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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Hauptmann Kornelius in Cäsarea

1 Ein Mann aber in Cäsarea mit Namen Kornelius – ein Hauptmann von der sogenannten Italischen Schar[2]Ehrenname einer militärischen Einheit; vgl. Anm. zu Mk15,16,

2 fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete –

3 sah in einer Erscheinung ungefähr um die neunte Stunde des Tages[3]d. i. nachmittags etwa drei bis vier Stunden vor Sonnenuntergang; vgl. auch Anm. zu Mt20,3 deutlich, wie ein Engel Gottes zu ihm hereinkam und zu ihm sagte: Kornelius!

4 Er aber sah ihn gespannt an und wurde von Furcht erfüllt und sagte: Was ist, Herr? Er sprach aber zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgestiegen zum Gedächtnis vor Gott.

5 Und jetzt sende Männer nach Joppe und lass Simon holen, der den Beinamen Petrus hat!

6 Dieser herbergt bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer ist.

7 Als aber der Engel, der mit ihm redete, weggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Soldaten von denen, die beständig bei ihm waren;

8 und als er ihnen alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe.

Des Petrus Sendung zu den Heiden nach Cäsarea

9 Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde[4]d. i. zwischen 11 und 12 Uhr vormittags; vgl. auch Anm. zu Mt20,3 auf das Dach, um zu beten.

10 Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn.

11 Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen;

12 darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.

13 Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!

14 Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines[1]d. h. kultisch Unreines; entsprechend auch in V.15.28 oder Unreines gegessen.

15 Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!

16 Dies aber geschah dreimal; und das Gefäß wurde sogleich hinaufgenommen in den Himmel.

17 Als aber Petrus bei sich selbst in Verlegenheit war, was wohl diese Erscheinung bedeutete, die er gesehen hatte, siehe, da standen die Männer, die von Kornelius gesandt waren und Simons Haus erfragt hatten, vor dem Tor;

18 und als sie gerufen hatten, erkundigten sie sich, ob Simon mit dem Beinamen Petrus dort herberge.

19 Während aber Petrus über die Erscheinung nachsann, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich.

20 Steh aber auf, geh hinab und zieh mit ihnen, ohne irgend zu zweifeln, weil ich sie gesandt habe!

21 Petrus aber ging zu den Männern hinab und sprach: Siehe, ich bin’s, den ihr sucht. Was ist die Ursache, weshalb ihr kommt?

22 Sie aber sprachen: Kornelius, ein Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, und der ein {gutes} Zeugnis hat von der ganzen Nation der Juden, ist von einem heiligen Engel göttlich angewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen und Worte von dir zu hören.

23 Als er sie nun hereingerufen hatte, beherbergte er sie. Am folgenden Tag aber machte er sich auf und zog mit ihnen fort, und einige der Brüder von Joppe gingen mit ihm;

24 und am folgenden Tag kamen sie[2]andere Handschr. : kam er nach Cäsarea. Kornelius aber, der seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen hatte, erwartete sie.

Petrus in Cäsarea – Bekehrung des Kornelius

25 Als es aber geschah, dass Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm.

26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf! Auch ich bin ein Mensch.

27 Und während er sich mit ihm unterhielt, ging er hinein und findet viele versammelt.

28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich einem Fremdling[3]o. Stammesfremden, d. h. Nichtisraeliten anzuschließen oder zu ihm zu kommen; und mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen.

29 Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Ich frage nun: Aus welchem Grund habt ihr mich holen lassen?

30 Und Kornelius sprach: Vor vier Tagen betete ich in meinem Haus bis zu dieser, der neunten Stunde; und siehe, ein Mann stand vor mir in glänzendem Gewand

31 und spricht: Kornelius! Dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.

32 Sende nun nach Joppe und lass Simon holen mit dem Beinamen Petrus! Dieser herbergt im Hause Simons, eines Gerbers, am Meer.[4]Andere Handschr. fügen hinzu: Der wird, wenn er hierher gekommen ist, zu dir reden.

33 Sofort nun sandte ich zu dir, und du hast wohlgetan, dass du gekommen bist. Jetzt sind wir nun alle vor Gott zugegen, um alles zu hören, was dir vom Herrn aufgetragen ist.

34 Petrus aber öffnete den Mund und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht,

35 sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm.

36 Das Wort, das er den Söhnen Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigte[5]o. als Evangelium verkündigte durch Jesus Christus – dieser ist aller Herr –

37 kennt ihr; die Sache[6]o. Rede, die, angefangen von Galiläa, durch ganz Judäa hin geschehen ist, nach der Taufe, die Johannes predigte:

38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

39 Und wir sind Zeugen alles dessen, was er sowohl im Lande der Juden als auch in Jerusalem getan hat; den haben sie auch umgebracht, indem sie ihn an ein Holz hängten.

40 Diesen hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn sichtbar werden lassen,

41 nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er aus den Toten auferstanden war.

42 Und er hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist.

43 Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen.

44 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.

45 Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war;

46 denn sie hörten sie in Sprachen[1]o. Zungen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus:

47 Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?

48 Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen Jesu Christi. Dann baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

DIE GUTE NACHRICHT KOMMT ZU DEN NICHTJUDEN (10,1–15,35)

Kornelius in Cäsarea hat eine Vision

1 In Cäsarea lebte Kornelius, ein Hauptmann, der zum sogenannten Italischen Regiment gehörte.

2 Er glaubte an Gott und hielt sich mit seiner ganzen Hausgemeinschaft zur jüdischen Gemeinde. Er tat viel für Not leidende Juden und betete regelmäßig.

3 An einem Nachmittag gegen drei Uhr hatte er eine Vision. Er sah deutlich, wie ein Engel Gottes bei ihm eintrat, und hörte, wie er zu ihm sagte: »Kornelius!«

4 Erschrocken blickte er den Engel an und fragte: »Warum kommst du, Herr?« Der Engel antwortete: »Gott hat genau bemerkt, wie treu du betest und wie viel Gutes du den Armen tust, und er will dich dafür belohnen.

5 Darum schicke jetzt Boten nach Joppe und lass einen gewissen Simon zu dir bitten, der den Beinamen Petrus trägt.

6 Er ist zu Gast bei einem Gerber Simon, der sein Haus unten am Meer hat.«

7 Als der Engel wieder fortgegangen war, rief Kornelius zwei Diener und einen frommen Soldaten aus seinem persönlichen Gefolge.

8 Er erzählte ihnen, was er erlebt hatte, und schickte sie nach Joppe.

Petrus in Joppe hat eine Vision

9 Am nächsten Tag, als die Boten von Kornelius Joppe schon fast erreicht hatten, begab sich Petrus um die Mittagszeit auf das flache Dach des Hauses, um zu beten.

10 Da bekam er Hunger und wollte essen. Während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision.

11 Er sah den Himmel geöffnet und es kam daraus etwas auf die Erde herab, das sah aus wie ein großes Tuch, das an vier Ecken gehalten wird.

12 Darin befanden sich alle Arten von vierfüßigen Tieren, Kriechtieren und Vögeln.

13 Eine Stimme rief: »Auf, Petrus, schlachte und iss!«

14 Aber Petrus antwortete: »Auf keinen Fall, Herr! Noch nie habe ich etwas Verbotenes oder Unreines gegessen.«

15 Doch die Stimme forderte ihn ein zweites Mal auf und sagte: »Was Gott für rein erklärt hat, das erkläre du nicht für unrein!«

16 Und noch ein drittes Mal erging an Petrus dieselbe Aufforderung. Gleich danach wurde das Tuch samt Inhalt wieder in den Himmel hinaufgehoben.

Die Boten von Kornelius bei Petrus in Joppe

17 Während Petrus noch ratlos war und darüber nachdachte, was die Vision bedeuten sollte, hatten sich die Boten aus Cäsarea zu Simons Haus durchgefragt und standen unten vor dem Tor.

18 »Ist hier ein Simon mit dem Beinamen Petrus zu Gast?«, riefen sie.

19 Petrus grübelte noch über den Sinn seiner Vision, da sagte ihm der Geist Gottes: »Drei Männer wollen zu dir!

20 Geh hinunter und folge ihnen ohne Bedenken; ich habe sie geschickt.«

21 Da ging er hinunter und sagte zu ihnen: »Ich bin der, den ihr sucht. Was führt euch zu mir?«

22 »Wir kommen vom Hauptmann Kornelius«, sagten sie. »Er führt ein vorbildliches Leben und hält sich zur jüdischen Gemeinde; alle Juden bei uns reden nur das Beste über ihn. Ein heiliger Engel hat ihm aufgetragen, dich in sein Haus einzuladen und zu hören, was du zu sagen hast.«

23a Darauf ließ Petrus die Männer herein, bewirtete sie und gab ihnen ein Nachtquartier.

Petrus bei Kornelius in Cäsarea

23b Am anderen Morgen machte sich Petrus mit ihnen auf den Weg; einige Brüder aus Joppe begleiteten ihn.

24 Am Tag darauf kamen sie in Cäsarea an. Kornelius hatte seine Verwandten und die engsten Freunde zusammengerufen und erwartete sie.

25 Als Petrus durchs Hoftor trat, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich vor ihm nieder.

26 Doch Petrus zog ihn hoch und sagte: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«

27 Er sprach noch weiter mit ihm und betrat dabei das Haus. Als er die vielen Leute sah,

28 sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, dass ein Jude nicht mit einem Nichtjuden verkehren und vollends nicht sein Haus betreten darf. Aber mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen als unrein oder unberührbar betrachten soll.

29 Deshalb bin ich eurer Einladung ohne Widerrede gefolgt. Aber jetzt möchte ich doch gern erfahren, warum ihr mich gerufen habt!«

30 Kornelius antwortete: »Es war vor drei Tagen, ungefähr zur selben Zeit wie jetzt. Ich betete hier im Haus zur Gebetszeit um drei Uhr nachmittags, als plötzlich ein Mann in leuchtendem Gewand vor mir stand

31 und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete erhört und er will dir das Gute vergelten, das du den Armen getan hast.

32 Schicke darum Boten nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus zu dir bitten! Er ist zu Gast beim Gerber Simon unten am Meer!‹

33 Da habe ich sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott versammelt und bereit zu hören, was der Herr dir aufgetragen hat.«

Petrus predigt vor den Nichtjuden im Haus von Kornelius

34 Petrus begann zu sprechen: »Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott keine Unterschiede macht!

35 Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie ihn nur ernst nehmen und tun, was vor ihm recht ist.

36 Seinem Volk Israel hat er die Botschaft verkünden lassen, dass er Frieden gestiftet hat durch Jesus Christus – aber dieser Jesus Christus ist ja der Herr über alle!

37 Ihr habt sicherlich erfahren, was sich im jüdischen Land zugetragen hat, beginnend in Galiläa, nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte.

38 Ihr wisst von Jesus aus Nazaret, den Gott zum Retter bestimmt und mit seinem Geist und seiner Kraft erfüllt hat. Wo er hinkam, tat er Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott stand ihm bei.

39 Wir können alles bezeugen, was er im jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Die Juden töteten ihn, sie hängten ihn ans Kreuz, an das Fluchholz.

40 Aber Gott hat ihn am dritten Tag vom Tod auferweckt und ihn sichtbar erscheinen lassen –

41 nicht vor dem ganzen Volk, sondern vor den Zeugen, die er im Voraus dazu bestimmt hatte. Wir, die Apostel, sind diese Zeugen; wir haben mit Jesus gegessen und getrunken, nachdem er von den Toten auferstanden war.

42 Und uns gab Jesus den Auftrag, dem Volk Israel zu verkünden und zu bezeugen, dass er von Gott zum Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt ist.

43 Alle Propheten haben von ihm gesprochen; sie bezeugen, dass durch die Macht seines Namens alle Menschen die Vergebung ihrer Schuld empfangen sollen, alle, die auf ihn vertrauen.«

Der Heilige Geist kommt noch vor der Taufe auf die Nichtjuden herab

44 Petrus hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da kam der Heilige Geist auf alle herab, die bei Kornelius versammelt waren und die Botschaft hörten.

45 Die Christen jüdischer Herkunft, die mit Petrus aus Joppe gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen, dass Gott nun auch über die Nichtjuden seinen Geist ausgegossen hatte.

46 Sie hörten nämlich, wie die Versammelten in unbekannten Sprachen redeten und Gott priesen. Darauf sagte Petrus zu seinen Begleitern:

47 »Diese Leute haben genau wie wir den Heiligen Geist empfangen. Wer kann ihnen da noch die Taufe verweigern?«

48 Und er befahl, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen. Danach baten sie ihn, noch ein paar Tage bei ihnen zu bleiben.

Videos zu Apostelgeschichte 10 (ELB, GNB)