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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Auf meinem Lager zur Nachtzeit suchte ich ihn, den meine Seele liebt, ich suchte ihn und fand ihn nicht.
2 »Aufstehn will ich denn, will die Stadt durchstreifen, die Straßen und die Plätze, will ihn suchen, den meine Seele liebt.« Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
3 Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreifen: »Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt?«
4 Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich ergriff ihn und ließ ihn nicht {mehr} los, bis ich ihn ins Haus meiner Mutter gebracht hatte und in das Gemach derer, die mit mir schwanger war.
5 Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschkühen des Feldes: Weckt nicht, stört nicht auf die Liebe, bevor es ihr {selber} gefällt!
6 Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wüste, Rauchsäulen gleich, umduftet von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewürzpulver des Händlers?
7 Siehe da, die Sänfte Salomos! Sechzig Helden sind rings um sie her von den Helden Israels.
8 Sie alle sind Schwertträger, geübt im Kampf. Jeder hat sein Schwert an seiner Hüfte gegen den Schrecken zur Nachtzeit.
9 Einen Tragsessel machte sich der König Salomo aus Hölzern des Libanon.
10 Seine Füße[5]w. Pfosten machte er aus Silber, seine Lehne aus Gold, seinen Sitz aus rotem Purpur. Das Innere ist ausgelegt [6]T. ; Mas. T. : mit Liebe von den Töchtern Jerusalemsmit Ebenholz. Ihr Töchter Jerusalems[6]T. ; Mas. T. : mit Liebe von den Töchtern Jerusalems,
11 kommt heraus und betrachtet doch, ihr Töchter Zions, den König Salomo in der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrönt hat[7]o. mit dem Kranz, mit dem seine Mutter ihn bekränzt hat am Tag seiner Hochzeit und am Tag der Freude seines Herzens!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Nachtgedanken
1 Nachts lieg ich auf dem Bett und kann nicht schlafen. Ich sehne mich nach ihm und suche ihn, doch nirgends kann mein Herz den Liebsten finden.
2 Ich seh mich aufstehn und die Stadt durcheilen, durch Gassen streifen, über leere Plätze – ich sehne mich nach ihm und suche ihn, doch nirgends kann ich meinen Liebsten finden.
3 Die Wache greift mich auf bei ihrem Rundgang. »Wo ist mein Liebster, habt ihr ihn gesehn?«
4 Nur ein paar Schritte weiter find ich ihn. Ich halt ihn fest und lass ihn nicht mehr los; ich nehm ihn mit nach Hause in die Kammer, wo meine Mutter mich geboren hat.
5 Ihr Mädchen von Jerusalem, lasst uns allein! Denkt an die scheuen Rehe und Gazellen: Wir lieben uns, schreckt uns nicht auf!
Der Bräutigam kommt
6 Was kommt dort herauf aus der Wüste? Wie Rauchsäulen zieht es heran; es duftet nach Weihrauch und Myrrhe, nach allen Gewürzen der Händler.
7 Schaut hin! Das ist Salomos Sänfte, geleitet von sechzig Beschützern, von Israels tapfersten Helden,
8 im Kampfe erprobt und bewährt. Das Schwert hat ein jeder am Gürtel zum Schutz gegen nächtliche Schrecken.
9 Aus edelstem Holz ließ der König den tragbaren Thronsessel machen,
10 die Säulen mit Silber beschlagen, die Lehne mit Gold überziehen. Aus purpurnem Stoff sind die Kissen, mit Liebe gewebt und bestickt von Jerusalems Frauen und Mädchen.
11 Ihr Frauen von Zion, kommt her, den König zu sehn und die Krone, mit der seine Mutter ihn schmückte zum heutigen Tag seiner Hochzeit, dem Tag voller Freude und Glück.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart