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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

ANSCHRIFT UND GRUSS: 1,1–7

1 Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden,

2 das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in heiligen Schriften:

3 das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids,

4 der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.

5 Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um unter allen Heiden Glaubensgehorsam aufzurichten um seines Namens willen;

6 unter ihnen lebt auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.

7 An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

DANKSAGUNG UND THEMA DES BRIEFES: 1,8–17

8 Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube in der ganzen Welt bekannt gemacht wird.

9 Denn Gott, dem ich mit der Verkündigung des Evangeliums von seinem Sohn mit ganzem Herzen diene, ist mein Zeuge: Unablässig denke ich an euch

10 in allen meinen Gebeten und bitte darum, es möge mir durch Gottes Willen endlich gelingen, zu euch zu kommen.

11 Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen; ich möchte euch ein wenig mit geistlicher Gnadengabe beschenken, damit ihr gestärkt werdet,

12 oder besser: damit wir, wenn ich bei euch bin, miteinander Zuspruch empfangen durch den gemeinsamen Glauben, euren und meinen.

13 Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, aber bis heute daran gehindert wurde; denn wie bei den anderen Heiden soll meine Arbeit auch bei euch etwas Frucht bringen.

14 Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und Ungebildeten bin ich verpflichtet;

15 deshalb bin ich, soviel an mir liegt, bereit, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden.

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, aber ebenso für den Griechen.

17 Denn in ihm wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: Der aus Glauben Gerechte wird leben.

DIE HEILLOSIGKEIT DER WELT OHNE DAS EVANGELIUM: 1,18–3,20

Prophetische Gerichtsrede gegen die Menschen aus der Völkerwelt: 1,18–32

18 Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.

19 Denn es ist ihnen offenbar, was man von Gott erkennen kann; Gott hat es ihnen offenbart.

20 Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.

21 Denn obwohl sie Gott erkannt haben, haben sie ihn nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern verfielen in ihren Gedanken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.

22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren

23 und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen.

24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten.

25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.

26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;

27 ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

28 Und da sie es nicht für wert erachteten, sich gemäß ihrer Erkenntnis an Gott zu halten, lieferte Gott sie einem haltlosen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört:

29 Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden

30 und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern,

31 sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen.

32 Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Brief an die Römer

Verfasser, Empfänger und Gruß

1 Paulus, Knecht[1]o. Sklave Christi Jesu, berufener Apostel[2]d. h. Gesandter, o. Bote, ausgesondert für das Evangelium Gottes,

2 das er durch seine Propheten in heiligen Schriften vorher verheißen hat

3 über seinen Sohn, der aus der Nachkommenschaft[3]w. aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleisch nach,

4 {und} als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt[4]o. bestimmt; o. ernannt; o. erklärt dem Geist der Heiligkeit nach aufgrund der Totenauferstehung: Jesus Christus, unseren Herrn.

5 Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen für seinen Namen zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen,

6 unter denen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi.

7 Allen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen in Rom: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Des Apostels Sehnsucht nach der Gemeinde in Rom

8 Aufs Erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen, dass euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt.

9 Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geist an dem Evangelium seines Sohnes diene, wie unablässig ich euch erwähne

10 allezeit in meinen Gebeten, indem ich flehe, ob es mir wohl durch den Willen Gottes endlich einmal gelingen wird, zu euch zu kommen.

11 Denn mich verlangt sehr, euch zu sehen, damit ich euch etwas geistliche Gnadengabe[5]griech. charisma; d. h. einfach »Gabe« oder »Geschenk«; im NT ist meist eine Gabe Gottes bzw. des Geistes gemeint abgebe, um euch zu stärken,

12 das heißt aber, um bei euch mitgetröstet zu werden, ein jeder durch den Glauben, der in dem anderen ist, sowohl euren als meinen.

13 Ich will aber nicht, dass euch unbekannt ist, Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – und bis jetzt verhindert worden bin –, damit ich auch unter euch etwas Frucht habe, wie auch unter den übrigen Nationen.

14 Sowohl Griechen als auch Nichtgriechen[6]w. Barbaren; so wurden von den Griechen und Römern alle Völker genannt, die nicht griech. oder röm. Abstammung waren und eine fremde Sprache redeten, sowohl Weisen als auch Unverständigen bin ich ein Schuldner.

15 Dementsprechend bin ich, soviel an mir ist, willig, auch euch, die ihr in Rom seid, das Evangelium zu verkündigen.

Kraft und Wesen des Evangeliums

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil[7]o. zur Rettung jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen[8]Darunter konnten alle griech. sprechenden und griech. beeinflussten nichtjüd. Menschen des östl. Mittelmeerraumes verstanden werden. Hier ist der Begriff aber wohl auf alle Menschen, die nicht unter jüdischem Gesetz stehen, erweitert worden..

17 Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben[9]o. Der aus Glauben Gerechte wird leben

Die Gottlosigkeit der Nationen

18 Denn es wird offenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten[10]o. in Ungerechtigkeit besitzen,

19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar[11]o. sichtbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart[12]o. sichtbar gemacht.

20 Denn sein unsichtbares {Wesen} , sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen[1]o. erkannt, mit dem Verstand ergriffen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung sind;

21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen auf Nichtiges verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.

22 Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden

23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.

24 Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in {die} Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden,

25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst[2]o. Gottesdienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit[3]griech. Äonen. Amen[4]Beteuerungsformel für die Wahrhaftigkeit des Gesagten; in den Evangelien am Anfang feierlicher Erklärungen Jesu mit »Wahrlich!« übersetzt; vgl. Offb22,20.

26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen[5]w. Weiblichen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt,

27 und ebenso haben auch die Männer[6]w. Männlichen den natürlichen Verkehr mit der Frau[5]w. Weiblichen verlassen, sind in ihrer Begierde zueinander entbrannt, indem die Männer[6]w. Männlichen mit Männern[6]w. Männlichen Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.

28 Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott anzuerkennen[7]w. Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen[8]o. untauglichen Sinn[9]o. in ein … Denken; o. in eine … Gesinnung, zu tun, was sich nicht gebührt:

29 erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Verbreiter übler Nachrede,

30 Verleumder, Gotteshasser[10]o. Gottverhasste, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame,

31 Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige.

32 Obwohl sie Gottes Rechtsforderung erkennen, dass die, die so etwas tun, des Todes würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch Wohlgefallen an denen, die es tun.

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