EÜ, GNB online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Murren nach dem Aufbruch: 11,1–3
1 Als das Volk die Ohren des HERRN mit Klagen über sein böses Los erfüllte, entbrannte sein Zorn; das Feuer des HERRN brach bei ihnen aus und griff am Rand des Lagers um sich.
2 Da schrie das Volk zu Mose und Mose legte Fürbitte beim HERRN für sie ein. Darauf ging das Feuer wieder aus.
3 Daher nannte man den Namen jenes Ortes Tabera, Brand, denn das Feuer des HERRN war gegen sie entbrannt.
Ablehnung des Manna und die Gabe der Wachteln: 11,4–35
4 Die Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten, wurden von der Gier gepackt und auch die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe!
5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch.
6 Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.
7 Das Manna war wie Koriandersamen und es sah wie Bdelliumharz aus.
8 Das Volk streifte umher und sammelte es, mahlte es mit der Handmühle oder zerstampfte es mit dem Mörser, kochte es in einem Topf oder bereitete daraus Brotfladen. Sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölgebäck.
9 Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager herabkam, kam auch das Manna herab.
10 Mose hörte das Volk weinen, nach Sippen getrennt, jeder am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des HERRN; in den Augen des Mose war es böse.
11 Da sagte Mose zum HERRN: Warum warst du so böse zu deinem Knecht und warum habe ich keine Gnade in deinen Augen gefunden, dass du mir die Last dieses ganzen Volkes auflädst?
12 War ich denn mit diesem ganzen Volk schwanger oder habe ich es geboren, dass du zu mir sagst: Trag es an deiner Brust, wie die Amme den Säugling trägt, in das Land, das du seinen Vätern mit einem Eid verheißen hast?
13 Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen!
14 Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer.
15 Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber um. Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, werde ich mein Unheil nicht mehr schauen.
16 Da sprach der HERR zu Mose: Versammle mir siebzig von den Ältesten Israels, die du kennst, weil sie die Ältesten des Volkes und seine Listenführer sind; bring sie zum Offenbarungszelt! Dort sollen sie mit dir zusammen hintreten.
17 Dann komme ich herab und rede dort mit dir. Ich nehme etwas von dem Geist, der auf dir ruht, und lege ihn auf sie. So können sie mit dir zusammen an der Last des Volkes tragen und du musst sie nicht mehr allein tragen.
18 Zum Volk aber sollst du sagen: Heiligt euch für morgen, dann werdet ihr Fleisch zu essen haben. Denn ihr habt dem HERRN die Ohren vollgeweint und gesagt: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe! In Ägypten ging es uns gut. Der HERR wird euch Fleisch geben und ihr werdet essen.
19 Nicht nur einen Tag werdet ihr es essen, nicht zwei Tage, nicht fünf Tage, nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage,
20 sondern einen Monat lang, bis es euch zur Nase herauskommt und ihr euch davor ekelt. Denn ihr habt den HERRN, der mitten unter euch ist, verworfen und habt vor ihm geweint und gesagt: Warum sind wir aus Ägypten weggezogen?
21 Da entgegnete Mose: Sechshunderttausend Mann zu Fuß zählt das Volk, in dessen Mitte ich bin, und du sagst: Ich gebe ihnen Fleisch, sodass sie einen Monat lang zu essen haben?
22 Soll man etwa alle Schafe, Ziegen und Rinder für sie schlachten, dass es für sie ausreicht? Oder kann man alle Fische des Meeres für sie fangen, dass es für sie ausreicht?
23 Der HERR antwortete Mose: Ist etwa die Hand des HERRN zu kurz? Jetzt wirst du sehen, ob mein Wort für dich eintrifft oder nicht.
24 Mose ging hinaus und teilte dem Volk die Worte des HERRN mit. Dann versammelte er siebzig von den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf.
25 Der HERR kam in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch. Danach aber nicht mehr.
26 Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie kam der Geist. Sie gehörten zu den Aufgezeichneten, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Auch sie redeten prophetisch im Lager.
27 Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager zu Propheten geworden.
28 Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!
29 Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des HERRN zu Propheten würde, wenn nur der HERR seinen Geist auf sie alle legte!
30 Dann zog sich Mose mit den Ältesten Israels in das Lager zurück.
31 Darauf erhob sich ein Wind vom HERRN her und trieb Wachteln vom Meer herüber. Er warf sie auf das Lager, etwa einen Tagesmarsch weit in der einen Richtung und einen Tagesmarsch weit in der anderen Richtung rings um das Lager; ungefähr zwei Ellen hoch lagen sie auf dem Erdboden.
32 Da stand das Volk auf und sammelte die Wachteln ein, den ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag. Jeder sammelte mindestens zehn Hómer. Sie legten sie rings um das Lager aus.
33 Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, es war noch nicht gegessen, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk und der HERR schlug das Volk mit einem sehr schweren Schlag.
34 Daher nannte man den Ort Kibrot-Hataawa, denn dort begrub man das gierige Volk.
35 Von Kibrot-Hataawa brach das Volk nach Hazerot auf. Und sie waren in Hazerot.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Unzufriedenheit unter dem Volk
1 Das Volk beklagte sich beim HERRN darüber, dass es so viel entbehren müsse. Als der HERR das hörte, wurde er zornig und schickte ein Feuer, das vom Rand des Lagers her um sich griff.
2 Da schrie das Volk zu Mose um Hilfe. Mose betete für sie zum HERRN und das Feuer erlosch.
3 Sie nannten den Ort Tabera (Brand) , weil der HERR dort das Lager in Brand gesetzt hatte.
4 Unter dem bunt zusammengewürfelten Haufen von Fremden, die sich dem Volk Israel beim Auszug aus Ägypten angeschlossen hatten, brach ein unwiderstehliches Gelüst nach Fleisch aus. Die Israeliten ließen sich davon anstecken und fingen wieder an zu jammern: »Wenn uns doch nur jemand Fleisch verschaffen würde!
5 Wie gut ging es uns doch in Ägypten! Da konnten wir Fische essen und mussten nicht einmal dafür bezahlen. Wir hatten Gurken und Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch.
6 Aber hier gibt es tagaus, tagein nichts als Manna. Das bleibt einem ja allmählich im Hals stecken!«
7 Manna hatte die Form von Koriandersamen und sah weißlich aus wie Bdelliumharz.
8-9 Es fiel nachts mit dem Tau aufs Lager. Die Leute sammelten es, zerrieben es zwischen Mahlsteinen oder zerstießen es in Mörsern, kochten es im Topf oder backten Fladen daraus. Die schmeckten wie Fladenbrot aus Weizenmehl und Olivenöl.
Mose bekommt Helfer
10 Mose sah die Leute von Israel, alle Sippen und Familien, vor ihren Zelten stehen und hörte sie klagen. Ein heftiger Zornausbruch des HERRN bahnte sich an. Mose war die ganze Sache leid
11 und sagte zum HERRN: »Warum tust du mir, deinem Diener, dies alles an? Womit habe ich es verdient, dass du mir eine so undankbare Aufgabe übertragen hast? Dieses Volk liegt auf mir wie eine drückende Last.
12 Schließlich bin ich doch nicht seine Mutter, die es geboren hat! Wie kannst du von mir verlangen, dass ich es auf den Schoß nehme wie die Amme den Säugling und es auf meinen Armen in das Land trage, das du ihren Vätern zugesagt hast?
13 Fleisch wollen sie; sie liegen mir in den Ohren mit ihrem Geschrei. Woher soll ich Fleisch nehmen für ein so großes Volk?
14 Ich allein kann dieses ganze Volk nicht tragen, die Last ist mir zu schwer.
15 Wenn du sie mir nicht erleichtern willst, dann hab wenigstens Erbarmen mit mir und töte mich, damit ich nicht länger diese Qual ausstehen muss.«
16 Der HERR antwortete Mose: »Versammle siebzig angesehene Männer aus dem Kreis der Ältesten Israels, die sich als Aufseher bewährt haben, und hole sie zum Heiligen Zelt. Dort sollen sie sich neben dir aufstellen.
17 Ich werde herabkommen und mit dir sprechen, und dann werde ich von dem Geist, den ich dir gegeben habe, einen Teil nehmen und ihnen geben. Dann können sie die Verantwortung für das Volk mit dir teilen und du brauchst die Last nicht allein zu tragen.
18 Zum Volk aber sollst du sagen: ›Macht euch bereit für morgen und seht zu, dass ihr rein seid! Der HERR hat gehört, wie ihr vor ihm gejammert habt: Wer gibt uns Fleisch; in Ägypten hatten wir es so gut! Ihr sollt euer Fleisch bekommen, der HERR wird es euch geben.
19 Und das nicht nur einen Tag oder zwei, auch nicht fünf, zehn oder zwanzig Tage lang,
20 nein, einen ganzen Monat lang, bis es euch zum Hals heraushängt und euch davon übel wird. Das ist die Strafe dafür, dass ihr euch nach Ägypten zurückgesehnt und den HERRN verachtet habt, der mitten unter euch gegenwärtig ist.‹«
21 Mose aber sagte zum HERRN: »Das Volk, in dessen Mitte ich stehe, hat allein 600000 wehrfähige Männer, und da sagst du, du willst dem gesamten Volk einen Monat lang Fleisch zu essen geben?
22 Wo lassen sich so viele Schafe, Ziegen und Rinder finden, um sie zu sättigen? Selbst wenn man alle Fische im Meer fangen würde, wäre es noch nicht genug!«
23 Der HERR antwortete: »Meinst du, es gibt eine Grenze für meine Macht? Du wirst jetzt gleich sehen, ob meine Zusage eintrifft oder nicht.«
Moses Helfer bekommen von seinem Geist
24 Mose ging hinaus und teilte dem Volk mit, was der HERR gesagt hatte. Er versammelte siebzig Männer aus dem Kreis der Ältesten Israels und stellte sie rings um das Heilige Zelt auf.
25 Da kam der HERR in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm einen Teil des Geistes, den er Mose gegeben hatte, und gab ihn den siebzig Ältesten. Als der Geist Gottes über sie kam, gerieten sie vorübergehend in ekstatische Begeisterung wie Propheten.
26 Zwei Männer, die ebenfalls auf der Liste der siebzig standen, Eldad und Medad, waren nicht zum Heiligen Zelt gegangen, sondern im Lager geblieben. Aber auch über sie kam der Geist Gottes und sie wurden von ekstatischer Begeisterung ergriffen.
27 Ein junger Mann lief zu Mose und erzählte ihm, was mit Eldad und Medad geschehen war.
28 Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an Moses Diener war, mischte sich ein und sagte zu Mose: »Lass das nicht zu!«
29 Aber Mose erwiderte: »Fürchtest du um mein Ansehen? Ich wäre froh, wenn alle Israeliten Propheten wären. Wenn doch der HERR seinem ganzen Volk seinen Geist gegeben hätte!«
Das Volk bekommt Fleisch
30 Mose und die siebzig Ältesten gingen ins Lager zurück.
31 Inzwischen hatte der HERR einen Sturm aufkommen lassen, der trieb riesige Scharen von Wachteln vom Meer heran. Er warf sie im Umkreis von einem Tagesmarsch rings um das Lager zur Erde. Die Tiere lagen fast einen Meter hoch.
32 Den ganzen Rest des Tages, die folgende Nacht und noch den nächsten Tag über waren die Leute damit beschäftigt, Wachteln einzusammeln. Das wenigste, was einer zusammenbrachte, waren zehn Eselsladungen. Sie breiteten die Tiere zum Dörren rings um das Lager aus.
33 Aber die Israeliten hatten kaum begonnen, von dem Fleisch zu essen, es war noch unzerkaut zwischen ihren Zähnen, da traf sie der Zorn des HERRN und viele starben.
34 Man nannte den Ort Kibrot-Taawa (Lustgräber) , weil dort die Leute begraben wurden, die es nach Fleisch gelüstet hatte.
35 Von Kibrot-Taawa zog das Volk weiter nach Hazerot und schlug dort sein Lager auf.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart