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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Jeremias Brief an die Exilgemeinde: Verheißung für die Verschleppten – Gericht über die Heilspropheten

1 Und dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem an den Rest der Ältesten der Weggeführten und an die Priester und an die Propheten und an das ganze Volk sandte, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel gefangen weggeführt hatte

2 – nachdem der König Jechonja und die Herrin[8]d. i. die Mutter des Königs und die Hofbeamten[9]w. Eunuchen, die Obersten von Juda und Jerusalem und die Schmiede und Schlosser[10]s. Anm. zu Kap.24,1 Jerusalem verlassen hatten –,

3 durch Elasa, den Sohn des Schafan, und Gemarja, den Sohn des Hilkija, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel, sandte:

4 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: An alle Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel gefangen weggeführt habe:

5 Baut Häuser und wohnt {darin} ! Pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!

6 Nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter! Und nehmt Frauen für eure Söhne, und eure Töchter gebt Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr euch dort vermehrt und nicht vermindert!

7 Und sucht den Frieden[1]o. das Wohl der Stadt, in die ich euch gefangen weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben.

8 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Lasst euch von euren Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht täuschen! Und hört nicht auf eure Träume, die ihr euch träumen lasst[2]LXX und syr. Üs. : auf ihre Träume, die sie träumen!

9 Denn Lüge weissagen sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn.

10 Denn so spricht der Herr: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.

11 Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, Gedanken[4]w. die Pläne, die ich über euch plane, … Pläne des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft[5]o. Ausgang und Hoffnung zu gewähren.

12 Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hören.

13 Und sucht ihr mich, so werdet ihr {mich} finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir,

14 so werde ich mich von euch finden lassen[6]LXX: so werde ich euch erscheinen, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn. Und ich werde euer Geschick[7]o. eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn. Und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von dem ich euch gefangen weggeführt habe.

15 Wenn ihr sagt: »Der Herr hat uns in Babel Propheten erweckt«,

16 ja, so spricht der Herr über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft[8]w. in die Wegführung weggezogen sind –

17 so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich sende unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest und mache sie wie die abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können.

18 Und ich jage ihnen nach mit dem Schwert, mit dem Hunger und mit der Pest. Und ich mache sie zum Entsetzen für alle Königreiche[9]viell. auch: ich gebe sie zur Misshandlung hin allen Königreichen der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch[10]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Furcht ausdrücken soll. und zur Schmach unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe;

19 weil sie auf meine Worte nicht gehört haben, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, womit ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, früh mich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn.

20 Ihr nun, hört das Wort des Herrn, all ihr Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe!

21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn des Kolaja, und über Zedekia, den Sohn des Maaseja, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlägt.

22 Und von ihnen wird ein Fluch genommen bei allen Weggeführten Judas, die in Babel sind, dass man sagt: Der Herr mache dich wie Zedekia und wie Ahab, die der König von Babel im Feuer geröstet hat!

23 Denn sie haben eine Torheit[1]hier abschwächend für Gottlosigkeit in Israel begangen und Ehebruch getrieben mit den Frauen ihrer Nächsten und in meinem Namen Lügenworte geredet, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiß es und bin Zeuge, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn. –

24 Und zu Schemaja, dem Nehelamiter, sollst du sagen:

25 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen Briefe gesandt hast an das ganze Volk, das in Jerusalem ist, und an den Priester Zefanja, den Sohn des Maaseja, und an all die Priester und gesagt hast:

26 »Der Herr hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, [3]LXX, syr. und lat. Üs. : zum Aufseher im Haus des Herrndamit Aufseher {für das} Haus des Herrn {da} sind[3]LXX, syr. und lat. Üs. : zum Aufseher im Haus des Herrn für jeden Rasenden[4]w. für jeden Mann der Raserei. – Gemeint sind die in prophetischer Ergriffenheit redenden Propheten. und den, der als Prophet auftritt, damit du ihn in den Block und in das Halseisen legst.

27 Und nun, warum bist du nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten[5]w. warum hast du Jeremia … nicht angeschrien, der bei euch als Prophet auftritt?

28 Denn er hat doch zu uns nach Babel gesandt und gesagt: Es wird lange dauern; baut Häuser und wohnt {darin} und pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!« –

29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief vor den Ohren des Propheten Jeremia gelesen. –

30 Da geschah das Wort des Herrn zu Jeremia:

31 Sende hin zu allen Weggeführten und sage: So spricht der Herr zu Schemaja, dem Nehelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt, ich ihn aber nicht gesandt habe und er euch auf Lügen hat vertrauen lassen,

32 darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will Schemaja, den Nehelamiter, und seine Nachkommen heimsuchen: er soll keinen {Nachkommen} haben, der inmitten dieses Volkes wohnt, und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun werde, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn; denn er hat Ungehorsam gegen den Herrn gepredigt.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jeremia schreibt an die Verschleppten und warnt vor falschen Hoffnungen

1 Der Prophet Jeremia schickte einen Brief von Jerusalem nach Babylonien an die Ältesten der Gemeinde, die noch übrig geblieben waren, und an die Priester, die Propheten und alle anderen, die Nebukadnezzar dorthin verschleppt hatte.

2 Denn der Babylonierkönig hatte den König Jojachin, seine Mutter, die Hofbeamten und die führenden Männer von Juda und Jerusalem sowie die Bau- und Metallhandwerker aus Jerusalem weggeführt.

3 Jeremia schickte den Brief durch Elasa, den Sohn von Schafan, und Gemarja, den Sohn von Hilkija, die von König Zidkija zu Nebukadnezzar nach Babylon gesandt worden waren. Der Brief hatte folgenden Wortlaut:

4 Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, sagt zu allen, die er aus Jerusalem nach Babylonien wegführen ließ:

5 »Baut euch Häuser und richtet euch darin ein! Legt euch Gärten an, denn ihr werdet noch lange genug dort bleiben, um zu essen, was darin wächst!

6 Heiratet und zeugt Kinder! Verheiratet eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen! Eure Zahl soll zunehmen und nicht abnehmen.

7 Seid um das Wohl der Städte besorgt, in die ich euch verbannt habe, und betet für sie! Denn wenn es ihnen gut geht, dann geht es auch euch gut.«

8 Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, sagt: »Lasst euch nicht täuschen von den Propheten und Wahrsagern, die unter euch sind. Verlasst euch nicht auf diese Träumer, die das für euch träumen, was ihr euch wünscht!

9 Sie behaupten, in meinem Auftrag zu reden. Aber sie lügen euch an; ich habe sie nicht gesandt.

10 Ich sage euch: Die Zeit des Babylonischen Reiches ist noch nicht abgelaufen. Es besteht noch siebzig Jahre. Erst wenn die vorüber sind, werde ich euch helfen. Dann werde ich mein Versprechen erfüllen und euch heimführen;

11 denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR.

12 Ihr werdet kommen und zu mir beten, ihr werdet rufen und ich werde euch erhören.

13 Ihr werdet mich suchen und werdet mich finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht,

14 werde ich mich von euch finden lassen. Das sage ich, der HERR. Ich werde alles wieder zum Guten wenden und euch sammeln aus allen Völkern und Ländern, wohin ich euch versprengt habe; ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe. Das sage ich, der HERR.«

15 Ihr beruft euch darauf, dass der HERR euch auch in Babylonien Propheten gegeben hat.

16 Doch lasst euch von ihnen nicht irreführen! Denn von dem Nachkommen Davids, der jetzt in Jerusalem herrscht, und von dem ganzen Volk dort, euren Brüdern, die nicht in die Verbannung geführt wurden,

17 sagt Gott, der Herrscher der Welt: »Ich bringe Krieg und Hunger und Pest über sie und verfahre mit ihnen wie mit schlechten, ungenießbaren Feigen.

18 Ja, mit Schwert, Hunger und Pest werde ich ihnen nachstellen und sie unter alle Königreiche der Erde versprengen. Ich mache sie zum abschreckenden Beispiel, alle werden sich mit Entsetzen von ihnen abwenden, sie mit Hohn überschütten und ihren Namen als Fluchwort verwenden.

19 So bestrafe ich sie dafür, dass sie nicht auf mich, den HERRN, gehört haben. Immer und immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu ihnen gesandt, aber sie haben nicht gehört.

20 Ihr nun, die ich von Jerusalem weg in die Verbannung nach Babylonien geschickt habe, hört, was ich, der HERR, euch sage!«

21 Über die beiden Propheten, Ahab, den Sohn von Kolaja, und Zidkija, den Sohn von Maaseja, die sich auf den HERRN berufen, euch aber Lügen verkünden, sagt der Gott Israels, der Herrscher der Welt: »Ich liefere sie an den König Nebukadnezzar von Babylonien aus. Er wird sie vor euren Augen töten.

22 Wenn dann jemand von euch, den nach Babylonien Weggeführten, einen andern verfluchen will, wird er sagen: ›Der HERR soll es dir ergehen lassen wie Ahab und Zidkija, die der König von Babylonien lebendig geröstet hat.‹

23 Denn sie haben getan, was in Israel als Schande gilt: Sie haben mit den Frauen ihrer Landsleute die Ehe gebrochen und unter Berufung auf mich Lügen geredet, die ich ihnen nicht in den Mund gelegt habe. Ich, der HERR, weiß, was sie getan haben, und trete als Zeuge gegen sie auf.«

Ein Prophet aus Babylon reagiert auf Jeremias Brief

24 Der HERR befahl Jeremia, dem Propheten Schemaja aus Nehelam mitzuteilen:

25 »Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, lässt dir sagen: Du hast im eigenen Namen, ohne einen Auftrag der Gemeinde, einen Brief nach Jerusalem geschrieben, an den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, und an alle Priester und das ganze Volk. So hast du geschrieben:

26 Der HERR hat dich, Zefanja, zum Nachfolger des Priesters Jojada gemacht. Du hast die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass jeder Verrückte, der zum Tempel kommt und sich als Prophet ausgibt, in Block und Halseisen gelegt wird.

27 Warum bist du noch nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch als Prophet aufspielt?

28 Er hat sich sogar angemaßt, uns nach Babylonien zu schreiben: ›Ihr müsst noch lange dort bleiben. Baut euch also Häuser und richtet euch darin ein! Legt euch Gärten an und esst, was darin wächst!‹«

29 Der Priester Zefanja hatte diesen Brief Jeremia vorgelesen.

30 Darauf erging das Wort des HERRN an Jeremia mit der Weisung:

31 »Sende eine Botschaft an alle Verschleppten und teile ihnen mit, was ich über Schemaja aus Nehelam beschlossen habe: ›Schemaja hat sich bei euch als Prophet ausgegeben, obwohl ich ihn nicht gesandt habe. Er hat euch dazu verleitet, auf Lügen zu vertrauen.

32 Darum will ich ihn und seine Familie bestrafen. Weder er noch irgendjemand von seinen Nachkommen wird erleben, wie ich mein Volk in die Heimat zurückführe. Das sage ich, der HERR. Denn er hat Auflehnung gegen mich gepredigt.‹«

Videos zu Jeremia 29 (ELB, GNB)