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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Zwei prophetische Zeichenhandlungen

1 So hat der Herr zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Hüftschurz und lege ihn um deine Hüften! Aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen.

2 Und ich kaufte den Hüftschurz nach dem Wort des Herrn und legte ihn um meine Hüften.

3 Und das Wort des Herrn geschah zu mir zum zweiten Mal:

4 Nimm den Hüftschurz, den du gekauft hast, der um deine Hüften ist, und mach dich auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte!

5 Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der Herr mir geboten hatte.

6 Und es geschah am Ende von vielen Tagen, da sprach der Herr zu mir: Mach dich auf, geh an den Euphrat und hole von dort den Hüftschurz, den dort zu verbergen ich dir geboten habe!

7 Da ging ich an den Euphrat und grub und nahm den Hüftschurz von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Hüftschurz war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. –

8 Und das Wort des Herrn geschah zu mir:

9 So spricht der Herr: So werde ich den Hochmut Judas und den großen Hochmut Jerusalems verderben.

10 Dieses böse Volk, das sich weigert, meine Worte zu hören, das da lebt in der Verstocktheit seines Herzens und anderen Göttern nachläuft, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen: es soll werden wie dieser Hüftschurz, der zu gar nichts taugt.

11 Denn ebenso wie der Hüftschurz sich an die Hüften eines Mannes anschließt, so hatte ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich angeschlossen[5]w. an mir haften lassen, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, damit sie mir zum Volk und zum Ruhm[6]w. zum Namen und zum Preis und zum Schmuck sind; aber sie haben nicht gehört.

12 Und {nun} sage dieses Wort zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr wohl, dass jeder Krug mit Wein gefüllt wird? –

13 dann sage ihnen: So spricht der Herr: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen[7]w. die dem David (o. von David) auf seinem Thron sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfüllen.

14 Und ich werde sie zerschmettern, einen am anderen, die Väter zusammen mit den Kindern, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn. Ich werde kein Mitleid haben noch {sie} schonen[2]w. noch wird {mein Auge ihretwegen} fließen (d. h. weinen) noch mich erbarmen, dass ich sie nicht verderbe.

15 Hört und nehmt zu Ohren, überhebt euch nicht! Denn der Herr hat geredet.

16 Gebt dem Herrn, eurem Gott, Ehre, bevor er es finster macht und bevor eure Füße sich an Bergen der Dämmerung stoßen und ihr auf Licht wartet und er es in Finsternis verwandelt und zur Dunkelheit macht.

17 Wenn ihr aber nicht hört, wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen {eures} Hochmuts. Und bitter weinen wird mein Auge und von Tränen fließen, weil die Herde des Herrn gefangen weggeführt wird.

18 Sprich zum König und zur Herrin[3]Gemeint ist die Königinmutter.: Setzt euch tief herunter! Denn von euren Häuptern ist herabgesunken[4]w. denn herabgesunken ist, was euch zu Häupten war die Krone eurer Herrlichkeit.

19 Die Städte des Südens sind verschlossen, und niemand öffnet[5]d. i. weil sie schon vom Feind eingenommen sind. Ganz Juda wird weggeführt, vollständig weggeführt.

20 Erhebt eure Augen und seht[6]LXX: Hebe deine Augen auf, Jerusalem, und sieh, wie {die Feinde} von Norden kommen! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrlichen Schafe?

21 Was wirst du sagen, wenn er {deine} Liebhaber – du hast sie ja selbst an dich gewöhnt – als Oberhaupt über dich setzen wird? Werden dich nicht Wehen ergreifen wie eine Frau, die gebiert?

22 Und wenn du in deinem Herzen sagst: Warum ist mir dies zugestoßen? – wegen der Größe deiner Schuld sind deine Säume[7]o. Schleppen des Kleides aufgedeckt und deine Fersen misshandelt worden[8]d. h. bist du vergewaltigt worden.

23 Kann ein Schwarzer[9]w. ein Kuschiter seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? {Dann} könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.

24 So werde ich sie zerstreuen wie Strohstoppeln, die vor dem Wind der Wüste dahinfahren.

25 Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, weil du mich vergessen und auf Lüge vertraut hast.

26 Und so hebe auch ich deine Säume[7]o. Schleppen des Kleides hoch[10]w. entblöße ich deine Säume über dein Gesicht, dass deine Schande gesehen wird.

27 Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat[11]o. das Laster deiner Hurerei auf den Hügeln {und} im Feld: deine Gräuel habe ich gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Du wirst nicht rein werden – wie lange wird es noch dauern?

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jeremias Lendenschurz: ein prophetisches Zeichen

1 Der HERR sagte zu mir: »Geh, kaufe dir einen neuen Lendenschurz, einen aus Leinen, und trage ihn, aber sorge dafür, dass er niemals mit Wasser in Berührung kommt!«

2 Ich kaufte den Lendenschurz und trug ihn, wie der HERR es mir befohlen hatte.

3 Nach einiger Zeit erging das Wort des HERRN ein zweites Mal an mich, er sagte:

4 »Geh mit dem Lendenschurz zum Bach Fara und verstecke ihn dort in einem Felsspalt!«

5 Ich ging hin und tat es.

6 Lange Zeit danach sagte der HERR zu mir: »Geh jetzt und hole den Lendenschurz wieder, den du am Bach Fara versteckt hast!«

7 Ich ging hin und holte den Lendenschurz aus dem Versteck. Er war verrottet und zu nichts mehr zu gebrauchen.

8 Da erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:

9 »Genauso will ich die ganze Pracht verrotten lassen, auf die Juda und Jerusalem so stolz sind! Das sage ich, der HERR.

10 Dieses böse Volk weigert sich, auf mich zu hören. In seinem Starrsinn läuft es fremden Göttern nach, bringt ihnen Opfer und betet sie an. Darum soll es wie dieser Lendenschurz werden, der zu nichts mehr taugt!

11 So eng, wie ein Lendenschurz den Körper eines Mannes umschließt, wollte ich Israel und Juda um mich haben. Sie sollten das Volk sein, das mir Ehre bringt und meinen Ruhm verkündet, aber sie haben mir nicht gehorcht.«

Ein Scherzwort wird zum Gerichtswort

12 Der HERR befahl mir: »Verkünde diesem Volk: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Weinkrüge sind dafür da, dass man sie füllt!‹ Wenn sie dir darauf entgegnen: ›Das ist nichts Neues, natürlich füllt man Weinkrüge mit Wein!‹,

13 dann gib ihnen zur Antwort: ›So spricht der HERR: Ich werde die Menschen in diesem Land bis zur Betrunkenheit füllen, die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen, die Priester und die Propheten und alle Bewohner Jerusalems!

14 Wie Weinkrüge werde ich sie gegeneinanderschlagen, sodass einer am andern zerbricht, einer am andern und die Eltern an ihren Kindern. Schonungslos, ohne Mitleid und Erbarmen, werde ich sie vernichten.‹«

Letzte dringliche Mahnung

15 Der HERR hat zu euch gesprochen; darum macht die Ohren auf und seid nicht so überheblich!

16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, bevor die Nacht über euch hereinbricht und eure Füße in der Dunkelheit auf den Bergen stolpern! Ihr erwartet das Licht eines neuen Tages, aber der HERR verwandelt es in Finsternis, er bringt dunkle Nacht über euch!

17 Wenn ihr auf diese Warnung nicht hört, kann ich mich nur noch in einen Winkel verkriechen und eure Überheblichkeit beweinen. Meine Tränen werden unaufhörlich fließen, weil das Volk des HERRN in die Gefangenschaft abgeführt wird!

Ein Wort an König Jojachin

18 Der HERR sagte zu mir: »Befiehl dem König und seiner Mutter: ›Kommt herunter von eurem Thron und setzt euch auf die Erde, denn eure stolze Krone ist euch vom Kopf gefallen!

19 Die Städte im Süden von Juda sind für euch verloren und keiner bringt sie euch wieder. Ganz Juda wird weggeführt in die Verbannung!‹«

Jerusalem, die geschändete Frau

20 Jerusalem, sieh, was geschieht: Deine Feinde rücken von Norden heran! Was soll nun aus den Städten in Juda werden? Sie waren dir anvertraut wie eine Herde prächtiger Schafe und du warst so stolz auf sie!

21 Was wirst du sagen, wenn der HERR deine Feinde als Herren über dich einsetzt, sie, die du immer als deine Freunde betrachtet hast? Vor Schmerz wirst du schreien wie eine Frau, die in Wehen liegt!

22 Und wenn du fragst: »Warum trifft mich dieses Unglück?«, dann lass dir sagen: Deine vielen Vergehen sind der Grund dafür, dass man dir jetzt das Kleid hochhebt und dich vergewaltigt!

23 Der HERR sagt: »Kann ein Schwarzer seine Hautfarbe wechseln oder ein Leopard sein geflecktes Fell? Genauso wenig seid ihr fähig, das Gute zu tun; ihr habt euch viel zu sehr an das Böse gewöhnt!

24 Ich werde euch zerstreuen wie die Spreu, die der Wüstenwind davonträgt!

25 So wird es dir ergehen, Jerusalem«, sagt der HERR. »Ich selbst habe diese Strafe über dich verhängt, weil du mich vergessen und auf falsche Götter vertraut hast!

26 Ja, ich selber hebe dir das Kleid hoch, hinauf bis über dein Gesicht! Sollen doch alle deine Nacktheit sehen!

27 Ich habe genug von deinem ehebrecherischen Treiben, von deinem geilen Lachen, von der schamlosen Frechheit, mit der du mich hintergehst. Ich kenne deine widerlichen Götzenbilder auf den Hügeln draußen im Land! Wie lange noch soll das so weitergehen, Jerusalem? Du wirst es büßen müssen, dass du das alles nicht aufgeben willst!«

Videos zu Jeremia 13,18 (ELB, GNB)