EÜ, GNB online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Gottes Antwort: 2,1–5
1 Ich will auf meinem Wachtturm stehen, / ich stelle mich auf den Wall und spähe aus, um zu sehen, was er mir sagt / und was ich auf den Vorwurf gegen mich antworten soll.
2 Der HERR gab mir Antwort und sagte: / Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, / damit man es mühelos lesen kann!
3 Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; / aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; / denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus.
4 Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, / der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.
5 Wahrhaftig, reiche Beute täuscht / den hochmütigen Helden; / er wird keinen Erfolg haben, reißt er auch wie die Unterwelt seinen Rachen auf / und ist er auch wie der Tod unersättlich. Dann werden alle Völker sich gegen ihn versammeln / und alle Nationen sich gegen ihn zusammenrotten.
WEHERUFE: 2,6–19
Über den Habsüchtigen: 2,6–8
6 Werden sie nicht alle ein Spottlied auf ihn / und einen Rätselspruch gegen ihn anstimmen? / Ja, sie werden sagen: Weh dem, der zusammenrafft, was nicht ihm gehört, / wie lange noch? - und sich hohe Pfänder geben lässt.
7 Werden nicht plötzlich die aufstehen, die dich beißen, / und die aufwachen, die dich bedrängen? / Dann wirst du zu ihrer Beute!
8 Du hast viele Völker ausgeplündert; / deshalb plündern jetzt die Völker dich aus, die übrig blieben, wegen der Bluttaten am Menschen und der Gewalttaten an Land, / Stadt und ihren Bewohnern.
Über den Ausbeuter: 2,9–14
9 Weh dem, der für sein Haus unrechten Gewinn sucht / und sich hoch droben sein Nest baut, / um dem drohenden Unheil zu entgehen!
10 Zur Schande für dein eigenes Haus hast du beschlossen, / viele Völker niederzuschlagen; / damit sündigst du gegen dich selbst.
11 Es schreit der Stein aus der Mauer / und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Gebälk.
12 Weh dem, der eine Stadt mit Bluttat erbaut/ und eine Siedlung auf Unrecht gründet!
13 Bewirkt es nicht der HERR der Heerscharen, / dass die Völker sich plagen nur für das Feuer, / Nationen sich abmühen für nichts?
14 Ja, das Land wird erfüllt sein / von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, / so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.
Über den Gewalttätigen: 2,15–17
15 Weh dem, der seinen Nächsten trinken lässt / aus dem Becher seines Zorns, ja, ihn betrunken macht, / damit man seine Blößen sieht!
16 Du hast dich an Schande gesättigt statt an Ehre; / nun trinke auch du und gerate ins Taumeln! Der Becher in der Hand des HERRN kommt nun zu dir; / Schmach und Schande bedecken deine Ehre.
17 Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken / und die Vernichtung der Tiere wird dich tödlich erschrecken; wegen der Bluttaten am Menschen und wegen der Gewalttaten an Land, / Stadt und all ihren Bewohnern.
Über den Götzendiener: 2,18–19
18 Was nützt ein Götterbild, denn ein Bildhauer hat es gemacht, / ein gegossenes Bild und ein Lügenorakel, dass der Bildhauer auf sein Bild vertraut, / um doch stumme Götzen anzufertigen?
19 Weh dem, der zum Holz sagt: Erwache! / und zum stummen Stein: Wach auf! / Gibt der Götze denn Auskunft? Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, / doch er hat keinen Geist, keinen Atem.
GOTT ÜBER ALLEM: 2,20
20 Der HERR aber wohnt in seinem heiligen Tempel. / Alle Welt schweige in seiner Gegenwart.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gottes Antwort: Das Recht bleibt der unverrückbare Maßstab
1 Ich sagte: »Ich stelle mich auf meinen Posten und halte dort aus. Ich warte angespannt darauf, was der HERR mir sagen wird; ich warte begierig, was er auf meine Fragen und Anklagen antworten wird.«
2 Und der HERR antwortete mir und sagte: »Was ich dir jetzt enthülle, sollst du öffentlich auf Tafeln schreiben, in deutlicher Schrift, damit alle es lesen können!
3 Was ich da ankündige, wird erst zur vorbestimmten Zeit eintreffen. Die Botschaft spricht vom Ende und täuscht nicht. Wenn das Angekündigte sich verzögert, dann warte darauf; es wird bestimmt eintreffen und nicht ausbleiben. Schreibe also:
4 ›Wer falsch und unredlich ist, geht zugrunde; aber wer mir die Treue hält und das Rechte tut, rettet sein Leben.
5 Deshalb wird der prahlerische Räuber, der anmaßende Kraftprotz, sein Ziel nicht erreichen – mag er seinen Rachen aufreißen wie die Totenwelt und so unersättlich sein wie der Tod, mag er auch ein Volk nach dem andern verschlingen.‹«
Drohworte gegen den Unterdrücker der Völker
6 Alle diese Völker werden ein Spottlied über den Unterdrücker anstimmen und ihn mit spitzen Worten verhöhnen; sie werden sagen: »Tod und Verderben über dich, weil du fremdes Eigentum bei dir aufhäufst! Wie lange willst du es noch so treiben? Völker behandelst du, als wären sie deine Schuldner!
7 Aber ganz plötzlich werden die Ausgebeuteten aufstehen und dir mit gleicher Münze heimzahlen; der Räuber wird ausgeraubt!
8 Wie du die Völker ausgeplündert hast, so werden die Völker dann dich ausplündern und du wirst bestraft für die Blut- und Schreckensherrschaft, die du in allen Städten und Ländern ausgeübt hast.
9 Tod und Verderben über dich, weil du mit unredlichen Mitteln deinen Besitz vermehrst! Das bringt dir und deinen Nachkommen kein Glück. Du legst dir ein unzugängliches Nest an wie der Adler und meinst, du seist sicher vor jedem Zugriff.
10 Aber deine Pläne bringen nichts als Schande über dein Königshaus. Du hast beschlossen, viele Völker zu vernichten; damit hast du dein Leben verwirkt!
11 Sogar die Steine in der Mauer schreien dein Unrecht heraus und die Sparren im Gebälk stimmen mit ein.
12 Tod und Verderben über dich, weil du Städte mit Blut baust und auf Unrecht gründest!
13 Hat nicht der HERR, der Herrscher der Welt, von dir gesagt: ›Ganze Völker haben sich vergeblich für dich geplagt, es ist alles dem Untergang geweiht‹?
14 Wie das Meer voll Wasser ist, so wird die ganze Erde erfüllt werden von Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN.
15 Tod und Verderben über dich, weil du deinen Nachbarvölkern den Wein deines Zorns eingeschenkt und dich an ihrer Ohnmacht und Schande geweidet hast!
16 Meinst du vielleicht, das bringt dir Ehre? Dir selbst wird nun eingeschenkt: Der HERR gibt dir den Becher seines Zorns zu trinken und stürzt dich vor aller Augen in die tiefste Schande.
17 Du hast den Libanon abgeholzt und sein Wild ausgerottet; das musst du jetzt büßen. Du wirst bestraft für die Blut- und Schreckensherrschaft, die du in allen Städten und Ländern ausgeübt hast.«
Die Ohnmacht der Götter Babylons
18 Was nützen Götterbilder aus Holz oder Metall, angefertigt von Menschenhand? Sie sind nichts als Lug und Trug. Wie kann jemand auf stumme Götzen vertrauen, die er selbst hergestellt hat?
19 Tod und Verderben über den, der zu einem Stück Holz sagt: »Wach auf!«, und zu einem toten Stein: »Werde lebendig!« Prächtig sind sie mit Silber und Gold überzogen, aber es ist kein Leben in ihnen und Rat wissen sie nicht.
20 Der HERR aber ist in seinem heiligen Tempel. Werdet still, erweist ihm Ehre, ihr Menschen der ganzen Erde!
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart