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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Diakonenwahl
1 In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten[9]Juden, die aus der Zerstreuung (Diaspora) der griech. sprechenden (hellenistischen) östl. Mittelmeerwelt stammten. gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden.
2 Die Zwölf aber riefen die Menge der Jünger herbei und sprachen: Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und die Tische bedienen.
3 So seht euch nun um, Brüder, nach sieben Männern unter euch, von {gutem} Zeugnis, voll Geist und Weisheit, die wir über diese Aufgabe setzen wollen!
4 Wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren.
5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten[1]durch Anerkennung des Gesetzes, Beschneidung und Proselytentaufe in die Gemeinde Israels aufgenommener Heide aus Antiochia.
6 Diese stellten sie vor die Apostel; und als sie gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf.
7 Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem mehrte sich sehr; und eine große Menge der Priester wurde dem Glauben gehorsam.
Anklage gegen Stephanus
8 Stephanus aber, voller Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.
9 Es standen aber einige aus der sogenannten Synagoge der Libertiner[2]o. der Freigelassenen; Nachkommen ehemaliger jüdischer Sklaven und der Kyrenäer und der Alexandriner auf und derer von Zilizien und Asien[3]Synagogen von Juden, die aus griech. sprechenden (hellenistischen) Provinzen Afrikas und Kleinasiens stammten und stritten mit Stephanus.
10 Und sie konnten der Weisheit und dem Geist nicht widerstehen, womit er redete.
11 Da schoben sie heimlich Männer vor, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott.
12 Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten; und sie fielen über ihn her und rissen ihn mit sich fort und führten ihn vor den Hohen Rat[4]w. Synedrium; so auch V.15; s. Anm. zu Mt26,59.
13 Und sie stellten falsche Zeugen auf, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden gegen die heilige Stätte und das Gesetz;
14 denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer[5]eine andere Form für das bei Mk (und teilweise Lk) überlieferte »Nazarener«; vgl. auch Anm. zu Mt2,23, wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Mose überliefert hat.
15 Und alle, die im Hohen Rat saßen, schauten gespannt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
AUSBREITUNG DER GUTEN NACHRICHT IN JUDÄA UND SAMARIEN (6,1–9,31)
Sieben Helfer für die Apostel
1 Die Gemeinde wuchs und die Zahl der Jünger und Jüngerinnen wurde immer größer. Da kam es – um ebendiese Zeit – zu einem Streit zwischen den Griechisch sprechenden Juden in der Gemeinde und denen mit hebräischer Muttersprache. Die griechische Gruppe beschwerte sich darüber, dass ihre Witwen bei der täglichen Verteilung von Lebensmitteln benachteiligt würden.
2 Da riefen die Zwölf die ganze Gemeinde zusammen und sagten: »Es geht nicht an, dass wir die Verkündigung der Botschaft Gottes vernachlässigen und uns um die Verteilung der Lebensmittel kümmern.
3 Darum, liebe Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer aus, die einen guten Ruf haben und vom Geist Gottes und von Weisheit erfüllt sind. Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen.
4 Wir selbst werden uns auch weiterhin mit ganzer Kraft dem Gebet und der Verkündigung der Botschaft Gottes widmen.«
5 Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden. Sie wählten Stephanus, einen Mann voll lebendigen Glaubens und erfüllt vom Heiligen Geist; außerdem Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Nichtjuden aus der Stadt Antiochia, der zum Judentum übergetreten war.
6 Diese sieben brachten sie zu den Aposteln. Die beteten für sie und legten ihnen die Hände auf.
7 Die Botschaft Gottes aber breitete sich weiter aus. Die Zahl der Glaubenden in Jerusalem stieg von Tag zu Tag. Auch viele Priester folgten dem Aufruf zum Glauben.
Stephanus wird verhaftet
8 In der Kraft, die Gott ihm schenkte, vollbrachte Stephanus große und staunenerregende Wunder.
9 Da traten Leute aus verschiedenen jüdischen Gemeinden gegen ihn auf und verwickelten ihn in ein Streitgespräch. Es waren Männer aus der Synagoge der Freigelassenen und den Synagogen der Juden aus Kyrene und Alexandria sowie derer aus Kilikien und der Provinz Asien.
10 Aber sie waren der Weisheit und dem Geist nicht gewachsen, die aus Stephanus sprachen.
11 Darauf stifteten sie eine Anzahl Männer dazu an, dass sie überall verbreiten sollten: »Wir haben ihn Dinge sagen hören! Er hat Mose und Gott gelästert!«
12 Damit brachten sie das Volk, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer gegen ihn auf. Dann ergriffen sie Stephanus und schleppten ihn vor den jüdischen Rat.
13 In der Ratsversammlung ließen sie falsche Zeugen auftreten, die behaupteten: »Dieser Mann hält ununterbrochen Reden gegen diese heilige Stätte und gegen das Gesetz.
14 Wir haben selbst gehört, wie er sagte: ›Jesus von Nazaret wird diesen Tempel niederreißen und die Ordnungen ändern, die Mose uns im Auftrag Gottes übergeben hat.‹«
15 Alle im Rat blickten gespannt auf Stephanus. Sie sahen, dass sein Gesicht leuchtete wie das eines Engels.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart