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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Davids Frauen und Söhne in Hebron

1 Und der Kampf währte lange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids. David aber wurde immer stärker, während das Haus Sauls immer schwächer[2]o. geringer wurde.

2 Und es wurden David in Hebron Söhne geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin,

3 und sein zweiter Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal, und der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs von Geschur,

4 und der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, und der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital,

5 und der sechste Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David in Hebron geboren.

Abner tritt auf Davids Seite – Joabs Mord an Abner – Davids Klage um Abner

6 Und es geschah, solange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids Krieg war, stand Abner dem Haus Sauls mutig bei[3]o. hielt Abner fest zum Haus Sauls.

7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, ihr Name war Rizpa, eine Tochter des Aja. Und Isch-Boschet[4]w. er sagte zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters eingegangen?

8 Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sagte: Bin ich ein Hundskopf, der zu Juda hält[5]o. gehört? {Bis} heute erweise ich Güte[6]o. Gnade am Haus deines Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids geraten lassen, und jetzt ziehst du mich wegen des Vergehens mit der Frau zur Rechenschaft?

9 So möge Gott Abner tun und so ihm hinzufügen! Ja, wie der Herr dem David geschworen hat, so werde ich ihm tun:

10 das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und den Thron Davids aufrichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerscheba!

11 Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fürchtete.

12 Und Abner sandte Boten für sich[7]o. an seiner Stelle zu David und ließ {ihm} sagen: Wem gehört das Land? Und weiter: Schließ deinen Bund mit mir! Siehe, meine Hand wird mit dir sein, um dir ganz Israel zuzuwenden.

13 Und David[4]w. er sagte: Gut, ich will einen Bund mit dir schließen. Nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst {mir} vorher Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu sehen.

14 Und David sandte Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ {ihm} sagen: Gib mir Michal, meine Frau, die ich mir verlobt habe für hundert Vorhäute der Philister!

15 Da sandte Isch-Boschet hin und ließ sie von ihrem Mann wegholen, von Paltiël, dem Sohn des Lajisch.

16 Und ihr Mann ging mit ihr, und laut weinend ging er hinter ihr her bis Bahurim. Da sagte Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um.

17 Und Abner hatte eine Unterredung mit den Ältesten Israels gehabt und gesagt: Früher schon[8]w. Schon gestern {und} schon vorgestern habt ihr David zum König über euch verlangt.

18 So handelt jetzt! Denn der Herr hat zu David geredet: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde.

19 So redete Abner auch zu den Ohren Benjamins. Dann ging Abner auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin.

20 Als nun Abner zu David nach Hebron kam und mit ihm zwanzig Männer, bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Mahl.

21 Und Abner sagte zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen und du über alles König bist, was deine Seele begehrt. Und David entließ Abner, und er ging hin in Frieden.

22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Abner war aber nicht {mehr} bei David in Hebron. Denn er hatte ihn entlassen, und er war in Frieden weggegangen.

23 Als nun Joab und das ganze Heer, das bei ihm war, ankamen, da berichtete man Joab: Abner, der Sohn des Ner, ist zum König gekommen. Und der hat ihn entlassen, und er ist in Frieden weggegangen.

24 Da kam Joab zum König und sagte: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum denn hast du ihn entlassen, sodass er ungehindert weggegangen ist?

25 Du kennst {doch} Abner, den Sohn des Ner, dass er gekommen ist, um dich zu beschwatzen und um dein Gehen und dein Kommen zu erfahren und alles zu erfahren, was du tust.

26 Und Joab ging von David hinaus und sandte Abner Boten nach. Die holten ihn zurück von der Zisterne Sira. David aber wusste[1]o. erkannte nichts {davon}.

27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden. Dort stach er ihn in den Bauch, sodass er starb – um des Blutes seines Bruders Asaël willen.

28 Als David nachher davon hörte, sagte er: Schuldlos bin ich und mein Königtum vor dem Herrn auf ewig an dem Blut Abners, des Sohnes Ners!

29 Es wende sich gegen das Haupt Joabs und gegen[2]o. Es breche herein über das Haupt Joabs und über das ganze Haus seines Vaters! Und nie soll im Haus Joabs der fehlen, der an Ausfluss leidet[3]s. Anm. zu 3Mo15,2 und der Aussatz hat, der, der nach der Krücke fasst[4]so mit LXX; Mas. T. : der nach der Spindel fasst, und der, der durchs Schwert fällt, und der, dem es an Brot fehlt! –

30 So haben Joab und sein Bruder Abischai Abner erschlagen, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte.

31 Und David sagte zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch mit Sacktuch und haltet Totenklage vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her.

32 Und sie begruben Abner in Hebron. Und der König erhob seine Stimme und weinte an Abners Grab, und das ganze Volk weinte.

33 Und der König stimmte ein Klagelied über Abner an und sprach: Musste, wie ein Gottloser[5]o. Unverständiger; o. Tor stirbt, Abner sterben?

34 Deine Hände waren nicht gebunden, und deine Füße nicht in bronzene Fesseln gelegt[6]w. nicht mit bronzenen Doppelfesseln in Berührung gebracht worden. Wie man vor Verbrechern[7]w. vor Söhnen der Verkehrtheit fällt, so bist du gefallen!Da weinte alles Volk noch mehr über ihn.

35 Und alles Volk kam, um David Brot zu reichen, während es noch Tag war. Aber David schwor und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor {dem} Untergang der Sonne Brot oder {sonst} irgendetwas genieße!

36 Und alles Volk nahm es wahr. Und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, in den Augen des ganzen Volkes gut war.

37 Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an diesem Tag, dass es nicht vom König {ausgegangen} war, Abner, den Sohn des Ner, zu töten.

38 Und der König sagte zu seinen Knechten: Erkennt ihr nicht, dass an diesem Tag ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist?

39 Ich aber bin, obwohl zum König gesalbt, heute {noch} schwach, während diese Männer, die Söhne der Zeruja, härter sind als ich. Der Herr vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids zog sich lange hin. David gewann immer mehr die Oberhand, während das Königshaus Sauls an Macht und Einfluss verlor.

Eine Liste der Söhne Davids

2 In Hebron wurden David nacheinander die folgenden Söhne geboren: als Erstgeborener Amnon, seine Mutter war Ahinoam aus Jesreel;

3 als zweiter Kilab, seine Mutter war Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel; als dritter Abschalom, seine Mutter war Maacha, die Tochter des Königs Talmai von Geschur;

4 als vierter Adonija, seine Mutter war Haggit; als fünfter Schefatja, seine Mutter war Abital;

5 als sechster Jitream, seine Mutter war Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.

Der Konflikt zwischen Isch-Boschet und seinem Heerführer Abner

6 Während des Krieges zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids erwies sich Abner als unentbehrliche Stütze für das Königshaus Sauls.

7 Nun hatte Saul eine Nebenfrau gehabt, Rizpa, die Tochter von Aja. Eines Tages stellte Isch-Boschet Abner zur Rede und sagte: »Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?«

8 Über diese Frage wurde Abner ganz wütend; er schrie: »Bin ich denn ein ehrloser Verräter? Meinst du, ich halte es mit Juda? Ich tue bis heute alles, was ich kann, für das Königshaus Sauls, für seine ganze Familie und alle seine Freunde; ich bewahre dich davor, dass du David in die Hände fällst – und du machst mir jetzt eine Szene wegen so einer lächerlichen Geschichte!

9 Gott soll mich strafen, wenn ich nicht dafür sorge, dass genau das eintrifft, was er David mit einem Eid versprochen hat!

10 Denn das hat der HERR gesagt: ›Ich werde der Familie Sauls das Königtum wegnehmen und David zum König über Israel und Juda machen, über das ganze Land von Dan bis Beerscheba!‹«

11 Isch-Boschet bekam solche Angst vor Abner, dass er ihm kein Wort erwidern konnte.

Abner verhandelt mit David

12 Darauf schickte Abner in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: »Wem steht denn dieses Land zu? Hier mein Vorschlag: Schließ einen Vertrag mit mir, und ich werde alles für dich tun, damit ganz Israel zu dir übergeht!«

13 David antwortete: »Gut, ich schließe einen Vertrag mit dir, aber nur unter einer Bedingung: Lass dich nicht vor mir sehen, ohne dass du mir Sauls Tochter Michal mitbringst, wenn du zu mir kommst!«

14 Gleichzeitig sandte er Boten zu Isch-Boschet und ließ ihm sagen: »Gib mir meine Frau Michal heraus, für die ich als Brautpreis hundert Philistervorhäute bezahlt habe!«

15 Isch-Boschet schickte nach ihr und ließ sie von ihrem Mann Paltiël, dem Sohn Lajischs, wegholen.

16 Ihr Mann ging mit ihr und lief weinend hinter ihr her bis nach Bahurim. Erst als Abner ihn anfuhr: »Geh endlich heim!«, kehrte er um.

17 Abner hatte zuvor mit den Ältesten der Stämme Israels gesprochen und zu ihnen gesagt: »Schon lange wolltet ihr doch David zum König über euch haben.

18 Jetzt ist es Zeit zu handeln. Der HERR selbst hat ja von ihm gesagt: ›Durch meinen Diener David will ich mein Volk Israel aus der Gewalt der Philister und aller seiner Feinde retten.‹«

19 Abner sprach auch mit den Männern des Stammes Benjamin. Dann ging er nach Hebron, um David mitzuteilen, dass die Leute von Israel und der ganze Stamm Benjamin ihn als König haben wollten.

20 Als Abner in Begleitung von zwanzig Männern nach Hebron kam, gab David ein Festessen für sie.

21 Danach sagte Abner zu David: »Ich gehe jetzt und werde dir als meinem Herrn und König alle Stämme Israels zuführen. Sie werden einen Vertrag mit dir schließen und du wirst ihr König sein, ganz wie es deinem Willen entspricht.« David verabschiedete Abner und er ging in Frieden weg.

Joab rächt sich an Abner

22 Nicht lange danach kehrte Joab mit den Kriegsleuten Davids von einem Streifzug zurück. Sie brachten reiche Beute mit. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron; der König hatte ihn schon verabschiedet und er war in Frieden weggegangen.

23 Kaum war Joab mit der Truppe in Hebron angekommen, erzählte man ihm auch schon: »Abner, der Sohn Ners, war beim König und der hat ihn in Frieden ziehen lassen!«

24 Da ging Joab sofort zum König und stellte ihn zur Rede: »Was hast du da gemacht? Abner ist zu dir gekommen und du hast ihn einfach wieder ziehen lassen!

25 Du musst ihn doch kennen! Er ist nur gekommen, um dich zu täuschen; er will ausspionieren, was du vorhast.«

26 Als Joab vom König herauskam, schickte er Boten hinter Abner her, um ihn zurückzurufen. David wusste nichts davon. Die Boten holten Abner bei der Zisterne von Sira ein

27 und er kehrte um nach Hebron. Joab führte ihn beiseite in das Innere des Tores, als wolle er unter vier Augen mit ihm reden. Doch dort stieß er ihm einen Dolch in den Unterleib, sodass er starb. So rächte sich Joab dafür, dass Abner seinen Bruder Asaël getötet hatte.

David distanziert sich von Joabs Tat

28 Als David wenig später davon erfuhr, rief er: »Mich und mein Königtum trifft auf ewig keine Schuld vor dem HERRN am Tod von Abner!

29 Joab allein ist dafür verantwortlich, er und seine ganze Familie sollen dafür büßen. Unter seinen Nachkommen soll es zu allen Zeiten Leute geben, die an Aussatz oder krankhaften Ausflüssen leiden, an Krücken gehen, gewaltsam umkommen oder Hunger leiden!«

30 – Joab und Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asaël in der Schlacht bei Gibeon getötet hatte. –

31 Darauf befahl David Joab und allen seinen Männern: »Zerreißt eure Kleider, legt den Sack an und geht im Trauerzug vor Abner her!« Der König selbst ging hinter der Bahre.

32 So bestatteten sie Abner in Hebron. Der König weinte laut an seinem Grab und alle weinten mit ihm.

33 Dann sang er für Abner ein Klagelied: »Abner, musstest du denn wie ein Nichtsnutz sterben?

34 Deine Hände waren nicht gefesselt, deine Füße lagen nicht in Eisen! Warum fandest du ein solches Ende, Abner, wie von Mörderhand erschlagen?« Als die Leute das hörten, weinten sie noch mehr.

35 Später redeten sie David zu, er solle doch am Trauermahl teilnehmen; aber weil der Tag noch nicht zu Ende war, schwor er: »Gott soll mich strafen, wenn ich einen Bissen anrühre, bevor die Sonne untergegangen ist!«

36 Alle waren Zeugen davon und es gefiel ihnen gut, wie überhaupt alles, was er tat, den Beifall des ganzen Volkes hatte.

37 Alle, die dabei waren, erkannten an diesem Tag, dass der König nichts mit dem Mord an Abner zu tun hatte. Auch in ganz Israel sprach sich das herum.

38 Zu seinen Hofleuten sagte David: »Ihr seid euch doch klar darüber, dass heute ein bedeutender und mächtiger Mann in Israel umgekommen ist?

39 Ich bin zwar zum König gesalbt, aber ich bin noch zu schwach, um so etwas zu verhindern. Diesen Söhnen der Zeruja bin ich nicht gewachsen. Der HERR möge den Schuldigen bestrafen, wie er es verdient hat!«

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