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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Nebukadnezar als Vollstrecker des Gottesgerichts – Begrenzung der babylonischen Herrschaft auf 70 Jahre

1 Das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel,

2 das der Prophet Jeremia zum ganzen Volk Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete:

3 Vom dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, jetzt schon 23 Jahre, ist das Wort des Herrn zu mir geschehen. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend[2]so mit 17 hebr. Handschr. ; Mas. T. : ich will mich früh aufmachen und reden, aber ihr habt nicht gehört.

4 Und der Herr hat all seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört und habt eure Ohren nicht geneigt, um zu hören,

5 wenn er sprach[3]o. wenn ich sprach: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, dann sollt ihr in dem Land, das der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit!

6 Und lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen! Und reizt mich nicht durch das Tun eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue!

7 Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, um mich durch das Tun eurer Hände zu reizen, euch zum Unheil.

8 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt,

9 siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, und zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie über dieses Land kommen und über seine Bewohner und über all diese Nationen ringsum. Und ich vollstrecke an ihnen den Bann und mache sie zum Entsetzen, zum Gezisch[5]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Angst ausdrücken soll. und zu ewigen Trümmerstätten[6]LXX: zur ewigen Schmach.

10 Und ich lasse unter ihnen verloren gehen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe.

11 Und dieses ganze Land wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang.

12 Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am König von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, und am Land der Chaldäer; und ich mache es zu ewigen Einöden.

13 Und ich lasse über dieses Land alle meine Worte kommen, die ich über es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Nationen geweissagt hat.

14 Denn viele Nationen und große Könige machen auch sie[1]d. h. die Chaldäer dienstbar. So vergelte ich ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Hände.

Der Zornweinbecher

15 Ja, so hat der Herr, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und gib ihn all den Nationen zu trinken, zu denen ich dich sende,

16 damit sie trinken und taumeln und sich wie toll aufführen wegen des Schwertes, das ich unter sie sende! –

17 Da nahm ich den Becher aus der Hand des Herrn und ließ all die Nationen trinken, zu denen der Herr mich gesandt hatte:

18 Jerusalem und die Städte von Juda und ihre Könige, ihre Obersten, um sie zur Trümmerstätte, zum Entsetzen, zum Gezisch[2]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Angst ausdrücken soll. und zum Fluch zu machen, wie es am heutigen Tag ist, –

19 den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte, seine Obersten und sein ganzes Volk

20 und das ganze {Völker} gemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Landes der Philister, Aschkelon, Gaza und Ekron sowie den Rest von Aschdod –

21 Edom, Moab und die Söhne Ammon

22 und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Wüste[3]o. der Insel, die jenseits des Meeres {liegt} ,

23 Dedan und Tema und Bus und alle mit geschorenen {Haar} rändern –

24 und alle Könige von Arabien und alle Könige des {Völker} gemischs, die in der Wüste wohnen,

25 und alle Könige von Simri, alle Könige von Elam und alle Könige von Medien

26 und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen nach dem andern[4]w. jeder zu seinem Bruder, und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind. – Und der König von Scheschach[5]Das ist ein durch Wortspiel entstandener Name für Babel. soll nach ihnen trinken.

27 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, werdet berauscht und speit, fallt hin und steht nicht wieder auf, wegen des Schwertes, das ich unter euch sende!

28 Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, dann sollst du zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müsst trinken.

29 Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich {herbei} über alle Bewohner der Erde, spricht der Herr[6]w. ist der Ausspruch des Herrn der Heerscharen.

30 Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der Herr brüllt aus der Höhe und erhebt seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung. Laut brüllt er über seine Weide; ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde.

31 Ein Getöse dringt bis ans Ende der Erde, denn einen Rechtsstreit hat der Herr mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen gibt er dem Schwert preis, spricht der Herr[6]w. ist der Ausspruch des Herrn.

32 So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf[7]w. regt sich vom äußersten Ende der Erde.

33 Und die Erschlagenen des Herrn werden an jenem Tag daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Sie werden nicht beklagt, und {ihre Leichen} werden weder eingesammelt noch begraben; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden. –

34 Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und wälzt euch {in der Asche} , ihr Mächtigen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, {euch} zu schlachten – und {die Tage} eurer Zerstreuung –, und ihr sollt hinfallen wie ein kostbares Gefäß.

35 Und verloren ist {all} die Zuflucht für die Hirten und {jedes} Entrinnen für die Mächtigen der Herde.

36 [1]w. Stimme des GeschreisHorch! Geschrei[1]w. Stimme des Geschreis der Hirten und Heulen der Mächtigen der Herde! Denn der Herr verwüstet ihre Weide,

37 und die Weideplätze des Friedens sind zerstört vor der Glut des Zorns des Herrn.

38 Er hat wie ein Junglöwe sein Dickicht verlassen. Denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert[2]so mit einigen Handschr. , LXX u. Targ. (vgl. Kap.46,16; 50,16; Mas. T. : vor der gewalttätigen Glut und vor der Glut seines Zornes.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Nach dreiundzwanzig Jahren erfolglosen Wirkens

1 Jojakim, der Sohn von Joschija, war das vierte Jahr König von Juda und Nebukadnezzar das erste Jahr König von Babylonien, da erging das Wort des HERRN an Jeremia, ein Wort für das ganze Volk.

2 Der Prophet verkündete es dem Volk von Juda und allen Bewohnern Jerusalems und sagte zu ihnen:

3 »Seit dem 13. Regierungsjahr von Joschija, dem Sohn Amons, dem König von Juda, bis heute, also seit nunmehr 23 Jahren, ergeht das Wort des HERRN an mich. Und ebenso lange höre ich nicht auf, euch immer und immer wieder zu verkünden, was er sagt; aber ihr hört nicht hin.

4 Immer wieder hat der HERR seine Diener, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt sie nicht ernst genommen.

5 Der HERR befahl mir, zu euch zu sagen: ›Kehrt um von euren verkehrten Wegen, macht Schluss mit eurem bösen Tun, dann könnt ihr in dem Land wohnen bleiben, das ich euren Vorfahren und euch für alle Zeiten gegeben habe.

6 Lauft nicht den fremden Göttern nach, dient ihnen nicht und betet sie nicht an! Reizt mich nicht zum Zorn mit euren Götzenbildern, sonst bringe ich Unglück über euch!‹

7 ›Aber ihr habt nicht auf mich gehört‹, sagt jetzt der HERR. ›Im Gegenteil: Mit euren Götzen habt ihr meinen Zorn herausgefordert und euch damit selbst ins Unglück gestürzt.‹

8 Deshalb sagt der HERR, der Herrscher der Welt: ›Weil ihr nicht auf mein Wort gehört habt,

9 lasse ich nun alle Völker des Nordens kommen, an ihrer Spitze meinen Bevollmächtigten Nebukadnezzar, den König von Babylonien. Sie sollen über euch und euer Land herfallen, auch über eure Nachbarn und ihre Länder. Ich gebe euch alle der Vernichtung preis und eure Länder sollen für immer zum Trümmerfeld werden. Wer es sieht, wird aufschreien und sich mit Entsetzen abwenden.

10 Ich mache allem Jubel und aller Freude bei euch ein Ende; der Jubelruf von Bräutigam und Braut wird nie mehr zu hören sein. Das Geräusch der Handmühle am Morgen wird verstummen und abends in den Häusern keine Lampe mehr brennen.

11 Alles wird in Trümmern liegen. Siebzig Jahre lang werdet ihr und eure Nachbarvölker dem König von Babylonien unterworfen sein.

12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind‹, sagt der HERR, ›werde ich den König von Babylonien und sein Volk zur Rechenschaft ziehen für das, was sie an Schuld auf sich geladen haben. Dann soll ihr Land für immer zu einem Trümmerfeld werden.

13 Ich lasse an ihnen in Erfüllung gehen, was ich ihnen angedroht habe. Es ist aufgeschrieben in der Buchrolle, in der steht, was Jeremia in meinem Auftrag jedem einzelnen Volk angekündigt hat.

14 Ja, auch die Babylonier werden einst großen Völkern und mächtigen Königen unterworfen sein. Ich zahle ihnen die Verbrechen heim, die sie begangen haben!‹«

DAS GERICHT ÜBER DIE VÖLKER (25,15-38; fortgesetzt in 46,1)

Vision vom Gericht Gottes über die Völker

15 Der HERR, der Gott Israels, hat zu mir gesagt: »Nimm diesen Weinbecher aus meiner Hand. Er ist gefüllt mit meinem Zorn. Gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende!

16 Sie sollen ihn austrinken! Betrunken sollen sie in das Schwert hineintaumeln, das ich unter ihnen wüten lasse.«

17 Da nahm ich den Becher und gab ihn allen Völkern zu trinken, zu denen mich der HERR schickte.

18 Zuerst mussten Jerusalem und die Städte in Juda – samt ihren Königen und führenden Männern – trinken, damit sie zu Trümmerfeldern würden, zu Stätten des Grauens, von denen man sich mit Entsetzen abwendet und deren Namen als Fluchwort dienen, wie es bis heute der Fall ist.

19 Dann kamen die anderen Völker an die Reihe und mussten aus dem Becher trinken: der Pharao, der König Ägyptens, mit seinem ganzen Hof und seinen Fürsten, mit all seinem Volk

20 und den Fremden, die in Ägypten leben; alle Könige des Landes Uz; alle Könige der Philisterstädte Aschkelon, Gaza, Ekron und des Restes von Aschdod;

21 alle Edomiter, Moabiter und Ammoniter;

22 alle Könige von Tyrus und Sidon und von den Ländern jenseits des Meeres;

23 die Leute von Dedan, Tema und Bus und alle mit geschorenen Schläfen;

24 alle Könige Arabiens und alle Könige der Wüstenstämme;

25 alle Könige von Simri, Elam und Medien;

26 alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einer nach dem andern. Ja, alle Reiche der Erde mussten davon trinken. Als Letzter wird der König von Babylonien davon trinken.

27 Dann gab der HERR mir den Auftrag, den Völkern auszurichten: »So spricht der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Trinkt, berauscht und erbrecht euch, bis ihr hinstürzt und nicht mehr aufstehen könnt! Taumelt in das Schwert, das ich unter euch wüten lasse!‹«

28 »Wenn sie sich aber weigern«, sagte er zu mir, »den Becher aus deiner Hand anzunehmen und zu trinken, dann sag ihnen: ›Der HERR, der Herrscher der Welt, befiehlt euch: Ihr müsst trinken, ob ihr wollt oder nicht!

29 Ich fange mit der Strafe an bei der Stadt, die mein Eigentum ist. Meint ihr vielleicht, ihr bleibt ungestraft? Nein, auch euch trifft die Strafe! Ich rufe das Schwert gegen alle Bewohner der Erde herbei. Das sage ich, der Herrscher der Welt.‹«

30 »Weiter sollst du den Völkern ausrichten: ›Wie Gebrüll eines Löwen kommt die Stimme des HERRN aus der Höhe, wie Donner dröhnt sie von seiner heiligen Wohnung her. Sie schallt über das Land wie der Ruf der Keltertreter und dringt zu allen Völkern,

31 bis an den Rand der Erde! Denn allen Völkern macht der HERR den Prozess; alles, was Mensch heißt, zieht er vor Gericht und die Schuldigen übergibt er dem Schwert.‹«

32 Der HERR, der Herrscher der Welt, sagt: »Ein Sturm erhebt sich von den Enden der Erde; ein Volk um das andere wird vom Unglück ereilt.«

33 Überall auf der Erde werden die Leichen der Menschen liegen, die der HERR erschlagen hat. Und es wird niemand mehr da sein, der um sie trauert, der sie zusammenträgt und bestattet. Sie werden zum Dünger für die Äcker.

34 Heult, ihr Völkerhirten, schreit und wälzt euch im Staub, ihr Mächtigen; denn jetzt seid ihr an der Reihe, geschlachtet zu werden! Ihr werdet zerstreut! Ihr werdet hinfallen und zerbrechen wie ein kostbares Gefäß!

35 Für die Hirten der Völker gibt es kein Entkommen.

36 Ich höre schon ihren Hilfeschrei und ihr Jammern, denn der HERR vernichtet ihre Herden.

37 Der Gluthauch seines Zornes senkt sich auf die saftigen Weiden und deckt sie zu mit dem Schweigen des Todes.

38 Ja, der HERR hat sich aufgemacht wie ein Löwe, der sein Dickicht verlässt. Alles Land ist zur Wüste geworden durch das furchtbare Schwert, durch den glühenden Zorn des HERRN.

Videos zu Jeremia 25,1 (ELB, GNB)