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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Verteidigungsrede des Stephanus vor dem Hohen Rat

1 Der Hohe Priester aber sprach: Ist das so?

2 Er aber sprach: Ihr Brüder[6]w. Männer, Brüder (ein Hebraismus, gew. bei der Anrede verwendet) und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,

3 und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde!«

4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da siedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land um, in dem ihr jetzt wohnt.

5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und er verhieß, es ihm zum Besitztum zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte.

6 Gott aber sprach so: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge[7]w. Bei-Wohner, o. Nicht-Bürger; so auch V.29 sein in fremdem Land, und man wird sie knechten[8]o. versklaven und misshandeln vierhundert Jahre.

7 Und die Nation, der sie dienen[9]o. Sklave sein werden, werde ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen[10]o. Gottesdienst tun; im Griech. ein anderes Wort als in V.7a

8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen.

9 Und die Patriarchen, neidisch auf Josef, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm

10 und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn als Regenten[1]w. als Führenden über Ägypten und sein ganzes Haus ein.

11 Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise.

12 Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus.

13 Beim zweiten Mal wurde Josef von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josefs bekannt.

14 Josef aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft mit fünfundsiebzig Seelen.

15 Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter;

16 und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte.

17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten,

18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Josef nicht kannte.

19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, sodass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben.

20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war Gott angenehm[2]o. schön für Gott; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters.

21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn.

22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken.

23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte[3]w. Als ihm aber eine Zeit von … erfüllt wurde, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israel, zu sehen.

24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug.

25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gab[4]w. gibt; sie aber verstanden es nicht.

26 Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie sich stritten, und trieb[5]w. versöhnte sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht?

27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich als Obersten und Richter über uns eingesetzt?

28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?

29 Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte.

30 Als vierzig Jahre verflossen[6]w. erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.

31 Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn:

32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.« Mose aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten.

33 Der Herr aber sprach zu ihm: »Löse die Sandale von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.

34 Gesehen[7]im Griech. verstärkt; w. Sehend gesehen habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, sie herauszureißen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.«

35 Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: »Wer hat dich als Obersten und Richter eingesetzt?«, den hat Gott als Obersten und Retter[8]o. Erlöser, Befreier gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien.

36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre.

37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: »Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.«

38 Dieser ist es, der in der Gemeinde[1]o. Versammlung in der Wüste gewesen ist mit dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete und mit unseren Vätern. Er empfing lebendige Aussprüche, um sie uns zu geben.

39 Unsere Väter aber wollten nicht gehorsam sein, sondern stießen ihn von sich, wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück

40 und sagten zu Aaron: »Mach uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten geführt hat – wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.«

41 Sie machten in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.

42 Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen[2]o. Gottesdienst zu tun, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: »Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel?

43 Ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und das Sternbild des Gottes Räfan[3]o. Raifan, Refan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus.«

44 Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Mose redete, befohlen hatte, es nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte.

45 Und unsere Väter übernahmen es und führten es mit Josua[4]griech. Jesus ein bei der Besitzergreifung {des Landes} der Nationen, die Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids,

46 der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs.

47 Salomo aber baute ihm ein Haus.

48 Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht:

49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe?

50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?«

51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr.

52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die[5]w. über die Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,

53 die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt[6]o. beachtet, eingehalten habt.

Steinigung des Stephanus – Verfolgung der Gemeinde

54 Als sie aber dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen[7]w. wurden sie in ihren Herzen zersägt, d. h. es schnitt ihnen durchs Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.

55 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen;

56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

57 Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.

58 Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.

59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete[8]w. rief an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!

60 Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Rede von Stephanus vor dem jüdischen Rat (Kapitel 7,1-53)

1 Der Oberste Priester fragte: »Stimmt das, was diese Männer gegen dich vorbringen?«

2a Stephanus antwortete:

Erinnerung an den Bund Gottes mit Abraham

2b »Brüder und Väter, hört mich an! Gott im Glanz seiner Herrlichkeit erschien unserem Ahnvater Abraham, als er noch in Mesopotamien lebte und noch nicht nach Haran gezogen war.

3 Er sagte zu ihm: ›Verlass deine Heimat und deine Sippe und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!‹

4 Da verließ Abraham das Land der Chaldäer und zog nach Haran. Nachdem dann sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn hierher in dieses Land, in dem ihr heute lebt.

5 Doch gab er ihm darin keinen Grundbesitz, nicht einen Fußbreit. Er versprach ihm nur, ihm das Land zum Besitz zu geben, ihm und seinen Nachkommen. Dabei war Abraham damals noch kinderlos!

6 Über Abrahams Nachkommen aber sagte Gott: ›Sie werden als Fremde in einem Land leben, das ihnen nicht gehört; vierhundert Jahre lang wird man sie hart behandeln und zu Sklavendiensten zwingen.

7 Aber ich – sagte Gott – werde das Volk, das sie unterdrückt, bestrafen, und dann werden sie von dort wegziehen und mir hier an diesem Ort Opfer darbringen und mich anbeten.‹

8 Gott schloss mit Abraham einen Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Auf der Grundlage dieses Bundes zeugte Abraham seinen Sohn Isaak und beschnitt ihn am achten Tag nach der Geburt; und so zeugte und beschnitt auch Isaak seinen Sohn Jakob und Jakob seine zwölf Söhne, unsere Stammväter.«

Josef und die Übersiedlung nach Ägypten

9 »Jakobs Söhne, unsere Stammväter, waren jedoch eifersüchtig auf ihren Bruder Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Aber Gott war mit Josef

10 und half ihm aus allen Schwierigkeiten. Er schenkte ihm Weisheit und verschaffte ihm Ansehen beim Pharao, dem König von Ägypten. So vertraute der Pharao ihm die Verwaltung ganz Ägyptens und die Aufsicht über die königlichen Güter an.

11 Da kam eine Hungersnot und brachte große Bedrängnis über ganz Ägypten und über das Land Kanaan, und unsere Vorfahren hatten nichts mehr zu essen.

12 Als Jakob hörte, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er seine Söhne, unsere Stammväter, dorthin.

13 Als sie noch ein zweites Mal dorthin kamen, gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und der Pharao erfuhr, aus welcher Familie Josef stammte.

14 Josef lud dann seinen Vater Jakob ein, mit der gesamten Familie, insgesamt 75 Personen, nach Ägypten überzusiedeln.

15 So kam Jakob nach Ägypten. Dort starb er auch, er und seine Söhne, unsere Stammväter.

16 Nach ihrem Tod wurden sie nach Sichem überführt und dort in dem Familiengrab bestattet, das Abraham von der Sippe Hamors durch Kauf erworben hatte.«

Moses Rettung und sein Einsatz für das unterdrückte Volk

17 »Dann kam die Zeit, dass Gott das Versprechen einlösen wollte, das er einst Abraham gegeben hatte. Die Nachkommen Jakobs waren inzwischen in Ägypten zu einem großen Volk geworden.

18 Da kam ein neuer König an die Macht, der von Josef nichts mehr wusste.

19 Nach einem heimtückischen Plan wollte er unser Volk ausrotten. Er zwang unsere Vorfahren, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen; keines sollte am Leben bleiben.

20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, ein Kind, an dem Gott Gefallen hatte. Drei Monate lang konnte er in seinem Elternhaus verborgen gehalten werden.

21 Als er dann ausgesetzt werden musste, rettete ihn die Tochter des Pharaos und ließ ihn als ihren eigenen Sohn aufziehen.

22 Er studierte alle Wissenschaften der Ägypter und wurde ein wortmächtiger und tatkräftiger Mann.

23 Als Mose vierzig Jahre alt war, fasste er den Entschluss, sich um seine Brüder, die Israeliten, zu kümmern.

24 Er wurde Zeuge, wie ein Israelit von einem Ägypter geschlagen wurde. Da griff er ein, zahlte es dem Ägypter heim und schlug ihn tot.

25 Er dachte, seine Brüder, die Israeliten, würden begreifen, dass Gott sie durch ihn befreien wollte; aber sie begriffen es nicht.

26 Am nächsten Tag nämlich kam er gerade dazu, als zwei Israeliten miteinander stritten. Er wollte sie versöhnen und sagte: ›Hört her, ihr seid doch Brüder! Warum schlagt ihr einander?‹

27 Aber der eine, der angefangen hatte, stieß Mose beiseite und fragte: ›Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns eingesetzt?

28 Willst du mich auch umbringen wie gestern den Ägypter?‹

29 Als Mose das hörte, floh er aus Ägypten und lebte als Fremder im Land Midian. Dort wurden ihm zwei Söhne geboren.«

Moses Berufung und Auszug Israels aus Ägypten. Hinweis auf Christus und Offenbarung des Gesetzes

30 »Wieder waren vierzig Jahre vergangen, und Mose war eines Tages in der Wüste am Berg Sinai. Da erschien ihm ein Engel in einem brennenden Dornbusch.

31 Mose wunderte sich über den brennenden Busch; er wollte hingehen und ihn genauer ansehen. Doch da hörte er die Stimme des Herrn:

32 ›Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Mose zitterte vor Angst und wagte nicht hinzuschauen.

33 Der Herr aber sagte: ›Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden!

34 Ich habe genau gesehen, wie mein Volk in Ägypten misshandelt wird, und habe sein Stöhnen gehört; ich bin gekommen, um es zu retten. Deshalb geh jetzt, ich schicke dich nach Ägypten!‹

35 Ebenden Mose, den die Israeliten abgelehnt und zu dem sie gesagt hatten: ›Wer hat dich zum Aufseher und Richter eingesetzt?‹, ebenden schickte Gott ihnen als Anführer und Befreier – durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.

36 Genau dieser Mose führte sie in die Freiheit. Er vollbrachte staunenerregende Wunder, zuerst in Ägypten, dann am Roten Meer und dann vierzig Jahre lang in der Wüste.

37 Genau dieser Mose ist es auch, der zu den Israeliten sagte: ›Einen Propheten wie mich wird Gott aus euren Brüdern berufen.‹

38 Er war es auch, der in der Wüste, als das Volk am Berg Sinai versammelt war, als Vermittler auftrat zwischen dem Engel, der auf dem Berg zu ihm sprach, und unseren Vorfahren. Er empfing Weisungen, die zum Leben führen, damit er sie an uns weitergebe.«

Ungehorsam des Volkes in der Wüste

39 »Aber unsere Vorfahren wollten Mose nicht gehorchen, sondern lehnten sich gegen ihn auf. Sie waren mit ihrem Herzen schon wieder auf dem Weg zurück nach Ägypten,

40 als sie zu Aaron sagten: ›Mach uns Götter, die uns voranziehen! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat – niemand weiß es.‹

41 So machten sie sich damals ein Stierbild, brachten ihm Opfer und feierten ein Fest zu Ehren ihres selbst gemachten Götzen.

42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und lieferte sie noch anderen Götzen aus. Er ließ es zu, dass sie die Sterne am Himmel anbeteten, wie das im Buch der zwölf Propheten nachzulesen ist. Dort sagt Gott: ›Habt ihr Israeliten etwa mir zu Ehren Opfertiere geschlachtet und andere Opfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste?

43 Nein, das Zelt des Götzen Moloch habt ihr mitgeführt und den Stern eures Götzen Räfan – Bilder, die ihr euch gemacht hattet, um sie anzubeten. Deshalb werde ich euch in die Verbannung führen, noch über Babylon hinaus!‹«

Der Irrtum des Tempelbaus

44 »Unsere Vorfahren hatten in der Wüste das Heilige Zelt; es war angefertigt aufgrund der Weisung Gottes an Mose und nach dem Modell, das Mose von Gott gezeigt worden war.

45 Die folgende Generation brachte dieses Zelt mit, als sie unter der Führung von Josua das Land in Besitz nahm, aus dem Gott die früheren Bewohner vor ihnen vertrieb. Jede neue Generation übernahm das Zelt von der vorhergehenden, bis zur Zeit Davids.

46 David gewann Gottes Gunst und bat Gott darum, ihn für das Zeltheiligtum der Nachkommen Jakobs einen festen Platz finden zu lassen.

47 Salomo aber maßte sich an, Gott ein Haus zu bauen.

48 Der höchste Gott wohnt jedoch nicht in Häusern, die von Menschen gemacht sind! Durch den Propheten Jesaja hat er gesagt:

49 ›Der Himmel ist mein Thron, die Erde mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? Wo ist die Wohnung, in der ich Raum finden könnte?

50 Habe ich nicht mit eigener Hand Himmel und Erde geschaffen?‹«

Anklage gegen die Ankläger

51 »Ihr widerspenstiges Volk, am Körper seid ihr beschnitten, aber euer Herz ist unbeschnitten, und eure Ohren sind verschlossen für Gottes Botschaft! Ständig widersetzt ihr euch dem Geist Gottes, ihr genauso wie damals eure Vorfahren!

52 Gibt es einen einzigen Propheten, den sie nicht verfolgt haben? Sie haben die Boten Gottes umgebracht, die das Kommen des einzig Gerechten angekündigt hatten. Den habt ihr nun verraten und ermordet!

53 Gott hat euch durch Vermittlung von Engeln sein Gesetz gegeben; aber ihr habt es nicht befolgt!«

Stephanus wird gesteinigt

54 Bei diesen Worten gerieten die Mitglieder des jüdischen Rates über Stephanus in solche Wut, dass sie mit den Zähnen knirschten.

55 Stephanus aber blickte zum Himmel empor, vom Heiligen Geist erfüllt; er sah Gott im Glanz seiner Herrlichkeit und Jesus an seiner rechten Seite

56 und rief: »Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn an der rechten Seite Gottes stehen!«

57 Als sie das hörten, schrien sie laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sich auf Stephanus

58 und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen legten ihre Oberkleider vor einem jungen Mann namens Saulus ab, damit er sie bewachte.

59 Während sie ihn steinigten, bekannte sich Stephanus zu Jesus, dem Herrn, und rief: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!«

60 Dann fiel er auf die Knie und rief laut: »Herr, strafe sie nicht für diese Schuld!« Mit diesen Worten starb er.

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