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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Er spricht[8]w. Folgendes. – Möglicherweise ist hier der Anfang eines einleitenden Satzes »Und der Herr sprach zu mir Folgendes« ausgefallen.: Wenn ein Mann seine Frau entlässt und sie von ihm weggeht und {die Frau} eines anderen Mannes wird, darf sie wieder zu ihm zurückkehren[9]so mit LXX; Mas. T. : kehrt er wieder zu ihr zurück? Würde dieses Land nicht ganz und gar entweiht werden? Du aber hast mit vielen Liebhabern gehurt, und du solltest zu mir zurückkehren?, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn.

2 Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh! Wo bist du nicht geschändet[11]w. beschlafen worden? An den Wegen saßest du für sie wie ein Araber in der Wüste. Und du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit.

3 Darum wurden die Regengüsse[12]o. Tau, der schwer wie Regen ist; vgl. Kap.14,22 zurückgehalten, und es gab keinen Spätregen. Aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, hast dich geweigert, dich zu schämen.

4 Nicht wahr, von jetzt an[13]Andere üs. mit geringfügiger Änderung: auch jetzt noch rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund[14]o. der Vertraute meiner Jugend bist du!

5 Wird er für ewig grollen, wird er für immer {Zorn} bewahren? Siehe, {so} hast du geredet und Böses getan und hast dich durchgesetzt.

Gott gibt Juda den Scheidebrief und dennoch das Angebot zum Neuanfang

6 Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige[15]w. die Abtrünnigkeit Israels, getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und hurte dort.

7 Und ich[16]d. i. Gott sprach: Nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es.

8 Und sie[17]so mit einer hebr. Handschr. und LXX; Mas. T. : ich sah sah {auch} , dass ich Israel, die Abtrünnige, eben deshalb, weil sie die Ehe gebrochen, entließ und ihr den Scheidebrief gab. Doch ihre Schwester Juda, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb selbst auch Hurerei.

9 Und es geschah, durch die Leichtfertigkeit[18]o. durch das Gerücht ihrer Hurerei, entweihte sie das Land; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz.

10 Und selbst bei alldem ist ihre Schwester Juda, die Treulose, nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur zum Schein[1]w. in Lüge, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

11 Und der Herr sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige[3]w. die Abtrünnigkeit Israels, hat sich gerechter erwiesen[4]w. hat eine gerechtere Seele als Juda, die Treulose.

12 Geh und rufe diese Worte aus nach Norden hin und sprich: Kehre um, Israel, du Abtrünnige, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn! Ich will nicht finster auf euch blicken[5]w. mein Angesicht nicht gegen euch senken; vgl. auch 4Mo6,26. Denn ich bin getreu, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, ich werde nicht für ewig grollen.

13 Nur erkenne deine Schuld, dass du mit dem Herrn, deinem Gott, gebrochen hast und unter jeden grünen Baum zu den fremden {Göttern} hin und her gelaufen bist[6]w. zu den fremden {Göttern} deine Wege zerstreut hast. Aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

14 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[7]w. Söhne!, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn. Denn ich bin euer Herr[8]w. ich bin euer {Ehe} herr; d. h. das mit der Eheschließung begründete Besitzverhältnis zwischen dem »Ehemann« Gott und der »Ehefrau« Israel ist nicht erloschen. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.

15 Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Verstand.

16 Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird man nicht mehr sagen: »Die Bundeslade des Herrn«; und sie wird keinem mehr in den Sinn kommen[9]w. wird nicht zum Herzen heraufsteigen, und man wird nicht mehr an sie denken noch sie suchen[10]o. vermissen, und sie wird nicht wiederhergestellt werden.

17 In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des Herrn nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens[11]o. zum Namen des Herrn in Jerusalem. Und sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres bösen Herzens folgen.

18 In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel {zusammen} gehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.

19 Und ich hatte {doch} gedacht: Wie will ich dich unter die Söhne aufnehmen[12]w. setzen und dir ein kostbares Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich meinte, ihr würdet mir zurufen: »Mein Vater!«, und würdet euch nicht {mehr} von mir[13]w. von {der Nachfolge} hinter mir her abwenden.

20 Fürwahr, wie eine Frau ihren Gefährten treulos verlässt, so habt ihr treulos an mir gehandelt, Haus Israel, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

Israels Bußlied und Gottes Antwort

21 Eine Stimme hört man auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der Söhne Israel, weil sie ihren Weg verkehrt {und} den Herrn, ihren Gott, vergessen haben. –

22 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[7]w. Söhne! Ich will eure Treulosigkeiten heilen. – Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der Herr, unser Gott.

23 Fürwahr, trügerisch {klingt} von den Hügeln das Getöse der Berge[14]wahrscheinlich die lärmende Anrufung der Götzen; vgl. 1Kö18,26ff; fürwahr, {nur} im Herrn, unserm Gott, ist die Rettung Israels!

24 Denn die Schande[15]d. i. der Schandgötze; andere vermuten, dass der Text ursprünglich lautete: Baal hat … verzehrt hat den Erwerb unserer Väter gefressen von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter.

25 In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn wir haben gegen den Herrn, unsern Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Juda begreift nicht die Schwere seines Vergehens

1 Der HERR sagt: »Wenn ein Mann seine Frau verstoßen hat und sie ist die Frau eines anderen geworden, dann darf er sie später nicht wieder als seine Frau annehmen. Das Land, in dem so etwas geschieht, würde dadurch entweiht. Du aber hast dich mit zahllosen Liebhabern abgegeben und willst zu mir zurück?

2 Auf welchem der Berge ringsum hast du nicht schon mit Männern gelegen? An den Wegen hast du gesessen und auf sie gewartet, wie die Araber an den Wüstenstraßen auf Beute lauern. Du hast das Land entweiht durch deine Hurerei.

3 Darum fiel auch kein Regen, im Herbst nicht und auch nicht im Frühjahr. Aber wie eine richtige Hure hast du dich geweigert, deine Schande einzugestehen.

4 Ja, du wagtest es sogar, mir zu sagen: ›Du bist mein Vater; solange ich lebe, liebst du mich schon;

5 du wirst mir doch nicht für immer böse sein?‹ Das sagtest du und bliebst bei deinem verkommenen Treiben und brachtest es darin zur Meisterschaft.«

Die beiden ehebrecherischen Schwestern

6 Während der Zeit, als König Joschija regierte, sagte der HERR zu mir: »Hast du gesehen, was Israel, diese treulose Frau, getan hat? Sie hat sich von mir abgewandt, ist auf jede Anhöhe gestiegen und hat sich unter jeden grünen Baum gelegt, um Unzucht zu treiben.

7 Da dachte ich: ›Wenn sie genug davon hat, kehrt sie bestimmt wieder zu mir zurück.‹ Aber sie kehrte nicht zurück. Ihre treulose Schwester Juda sah das mit an

8 und sie sah auch, wie ich ihrer Schwester Israel als Strafe für ihr ehebrecherisches Treiben die Scheidungsurkunde gab und sie wegschickte. Aber das schreckte sie nicht ab. Im Gegenteil, sie fing selber an, Unzucht zu treiben.

9 Durch ihre schamlose Hurerei hat sie das Land entweiht. Steine und Holz hat sie angebetet und so Ehebruch getrieben.

10 Und nach all dem ist Juda, die treulose Schwester Israels, nicht wieder zu mir zurückgekehrt – mit dem Herzen nicht, nur mit leeren Worten.« Das sagt der HERR.

Für die Verbannten aus dem Reich Israel steht die Rückkehr offen

11 Der HERR sagte zu mir: »Das abtrünnige Israel kann noch eher vor mir bestehen als das treulose Juda.«

12 Deshalb befahl er mir, in Richtung Norden zu rufen: »Der HERR sagt: ›Kehre wieder zurück, Israel, ich will nicht mehr zornig auf dich sein! Denn ich bin gütig und trage nicht ewig nach.

13 Doch sieh ein, dass du dich schuldig gemacht hast. Du bist mir untreu geworden, mir dem HERRN, deinem Gott, und bist den fremden Göttern nachgelaufen; unter jedem grünen Baum hast du dich ihnen hingegeben. Aber auf mich hast du nicht mehr gehört.‹«

Hoffnung für Juda über die Katastrophe hinaus

14 Der HERR sagt: »Kommt zurück, ihr davongelaufenen Kinder, denn nach wie vor gehört ihr mir! Aus jeder eurer Städte und Sippen werde ich einen oder zwei nehmen und sie zum Zionsberg bringen.

15 Da werde ich euch Hirten geben, wie ich sie haben will, die euch mit Einsicht und Verstand regieren.«

16 Und weiter sagt der HERR: »Wenn ihr euch dann wieder vermehrt und das ganze Land besiedelt, wird kein Mensch mehr fragen: ›Wo ist die Bundeslade des HERRN?‹ Keinem kommt sie mehr in den Sinn. Niemand denkt mehr an sie, niemand vermisst sie und niemand macht eine neue.

17 Denn ganz Jerusalem ist dann mein Thron. Alle Völker kommen und versammeln sich dort bei mir. Sie werden nicht mehr tun, was ihr eigensinniges und böses Herz ihnen eingibt.

18 Ihr Leute von Juda werdet euch dann den Leuten von Israel anschließen und zusammen mit ihnen aus dem Land im Norden zurückkehren in das Land, das ich euren Vorfahren als bleibenden Besitz gegeben habe.«

Judas Undank und Untreue

19 Der HERR sagte: »Ich war entschlossen, dir eine Ehrenstellung unter den Völkern zu geben. Ein herrliches Land, das herrlichste, das die Völker kennen, sollte für immer dir gehören. Und ich dachte, du würdest mich Vater nennen und dich nie von mir abwenden.

20 Aber wie eine Frau, die einen Liebhaber findet und ihrem Mann untreu wird, so hast du, Israel, mir die Treue gebrochen.«

Klage Judas und Gottes Aufruf zur Umkehr

21 Auf den kahlen Höhen der Berge hört man klagende Stimmen. Die Leute von Israel weinen und flehen um Erbarmen. Sie haben den HERRN, ihren Gott, vergessen und sind vom rechten Weg abgeirrt.

22 Der HERR aber sagt: »Kommt zu mir zurück, ihr davongelaufenen Kinder, ich bringe alles zwischen euch und mir wieder in Ordnung!« Ja, HERR, wir kommen zu dir zurück, denn du bist unser Gott!

23 Das Rufen und Schreien zu den Götzen auf den Bergen und Hügeln kann uns nicht helfen; nur du, unser Gott, bringst Israel Hilfe.

24 Der schändliche Baal hat alles gefressen, was unsere Vorfahren erworben hatten. So weit wir zurückdenken können, frisst er unsere Schafe und Rinder und unsere Söhne und Töchter.

25 In Schande liegen wir da und Schmach bedeckt uns. Wir haben uns gegen dich, unseren Gott, vergangen. So war es von jeher und so ist es bis heute geblieben. Wir haben nicht auf dich gehört.

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