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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Drei Visionen vom kommenden Gericht – Ausweisung des Amos aus Bethel

1 So ließ der Herr, Herr, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als das Spätgras zu wachsen anfing, – und siehe, das Spätgras {kommt} nach dem Königsmähen.

2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sagte ich: Herr, Herr, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein.

3 Der Herr ließ es sich gereuen. Es soll nicht geschehen!, sprach der Herr.

4 So ließ der Herr, Herr, mich sehen: Siehe, der Herr, Herr, rief einen Feuerregen[12]so mit anderer Wortabtrennung; Mas. T. : rief, um mit dem Feuer in einen Rechtsstreit zu treten; der fraß die große Flut[13]o. Tiefe und wollte das Ackerland[14]w. den Anteil {des Landes des Herrn} ; d. h. Israel fressen.

5 Da sprach ich: Herr, Herr, lass doch ab! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein.

6 Der Herr ließ es sich gereuen. Auch das soll nicht geschehen!, sprach der Herr, Herr.

7 So ließ er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer, {die mit einem} Senkblei {gerichtet war} , und in seiner Hand war ein Senkblei.

8 Und der Herr sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich gehe künftig nicht mehr {schonend} an ihm vorüber.

9 Dann veröden die Höhen Isaaks, und die Heiligtümer Israels liegen in Trümmern, und gegen das Haus Jerobeams erhebe ich mich mit dem Schwert.

10 Und Amazja, der Priester von Bethel, sandte zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ sagen: Amos betreibt eine Verschwörung gegen dich mitten im Haus Israel. Das Land kann all seine Worte nicht ertragen.

11 Denn so hat Amos gesprochen: Durchs Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel wird ganz bestimmt aus seinem Land gefangen wegziehen.

12 Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das Land Juda! Iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen!

13 Aber in Bethel sollst du künftig nicht mehr weissagen; denn das Heiligtum des Königs ist hier und hier ist der Tempel des Königreiches.

14 Da antwortete Amos und sagte zu Amazja: Ich bin kein Prophet und bin kein Prophetensohn[1]o. Prophetenschüler, sondern ein Viehhirte bin ich und ein Maulbeerfeigenzüchter[2]w. einer, der Maulbeerfeigen ritzt; d. i. um die Reife zu fördern.

15 Aber der Herr holte mich hinter dem Kleinvieh weg, und der Herr sprach zu mir: Geh hin, weissage meinem Volk Israel! –

16 Und nun höre das Wort des Herrn: Du sagst, du sollst nicht weissagen über Israel und sollst nicht reden[3]w. herabtriefen lassen {die Worte} , o. {die Rede} strömen lassen über das Haus Isaak.

17 Darum, so spricht der Herr: Deine Frau wird zur Hure werden in der Stadt, und deine Söhne und deine Töchter werden durchs Schwert fallen, dein Land wird mit der Messschnur verteilt werden, und du selbst wirst in einem unreinen Land sterben; und Israel wird gewiss aus seinem Land gefangen wegziehen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

VISIONEN UND AUSWEISUNG DES PROPHETEN (Kapitel 7–9)

Drei Visionen: Die Strafe ist unabwendbar

1 Hört, was der HERR, der mächtige Gott, mich schauen ließ: Ich sah, wie er einen Heuschreckenschwarm schuf. Es war nicht lange, nachdem das Gras für den König gemäht worden war; die Sommersaat ging gerade auf.

2 Die Heuschrecken machten sich daran, alles Grün aufzufressen. Da sagte ich: » HERR, du mächtiger Gott, vergib doch deinem Volk! Wie kann es sonst überleben? Es ist ja so klein!«

3 Dem HERRN tat es leid und er sagte: »Gut, es soll nicht geschehen.«

4 Dann ließ der HERR, der mächtige Gott, mich etwas anderes sehen: Er rief eine Gluthitze herbei, die zehrte alles Wasser auf. Als sie anfing, auch das Ackerland zu verzehren,

5 sagte ich: » HERR, du mächtiger Gott, halt doch ein! Wie kann dein Volk sonst überleben? Es ist ja so klein!«

6 Dem HERRN tat es leid und er sagte: »Gut, es soll nicht geschehen.«

7 Dann ließ der HERR mich wieder etwas anderes sehen: Er selbst stand auf einer Mauer aus Zinn und hielt einen Klumpen Zinn in der Hand.

8 Er fragte mich: »Amos, was siehst du?« »Einen Zinnklumpen«, antwortete ich. Da sagte er: »Ja, ich werfe einen Zinnklumpen mitten in mein Volk Israel! Ich werde es jetzt nicht mehr verschonen.

9 Die Opferstätten der Nachkommen Isaaks und die Staatsheiligtümer Israels sollen verwüstet werden und gegen das Königshaus Jerobeams werde ich mit dem Schwert vorgehen.«

Amos wird aus dem Reich Israel ausgewiesen

10 Amazja, der oberste Priester in Bet-El, ließ Jerobeam, dem König des Reiches Israel, melden: »Amos zettelt mitten in Israel eine Verschwörung gegen dich an! Was er redet, ist unerträglich.

11 Er hat gesagt: ›Jerobeam wird durchs Schwert umkommen und das Volk Israel wird aus seinem Land in ein anderes verschleppt.‹«

12 Zu Amos aber sagte Amazja: »Du Prophet, flieh von hier und geh nach Juda! Rede dort als Prophet; sie werden dir dort sicher zu essen geben.

13 Hier in Bet-El darfst du nicht mehr auftreten; denn dies ist ein Reichsheiligtum, das dem König von Israel gehört.«

14 Amos erwiderte: »Ich bin kein berufsmäßiger Prophet und gehöre auch zu keiner Prophetengemeinschaft. Ich bin unabhängig; ich besitze Rinder und Maulbeerfeigenbäume.

15 Aber der HERR hat mich von meiner Herde weggeholt und gesagt: ›Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!‹

16 So höre nun das Wort des HERRN! Du sagst: ›Rede nicht als Prophet gegen Israel; verkünde den Nachkommen Isaaks keine Drohbotschaften!‹

17 Deshalb sagt der HERR: ›Deine Frau wird hier in der Stadt zur Hure gemacht, deine Söhne und Töchter werden im Krieg umkommen, dein Grundbesitz wird verteilt und du selbst wirst in der Fremde sterben, in einem unreinen Land.‹ Denn das Volk Israel muss sein Land verlassen und in die Verbannung gehen.«

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