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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Anweisungen für die Sklaven
1 Alle, die Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre eigenen Herren[3]w. Gebieter (griech. Despoten) ; so auch V.2 aller Ehre für würdig halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert wird.
2 Die aber, die gläubige Herren haben, sollen sie nicht gering achten, weil sie Brüder sind, sondern {ihnen noch} besser dienen, weil sie Gläubige[4]o. Treue und Geliebte sind, die sich des Wohltuns befleißigen[5]o. die die Wohltat {des treuen Dienstes} empfangen. Dies lehre und ermahne!
Nicht Streitsucht oder Geldliebe, sondern Glaubenskampf!
3 Wenn jemand anders lehrt und sich nicht zuwendet[6]w. und nicht beitritt den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und der Lehre, die gemäß der Gottesfurcht ist,
4 so ist er aufgeblasen und weiß nichts, sondern ist krank an Streitfragen und Wortgezänken. Aus ihnen entstehen: Neid, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen,
5 ständige Zänkereien von Menschen, die in der Gesinnung[7]o. im Denken verdorben und der Wahrheit beraubt sind und meinen, die Gottesfurcht sei {ein Mittel} zum Gewinn[8]Andere Handschr. fügen hinzu: von solchen wende dich ab.
6 Die Gottesfurcht mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn;
7 denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, sodass wir auch nichts hinausbringen können.
8 Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.
9 Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken.
10 Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. –
11 Du aber, Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut!
12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen!
13 Ich gebiete dir vor Gott, der allem Leben gibt, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat,
14 dass du das Gebot unbefleckt, untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus!
15 Die wird zu seiner Zeit[9]w. zu seinen Zeitpunkten o. Zeitabschnitten (von Gott bestimmten) der selige[10]o. glückselige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige[11]w. derer, die Könige sind und Herr der Herren[12]w. derer, die herrschen,
16 der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen[13]Beteuerungsformel für die Wahrhaftigkeit des Gesagten; in den Evangelien am Anfang feierlicher Erklärungen Jesu mit »Wahrlich!« übersetzt; vgl. Offb22,20.
Anweisungen im Hinblick auf die Reichen
17 Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf[1]o. Zeitalter (griech. Äon) gebiete, nicht hochmütig zu sein, noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen – sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss –,
18 Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam,
19 indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, um das wirkliche Leben zu ergreifen.
Persönliche Warnung vor Irrlehren – Gruß
20 Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen leeren Reden und Einwände der fälschlich so genannten Erkenntnis[2]Dies ist sehr wahrscheinlich ein Hinweis auf die Irrlehre der Gnosis (= Erkenntnis) , deren Vertreter in urchristl. Zeit Eingang in die christl. Gemeinden suchten (vgl. Anm. zu Kap.4,13). Die Gnosis machte den Versuch, Gott und die Welt denkend zu erklären. meidest,
21 zu der sich einige bekennen und von dem Glauben abgeirrt sind[3]o. hinsichtlich des Glaubens das Ziel verfehlt haben! – Die Gnade sei mit euch[4]andere Handschr. : mit dir!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Sklaven und Sklavinnen
1 Sklaven oder Sklavinnen, die bei nicht christlichen Herren oder Herrinnen dienen müssen, sollen diesen mit aller schuldigen Achtung begegnen. Sie sollen niemand Anlass geben, schlecht über Gott und unsere Lehre zu reden.
2 Wenn ein Sklave einen Christen zum Herrn hat – und dasselbe gilt für eine Sklavin gegenüber ihrer Herrin –, darf er ihn deshalb nicht weniger achten, weil er sein Bruder ist. Er muss ihm sogar noch besser dienen, gerade weil sein Herr Christ ist und von Christus geliebt wird und sich deshalb Mühe gibt, anderen Gutes zu tun. So sollst du lehren, in diesem Sinn sollst du alle ermahnen.
Gewinnsucht als Beweggrund der Irrlehrer
3 Wenn jemand etwas anderes lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus und die allgemeine christliche Lehre hält,
4 dann ist er aufgeblasen und versteht nichts. Er hat einen krankhaften Hang zu spitzfindigen Untersuchungen und Wortgefechten. Daraus entstehen Neid und Streit, Beleidigungen, böse Verdächtigungen
5 und fortwährender Zank. Solche Menschen haben ihren gesunden Verstand verloren. Sie sind so weit von der Wahrheit abgeirrt, dass sie meinen, Gott zu dienen sei ein Mittel, um reich zu werden.
6 Gewiss bringt es großen Gewinn, Gott zu dienen – wenn jemand nur sein Herz nicht an irdischen Besitz hängt.
7 Was haben wir denn in die Welt mitgebracht? Nichts! Was können wir aus der Welt mitnehmen? Nichts!
8 Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen.
9 Die, die unbedingt reich werden wollen, geraten in Versuchung. Sie verfangen sich in unsinnigen und schädlichen Wünschen, die sie zugrunde richten und ins ewige Verderben stürzen.
10 Denn Geldgier ist die Wurzel alles Bösen. Manche sind ihr so verfallen, dass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst viele Qualen bereiteten.
ERMAHNUNG ZUR TREUE IM AUFGETRAGENEN DIENST (6,11-21)
Treue zum übernommenen Auftrag
11 Du aber gehörst Gott, deshalb fliehe vor alldem! Jage dagegen der Gerechtigkeit nach, der Gottesfurcht, dem Glauben, der Liebe, der Geduld und der Freundlichkeit!
12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, damit du das ewige Leben gewinnst, zu dem Gott dich berufen hat. Zu diesem Kampf hast du dich in besonderer Weise verpflichtet, als du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast.
13 Ich befehle dir vor Gott, von dem alles Leben kommt, und vor Jesus Christus, der vor Pontius Pilatus für das gute Bekenntnis eingetreten ist:
14 Erfülle den Auftrag, der dir gegeben ist, so zuverlässig, dass dich kein Tadel trifft, und bleibe darin treu, bis Jesus Christus, unser Herr, vor aller Welt in Erscheinung tritt.
15 Zur vorbestimmten Zeit wird Gott das herbeiführen, er, der in sich vollkommene und alleinige Herrscher, der König der Könige und Herr aller Herren,
16 der allein Unsterblichkeit besitzt, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch je gesehen hat und kein Mensch jemals sehen kann. Ihm gehören Ehre und ewige Macht! Amen.
Mahnung an die Reichen in der Gemeinde
17 Ermahne die, die im Sinne dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden. Sie sollen ihr Vertrauen nicht auf etwas so Unsicheres wie den Reichtum setzen; vielmehr sollen sie auf Gott vertrauen, der uns alles reichlich gibt, was wir zum Leben brauchen.
18 Sie sollen Gutes tun, freigebig sein und ihren Reichtum gerne mit anderen teilen. Wenn sie an guten Taten reich werden,
19 schaffen sie sich einen sicheren Grundstock für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben gewinnen.
Letzte Mahnung an Timotheus
20 Timotheus, bewahre unverfälscht, was dir anvertraut worden ist! Hab nichts zu schaffen mit dem gottlosen Geschwätz dieser Leute und den fragwürdigen Behauptungen, die sie im Namen einer fälschlich so genannten »Erkenntnis« aufstellen.
21 Schon manche, die sich darauf eingelassen haben, sind vom Weg des Glaubens abgekommen. Die Gnade sei mit euch!
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart