ELB, GNB online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 So spricht der Herr: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda und rede dort dieses Wort
2 und sage: Höre das Wort des Herrn, König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du und deine Knechte und dein Volk, die ihr durch diese Tore einzieht!
3 So spricht der Herr: Übt[4]o. Schafft Recht und Gerechtigkeit und befreit den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers! Und den Fremden, die Waise und die Witwe unterdrückt nicht {und} tut ihnen keine Gewalt an und vergießt nicht unschuldiges Blut an diesem Ort!
4 Denn wenn ihr dieses Wort wirklich tut, werden durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen[5]w. die dem David (o. von David) auf seinem Thron sitzen, die mit Wagen und Pferden fahren, er und seine Knechte und sein Volk.
5 Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hört, soll dieses Haus – ich habe es bei mir geschworen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn – zur Trümmerstätte werden.
6 Denn so spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda: {Wie} Gilead[6]Gilead ist noch heute durch seine Waldungen berühmt. warst du mir, {wie der} Gipfel des Libanon. Wenn ich dich nicht zur Wüste mache, zu unbewohnten Städten[7]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.!
7 Und ich werde Verderber gegen dich heiligen, jeden mit seinen Waffen, und sie werden deine auserlesenen Zedern umhauen und ins Feuer werfen.
8 Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorüberziehen, und sie werden zueinander sagen: Warum hat der Herr das an dieser großen Stadt getan?
9 Und man wird sagen: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen Göttern niedergeworfen und ihnen gedient haben.
10 Weint nicht um einen Toten[1]Gemeint ist wohl König Josia, der 609 v. Chr. in der Schlacht von Megiddo fiel. und klagt nicht um ihn[2]w. schüttelt seinetwegen nicht {den Kopf zum Zeichen der Trauer}! Weint vielmehr um den, der fortgeht[3]Gemeint ist König Joahas (d. i. Schallum) , der vom Pharao Necho abgesetzt und nach Ägypten gebracht wurde., denn er wird nicht mehr zurückkehren und das Land seiner Geburt {nicht mehr} sehen.
11 Denn so spricht der Herr über Schallum, den Sohn des Josia, den König von Juda, der anstelle seines Vaters Josia König wurde {und} der von diesem Ort weggegangen ist: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren.
12 Sondern an dem Ort, wohin sie ihn gefangen weggeführt haben, dort wird er sterben, und dieses Land wird er nicht mehr sehen.
13 Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Obergemächer mit Unrecht[4]w. mit Nicht-Gerechtigkeit … mit Nicht-Recht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt,
14 der sagt: »Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und luftige[5]w. winddurchwehte Obergemächer«, und er bricht sich Fenster[6]T. ; das Wort im Mas. T. steht in einer grammatisch nicht bestimmbaren Form. aus und täfelt {es} mit Zedernholz[7]T. ; Mas. T. : und getäfelt mit Zedernholz, und er streicht {es} mit roter Farbe an.
15 Bist du {dadurch} König, dass du in Zedernholz {bauten} wetteiferst? Hat dein Vater nicht {auch} gegessen und getrunken und {trotzdem} Recht und Gerechtigkeit geübt? Ging es ihm damals nicht gut?
16 Er hat dem Elenden[8]o. Unterdrückten und dem Armen zum Recht verholfen. Darum {ging es ihm} gut. Heißt das nicht mich erkennen?, spricht der Herr[9]w. ist der Ausspruch des Herrn.
17 Doch deine Augen und dein Herz[10]o. Sinn sind auf nichts {gerichtet} als auf deinen ungerechten Gewinn und auf das Blut des Unschuldigen, es zu vergießen, und auf Unterdrückung und Erpressung, sie zu verüben.
18 Darum, so spricht der Herr über Jojakim, den Sohn des Josia, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: »Wehe, mein Bruder!« und: »Wehe, Schwester!« Man wird nicht um ihn klagen: »Wehe, Herr!« und: »Wehe, seine Majestät!«
19 Ein Eselsbegräbnis wird er erhalten; man wird ihn fortschleifen und wegwerfen, weit weg vom Tore Jerusalems.
20 Steige auf den Libanon und schreie und erhebe deine Stimme auf dem {Gebirge} Baschan und schreie vom Abarim[11]d. i. eine Landschaft östlich des Toten Meeres her! Denn zerschmettert sind all deine Liebhaber.
21 Ich redete zu dir {in den Tagen} deines Wohlergehens. Du {aber} sagtest: Ich will nicht hören. Das war dein Weg von deiner Jugend an, dass du auf meine Stimme nicht hörtest.
22 All deine Hirten wird der Wind weiden[12]d. h. wegraffen, und deine Liebhaber werden in die Gefangenschaft gehen. Ja, dann wirst du beschämt und zuschanden werden wegen all deiner Bosheit.
23 Die du auf dem Libanon wohnst und auf den Zedern nistest, wie erbarmungswürdig bist du geworden[13]LXX: wie wirst du stöhnen; ähnlich syr. und lat. Üs, wenn Geburtsschmerzen über dich kommen, Wehen wie bei der Gebärenden!
24 So wahr ich lebe, spricht der Herr[9]w. ist der Ausspruch des Herrn, wenn auch Konja[14]Der Name Konja oder Jechonja ist gleichbedeutend mit Jojachin., der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner rechten Hand wäre, würde ich dich doch von dort wegreißen.
25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer.
26 Und ich werde dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes[1]so mit LXX; Mas. T. : in das andere Land schleudern, wo ihr nicht geboren seid. Dort werdet ihr sterben.
27 In das Land aber, in das zurückzukehren sie Verlangen tragen, dorthin werden sie nicht zurückkehren.
28 Ist denn dieser Mann Konja[2]s. Anm. zu V.24 ein verachtetes Gefäß zum Zertrümmern oder ein Gerät, an dem niemand Gefallen hat? Warum wurden sie weggeschleudert, er und seine Nachkommen, und in ein Land geworfen, das sie nicht kannten? –
29 Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn!
30 So spricht der Herr: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem nichts gelingt[3]o. der nichts taugt in seinen Tagen! Denn von seinen Nachkommen wird es nicht einem gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und weiterhin[4]o. wieder über Juda zu herrschen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Der HERR gab Jeremia den Auftrag, in den Palast des Königs von Juda hinunterzugehen und zu rufen:
2 »Höre, was der HERR dir zu sagen hat, du König von Juda, der auf dem Thron seines Ahnherrn David sitzt; auch deine hohen Beamten und das Volk, das dich in deinem Palast aufsucht, sollen es hören!
3 So spricht der HERR: ›Sorgt für Gerechtigkeit und befreit die Beraubten aus der Hand ihrer Unterdrücker! Ihr sollt die Fremden, die bei euch wohnen, nicht ausbeuten und die Schutzlosigkeit der Waisen oder Witwen nicht ausnutzen! Hört auf, in diesem Land das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen!
4 Nur unter dieser Bedingung werden auch künftig Könige, die auf Davids Thron sitzen, durch die Tore dieses Palastes ein- und ausziehen, auf Pferden und Wagen, sie und ihre hohen Beamten, und auch das Volk wird weiterhin diesen Palast aufsuchen.
5 Wenn ihr aber nicht auf meine Weisungen hört, dann wird dieser Palast zum Trümmerhaufen werden; das schwöre ich, der HERR, bei mir selbst!‹«
6 Ja, der HERR sagt über den Palast des Königs von Juda: »Wenn ich auch so viel Freude an dir habe wie an den Eichen in Gilead und an den Zedern auf dem Libanon, trotzdem mache ich aus dir eine Wüste, einen Trümmerhaufen, in dem niemand mehr wohnt.
7 Ich schicke Männer zu dir, die dich zerstören werden. Sie werden mit ihren Äxten kommen und deine herrlichen Zedernsäulen umhauen und ins Feuer werfen.
8 Menschen aus vielen Völkern werden an den Trümmern Jerusalems vorüberziehen und einander fragen: ›Warum hat der HERR dieser großen Stadt das alles angetan?‹
9 Und dann wird man ihnen antworten: ›Ihre Bewohner haben sich nicht an die Verpflichtungen gehalten, die der Bund mit dem HERRN, ihrem Gott, ihnen auferlegt; sie haben fremde Götter verehrt und ihnen gedient.‹«
Aufruf zur Trauer über König Schallum
10 Volk von Juda, trauere nicht um den König, der gefallen ist; weine nicht wegen Joschija! Weine vielmehr um den anderen, den sie weggeführt haben, denn er wird dieses Land nicht wiedersehen, in dem er geboren wurde!
11 Der HERR sagt über Schallum, den König von Juda, der seinem Vater Joschija auf dem Thron folgte und der diese Stadt verlassen musste: »Schallum wird nicht hierher zurückkehren.
12 Er wird sterben an dem Ort, an den sie ihn verschleppt haben; dieses Land wird er nicht wiedersehen!«
Gerichtswort gegen König Jojakim
13 Weh dir! Du baust deinen Palast auf Unrecht und stockst ihn auf, ohne dich um Gerechtigkeit zu kümmern. Du lässt die Leute für dich arbeiten und gibst ihnen keinen Lohn.
14 Du sagst: »Ich baue mir einen großen Palast mit geräumigen Zimmern im Obergeschoss!« Du setzt Fenster ein, täfelst das Haus mit Zedernholz, malst es rot an.
15 Meinst du, du musst dich dadurch als König erweisen, dass du Prachtbauten aus Zedernholz errichtest wie andere Könige? Hat dein Vater nicht auch gut gegessen und getrunken und es sich wohl sein lassen? Aber er regierte gerecht, weil er sich an die Weisungen Gottes hielt, und deshalb ging es ihm gut.
16 Den Schwachen und Armen verhalf er zum Recht, deshalb stand alles gut. »Wer so handelt, zeigt, dass er mich kennt«, sagt der HERR.
17 Aber du siehst nur deinen eigenen Vorteil und denkst an nichts anderes. Du vergießt das Blut unschuldiger Menschen und unterdrückst dein Volk mit harter Gewalt.
18 Darum sagt der HERR über König Jojakim, den Sohn von Joschija: »Es wird für ihn keine Totenklage geben. Niemand wird rufen: ›Ach, Brüder, ach, Schwestern, warum musste er sterben!‹ Sie werden auch nicht klagen: ›Ach, unser Herrscher! Ach, seine Majestät!‹
19 Er bekommt kein Begräbnis, er wird beseitigt wie ein toter Esel: Sie schleifen ihn weg und werfen ihn draußen vor den Toren Jerusalems hin.«
Jerusalems Ende ist abzusehen
20 Der HERR sagt: »Steig auf den Gipfel des Libanons, du Volk von Jerusalem, und stimme das Klagegeschrei an! Klage laut auf der Hochebene von Baschan und vom Abarim-Gebirge herab, denn alle deine Verbündeten wurden vernichtend geschlagen!
21 Ich hatte dich gewarnt, als dir noch keine Gefahr drohte. Aber du sagtest: ›Lass mich in Ruhe!‹ Das war deine Art; schon von Jugend an wolltest du nicht auf mich hören.
22 Wie deine Verbündeten, so werden auch deine eigenen Führer in die Gefangenschaft geführt; sie werden alle weggefegt wie von einem Sturm. So erntest du Schmach und Schande für all das Unrecht, das du getan hast.
23 Noch thronst du hoch wie auf dem Libanon und wohnst in Palästen aus Zedernholz. Wie wirst du stöhnen, wenn das Unglück über dich kommt; stöhnen und schreien wirst du wie eine Frau, die in Wehen liegt!«
Gottes Urteil über König Jojachin
24 Jeremia bekam den Auftrag, dem neuen König zu verkünden: »So gewiss ich lebe, sagt der HERR, selbst wenn du, Konja, Sohn Jojakims, ein Siegelring an meiner rechten Hand wärst, ich würde dich wegreißen.
25 Ich liefere dich an deine Feinde aus, die dir nach dem Leben stehen und vor denen du Angst hast, an Nebukadnezzar, den König von Babylonien, und an seine Kriegsleute.
26 Ich werde dich und deine Mutter gewaltsam in ein fremdes Land schaffen. Dort müsst ihr beide sterben.
27 Eure Heimat werdet ihr nie wiedersehen, sosehr ihr euch danach sehnen werdet.«
28 Ist dieser Konja wirklich so wertlos wie ein zerbrochener Krug, den niemand mehr haben will? Warum werden er und seine Kinder weggenommen und fortgeschleudert in ein Land, das sie nicht kennen?
29-30 Land, Land, Land! Höre das Wort, das der HERR sagt: »In der Liste der Könige schreibt unter den Namen dieses Mannes: ›Kinderlos. Hatte sein Leben lang nur Misserfolg.‹ Denn keinem seiner Nachkommen wird es gelingen, sich auf den Thron Davids zu setzen und wieder über Juda zu herrschen.«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart