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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Klagelied über den Pharao – Der Pharao im Scheol

1 Und es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort des Herrn zu mir so:

2 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den Pharao, den König von Ägypten, und sage zu ihm: Einem Junglöwen unter den Nationen[5]w. der Nationen bist du gleich geworden; und doch warst du wie ein Seeungeheuer in den Meeren[6]Gemeint ist das Krokodil im Nil. und sprudeltest mit deinen Nüstern[7]So hat der Text vielleicht ursprünglich gelautet. Mas. T. : sprudeltest in deinen Strömen und trübtest das Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Ströme auf.

3 So spricht der Herr, Herr: Daher werde ich mein Fangnetz über dich ausspannen durch eine Schar vieler Völker, und man wird dich in meinem Garn heraufziehen.

4 Und ich werfe dich auf das Land, schleudere dich auf das freie Feld; und ich mache, dass sich alle Vögel des Himmels auf dir niederlassen und sich die Tiere der ganzen Erde von dir sättigen.

5 Und ich lege dein Fleisch auf die Berge und fülle die Täler mit deinem Aas[8]w. mit deinem Leichenhaufen.

6 Und ich tränke das Land mit deinem Ausfluss von deinem Blut auf den Bergen, und die Bachrinnen werden mit dir angefüllt sein.

7 Und ich werde, wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen.

8 Alle leuchtenden Lichter[9]w. alle Lichtträger von Licht am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln, und ich werde Finsternis über dein Land bringen, spricht der Herr, Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

9 Und ich werde das Herz vieler Völker beunruhigen, wenn ich deinen Zusammenbruch[10]LXX: deine Kriegsgefangenen über die Nationen kommen lasse, in Länder, die du nicht gekannt hast.

10 Und ich werde vielen Völkern deinetwegen Entsetzen einflößen, und ihren Königen werden deinetwegen die Haare zu Berge stehen, wenn ich mein Schwert vor ihnen schwinge; und sie werden immer wieder erzittern, jeder um sein Leben, am Tag deines Falls. –

11 Denn so spricht der Herr, Herr: Das Schwert des Königs von Babel wird über dich kommen.

12 Durch die Schwerter von Helden werde ich deine Menge[11]o. deinen Prunk, o. Reichtum fällen; die Gewalttätigsten der Nationen sind sie alle; und sie werden den Hochmut Ägyptens zerstören, und sein ganzer Prunk[12]o. sein ganzer Reichtum; o. seine ganze lärmende Menge wird ausgetilgt.

13 Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern[13]w. von den vielen Wassern hinweg zugrunde richten, sodass der Fuß des Menschen sie nicht mehr trübt, noch die Klauen des Viehs sie trüben.

14 Dann werde ich ihre Wasser klären[14]w. sich setzen lassen und ihre Flüsse wie Öl fließen lassen, spricht der Herr, Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn. –

15 Wenn ich das Land Ägypten zu einer Einöde mache und wenn das Land ohne seine Fülle verwüstet daliegt, wenn ich alle, die darin wohnen, schlage, dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.

16 Das ist ein Klagelied, und man soll es als Klagelied singen, die Töchter der Nationen sollen es als Klagelied singen; sie sollen es als Klagelied singen über Ägypten und über seinen ganzen Prunk[1]o. seine ganze lärmende Menge; o. seinen ganzen Reichtum, spricht der Herr, Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

17 Und es geschah im zwölften Jahr, am Fünfzehnten des Monats, da geschah das Wort des Herrn zu mir so:

18 Menschensohn, wehklage über den Prunk[3]o. die lärmende Menge; o. den Reichtum Ägyptens, und stürze ihn hinab, Ägypten[4]w. über es. – Andere üs. mit Streichung eines Buchstabens: du und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land der Tiefen[5]o. in die Tiefen {unter} der Erde, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind!

19 Wen übertriffst du {jetzt noch} an Anmut? Fahr hinab, und lege dich zu den Unbeschnittenen!

20 Mitten unter den vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist {ihnen} bestimmt. Schleppt mit Ägypten[6]w. mit ihm auch seinen ganzen Prunk[1]o. seine ganze lärmende Menge; o. seinen ganzen Reichtum herbei!

21 Es reden mit ihm die gewaltigen Helden mitten aus dem Scheol, mit {ihm und} seinen Helfern. Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom Schwert Erschlagenen.

22 Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot rings um sein Grab her[7]T. entsprechend V.23b und 24a; Mas. T. : rings um ihn her seine Gräber: sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,

23 {Assur, } dem seine Gräber in der tiefsten Grube gegeben worden sind, und sein Aufgebot ist rings um sein Grab her {begraben}. Sie alle sind Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die {einst} Schrecken verbreiteten im Land der Lebenden.

24 Dort ist Elam[8]d. i. die persische Provinz, deren Hauptstadt Susa war und sein ganzer Prunk[9]o. seine ganze Menge; o. sein ganzer Reichtum rings um sein Grab her[7]T. entsprechend V.23b und 24a; Mas. T. : rings um ihn her seine Gräber, sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die als Unbeschnittene ins Land der Tiefen[5]o. in die Tiefen {unter} der Erde hinabgefahren sind, die {einst} ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden; und sie tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind.

25 Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager gegeben mit seinem ganzen Prunk[10]o. mit seiner ganzen Menge; o. mit seinem ganzen Reichtum rings um sein Grab her[7]T. entsprechend V.23b und 24a; Mas. T. : rings um ihn her seine Gräber. Sie alle sind Unbeschnittene, vom Schwert Erschlagene, weil {einst} ihr Schrecken verbreitet war im Land der Lebenden; und sie tragen {nun} ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.

26 Dort ist Meschech-Tubal und sein ganzer Prunk[9]o. seine ganze Menge; o. sein ganzer Reichtum; rings um sein Grab her[7]T. entsprechend V.23b und 24a; Mas. T. : rings um ihn her seine Gräber, sie alle, Unbeschnittene, sie sind vom Schwert erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden.

27 Und sie liegen nicht bei den Helden, die in der Vorzeit gefallen sind[11]so mit LXX und der alten lat. Üs. ; Mas. T. : bei den Helden, die von den Unbeschnittenen {getrennt} gefallen sind, die in den Scheol hinabfuhren mit ihren Kriegswaffen und die ihre Schwerter unter ihre Häupter legten und deren Schilde[12]So lautete der Text vielleicht ursprünglich. Mas. T. : deren Sünden auf ihren Gebeinen liegen; denn der Schrecken vor den Helden[13]w. der Schrecken der Helden {hatte einst} im Land der Lebenden {geherrscht}. –

28 Auch du {, Ägypten, } wirst mitten unter Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei den vom Schwert Erschlagenen liegen.

29 Dort ist Edom, seine Könige und all seine Fürsten, die in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die in die Grube hinabgefahren sind.

30 Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle Sidonier, die zu den Erschlagenen hinabgefahren sind {und} trotz ihres Schreckens {, den sie einflößten, } in ihrer Heldenkraft zuschanden geworden sind; und sie liegen als Unbeschnittene bei den vom Schwert Erschlagenen und tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind.

31 Sie {alle} wird der Pharao sehen und sich über seinen ganzen Prunk[1]o. mit seiner ganzen Menge; o. mit seinem ganzen Reichtum trösten. Vom Schwert Erschlagene sind der Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr, Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

32 Denn ich habe Schrecken vor ihm verbreitet im Land der Lebenden; und so wird er sich mitten unter Unbeschnittene legen mit den vom Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein ganzer Prunk[3]o. seine ganze Menge; o. sein ganzer Reichtum, spricht der Herr, Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn.

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Sechstes Wort gegen Ägypten: Totenklage über den Pharao, das gefangene Krokodil: 32,1–16

1 Es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:

2 Menschensohn, stimm eine Totenklage an über den Pharao, den König von Ägypten, und sag zu ihm: Einem Löwen unter den Nationen bist du gleich gewesen. Du jedoch warst wie das Ungeheuer in den Meeren, hast deine Flüsse aufgepeitscht, / die Wasser mit deinen Füßen verschmutzt / und ihre Fluten aufgewühlt.

3 So spricht GOTT, der Herr: / Ich spanne aus über dich mein Netz durch ein Heer von vielen Völkern, / die ziehen dich herauf in meinem Schleppnetz.

4 Dann werfe ich dich aufs Land, / schleudere dich aufs freie Feld. Ich sorge dafür, dass alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen, / und ich sättige mit dir die Tiere der ganzen Erde.

5 Ich lege dein Fleisch auf den Bergen aus / und fülle die Täler mit deinem Aas.

6 Ich tränke das Land bis hin zu den Bergen / mit der Flut deines Blutes; die Schluchten sollen sich damit füllen.

7 Wenn dein Leben erlischt, / will ich den Himmel bedecken und seine Sterne verdüstern. Die Sonne decke ich zu mit Wolken, / der Mond lässt sein Licht nicht mehr leuchten.

8 Deinetwegen verdunkle ich / alle die strahlenden Lichter am Himmel und lege Finsternis über dein Land - / Spruch GOTTES, des Herrn.

9 Ich versetze das Herz vieler Völker in Kummer, / wenn ich ihnen und all den Ländern, die du nicht kanntest, / deinen Zusammenbruch unter den Nationen melde.

10 Über dich lasse ich viele Völker entsetzt sein, / ihren Königen sträuben sich deinetwegen die Haare, wenn ich mein Schwert gegen sie schwinge. Sie zittern erregt am Tag deines Sturzes, / jeder hat Angst um sein Leben.

11 Denn so spricht GOTT, der Herr: / Das Schwert des Königs von Babel kommt über dich.

12 Durch Schwerter von Kriegern / bringe ich dein Gefolge zu Fall. Sie alle sind die gewalttätigsten unter den Völkern. / Sie verwüsten den Stolz von Ägypten, all seine Pracht wird zerstört.

13 All sein Vieh lasse ich verschwinden / aus den großen Gewässern. Keines Menschen Fuß wird sie mehr trüben / noch werden die Hufe der Tiere sie trüben.

14 Dann mache ich ihre Gewässer klar / und ihre Ströme lasse ich dahingleiten wie Öl - / Spruch GOTTES, des Herrn.

15 Wenn ich das Land Ägypten zum Ödland mache / und wenn das Land, seiner Fülle beraubt, verödet ist, wenn ich alle seine Bewohner darin erschlage, dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

16 Eine Totenklage ist dies, die Totenklage, sie soll man anstimmen; die Töchter der Nationen sollen die Totenklage anstimmen. Über Ägypten und all seine Pracht sollen sie die Totenklage anstimmen - Spruch GOTTES, des Herrn.

Siebtes Wort gegen Ägypten: Totenklage über den Pharao Totenklage über den Pharao und sein Gefolge: 32,17–32

17 Es geschah im zwölften Jahr, am fünfzehnten Tag des ersten Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:

18 Menschensohn, jammre über die Pracht Ägyptens und geleite sie hinab in das Land der Tiefe, sie und die Töchter mächtiger Nationen, bring sie zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind!

19 Wen hast du an Schönheit übertroffen? / Steige hinab und lieg bei den unbeschnittenen Männern!

20 Mitten unter jene, die das Schwert erschlug, / werden sie fallen. Dem Schwert wurde es übergeben. / Rafft es weg mit all seiner Pracht!

21 Dann sagen die mächtigen Helden mitten aus der Unterwelt / über ihn samt seinen Helfern: Sie sind hinabgestiegen, liegen da, / die Unbeschnittenen, die vom Schwert Erschlagenen.

22 Dort ist Assur und sein ganzes Heer, / rings um ihn sind ihre Gräber. Sie alle hat man erschlagen, / sie fielen unter dem Schwert.

23 Im tiefsten Grund einer Grube / gab man ihm sein Grab. Sein Heer liegt rings um sein Grab. / Sie alle hat man erschlagen, sie fielen unter dem Schwert, / sie, die einst im Land der Lebenden Schrecken verbreitet haben.

24 Dort liegt Elam und all sein Gefolge / rings um sein Grab. Sie alle hat man erschlagen, / sie fielen unter dem Schwert, in das Land der Tiefe sind sie hinabgestiegen, / Unbeschnittene, sie, die einst im Land der Lebenden / ihren Schrecken verbreitet haben. Sie aber haben ihre Schande zu tragen / mit denen, die in die Grube hinabgestiegen sind.

25 Mitten unter denen, die man erschlug, / hat man ihm mit seinem ganzen Gefolge ein Lager bereitet. Rings um ihn her sind seine Gräber, / sie alle sind Unbeschnittene, die man mit dem Schwert erschlug. Denn im Land der Lebenden / hatte sich der Schrecken vor ihnen verbreitet, sie aber haben ihre Schande zu tragen, / mit denen, die in die Grube hinabgestiegen sind. Mitten unter Erschlagene legte man sie.

26 Dort ist Meschech-Tubal und all sein Gefolge. / Rings um ihn her sind ihre Gräber. Sie alle sind Unbeschnittene, / mit dem Schwert Erschlagene; denn sie haben im Land der Lebenden ihren Schrecken verbreitet.

27 Aber sie liegen nicht bei den gefallenen Kriegern aus früheren Zeiten, / die mit ihrer Rüstung in die Unterwelt hinabgestiegen sind, denen man das Schwert unter den Kopf gelegt hat. Doch ihre Sünden lasten auf ihren Gebeinen; / denn der Schrecken der Krieger war im Land der Lebenden.

28 Auch du wirst inmitten der Unbeschnittenen zerbrochen / und liegst bei denen, die das Schwert erschlug.

29 Dort liegen Edom, seine Könige / und all seine Fürsten, die man trotz ihrer Stärke zu denen gelegt hat, / die das Schwert erschlug. Sie, ja sie liegen da bei den unbeschnittenen Männern, / bei denen, die in die Grube hinabgestiegen sind.

30 Dort sind Fürsten des Nordens, / sie alle und alle Sidonier; sie stiegen hinab mit denen, die man erschlug. Trotz ihrer schreckenerregenden Stärke / sind sie zuschanden geworden; bei den Unbeschnittenen liegen sie, / bei denen, die das Schwert erschlug. Sie haben ihre Schande zu tragen / mit denen, die in die Grube hinabgestiegen sind.

31 Der Pharao wird sie sehen / und er tröstet sich über den Verlust seines ganzen Gefolges. Jetzt sind sie vom Schwert erschlagen, / der Pharao und seine ganze Streitmacht - / Spruch GOTTES, des Herrn.

32 Denn ich habe meinen Schrecken verbreitet / im Land der Lebenden. Doch jetzt liegt der Pharao da / mit seinem ganzen Gefolge inmitten der unbeschnittenen Männer, / bei denen, die das Schwert erschlug - Spruch GOTTES, des Herrn.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der Pharao, der erlegte Drache

1 Im zwölften Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 12. Monats, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:

2 »Du Mensch, stimme die Totenklage an über den Pharao, den König von Ägypten! Sag zu ihm: ›Von allen Königen warst du der größte, du Drachenungetüm im weiten Meer! Aus deiner Nase schossen Wasserstrahlen, mit deinen Füßen wühltest du im Schlamm, dein Toben machte jedes Wasser trüb.‹

3 Und dann fahre fort: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Ich werde mein Fangnetz ausspannen! Die Heere vieler Völker werde ich gegen dich aufbieten, die werden dich in meinem Netz einfangen und aus dem Meer ziehen.

4 Dann schleudere ich dich auf das Land und werfe dich allen Raubvögeln und wilden Tieren der Erde zum Fraß hin.

5 Dein Leichnam wird die Berge bedecken und die Täler ausfüllen;

6 dein Blut wird das Land tränken, es wird von den Bergen herabströmen und die Bäche anschwellen lassen.

7 Während ich das Strafgericht an dir vollziehe, bedecke ich den Himmel mit düsteren Wolken, sodass Sonne, Mond und Sterne verschwinden.

8 Deinetwegen mache ich alle hellen Lichter am Himmel dunkel und breite Finsternis über dein Land. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.

9 Viele Völker werden in Unruhe gestürzt werden, wenn die Nachricht von deinem Fall zu ihnen kommt – sogar Völker, von denen du noch nie gehört hast.

10 Das Strafgericht, das ich an dir vollziehe, wird sie mit Schauder erfüllen; ihre Könige werden von Entsetzen geschüttelt, wenn sie mich das Schwert schwingen sehen und deinen Untergang erleben.

11 Denn das sage ich, der mächtige Gott: Der König von Babylon wird mit seinem Heer gegen dich heranziehen.

12 Seinem Befehl gehorchen die erbarmungslosesten der Völker; durch sie vernichte ich deine ganze stolze Heeresmacht.

13 Auch alles Vieh im Land vernichte ich; kein Huf und kein Menschenfuß wird mehr an den Tränkstellen das Wasser trüben.

14 Ruhig und ungestört wird der Nil in seinem Bett dahinfließen, so glatt wie Öl. Das sage ich, der mächtige Gott.

15 Ich fege Ägypten leer und mache es zur Wüste, alle seine Bewohner erschlage ich. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.‹

16 Diese Totenklage werden die Frauen aller Völker anstimmen. Sie sollen Ägypten und sein stolzes Heer wie einen Toten betrauern. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.«

Ägypten wird im Totenreich empfangen

17 Im zwölften Jahr unserer Verbannung, am 15. Tag des Monats, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:

18 »Du Mensch, singe im Voraus das Lied vom Untergang der stolzen ägyptischen Heeresmacht! Schicke sie mit diesem Lied hinunter an den Ort tief unter der Erde, wo schon die Kriegsleute vieler anderer Völker ein unrühmliches Ende genommen haben! Sag zu Ägypten:

19 ›Meinst du, du wärst schöner als andere und würdest bevorzugt behandelt? Hinunter mit dir zu den Toten! In die tiefste Tiefe zu denen, die kein ordentliches Begräbnis bekommen haben!

20 Bei den Erschlagenen und Hingerichteten sollst du liegen mit deiner ganzen stolzen Heeresmacht!

21 Die Helden, die schon drunten bei den Toten sind, sagen über euch und eure Helfer: Sie sind also auch hier unten angekommen! Da liegen sie nun, erschlagen und unbestattet!

22-23 Da drunten erwartet dich Assur mit seinem ganzen Heer, lauter durchs Schwert erschlagene Männer. Als sie noch lebten, haben sie die Völker der Erde in Furcht und Schrecken versetzt; aber jetzt liegen sie in der tiefsten Grube, der König in der Mitte und rings um ihn seine Kriegsleute.

24-25 Da drunten erwartet dich Elam mit seinem ganzen stolzen Heer, lauter durchs Schwert erschlagene Männer. Als sie noch lebten, haben sie die Völker der Erde in Furcht und Schrecken versetzt; nun liegen sie an dem Ort tief unter der Erde bei den Erschlagenen, der König in der Mitte und rings um ihn seine Kriegsleute. Niemand hat sie ordentlich begraben und so liegen sie mitten unter den Erschlagenen und müssen ihre Schande tragen zusammen mit allen, die ein unrühmliches Ende genommen haben.

26 Da drunten erwartet dich Meschech-Tubal mit seinem ganzen stolzen Heer. Als sie noch lebten, haben sie die Völker der Erde in Furcht und Schrecken versetzt; nun liegen sie erschlagen ohne ein ordentliches Begräbnis bei den Toten, der König in der Mitte und rings um ihn seine Kriegsleute.

27 Sie haben keinen Ehrenplatz unter den Toten wie die Helden der Vorzeit, die nach dem Tod in der Schlacht mit voller Rüstung in die Totenwelt gelangt sind; man begrub sie, das Schwert unter den Kopf gelegt und vom Schild bedeckt. Auch sie verbreiteten Schrecken unter den Völkern.

28 Nun musst auch du, Ägypten, hinunter zu denen, die vom Schwert erschlagen wurden und kein ordentliches Begräbnis bekommen haben!

29 Auch Edom erwartet dich drunten mit seinen Königen und Fürsten, lauter tapfere Kämpfer, aber in der Totenwelt liegen sie bei den Erschlagenen und Hingerichteten, die kein ordentliches Begräbnis bekommen haben.

30 Auch die Könige des Nordens und alle Phönizier erwarten dich. Sie haben als tapfere Kämpfer Furcht und Schrecken verbreitet, aber sie mussten hinunter zu den Erschlagenen und Hingerichteten und müssen ihre Schande tragen zusammen mit denen, die ein unrühmliches Ende genommen haben.‹

31 Sie alle wird der Pharao dort unten antreffen und das wird ihn darüber trösten, dass sein ganzes stolzes Heer verloren ist. Denn todgeweiht ist er mit seiner ganzen Heeresmacht; das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.

32 Ich habe es zugelassen, dass er unter den Völkern Furcht und Schrecken verbreitet hat; jetzt aber ist sein Platz bei den Erschlagenen und Hingerichteten, die kein ordentliches Begräbnis bekommen haben. So ergeht es dem Pharao und seinem ganzen stolzen Heer. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Klagelieder über den Pharao und über Ägypten

1 Und es begab sich im zwölften Jahr am ersten Tag des zwölften Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir:

2 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Du warst wie ein junger Löwe unter den Völkern und wie ein Drache im Meer und schnaubtest in deinen Strömen und rührtest das Wasser auf mit deinen Füßen und machtest seine Ströme trübe.

3 So spricht Gott der HERR: Ich will mein Netz über dich auswerfen durch eine Menge Völker; die sollen dich in meinem Garn heraufholen;

4 und ich will dich an Land ziehen und aufs Feld werfen, dass sich alle Vögel des Himmels auf dich setzen sollen und alle Tiere auf Erden von dir satt werden.

5 Und ich will dein Fleisch auf die Berge werfen und mit deinem Aas die Täler füllen.

6 Das Land will ich mit deinem Blut tränken bis zu den Bergen, und die Bäche sollen davon voll werden.

7 Und wenn du ganz dahin bist, so will ich den Himmel verhüllen und seine Sterne verfinstern und die Sonne mit Wolken überziehen, und der Mond soll nicht scheinen.

8 Alle Lichter am Himmel lasse ich über dir dunkel werden und bringe eine Finsternis über dein Land, spricht Gott der HERR.

9 Dazu will ich die Herzen vieler Völker erschrecken, wenn ich deine Gefangenen unter die Völker bringe, in viele Länder, die du nicht kennst.

10 Viele Völker sollen sich über dich entsetzen, und ihren Königen soll vor dir grauen, wenn ich mein Schwert vor ihnen blinken lasse; sie zittern und zittern, ein jeder um sein Leben, am Tag deines Falls.

11 Denn so spricht Gott der HERR: Das Schwert des Königs von Babel soll dich treffen.

12 Ich will dein stolzes Volk fällen durch die Schwerter der Helden, die allesamt die Gewalttätigsten unter den Völkern sind; sie werden die Herrlichkeit Ägyptens verheeren und sein stolzes Volk vernichten.

13 Und ich will alle seine Tiere umbringen an den großen Wassern, dass keines Menschen Fuß und keines Tieres Klaue sie mehr trübe machen soll.

14 Alsdann will ich seine Wasser klar machen, dass seine Ströme fließen wie Öl, spricht Gott der HERR,

15 wenn ich das Land Ägypten verwüste und alles, was im Land ist, öde mache und alle, die darin wohnen, erschlage, und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin.

16 Das ist ein Klagelied, und man soll es singen; ja, die Töchter der Völker sollen es singen, über Ägypten und sein stolzes Volk sollen sie klagen, spricht Gott der HERR.

17 Und im zwölften Jahr am fünfzehnten Tag desselben Monats geschah des HERRN Wort zu mir:

18 Du Menschenkind, wehklage über das stolze Volk Ägyptens und stoß es hinab mit den Töchtern der starken Völker, tief unter die Erde zu denen, die in die Grube gefahren sind.

19 Vor wem hast du nun etwas voraus an Schönheit? Hinunter mit dir! Lege dich zu den Unbeschnittenen!

20 Sie werden fallen mitten unter denen, die mit dem Schwert erschlagen sind. Das Schwert ist schon gefasst und gezückt über ihr stolzes Volk.

21 Von ihm werden im Totenreich die starken Helden mit ihren Helfern sagen: Sie sind hinuntergefahren und liegen da, die Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen.

22 Da liegt Assur mit seinem ganzen Volk, ringsherum seine Gräber, sie alle erschlagen und durchs Schwert gefallen!

23 Seine Gräber bekam es in der tiefsten Grube, und sein Volk liegt rings um sein Grab, alle erschlagen und durchs Schwert gefallen, von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen.

24 Da liegt Elam mit seinem stolzen Volk rings um sein Grab, sie alle erschlagen und durchs Schwert gefallen, hinuntergefahren als Unbeschnittene tief unter die Erde, von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die Grube gefahren sind.

25 Man hat sie mitten unter die Erschlagenen gelegt mit ihrem stolzen Volk, ringsherum ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit dem Schwert Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die Grube gefahren sind, und bei den Erschlagenen liegen.

26 Da liegen Meschech und Tubal mit ihrem stolzen Volk, ringsherum ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit dem Schwert Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen.

27 Sie liegen nicht bei den Helden, die in der Vorzeit gefallen und mit ihrer Kriegswehr ins Totenreich gefahren sind, denen man ihre Schwerter unter ihre Häupter gelegt und ihre Schilde über ihre Gebeine gedeckt hat, die gefürchtete Helden waren im Lande der Lebendigen.

28 Du aber musst inmitten der Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei denen liegen, die mit dem Schwert erschlagen sind.

29 Da liegt Edom mit seinen Königen und allen seinen Fürsten, die in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen getan wurden; da liegen sie bei den Unbeschnittenen und denen, die in die Grube gefahren sind.

30 Da sind alle Fürsten des Nordens und alle Sidonier, die mit den Erschlagenen hinabgefahren sind, und ihre schreckliche Gewalt ist zuschanden geworden; sie müssen als Unbeschnittene bei denen liegen, die mit dem Schwert erschlagen sind, und ihre Schande tragen samt denen, die in die Grube gefahren sind.

31 Diese alle wird der Pharao sehen und sich trösten über sein stolzes Volk. Mit dem Schwert erschlagen ist der Pharao und sein ganzes Heer, spricht Gott der HERR.

32 Denn ich setzte ihn zum Schrecken im Lande der Lebendigen, aber nun liegt er bei den Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein stolzes Volk, spricht Gott der HERR.

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