ELB, GNB online lesen

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Gottes Gericht über scheinheiligen Gottesdienst, praktiziertes Unrecht und Vertrauen auf militärische Stärke

1 Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen des Erstlings der Nationen, zu denen das Haus Israel kommt!

2 Geht hinüber nach Kalne[8]Kalne, akkadisch Kulano, ist eine Stadt östlich von Antiochien im nordwestlichen Syrien. und seht! Und geht von dort nach Hamat, der großen {Stadt} , und steigt hinab nach Gat der Philister! Sind sie besser als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet größer als euer Gebiet[1]Andere lesen mit Textänderung: Seid ihr besser als …, oder ist euer Gebiet größer als ihr Gebiet?

3 Ihr, die ihr den Tag des Unglücks hinausschiebt und die Herrschaft der Gewalt[2]w. das Thronen der Gewalttat; o. ein gewaltsames Ende herbeiführt.

4 Sie liegen auf Elfenbeinlagern und räkeln sich auf ihren Ruhebetten. Sie essen Fettschafe von der Herde und Kälber aus dem Maststall.

5 Sie faseln zum Klang der Harfe, denken sich wie David Musikinstrumente aus.

6 Sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Ölen, aber über den Zusammenbruch Josefs sind sie nicht bekümmert[3]w. nicht krank.

7 Darum ziehen sie jetzt gefangen an der Spitze der Weggeführten fort, und vorbei ist es mit dem Gejohle[4]w. und gewichen ist die Kultfeier der sich Räkelnden.

8 Der Herr, Herr, hat bei sich selbst geschworen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, des Gottes der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Paläste hasse ich. Und ich liefere die Stadt aus und alles, was sie erfüllt.

9 Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in einem einzigen Haus übrig bleiben, sie müssen doch sterben.

10 Und hebt einen {dann} sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche[6]w. Und hebt ihn sein Onkel und sein Verbrenner auf, um die Gebeine. – LXX: Und man nimmt seinen Verwandten und zwingt {ihn} , die Gebeine aus dem Haus hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? Und dieser sagt: Niemand! – dann wird er sagen: Still! Denn man darf den Herrn nicht beim Namen nennen.

11 Denn siehe, der Herr befiehlt, und man schlägt das große Haus in Trümmer und das kleine Haus in Splitter[7]w. in Risse.

12 Rennen Pferde denn auf Felsen, oder pflügt man {darauf} mit Rindern[8]Andere lesen mit anderer Wortabtrennung: oder pflügt man mit dem Rind das Meer? Ihr aber verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut.

13 {Wehe denen, } die sich über Lo-Dabar[9]Ein Ort im Grenzgebiet zu den Ammonitern. Lo-Dabar heißt: kein Wort, o. keine Sache, hier etwa: Nicht-der-Rede-wert freuen, die sagen: Haben wir uns nicht mit unserer Kraft Karnajim[10]eine Stadt im Ostjordanland (unter Jerobeam II. zurückerobert) ; Karnajim heißt zugleich: Hörner; d. i. Macht genommen?

14 Ja siehe, ich lasse gegen euch, Haus Israel, eine Nation aufstehen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, des Gottes der Heerscharen; die werden euch bedrängen vom Zugang nach Hamat an bis zum Bach der Ebene[11]o. Steppe; hebr. Araba; d. h. wahrscheinlich bis zu dem Grenzfluss zwischen Moab und Edom.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Schuld der führenden Kreise

1 Weh euch, ihr Sorglosen auf dem Berg Zion! Ihr Selbstsicheren auf dem Berg von Samaria! Ihr Vornehmen Israels, des ersten aller Völker, bei denen die Leute Rat und Hilfe suchen!

2 Geht doch in die Stadt Kalne, geht in die große Stadt Hamat und in die Philisterstadt Gat! Seid ihr vielleicht besser gerüstet als diese Königreiche? Oder ist euer Gebiet so viel kleiner als das ihre, dass ihr denkt, die Assyrer werden sich nichts daraus machen?

3 Ihr meint, das Unheil sei noch fern – dabei habt ihr ein System der Unterdrückung und Ausbeutung eingeführt!

4 Ihr räkelt euch auf euren elfenbeinverzierten Polsterbetten und esst das zarte Fleisch von Lämmern und Mastkälbern.

5 Ihr grölt zur Harfe und bildet euch ein, ihr könntet Lieder machen wie David.

6 Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt.

7 Deshalb sagt der HERR, der Gott der ganzen Welt: »Ihr müsst als Erste in die Verbannung gehen und eure Gelage nehmen ein jähes Ende.«

Die Zerstörung Samarias

8 Der HERR, der Gott der ganzen Welt, sagt: »Der Hochmut der Nachkommen Jakobs ist mir zuwider, ich hasse ihre prächtigen Paläste. Deshalb gebe ich Samaria dem Untergang preis mit allen seinen Bewohnern. Das habe ich, der mächtige Gott, bei mir selbst geschworen.

9 Wenn irgendwo in einem Haus noch zehn Menschen übrig geblieben sind – auch sie müssen sterben.

10 Und wenn im hintersten Winkel eines Hauses ein Überlebender sitzt und es kommt ein Verwandter, um die Toten zur Bestattung aus dem Haus zu holen, und fragt ihn: ›Lebt hier noch jemand außer dir?‹, und er antwortet: ›Niemand‹; dann wird der andere sagen: ›Pst! Erwähne nur nicht den Namen des HERRN, sonst merkt er, dass hier noch jemand lebt!‹«

11 Der HERR wird einen Befehl geben und dann werden die Häuser und Paläste in Trümmer geschlagen, die großen wie die kleinen.

Die Strafe für Unrecht und Selbstüberhebung

12 Fährt man mit Ross und Wagen über Felsblöcke oder pflügt mit Rindern das Meer? Ihr aber habt das Recht in tödliches Gift verwandelt; und was ihr Gerechtigkeit nennt, ist bitter wie Galle.

13 Ihr bildet euch etwas darauf ein, dass ihr die Stadt Lo-Dabar erobert habt. Ihr prahlt: »Wir haben Karnajim eingenommen, das haben wir aus eigener Kraft geschafft!«

14 Aber der HERR, der Gott der ganzen Welt, sagt: »Ich werde gegen euch Israeliten ein Volk aufbieten, das wird euer Land in Besitz nehmen und euch unterdrücken von Lebo-Hamat im Norden bis zum Toten Meer.«

Videos zu Amos 6 (ELB, GNB)