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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Achte Plage: Heuschrecken
1 Danach sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao hinein, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Hofbeamten[5]w. Knechte verstockt[10]w. schwer gemacht, o. stumpf gemacht, um diese meine Zeichen mitten unter ihnen[11]so mit LXX, der syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : in seinem Innern zu tun,
2 und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder[12]w. deines Sohnes und des Sohnes deines Sohnes erzählst, wie ich den Ägyptern übel mitgespielt habe und meine Zeichen, die ich unter ihnen getan habe. So werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
3 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao hinein und sagten zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Bis wann willst du dich {noch} weigern[13]o. Wie lange hast du dich {nun schon} geweigert, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen!
4 Denn wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, dann will ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet bringen.
5 Die werden den Boden[14]w. das Auge; d. h. die Oberfläche; das, was von der Erde sichtbar ist des Landes bedecken, sodass man das Land nicht mehr sehen kann. Und sie werden den Rest fressen, was gerettet {und} euch vom Hagel übrig gelassen worden ist; auch werden sie alle Bäume fressen, die euch auf dem Feld wachsen.
6 Und sie werden deine Häuser füllen und die Häuser all deiner Hofbeamten[5]w. Knechte und die Häuser aller Ägypter, wie es deine Väter und die Väter deiner Väter nicht gesehen haben seit dem Tag, an dem sie auf dem Land {sesshaft} wurden[15]d. h. auf dem fruchtbaren Ackerland beiderseits des Nil; w. seit dem Tag ihres Seins auf der Erde, bis auf den heutigen Tag. Darauf wandte er sich um und ging vom Pharao hinaus.
7 Da sagten die Hofbeamten[5]w. Knechte des Pharao zu ihm: Wie lange {noch} soll uns dieser {Mann} zur Falle[16]d. i. zu einem Stellholz des Vogelstellers sein? Lass die Leute ziehen, damit sie dem Herrn, ihrem Gott, dienen! Erkennst du {denn} noch nicht, dass Ägypten verloren ist?
8 Darauf wurden Mose und Aaron wieder zum Pharao gebracht, und er sagte zu ihnen: Zieht hin, dient dem Herrn, eurem Gott! Wer alles soll denn mitgehen[1]w. Wer und wer sind die Gehenden; d. h. welche einzelnen Personen?
9 Mose antwortete: Mit unsern Jungen und mit unsern Alten wollen wir gehen, mit unsern Söhnen und mit unsern Töchtern, mit unsern Schafen und mit unsern Rindern wollen wir gehen; denn wir haben ein Fest des Herrn {zu feiern}.
10 Er aber sagte zu ihnen: So {gewiss} möge der Herr mit euch sein, wie ich euch mit euren Kindern ziehen lasse! Seht {doch selbst} , dass ihr Böses vorhabt[2]w. dass Böses vor eurem Gesicht ist!
11 So nicht! Zieht doch hin, ihr Männer, und dient dem Herrn! Denn das ist es, was ihr begehrt. Und man jagte sie vom Pharao hinaus.
12 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten wegen der Heuschrecken, damit sie über das Land Ägypten heraufkommen und alles Gewächs des Landes fressen, alles, was der Hagel übrig gelassen hat!
13 Und Mose streckte seinen Stab über das Land Ägypten aus; da trieb der Herr jenen ganzen Tag und die ganze Nacht einen Ostwind ins Land; {und} als es Morgen geworden war, hatte der Ostwind die Heuschrecken herbeigetragen.
14 So kamen die Heuschrecken über das ganze Land Ägypten herauf und ließen sich im ganzen Gebiet Ägyptens in gewaltiger Menge nieder. Vor ihnen hat es keinen solchen Heuschreck {enschwarm} wie diesen gegeben, und nach ihnen wird es keinen solchen mehr geben.
15 Und sie bedeckten die Oberfläche des ganzen Landes, sodass es finster im Land wurde; und sie fraßen alles Gewächs des Landes und alle Früchte der Bäume, die der Hagel übrig gelassen hatte. So blieb im ganzen Land Ägypten an den Bäumen und Gewächsen des Feldes nichts Grünes übrig.
16 Da rief der Pharao schnell Mose und Aaron herbei und sagte: Ich habe gesündigt gegen den Herrn, euren Gott, und gegen euch!
17 Und nun vergib[3]Eine hebr. Handschr. und die alten Üs. lesen: vergebt doch meine Sünde nur {noch} diesmal und betet zum Herrn, eurem Gott, dass er nur diesen Tod von mir wegnimmt!
18 Darauf ging er von dem Pharao hinaus und betete zum Herrn.
19 Und der Herr verwandelte {den Ostwind in} einen sehr starken Westwind; der hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer. Es blieb nicht eine Heuschrecke übrig in dem ganzen Gebiet Ägyptens.
20 Aber der Herr verstockte[4]w. machte … schwer o. stumpf das Herz des Pharao, und er ließ die Söhne Israel nicht ziehen.
Neunte Plage: Finsternis
21 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus! Dann wird eine {solche} Finsternis über das Land Ägypten kommen, dass man die Finsternis greifen kann.
22 Und Mose streckte seine Hand gegen den Himmel aus: Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage {lang}.
23 Man konnte einander nicht sehen[5]w. Und nicht sah ein Mensch seinen Bruder, und niemand stand von seinem Platz auf drei Tage lang; aber alle Söhne Israel hatten Licht in ihren Wohnsitzen. –
24 Da rief der Pharao Mose herbei und sagte: Zieht hin, dient dem Herrn! Nur eure Schafe und Rinder sollen zurückbleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen!
25 Mose aber sagte: Gäbest du selber in unsere Hände Schlachtopfer und Brandopfer[6]o. Du selbst wirst {noch} in unsere Hände Schlachtopfer und Brandopfer geben, damit wir {sie} dem Herrn, unserem Gott, zubereiten –
26 unser Vieh zieht dennoch mit uns, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon werden wir nehmen, um dem Herrn, unserm Gott, zu dienen. Wir wissen[1]o. erkennen ja nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen.
27 Aber der Herr verstockte[2]w. machte … schwer o. stumpf das Herz des Pharao, sodass er nicht bereit war, sie ziehen zu lassen.
28 Und der Pharao sagte zu ihm: Geh! Fort von mir! Nimm dich in Acht {und} tritt mir nicht noch einmal unter die Augen[3]w. nicht sollst du fortfahren, mein Gesicht zu sehen! Denn an dem Tag, an dem du mir {wieder} unter die Augen trittst[4]w. mein Gesicht siehst, wirst du sterben.
29 Darauf sagte Mose: Du hast recht geredet, ich werde dir nicht mehr unter die Augen treten[5]w. werde nicht fortfahren, dein Gesicht zu sehen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Der Pharao bleibt hart
1 Nun sagte der HERR zu Mose: »Geh zum Pharao! Ich selbst habe ihn und seine Minister so trotzig gemacht, damit ich alle diese Wunder unter ihnen vollbringen konnte
2 und damit du deinen Kindern und Enkeln erzählen kannst, wie ich den Ägyptern meine Macht gezeigt habe. Denn daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«
3 Mose und Aaron gingen wieder zum Pharao und sagten zu ihm: »So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: ›Wie lange sträubst du dich noch, meine Macht anzuerkennen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir Opfer darbringen kann!
4 Sonst lasse ich morgen Heuschrecken in dein Land einfallen.
5 Sie werden das ganze Land bedecken, sodass der Boden nicht mehr zu sehen ist. Alles Grün, das der Hagel übrig gelassen hat, werden sie auffressen, auf den Feldern und an den Bäumen.
6 Auch in deinen Palästen und in den Häusern deiner Minister und aller Ägypter wird es von Heuschrecken wimmeln. Solange deine Vorfahren auch schon in diesem Land wohnen – solch eine Katastrophe haben sie nicht erlebt.‹« Nachdem Mose das gesagt hatte, verließ er den Pharao.
7 Da sagten die Minister zum Pharao: »Wie lange wollen wir uns noch solchen Gefahren aussetzen? Lass die Leute ziehen und dem HERRN, ihrem Gott, ihre Opfer darbringen! Siehst du denn nicht, dass Ägypten zugrunde geht?«
8 Darauf wurden Mose und Aaron zum Pharao zurückgeholt. »Geht und bringt dem HERRN, eurem Gott, eure Opfer!«, sagte der Pharao zu ihnen. Aber dann fragte er: »Wer soll denn mitgehen?«
9 Mose antwortete: »Alle, die Jungen und die Alten, unsere Söhne und Töchter, unsere Schafe, Ziegen und Rinder. So gehört es sich, wenn wir ein Fest für den HERRN feiern.«
10 Der Pharao spottete: »Der HERR gebe seinen Segen dazu! Ich denke nicht daran, eure Frauen, Kinder und Alten mitgehen zu lassen! Es ist doch klar, was ihr im Schilde führt!
11 Wenn ihr wirklich dem HERRN Opfer darbringen wollt und sonst nichts, dann genügt es, wenn die Männer gehen.« Und der Pharao ließ Mose und Aaron hinauswerfen.
Achte Plage: Heuschrecken
12 Da sagte der HERR zu Mose: »Streck deine Hand aus über Ägypten, um die Heuschrecken herbeizurufen. Sie sollen das Grün, das der Hagel übrig gelassen hat, bis auf den letzten Rest auffressen.«
13 Mose streckte seinen Stock über Ägypten aus, und der HERR ließ den ganzen Tag und die ganze Nacht einen Ostwind wehen. Als der Morgen kam, waren die Heuschrecken da.
14 Sie fielen in ganz Ägypten ein und ließen sich in riesigen Schwärmen nieder. Eine so große Menge Heuschrecken wurde noch nie gesehen, und man wird sie auch nie wieder zu sehen bekommen.
15 Der ganze Boden war bedeckt, das Land war schwarz von Heuschrecken. Sie fraßen alle Pflanzen, auch die Früchte an den Bäumen, alles, was der Hagel verschont hatte. Weder auf den Bäumen noch am Boden ließen sie irgendetwas Grünes übrig.
16 Der Pharao ließ in aller Eile Mose und Aaron rufen. Er bekannte: »Ich bin vor dem HERRN, eurem Gott, schuldig geworden und auch vor euch.
17 Vergebt mir nur noch dies eine Mal meine Schuld! Bittet den HERRN, euren Gott, dass er dieses tödliche Verderben abwendet!«
18 Als Mose vom Pharao weggegangen war, betete er zum HERRN.
19 Da ließ der HERR den Wind drehen und in einen starken Westwind umschlagen. Der nahm die Heuschrecken mit und wehte sie ins Rote Meer; in ganz Ägypten blieb nicht eine Heuschrecke übrig.
20 Aber der HERR machte den Pharao auch jetzt wieder starrsinnig, sodass er das Volk nicht ziehen ließ.
Neunte Plage: Finsternis
21 Darauf sagte der HERR zu Mose: »Streck deine Hand zum Himmel aus, und es wird eine Finsternis über Ägypten kommen, so dicht, dass sie mit den Händen zu greifen ist.«
22 Da erhob Mose seine Hand, und drei Tage lang wurde es in Ägypten stockfinster.
23 Die Ägypter konnten einander nicht sehen, und drei Tage lang verließ niemand sein Haus. Nur wo die Israeliten wohnten, blieb es hell.
24 Der Pharao ließ Mose rufen und sagte: »Geht und bringt dem HERRN eure Opfer! Auch eure Familien könnt ihr mitnehmen; nur die Schafe, Ziegen und Rinder müsst ihr hierlassen.«
25 Mose erwiderte: »Wirst vielleicht du uns Tiere zur Verfügung stellen, die wir dem HERRN, unserem Gott, als Brandopfer und Mahlopfer darbringen können?
26 Nein, auch unser Vieh muss mit uns gehen! Kein einziges Tier bleibt zurück. Erst wenn wir an Ort und Stelle sind, können wir wissen, welche Tiere wir zum Opfer für den HERRN, unseren Gott, brauchen.«
27 Da machte der HERR den Pharao von Neuem starrsinnig, sodass er das Volk Israel nicht ziehen ließ.
28 Der Pharao sagte zu Mose: »Verschwinde! Wenn du mir noch einmal unter die Augen kommst, bist du ein toter Mann.«
29 »Wie du sagst!«, erwiderte Mose. »Ich werde dir nie wieder unter die Augen kommen.«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart