein heiliges Volk in Besitz genommen; / dein Heiligtum haben sie zertreten.

19 Wir sind geworden wie die, über die du nie geherrscht hast, / über denen dein Name nie ausgerufen wurde. Hättest du doch den Himmel zerrissen und wärest herabgestiegen, / sodass die Berge vor dir erzitterten,

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Gericht über Edom und andere Völker

1 Wer ist der, der von Edom kommt, von Bozra in grellroten Kleidern, er, der prächtig {ist} in seinem Gewand, der stolz einherzieht in der Fülle seiner Kraft? – Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten[4]Eine griech. Üs. und Vulg. : der den Rechtsstreit führt, um zu helfen. –

2 Warum ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? –

3 Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch bei mir. Ich zertrat sie[5]d. h. die Völker in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung. Und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand.

4 Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.

5 Und ich blickte umher, aber da war keiner, der half. Und ich wunderte mich, aber da war keiner, der {mich} unterstützte. Da hat mein Arm mir geholfen[6]o. mich gerettet, und mein Grimm, der hat mich unterstützt.

6 Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meiner Erregung, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.

Bußgebet um Erneuerung der Gnadenerweise Gottes

7 Ich will die Gnadenerweise des Herrn bekennen[7]o. in Erinnerung bringen, die Ruhmestaten des Herrn, nach allem, was der Herr uns erwiesen hat, und die große Güte gegen das Haus Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seinen Erbarmungen und nach der Fülle seiner Gnadenerweise.

8 Er sprach: Fürwahr, mein Volk sind sie, Söhne, die nicht trügerisch handeln werden. Und er [8]so LXX mit der Schreibform des Mas. T. – Die Masoreten ändern das Wort »nicht« in »ihm« und lesen: wurde ihnen zum Retter. In all ihrer Angst war ihm angst. Der Bote seines Angesichts hat sie gerettet.wurde ihnen zum Retter

9 in all ihrer Not[9]o. Angst. Nicht Bote noch Engel – er selbst[10]w. sein Angesicht hat sie gerettet.[8]so LXX mit der Schreibform des Mas. T. – Die Masoreten ändern das Wort »nicht« in »ihm« und lesen: wurde ihnen zum Retter. In all ihrer Angst war ihm angst. Der Bote seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erlöst. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit.

10 Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt. Da wandelte er sich ihnen zum Feind: Er selbst kämpfte gegen sie.

11 Da dachte man {wieder} an die Tage der Vorzeit, [11]Einige hebr. Handschr. und die syr. Üs. lesen: an seinen Knecht Mosean Mose {und} sein Volk[1]Einige hebr. Handschr. und die syr. Üs. lesen: an seinen Knecht Mose: »Wo ist der, der den Hirten[2]so mit den meisten hebr. Handschr. , LXX und der aram. Üs. ; Mas. T. : die Hirten seiner Herde aus dem Meer heraufführte[3]so mit einigen hebr. Handschr. , Qu. und LXX; Mas. T. : der sie aus dem Meer heraufführte, die Hirten seiner Herde? Wo ist der, der seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab[4]d. h. in die Herde; möglich ist auch: seinen heiligen Geist in sein Inneres legte, d. i. in Mose,

12 der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose einherziehen ließ, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen,

13 der sie durch die Tiefen[5]o. Fluten ziehen ließ {so sicher} wie Pferde in der Steppe, die nicht stürzen?

14 Wie das Vieh, das in das Tal hinabzieht, brachte der Geist des Herrn sie[6]so mit den alten Üs. ; Mas. T. : es; d. i. das Haus Israel; vgl. V.8 zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen.«

15 Blicke vom Himmel herab und sieh von der Wohnstätte deiner Heiligkeit und deiner Majestät! Wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich zurück mir gegenüber.

16 Denn du bist unser Vater. Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, Herr, bist unser Vater, unser Erlöser von alters her, {das ist} dein Name[7]nach anderer Zeichensetzung: unser Erlöser ist dein Name von alters her.

17 Warum, Herr, lässt du uns von deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, dass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück deiner Knechte, der Stämme deines Erbteils wegen!

18 Für eine kleine Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsere Gegner[8]Vielleicht lautete der Text ursprünglich: Warum achten die Gottlosen dein heiliges Volk gering? Unsere Gegner haben dein Heiligtum zertreten.

19 Wir sind {wie solche} geworden, über die du von alters her nicht geherrscht hast, über denen dein Name nicht ausgerufen ist. Ach, dass du den Himmel zerrissest, herabstiegest, {sodass} vor deinem Angesicht die Berge erbebten –

Videos zu Jesaja 63 (EÜ, ELB)