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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Zwei Zeichenhandlungen: Das Gericht der Verschleppung und die Verzweiflung der Belagerten

1 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:

2 Menschensohn, du wohnst mitten in dem widerspenstigen Haus[7]s. Anm. zu Kap.2,5, {bei solchen, } die Augen haben zu sehen und {doch} nicht sehen, die Ohren haben zu hören und {doch} nicht hören; denn ein widerspenstiges Haus[7]s. Anm. zu Kap.2,5 sind sie.

3 Und du, Menschensohn, mach dir Gepäck zur Verbannung {zurecht} und zieh bei Tage vor ihren Augen in die Verbannung aus! Und du sollst vor ihren Augen von deinem Ort zu einem anderen Ort in die Verbannung ausziehen! Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus[7]s. Anm. zu Kap.2,5 sind sie.

4 Und trage dein Gepäck wie Gepäck zur Verbannung bei Tage vor ihren Augen hinaus! Und du, ziehe am Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um in die Verbannung zu gehen[8]w. wie Auszüge Verbannter!

5 Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage {dein Gepäck} dadurch hinaus!

6 Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter, in Finsternis trage es hinaus! Du sollst dein Gesicht verhüllen, damit du das Land nicht siehst! Denn zu einem Wahrzeichen habe ich dich für das Haus Israel gemacht. –

7 Da tat ich so, wie mir befohlen war. Mein Gepäck trug ich wie Gepäck zur Verbannung bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand. In Finsternis trug ich es hinaus, ich nahm es vor ihren Augen auf die Schulter. –

8 Und das Wort des Herrn geschah zu mir am Morgen:

9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus[1]s. Anm. zu Kap.2,5, zu dir gesagt: Was tust du?

10 Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Herr: Den Fürsten in Jerusalem {betrifft} dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind[2]Andere üs. mit Änderung eines Buchstabens: Israel, das in seiner (Jerusalems) Mitte ist.

11 Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch[3]w. Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so soll ihnen getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen.

12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird {sein Gepäck} in der Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhüllen, weil er selbst mit {seinen} Augen das Land nicht sehen will[4]LXX: Er wird sein Gesicht verhüllen, damit er nicht gesehen wird mit dem Auge, und er wird das Land nicht sehen..

13 Und ich spanne mein Fangnetz über ihm aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben.

14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und alle seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen; und hinter ihnen her werde ich das Schwert ziehen.

15 Und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue.

16 Und ich werde von ihnen einige Leute übrig lassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie alle ihre Gräuel erzählen unter den Nationen, zu denen sie kommen. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.

17 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:

18 Menschensohn, dein Brot sollst du mit Beben essen und dein Wasser mit Zittern und in Angst trinken!

19 Und du sollst zum Volk des Landes sagen: So spricht der Herr, Herr, von den Bewohnern Jerusalems im Land Israel: Ihr Brot werden sie in Angst essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land[5]so mit mehreren hebr. Handschr. ; Mas. T. : sein Land; was sich auf Jerusalem beziehen könnte öde daliegt, ohne seine Fülle, wegen der Gewalttat all derer, die in ihm wohnen.

20 Und die bewohnten Städte werden in Trümmern liegen und das Land wird eine Einöde werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.

Drohworte an die Verächter von Weissagungen

21 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:

22 Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land Israel habt, indem ihr sagt: »Die Tage ziehen sich in die Länge, und jede Vision geht verloren«?

23 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen in Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage und das Wort einer jeden Vision[6]d. h. das, was jede Vision angesagt hat.

24 Denn es wird nicht länger irgendeine nichtige Vision oder irgendeine schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel.

25 Denn ich, der Herr, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird sich nicht länger hinziehen. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus[1]s. Anm. zu Kap.2,5, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, Herr[7]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

26 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:

27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Die Vision, die der schaut, {geht} auf viel {spätere} Tage {hinaus} ; und auf ferne Zeiten hin weissagt er.

28 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, Herr: Es wird sich nicht länger irgendeines meiner Worte hinziehen; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, spricht der Herr, Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Zeichen der Verbannung von König und Volk: 12,1–20

1 Das Wort des HERRN erging an mich:

2 Menschensohn, du wohnst mitten im Haus der Widerspenstigkeit, das Augen hat, um zu sehen, doch sie sehen nicht, das Ohren hat, um zu hören, doch sie hören nicht; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.

3 Doch du, Menschensohn, pack dir Gepäck für die Verbannung und geh bei Tag vor ihren Augen weg, als ob du vor ihren Augen von deinem Wohnsitz in die Verbannung gehen würdest. Vielleicht sehen sie es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.

4 Trag dein Gepäck wie Gepäck für die Verbannung bei Tag vor ihren Augen hinaus! Du aber geh am Abend vor ihren Augen hinaus wie die Leute, die in die Verbannung ziehen!

5 Brich dir vor ihren Augen ein Loch in die Mauer und schaffe das Gepäck durch sie hinaus!

6 Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter! Schaffe es in der Dunkelheit hinaus! Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst! Fürwahr: Zum Mahnzeichen mache ich dich für das Haus Israel.

7 Ich tat so, wie mir befohlen wurde. Bei Tag trug ich mein Gepäck wie Gepäck für die Verbannung hinaus. Am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Mauer; in der Dunkelheit schaffte ich es hinaus. Dann nahm ich es vor ihren Augen auf die Schulter.

8 Da erging das Wort des HERRN an mich am nächsten Morgen:

9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das Haus der Widerspenstigkeit, zu dir gesagt: Was machst du da?

10 Sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Der Fürst, der in Jerusalem wohnt, ist diese Last und das ganze Haus Israel, das darinnen wohnt.

11 Sag: Ich bin ein Mahnzeichen für euch. Wie ich getan habe, so wird ihnen getan; in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie ziehen.

12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird in der Dunkelheit die Schulter beladen und hinausgehen. In die Mauer wird man ein Loch brechen, um ihn durch sie hinauszuschaffen. Er wird sein Gesicht verhüllen, um mit seinen Augen das Land nicht zu sehen.

13 Ich werfe mein Netz über ihn, er gerät in meine Schlingen. Nach Babel führe ich ihn, ins Land der Chaldäer; doch er wird es nicht sehen. Dort wird er sterben.

14 Alle, die um ihn her sind, seine Hilfe, und alle seine Truppen zerstreue ich in alle Winde und ich zücke das Schwert hinter ihnen.

15 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Völker versprenge und sie in alle Länder zerstreue.

16 Und ich lasse einige von ihnen das Schwert, den Hunger und die Pest überleben, damit sie bei den Völkern, zu denen sie kommen, von all ihren Gräueltaten erzählen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

17 Das Wort des HERRN erging an mich:

18 Menschensohn, iss dein Brot mit Zittern und trink dein Wasser mit Angst und Entsetzen!

19 Dann sag zum Volk des Landes: So spricht GOTT, der Herr, zu den Bewohnern Jerusalems über den Ackerboden Israels: Sie werden ihr Brot mit Angst essen und ihr Wasser mit Schaudern trinken; so wird ihr Land verwüstet sein durch das, wovon es voll ist, durch die Gewalttat all seiner Bewohner.

20 Die bewohnten Städte sollen verheert und das Land zur Wüste werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.

Widerstand gegen das prophetische Wort: 12,21–28

21 Das Wort des HERRN erging an mich:

22 Menschensohn, was habt ihr da für ein Sprichwort auf dem Ackerboden Israels: Die Tage ziehen sich hin, doch keine Vision erfüllt sich?

23 Darum sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ich werde diesem Sprichwort ein Ende bereiten und sie werden es in Israel nicht mehr gebrauchen. Sag vielmehr zu ihnen: Nahegekommen sind die Tage und das, was jede Vision sagt.

24 Denn eine nichtige Vision und trügerisches Orakel wird es im Haus Israel nicht mehr geben.

25 Denn ich, der HERR, rede. Das Wort, das ich rede, geschieht. Es lässt nicht mehr lange auf sich warten; denn in euren Tagen, du Haus der Widerspenstigkeit, rede ich ein Wort und führe es aus - Spruch GOTTES, des Herrn.

26 Das Wort des HERRN erging an mich:

27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Die Vision, die er schaut, gilt für spätere Tage, er weissagt für ferne Zeiten.

28 Darum sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Keines meiner Worte lässt lange auf sich warten. Das Wort, das ich rede, geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Den Verbannten wird die Wegführung der Zurückgebliebenen angekündigt

1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:

2 »Du Mensch, du lebst mitten unter einem widerspenstigen Volk! Diese Leute haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht.

3 Deshalb schnüre dir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und geh damit vor aller Augen von deinem Wohnort weg zu einem anderen Ort. Vielleicht gehen ihnen die Augen auf, so widerspenstig sie auch sind.

4 Bring dein Bündel am hellen Tag aus dem Haus, sodass alle es sehen, und gegen Abend, wenn die Hitze nachlässt, zieh vor ihren Augen weg, wie jemand, der in die Verbannung geführt wird.

5 Brich vor ihren Augen von innen ein Loch in die Wand deines Hauses und zwänge dich dadurch hinaus.

6 Nimm dein Bündel auf die Schulter und geh in der Dunkelheit fort. Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst, das du verlassen musst. So mache ich dich für die Leute von Israel zu einem Zeichen, an dem sie sehen, was ihnen bevorsteht.«

7 Ich machte genau, was der HERR mir befohlen hatte. Ich schnürte mir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und brachte es am hellen Tag aus dem Haus. Am Abend brach ich von innen ein Loch in die Wand und zwängte mich durch das Loch hinaus. Vor aller Augen hob ich das Bündel auf die Schulter.

8 Am anderen Morgen erging an mich das Wort des HERRN, er sagte:

9 »Du Mensch, die Leute von Israel, dieses widerspenstige Volk, haben dich doch gefragt: ›Was machst du da?‹

10 Gib ihnen die Erklärung! Sag zu ihnen: ›Der HERR, der mächtige Gott, hat zu mir gesprochen! Was er mir aufgetragen hat, betrifft den König in Jerusalem und alle Leute von Israel, die dort leben.

11 Ich bin für euch ein Zeichen. So wie ich es vorgemacht habe, wird es den Leuten von Jerusalem ergehen. Alle müssen in die Verbannung.

12 Ihr König aber wird in tiefster Dunkelheit sein Bündel auf die Schulter nehmen und die Stadt verlassen. Seine Männer werden die Mauer durchbrechen, um ihre Habseligkeiten hinauszubringen. Er wird sein Gesicht verhüllen, denn das Land Israels wird er nie wiedersehen.

13 Ich werde mein Fangnetz ausspannen, ihn einfangen und nach Babylonien bringen; aber er wird das Land nicht sehen können. Dort wird er sterben.

14 Sein Gefolge und seine Kriegsleute werde ich in alle Winde zerstreuen, mit gezogenem Schwert werde ich sie auseinandertreiben.

15 Ich zerstreue sie in fremde Länder und unter fremde Völker, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin.

16 Nur wenige von ihnen sollen dem Schwert, dem Hunger und der Pest entrinnen, damit sie unter den Völkern erzählen können, mit was für abscheulichen Taten sie sich dieses Schicksal verdient haben. Sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin!‹«

Die Leute in Jerusalem werden zittern

17 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:

18 »Du Mensch, iss dein Brot und trink dein Wasser mit Zittern und Beben!

19 Und dann sag zu deinen verschleppten Landsleuten: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Mit Zittern und Entsetzen werden die Leute, die in Jerusalem im Land Israel geblieben sind, ihr Brot essen und ihr Wasser trinken. Zur Strafe dafür, dass überall Unrecht und Gewalt herrschen, kommt die Vernichtung über das Land.

20 Die Städte veröden, die fruchtbaren Felder werden zur Wüste. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!‹«

Gott macht keine leeren Worte

21 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:

22 »Du Mensch, was reden die Leute bei euch im Land Israel? Sie sagen: ›Die Zeit kommt und geht und die Prophezeiungen treffen nie ein!‹

23 Ich werde dafür sorgen, dass dieses Gerede in Israel ein Ende hat. Sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Die Zeit ist gekommen, dass alles eintrifft, was meine Propheten euch angedroht haben.

24 Künftig wird es im Volk Israel keine falschen Propheten mehr geben, die leere Träume erzählen und den Menschen nach dem Mund reden.

25 Ich, der HERR, rede; und was ich ankündige, das trifft ein. Es lässt nicht lange auf sich warten. Ich sage ein Wort und ich setze es in die Tat um, beides zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Leute! Das sage ich, der mächtige Gott.‹«

26 Noch einmal erging das Wort des HERRN an mich:

27 »Du Mensch, die Leute von Israel sagen über dich: ›Die Offenbarungen, die er empfangen hat, betreffen nicht unsere Gegenwart, sondern eine ferne Zukunft.‹

28 Darum antworte ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Alles, was ich angekündigt habe, wird in Kürze geschehen. Wenn ich ein Wort sage, dann geschieht es auch. Das sage ich, der HERR.‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Wegführung von König und Volk

1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie haben Augen zu sehen und sehen nicht, und Ohren zu hören und hören nicht; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen; vielleicht sehen sie es. Denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

4 Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren Augen, wie man zur Verbannung auszieht;

5 und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen,

6 und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt.

7 Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen.

8 Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir:

9 Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs, nicht zu dir gesagt: Was machst du da?

10 Sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Diese Last trifft den Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt.

11 Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: In die Verbannung müssen sie und gefangen weggeführt werden.

12 Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein Angesicht wird er verhüllen, dass er nicht mit seinen Augen das Land sehe.

13 Ich aber will mein Netz über ihn werfen, dass er in meinem Garn gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen in der Chaldäer Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben.

14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her.

15 Dann sollen sie erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Völker verstoße und in die Länder zerstreue.

16 Aber ich will von ihnen einige wenige übrig lassen vor dem Schwert, dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Gräueltaten erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin.

17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

18 Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser trinken mit Zittern und Sorgen.

19 Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der HERR zu den Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um der Gewalttat willen all seiner Bewohner.

20 Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das Land öde; und ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin.

Zweifel an der Weissagung

21 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22 Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Sprichwort im Lande Israels? Ihr sagt: »Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus der Weissagung.«

23 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass es nicht mehr umgehen soll in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe und alles kommt, was geweissagt ist.

24 Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche Offenbarung mehr geben im Hause Israel.

25 Denn ich bin der HERR, ich rede! Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der HERR.

26 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

27 Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten, die dieser schaut, dauert’s noch lange, und er weissagt auf Zeiten, die noch ferne sind.

28 Darum sage ihnen: So spricht Gott der HERR: Keines meiner Worte wird sich lange hinausziehen. Was ich rede, soll geschehen, spricht Gott der HERR.

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