ELB, EÜ online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Erste Rede des Elihu: Bisherige Zurückhaltung und Unparteilichkeit – Aufforderung an Hiob zur Stellungnahme
1 Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, von der Sippe Ram. Gegen Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenüber im Recht betrachtete.
3 Und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort gefunden und Hiob {doch} für schuldig erklärt hatten[12]o. keine Antwort gefunden hatten, Hiob schuldig zu erklären. – Die alten Abschreiber merken hier an, dass sie den Text geändert haben. Der Text lautete ursprünglich: und {so} Gott für schuldig erklärt hatten.
4 Elihu aber hatte sich Hiob gegenüber zurückgehalten mit Reden[13]w. hatte gewartet … mit Worten. – Andere üs. mit Textänderung: hatte gewartet, während jene mit Hiob redeten, weil jene die Älteren an Jahren[13]w. an Tagen waren als er.
5 Und als Elihu sah, dass keine Antwort {mehr} in dem Mund der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn.
6 Und Elihu, der Sohn des Barachel, der Busiter, hob an und sagte: Ich bin der Jüngste an Jahren[14]w. an Tagen, und ihr seid Greise. Darum hatte ich Angst und fürchtete mich, euch mein Wissen zu verkünden.
7 Ich sagte {mir}: Mag {erst} das Alter[15]w. Mögen {erst} die Tage reden, soll die Menge der Jahre Weisheit erkennen lassen!
8 Jedoch – es ist der Geist im Menschen und der Atem des Allmächtigen, der sie verständig werden lässt.
9 Nicht {nur} die Betagten[16]w. die Großen {an Tagen} sind die Weisen, noch verstehen {stets} die Alten, was recht ist.
10 Darum sage ich: Hört[1]so mit 2 hebr. Handschr. , LXX, Vulg. und der syr. Üs. ; Mas. T. : Höre mir zu! Auch ich will mein Wissen verkünden.
11 Siehe, ich wartete auf eure Worte, horchte auf eure einsichtigen {Reden} , bis ihr {die rechten} Worte ausfindig gemacht hättet[2]o. während ihr {den rechten} Worten nachspürtet.
12 Und ich wandte euch meine Aufmerksamkeit zu, doch siehe, keiner war da, der Hiob widerlegt hätte[3]o. zurechtgewiesen hätte, {keiner} von euch, der seine Worte erwidert hätte.
13 Dass ihr {aber ja} nicht sagt: Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen[4]w. kann ihn verwehen {wie der Wind die Spreu}, nicht ein Mensch!
14 Er hat ja nicht an mich {seine} Worte gerichtet, und mit euren Worten werde ich ihm nicht erwidern. –
15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte lassen sie im Stich.
16 Soll ich da warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen {und} nicht mehr antworten?
17 Auch ich will meinerseits mein Teil erwidern[5]T. ; Mas. T. : So will ich meinerseits mich an mein Teil kehren, auch ich will mein Wissen verkünden.
18 Denn erfüllt bin ich mit Worten; der Geist in meinem Innern bedrängt mich.
19 Siehe, mein Inneres ist wie {junger} Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neu {gefüllten} Schläuchen will es bersten.
20 Ich muss reden, damit ich Luft bekomme, ich will meine Lippen auftun und antworten.
21 Für keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln![6]w. Niemals will ich jemandes Gesicht erheben, und einem Menschen werde ich keinen Ehrennamen geben.
22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln[7]o. ich kenne es nicht zu schmeicheln; sonst würde mein Schöpfer mich {wohl} bald dahinraffen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
ERSTE REDE ELIHUS: 32,1–33,33
Einführung Elihus: 32,1–5
1 Nun hörten jene drei Männer auf, Ijob zu entgegnen, weil er gerecht war in seinen eigenen Augen.
2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlecht Ram. Gegen Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich für gerechter hielt als Gott.
3 Auch gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr gefunden und Ijob schuldig gesprochen hatten.
4 Elihu aber hatte Ijob gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er.
5 Doch als Elihu sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten, entbrannte sein Zorn.
Elihus Selbstvorstellung: 32,6–22
6 Da ergriff Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, das Wort und sprach: Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt; / deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen zu beweisen.
7 Ich dachte: Mag erst das Alter reden, / der Jahre Fülle Weisheit künden.
8 Jedoch, es ist der Geist im Menschen, / des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht.
9 Nicht viele sind weise / noch Greise stets des Rechten kundig.
10 Darum sage ich: Hört mich an! / Beweisen will auch ich mein Wissen.
11 Seht, gewartet habe ich auf eure Worte, / gelauscht auf eure klugen Sprüche, / bis ihr die rechten Worte fändet.
12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch seht, keiner hat Ijob widerlegt, / keiner von euch ihm zu entgegnen vermocht.
13 Sagt nicht: Wir haben die Weisheit gefunden. / Gott wird ihn vertreiben, nicht ein Mensch.
14 Nicht gegen mich richten sich seine Reden, / nicht mit euren Worten werde ich ihm entgegnen.
15 Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, / die Worte sind ihnen ausgegangen.
16 Soll ich nun warten, wenn sie nicht reden, / wenn sie dastehen, nichts mehr zu sagen wissen?
17 So will auch ich nun meinen Teil erwidern, / beweisen will auch ich mein Wissen.
18 Denn angefüllt bin ich mit Worten, / mich drängt der Geist in meiner Brust.
19 Mein Inneres ist wie Wein, der keine Luft hat, / wie neue Schläuche muss es bersten.
20 Reden will ich, dann wird mir leichter, / ich öffne meine Lippen und entgegne.
21 Ich will für niemanden Partei ergreifen / und keinem Menschen schmeicheln.
22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln, / sonst raffte mich mein Schöpfer bald hinweg.
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