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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Zum Thema: Nachruhm: 7,1–4
1 Besser ein guter Name als Parfüm - und der Tag eines Todes als der Tag einer Geburt;
2 besser der Gang in ein Haus, wo man trauert, / als der Gang in ein Haus, wo man trinkt, weil dies das Ende eines jeden Menschen ist. / Wer lebt, möge sich das zu Herzen nehmen!
3 Besser sich ärgern als lachen; / denn bei einem vergrämten Gesicht wird das Herz heiter.
4 Das Herz der Gebildeten ist im Haus, wo man trauert, / das Herz der Ungebildeten im Haus, wo man sich freut.
Zum Thema: Bildung: 7,5–7
5 Besser, die Mahnrede eines Gebildeten anhören, / als dem Gesang der Ungebildeten lauschen;
6 denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kessel, / so ist das Lachen des Ungebildeten. - Aber auch das ist Windhauch, denn:
7 Erpressung verblendet den Gebildeten / und Bestechung verdirbt den Verstand.
Zum Thema: Zurückhaltung und Hängen am Hergebrachten: 7,8–10
8 Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang, / besser Langmut als Hochmut.
9 Hab keinen Missmut, sodass du dich ärgerst, / denn Ärger steckt in den Ungebildeten. -
10 Doch frag nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere? Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.
Zum Thema: Wissen als Mittel zu langem Leben: 7,11–18
11 Wissen ist so viel wert wie Erbbesitz, / es ist von Vorteil für die, welche die Sonne sehen;
12 denn wer sich im Schatten des Wissens birgt, der ist auch im Schatten des Geldes; / und der Vorteil des Könnens: Das Wissen erhält seinen Besitzer am Leben. -
13 Sieh das Tun Gottes! Denn: Wer kann geradebiegen, was er gekrümmt hat?
14 Am Glückstag erfreue dich deines Glücks und am Unglückstag sieh ein: Auch diesen hat Gott geschaffen, genau wie jenen, sodass der Mensch von dem, was nach ihm kommt, gar nichts herausfinden kann.
15 In meinen Tagen voll Windhauch habe ich beides beobachtet: Es kommt vor, dass ein gesetzestreuer Mensch trotz seiner Gesetzestreue elend endet, und es kommt vor, dass einer, der sich nicht um das Gesetz kümmert, trotz seines bösen Tuns ein langes Leben hat.
16 Halte dich nicht zu streng an das Gesetz und sei nicht maßlos im Erwerb von Wissen! Warum solltest du dich selbst ruinieren?
17 Entfern dich nicht zu weit vom Gesetz und verharre nicht im Unwissen: Warum solltest du vor der Zeit sterben?
18 Es ist am besten, wenn du an dem einen festhältst, aber auch das andere nicht loslässt. Wer Gott fürchtet, wird sich in jedem Fall richtig verhalten.
Zum Thema: Wissen als Schutz: 7,19–22
19 Das Wissen ist für den Gebildeten ein stärkerer Schutz / als zehn Machthaber zusammen, / die in der Stadt geherrscht haben. -
20 Doch gibt es auf der Erde keinen einzigen Menschen, der so gesetzestreu wäre, dass er stets richtig handelt, ohne je einen Fehler zu begehen.
21 Hör auch nicht auf all die Worte, die man so sagt! Denn niemals wirst du einen Untergebenen über dich schimpfen hören
22 und doch bist du dir bewusst, dass auch du sehr oft über andere geschimpft hast.
Zum Thema: Überliefertes Wissen und Wissen aus Beobachtung: 7,23–29
23 Auf allen Wegen habe ich es mit dem Wissen versucht. Ich habe gesagt: Ich will lernen und dadurch gebildet werden. Aber das Wissen blieb für mich in der Ferne.
24 Fern ist alles, was geschehen ist, / und tief, tief versunken - wer könnte es wiederfinden?
25 So habe ich, genauer: mein Verstand, mich umgestellt. Ich wollte forschend und suchend erkennen, was dasjenige Wissen wirklich ist, das Einzelbeobachtungen zusammenrechnet. Ferner wollte ich erkennen, ob Gesetzesübertretung mit mangelnder Bildung und Unwissen mit Verblendung zusammenhängt.
26 Immer wieder finde ich die Ansicht, stärker als der Tod sei die Frau. Denn: Sie ist ein Ring von Belagerungstürmen / und ihr Herz ist ein Fangnetz, / Fesseln sind ihre Arme. Wem Gott wohlwill, der kann sich vor ihr retten, / wessen Leben verfehlt ist, wird von ihr eingefangen.
27 Aber sieh dir an, was ich, Beobachtung um Beobachtung, herausgefunden habe, sagte Kohelet, bis ich schließlich das Rechenergebnis fand.
28 Was ich immer wieder suchte, aber nicht bestätigt gefunden habe: Unter Tausenden habe ich nur einen einzigen Menschen gefunden, / eine Frau habe ich unter ihnen allen nicht gefunden.
29 Sieh nur, was ich gefunden habe: Gott hat die Menschen recht gemacht, / sie aber haben sich in allen möglichen Berechnungen versucht.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Mahnung zur Anerkennung göttlicher Führungen, zu einem guten Mittelweg und zu echter Weisheit
1 Besser ein {guter} Name als edles Salböl und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird.
2 Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. –
3 Besser Verdruss als Lachen; denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung[13]w. ist das Herz fröhlich. –
4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, das Herz der Toren aber im Haus der Freude.
5 Besser, das Schelten[1]o. Drohen; o. Zurechtweisen des Weisen zu hören, als dass einer das Singen der Toren hört.
6 Denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf so das Lachen des Toren. Auch das ist Nichtigkeit.
7 Ja, unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zugrunde.
8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig[2]w. ein langer Geist (Atem) als ein stolzer Geist (Atem).
9 Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Zorn, denn der Zorn ruht im Busen[3]o. im Schoß der Toren.
10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach.
11 Gut ist Weisheit {zusammen} mit Erbbesitz und ein Vorteil für die, die die Sonne sehen.
12 Denn im Schatten der Weisheit {ist es wie} im Schatten des Geldes; aber der Gewinn der Erkenntnis ist der: Die Weisheit erhält ihren Besitzer am Leben.
13 Sieh das Werk Gottes an! Ja, wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?
14 Am Tag des Glücks[4]w. des Guten sei guter Dinge! Und am Tag des Unglücks bedenke[5]w. sieh: Auch diesen hat Gott ebenso wie jenen gemacht; gerade deshalb, weil der Mensch gar nichts herausfinden kann {von dem} , was nach ihm ist.
15 Das alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit! Da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Ungerechter[6]o. Gottloser, der bei seiner Bosheit {seine Tage} verlängert.
16 Sei nicht allzu gerecht und gebärde dich nicht übermäßig weise! Wozu willst du dich zugrunde richten?
17 Sei nicht allzu ungerecht[7]o. gottlos und sei kein Tor! Wozu willst du sterben, ehe deine Zeit da ist?
18 Es ist gut, dass du an diesem festhältst und auch von jenem deine Hand nicht lässt, denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen.
19 Die Weisheit hilft den Weisen mehr als zehn Machthaber, die in der Stadt sind.
20 Denn kein Mensch auf Erden ist {so} gerecht, dass er {nur} Gutes tut und niemals sündigt.
21 Auch richte dein Herz nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hörst, wie dein Knecht[8]o. Sklave dich verflucht;
22 denn auch viele Male – dein Herz weiß es – hast auch du andere verflucht.
23 Das alles habe ich in Weisheit versucht. Ich sprach: Ich will weise werden, aber sie[9]d. h. die Weisheit blieb fern von mir.
24 Fern ist, was da ist, und tief, tief! Wer kann es ergründen[10]w. Wer kann dahin gelangen??
25 Ich wandte mich, und mein Herz {ging} darauf {aus} , Weisheit und ein richtiges Urteil[11]w. Denkergebnis zu erkennen und zu erkunden und zu suchen und Ungerechtigkeit[12]o. Gottlosigkeit als Torheit und die Narrheit als Tollheit zu erkennen.
26 Und ich fand bitterer als den Tod die Frau, die Netzen {gleich} ist und deren Herz Fangstricke[13]w. Schleppnetze, deren Hände Fesseln sind. Wer vor Gott angenehm ist, wird ihr entrinnen, der Sünder aber wird durch sie gefangen.
27 Siehe, dies fand ich, spricht der Prediger, {indem ich} eins zum anderen {fügte} , um ein richtiges Urteil[11]w. Denkergebnis zu finden:
28 Was meine Seele fortwährend suchte und ich nicht fand: Einen Mann fand ich aus Tausenden, aber eine Frau unter diesen allen fand ich nicht.
29 Allein, siehe, dies habe ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig[1]w. gerade gemacht; sie aber suchten viele Künste.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen