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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Mein Sohn, hast du deinem Nächsten Bürgschaft geleistet, / hast du einem Fremden den Handschlag gegeben,
2 hast du dich durch deine Worte gebunden, / bist du gefangen durch deine Worte,
3 dann tu doch dies, mein Sohn: Reiß dich los; / denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten. / Geh eilends hin und bestürm deinen Nächsten!
4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf, / keinen Schlummer deinen Wimpern,
5 entreiß dich seiner Hand wie eine Gazelle, / wie ein Vogel der Hand des Jägers!
6 Geh zur Ameise, du Fauler, / betrachte ihr Verhalten und werde weise!
7 Sie hat keinen Anführer, / keinen Aufseher und Herrscher
8 und doch sorgt sie im Sommer für Futter, / sammelt sich zur Erntezeit Vorrat.
9 Wie lang, du Fauler, willst du noch daliegen, / wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, / noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
11 Da kommt schnell die Armut über dich, / die Not wie ein bewaffneter Mann.
12 Ein Nichtsnutz, ja ein Gauner, / wer daherkommt mit Lügen im Mund,
13 wer mit den Augen zwinkert, mit den Füßen deutet, / Zeichen gibt mit den Fingern.
14 Tücke im Herzen, stets voll böser Ränke, / zettelt er jederzeit Händel an.
15 Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, / im Nu, ohne Rettung, wird er zerschmettert.
16 Sechs Dinge sind dem HERRN verhasst, / sieben sind ihm ein Gräuel:
17 Stolze Augen, eine falsche Zunge, / Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18 ein Herz, das finstere Pläne hegt, / Füße, die schnell dem Bösen nachlaufen,
19 ein falscher Zeuge, der Lügen zuflüstert, / und wer Streit entfacht unter Brüdern.
20 Achte, mein Sohn, auf das Gebot deines Vaters, / missachte nicht die Unterweisung deiner Mutter!
21 Binde sie dir für immer aufs Herz / und winde sie dir um den Hals!
22 Wenn du gehst, geleitet sie dich, / wenn du ruhst, behütet sie dich, / beim Erwachen redet sie mit dir.
23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Unterweisung ein Licht, / ein Weg zum Leben sind die Mahnungen der Erziehung.
24 Sie bewahren dich vor der bösen Frau, / vor der glatten Zunge der Fremden.
25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, / lass dich nicht fangen durch ihre Wimpern!
26 Einer Dirne zahlt man bis zu einem Laib Brot, / die Frau eines andern jagt dir das kostbare Leben ab.
27 Trägt man denn Feuer in seinem Gewand, / ohne dass die Kleider in Brand geraten?
28 Kann man über glühende Kohlen schreiten, / ohne sich die Füße zu verbrennen?
29 So ist es mit dem, der zur Frau seines Nächsten geht. / Keiner bleibt ungestraft, der sie berührt.
30 Verachtet man nicht den Dieb, auch wenn er nur stiehlt, / um sein Verlangen zu stillen, weil er Hunger hat?
31 Wird er ertappt, so muss er siebenfach zahlen, / den ganzen Besitz seines Hauses geben.
32 Wer Ehebruch treibt mit einer Frau, ist ohne Verstand, / nur wer sich selbst vernichten will, / tut das.
33 Schläge und Schande bringt es ihm ein, / unaustilgbar ist seine Schmach.
34 Denn Eifersucht bringt den Mann in Wut, / er kennt keine Schonung am Tag der Rache.
35 Kein Sühnegeld nimmt er an; / magst du auch Geschenke häufen, er willigt nicht ein.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Warnung vor Bürgschaft, Trägheit und Falschheit
1 Mein Sohn, hast du gebürgt für deinen Nächsten, für einen Fremden deinen Handschlag gegeben,
2 bist du verstrickt durch deines Mundes Worte, gefangen durch die Worte deines Mundes,
3 so tu denn dies, mein Sohn: Reiß dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist! Geh unverzüglich hin und bestürme deinen Nächsten!
4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf und keinen Schlummer deinen Wimpern!
5 Reiße dich los wie die Gazelle aus der Hand {des Jägers}[7]LXX, Vulg. und die syr. Üs. : aus dem Netz und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!
6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise!
7 Sie, die keinen Anführer[8]o. Fürst; o. Richter, Aufseher und Gebieter hat,
8 sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung.
9 Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen –
11 und schon kommt wie ein Landstreicher[9]o. Wegelagerer; w. Umhergehender deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann[10]o. wie ein schildbewehrter Mann.
12 Ein ruchloser Mensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Falschheit im Mund,
13 wer zuzwinkert mit seinen Augen, ein Zeichen gibt[11]w. wer spricht; nach anderen: wer scharrt mit seinen Füßen, einen Hinweis mit seinen Fingern,
14 wer Verkehrtheit {trägt} in seinem Herzen, Böses schmiedet[12]w. pflügt zu aller Zeit, freien Lauf lässt dem Zank[13]o. Zank veranlasst.
15 Darum kommt plötzlich sein Unglück; im Nu wird er zerschmettert ohne Heilung.
16 Sechs {Dinge} sind es, die dem Herrn verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel:
17 Stolze Augen, falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18 ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet[14]w. Gedanken des Unrechts pflügt, Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen,
19 wer Lügen vorbringt[15]w. schnaubt, o. aushaucht als falscher Zeuge und wer freien Lauf lässt dem Zank[13]o. Zank veranlasst zwischen Brüdern.
Erneute Warnung vor Ehebruch
20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung[1]o. das Gesetz deiner Mutter!
21 Binde sie stets auf dein Herz, winde sie um deinen Hals!
22 Bei deinem Gehen leite sie dich, bei deinem Liegen behüte sie dich, und wachst du auf, so rede sie dich an!
23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen[2]o. Rügen der Zucht,
24 dich zu bewahren vor der Frau des Nächsten[3]so mit LXX; Mas. T. : vor der Frau der Bosheit, vor der glatten Zunge der Fremden[4]w. der Ausländerin.
25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, lass sie dich nicht mit ihren Wimpern fangen!
26 Denn der Preis für eine Hure {geht} bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf {dein} kostbares Leben. –
27 Kann man Feuer wohl tragen in seinem Gewandbausch, ohne dass einem die Kleider verbrennen?
28 Oder kann jemand wohl schreiten auf glühenden Kohlen, ohne dass er sich die Füße versengt?
29 So {geht es auch dem} , der hineingeht zur Frau seines Nächsten: keiner bleibt ungestraft, der sie berührt. –
30 Verachtet man nicht {schon} den Dieb, auch wenn er {nur} stiehlt, um den Bauch[5]w. die Kehle sich zu füllen, weil Hunger ihn treibt?
31 Und wird er ertappt, so muss er es siebenfach erstatten; den ganzen Besitz seines Hauses kann er dahingeben.
32 Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau {seines Nächsten} , ist ohne Verstand. Nur wer sich selber vernichten will, der mag das tun.
33 Plage und Schande {nur} findet er, und seine Schmach wird nicht mehr gelöscht.
34 Denn Eifersucht {weckt} die Zornglut des Mannes, kein Mitleid verspürt er am Tage der Rache.
35 Er nimmt keine Rücksicht auf irgendein Sühnegeld[6]w. Nicht erhebt er {dein} Gesicht {wegen} irgendeines Lösegeldes und willigt nicht ein, selbst wenn du die Bestechung häufst.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen