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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Ausspruch über Babel: Sein Sturz und dessen Folgen für Israel und Juda

1 Das Wort, das der Herr über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet hat:

2 Verkündigt es unter den Nationen und lasst es hören und richtet ein Feldzeichen auf! Lasst es hören, verschweigt es nicht! Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden, Merodach[8]Bel-Merodach war die Schutzgottheit Babylons. schreckerfüllt! Ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen[9]w. ihre Klötze sind schreckerfüllt!

3 Denn gegen es ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Die wird sein Land zur Wüste[10]o. Stätte des Entsetzens machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird. Sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen.

4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, werden die Söhne Israel kommen, sie und die Söhne Juda zusammen. Immerfort weinend werden sie gehen und den Herrn, ihren Gott, suchen.

5 Sie werden nach Zion fragen, {auf den} Weg dahin ist ihr Gesicht {gerichtet}: Kommt und schließt euch an den Herrn an in einem ewigen Bund, der nicht vergessen wird!

6 Mein Volk war eine verloren gehende Schafherde; ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge[2]Schreibform des Mas. T. : abtrünnige Berge; d. i. eine Anspielung auf den Höhenkultus. Sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte.

7 Alle, die sie fanden, fraßen sie. Und ihre Gegner[3]o. Bedränger sagten: Wir werden nicht schuldig! – deshalb, weil sie gegen den Herrn gesündigt haben, die Weide der Gerechtigkeit, und {gegen} den Herrn, die Hoffnung ihrer Väter.

8 Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer und seid wie die Leitböcke vor den Schafen her!

9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen; von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten[4]so mit 20 hebr. Handschr. und LXX; Mas. T. : eines kinderlosen Helden, keiner kehrt mit leeren Händen zurück[5]o. eines … Helden, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt; d. h. nicht ohne Beute.

10 Und Chaldäa wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

11 Ja, freut euch {nur} , ja, jubelt {nur, ihr} Plünderer meines Erbteils, ja, hüpft {nur} wie eine dreschende junge Kuh[6]LXX und lat. Üs. : wie Kälber im Gras und wiehert wie starke {Pferde} !

12 Sehr beschämt ist eure Mutter, in ihrer Hoffnung getäuscht, eure Gebärerin. Siehe, es[7]d. i. Chaldäa ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe.

13 Vor dem Grimm des Herrn wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern ganz und gar verödet bleiben[8]w. wird eine vollständige Öde sein. Jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen[9]o. pfeifen; als Ausdruck der Verachtung oder der Furcht über all seine Plagen[10]o. Wunden.

14 Stellt euch ringsum auf gegen Babel, alle, die ihr den Bogen spannt! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn gegen den Herrn hat es gesündigt.

15 Erhebt das Kriegsgeschrei gegen es ringsum! Es hat sich ergeben[11]w. Es hat seine Hand gegeben; d. h. als Zeichen der Unterwerfung; vgl. 1Chr29,24; 2Chr30,8. Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des Herrn. Rächt euch an ihm! So wie es getan hat, tut ihm!

16 Rottet aus Babel den Sämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem gewalttätigen Schwert werden sie sich jeder zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen.

17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assur es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, ihm die Knochen abgenagt[12]o. zerbrochen.

18 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, ebenso wie ich den König von Assur heimgesucht habe.

19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen, dass es {auf dem} Karmel und {in} Baschan weidet und seine Seele sich sättigt auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead.

20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein – und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse.

21 Gegen das Land Meratajim[1]d. h. Doppelte Bitterkeit, gegen es ziehe hinauf und gegen die Bewohner von Pekod[2]d. h. Heimsuchung! Mache {sie} nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, und tu nach allem, was ich dir geboten habe!

22 Kriegslärm im Land und großer Zusammenbruch!

23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!

24 Ich habe dir eine Falle gestellt[4]w. dich {wie einen Vogel} mit dem Stellholz gefangen, und du bist auch gefangen worden, Babel, ohne dass du es erkannt hast. Du bist gefunden und auch gefasst, weil du Krieg mit dem Herrn angefangen hast.

25 Der Herr hat seine Rüstkammer[5]w. seine Vorräte aufgetan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit gibt es für den Herrn, den Herrn der Heerscharen, im Land der Chaldäer.

26 Kommt über es vom {äußersten} Ende[6]o. ohne Ende; andere mit einer griech. Üs. : ohne Ausnahme, öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vollstreckt den Bann an ihm! Nicht bleibe ihm ein Rest!

27 Stecht alle seine Stiere nieder[7]w. Macht … nieder, zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe über sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.

28 Horch! Flüchtlinge und Entkommene aus dem Land Babel, um in Zion zu verkünden die Rache des Herrn, unseres Gottes, die Rache seines Tempels!

29 Ruft Schützen herbei gegen Babel, alle, die den Bogen spannen! Belagert es ringsum, niemand darf entkommen! Vergeltet ihm nach seinem Tun, tut ihm nach allem, was es getan hat! Denn es hat vermessen gehandelt gegen den Herrn, gegen den Heiligen Israels.

30 Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Plätzen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an jenem Tag, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn.

31 Siehe, ich will an dich, du Stolze[8]im Hebr. hier als Eigenname: Stolz, o. Übermut, spricht der Herr, Herr[9]w. ist der Ausspruch des Herrn, des Herrn der Heerscharen. Denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche.

32 Dann wird die Stolze[8]im Hebr. hier als Eigenname: Stolz, o. Übermut stürzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, dass es ihre ganze Umgebung frisst.

33 So spricht der Herr der Heerscharen: Die Söhne Israel und die Söhne Juda sind alle zusammen Unterdrückte. Und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie loszulassen.

34 Ihr Erlöser ist stark, Herr der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Rechtssache bestimmt führen, um dem Land Ruhe zu verschaffen, aber den Bewohnern von Babel Unruhe.

35 Das Schwert über die Chaldäer, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, und über die Bewohner von Babel und über seine Obersten und über seine Weisen!

36 Das Schwert über die Orakelpriester, dass sie zu Toren werden! Das Schwert über seine Helden, dass sie schreckerfüllt sind!

37 Das Schwert über seine Pferde und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden!

38 Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und durch ihre Schreckbilder werden sie toll.

39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strauße werden darin wohnen. Und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstätte sein von Generation zu Generation.

40 Wie {nach} der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarstädte durch Gott, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird niemand dort wohnen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten.

41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf[2]w. regen sich vom äußersten Ende der Erde.

42 Bogen und Kurzschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg.

43 Der König von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebärenden.

44 Siehe, wie ein Löwe steigt er von der Pracht[3]w. von dem Hohen; d. i. das Dickicht am Jordan des Jordan herauf zum Weideplatz {am} immerfließenden {Bach}. Ja, ich werde sie[4]d. h. die Babylonier plötzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist[5]T. ; Mas. T. : und wer ein junger Mann ist, über es[6]d. i. Babel bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen könnte?

45 Darum hört den Ratschluss des Herrn, den er über Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er über das Land der Chaldäer denkt[7]o. seine Pläne, die er … plant: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, {auch} die Geringen der Herde[8]Andere üs. : die Geringen der Herde werden sie fortschleppen! Wahrlich, der Weideplatz[9]o. ihre Wohnstätte wird sich über sie entsetzen!

46 Von dem Ruf: Babel ist erobert!, erzittert die Erde. Ein Geschrei wird unter den Nationen vernommen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Über Babylonien (Kapitel 50,1–51,58)

1 Der HERR sprach zum Propheten Jeremia und befahl ihm, über Babylonien und seine Hauptstadt Babylon Folgendes zu verkünden:

Babyloniens Ende – Israels Heimkehr

2 Ruft es unter den Völkern aus, alle sollen es hören! Schlagt es in allen Ortschaften an, macht es überall bekannt! Verschweigt es nicht, damit alle es erfahren: Babylon ist gefallen! Sein Herr und Beschützer hat versagt: Der Gott Marduk liegt am Boden; die abscheulichen Götzenbilder sind zertrümmert!

3 Von Norden her rückt ein Volk heran, das Babylonien zur Wüste macht. Niemand mehr kann dort leben; Menschen und Tiere ergreifen die Flucht und verschwinden aus dem Land!

4 »Wenn es so weit ist«, sagt der HERR, »werden die Leute aus Israel und die Leute aus Juda gemeinsam in ihr Land heimkehren. Weinend werden sie kommen und meine Nähe suchen, die Nähe ihres Gottes.

5 Nach dem Weg zum Berg Zion werden sie fragen; dort liegt ihr Ziel. Sie werden zueinander sagen: ›Kommt, wir kehren wieder zum HERRN zurück und wollen den Bund mit ihm nie mehr vergessen!‹

6 Wie eine verlorene Herde war mein Volk. Seine Hirten leiteten es in die Irre; sie führten es auf Berge, auf denen es der Verführung erlag, mir den Rücken zu kehren. Von einem Berg zum andern zog es und vergaß darüber seinen Lagerplatz.

7 Jeder, der es fand, fiel über es her. ›Wir machen uns damit nicht schuldig‹, sagten seine Feinde, ›denn diese Leute haben sich gegen den HERRN vergangen, der sie doch treu mit allem versorgte, was sie zum Leben brauchten, und auf den ihre Vorfahren alle Hoffnung setzten!‹«

Bestrafung Babyloniens – Vergebung für Israels Rest

8 Der HERR sagt: »Ihr Ausländer alle, flieht aus Babylon und verlasst das Land, so schnell ihr könnt! Drängt euch durch wie die Böcke in der Herde, dass ihr noch rechtzeitig wegkommt!

9 Denn ich biete die Heeresmacht großer Völker gegen Babylon auf; aus dem Land im Norden werden sie heranrücken und die Stadt erobern. Sie verstehen ihr Handwerk: keiner ihrer Pfeile verfehlt sein Ziel!

10 Ganz Babylonien fällt in ihre Hand und sie werden es nach Herzenslust ausplündern!

11 Freut euch nur und jubelt, ihr Babylonier! Ihr habt mein Volk und mein Land ausgeplündert. Springt nur wie die Kälber und wiehert wie übermütige Hengste!

12 Bald wird Babylon, eure Mutter, die euch geboren hat, ganz erbärmlich dastehen. Ihr werdet das letzte der Völker sein und euer Land wird zur ausgedörrten Wüste.

13 Mein Zorn wird es völlig unbewohnbar machen, alles wird zur Wüste! Und eure Hauptstadt Babylon wird so zerstört, dass jeder, der vorbeikommt, vor Entsetzen aufschreit!«

14 Ihr Bogenschützen, geht rings um Babylon in Stellung! Schießt und spart nicht mit Pfeilen, denn diese Stadt hat sich gegen den HERRN vergangen!

15 Erhebt lautes Kriegsgeschrei von allen Seiten und greift an! Seht! Babylon ergibt sich! Seine Türme stürzen ein! Seine Mauern fallen! Der HERR selbst will an dieser Stadt Vergeltung üben, darum gebt es ihr und verfahrt mit ihr, wie sie mit anderen verfuhr!

16 Lasst niemand am Leben, der noch einmal ein Feld bestellen oder die Ernte einbringen könnte! Alle aber, die nicht in diesem Land zu Hause sind, sollen vor dem Wüten des Schwertes fliehen und zu ihrem Volk und in ihre Heimat zurückkehren!

17 Israel war ein versprengtes Schaf, auf das die Löwen Jagd machten: Zuerst packte es der König von Assyrien und machte sich über es her. Dann kam Nebukadnezzar, der König von Babylonien, nahm den Rest und zermalmte auch noch die Knochen.

18 Darum sagt der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: »Jetzt ziehe ich den König von Babylonien und sein ganzes Land zur Rechenschaft, genauso wie ich den König von Assyrien zur Rechenschaft gezogen habe.

19 Israel aber bringe ich zurück an seinen Weideplatz. Es soll wieder weiden auf dem Karmel und auf der Hochebene von Baschan, im Bergland von Efraïm und von Gilead und es wird ihm an nichts mehr fehlen.

20 Dann wird man vergeblich nach der Schuld Israels und nach den Sünden Judas suchen – sie sind nicht mehr da; denn ich habe denen die Schuld vergeben, die ich aus meinem Volk übrig lasse.«

Vergeltung für die Zerstörung des Tempels

21 Der HERR hat den Befehl gegeben: »Auf zum Kampf gegen das Land Meratajim, gegen die Bewohner von Pekod! Vollstreckt den Bann an den Menschen und ihrem ganzen Besitz! Haltet euch genau an diesen Befehl!«

22 Schon ist das Land voll Kriegslärm, schon sinkt alles in Trümmer.

23 Babylon, du Hammer, der die ganze Welt in Stücke schlug, jetzt liegst du selber zerschmettert am Boden, ein Bild des Grauens für alle Völker!

24 »Babylon, ich selbst habe dir eine Falle gestellt«, sagt der HERR, »und prompt bist du hineingelaufen. Ich habe dich gefangen und jetzt rechne ich mit dir ab; denn mit mir, dem HERRN, hast du dich angelegt!«

25 Wie einer Waffen aus der Rüstkammer holt, so holt der HERR in seinem Zorn die Völker herbei. Er, der Herrscher über die ganze Welt, hat Arbeit für sie im Land der Babylonier.

26 Er befiehlt ihnen: »Fallt über sie her von allen Seiten! Brecht ihre Vorratshäuser auf! Werft alles, was ihr findet, auf einen Haufen und vollstreckt daran den Bann; nichts darf übrig bleiben!

27 Bringt die jungen Männer um, führt sie ab wie junge Stiere zur Schlachtung! Weh über sie, der Tag der Abrechnung ist da!«

28 Horcht! Flüchtlinge aus Babylonien sind gekommen! Sie berichten auf dem Berg Zion, wie der HERR, unser Gott, den Babyloniern vergilt, was sie mit seinem Tempel gemacht haben!

Die Vermessenheit Babylons wird bestraft

29 Bietet alle Bogenschützen auf gegen Babylon und schließt den Belagerungsring! Niemand darf aus der Stadt entkommen! Zahlt ihr die Verbrechen heim, die sie begangen hat; verfahrt mit ihr genauso, wie sie mit anderen verfahren ist! Sie hat sich groß aufgespielt gegen den heiligen Gott Israels!

30 »Ja«, sagt der HERR, »die jungen Männer von Babylon werden auf den Plätzen der Stadt tot niedersinken; keiner der Verteidiger kommt mit dem Leben davon!

31 Babylon, du hochmütige Stadt«, sagt der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, »der Tag ist gekommen, dass ich mit dir abrechne!

32 Du wirst stürzen und niemand hilft dir wieder auf. Ich lege Feuer an die Städte, die zu dir gehören; das wird das ganze Land ringsum vernichten!«

Gott erzwingt die Freilassung seines Volkes

33 So spricht der HERR, der Herrscher der Welt: »Die Leute aus Israel und aus Juda werden unterdrückt. Das Volk, das sie gefangen weggeführt hat, will sie nicht wieder gehen lassen.

34 Doch an mir haben sie einen starken Anwalt – ›der HERR, der Herrscher der Welt‹ ist sein Name. Ich werde ihnen zum Recht verhelfen und der Erde wieder Ruhe verschaffen. Doch die Bewohner Babylons will ich das Zittern lehren!«

35 »Tod den Babyloniern!«, sagt der HERR. »Tod ihren mächtigen Führern und weisen Ratgebern, allen Bewohnern der Hauptstadt Babylon!

36 Tod ihren Wahrsagern; was für Narren sind sie! Tod ihren Elitetruppen; sie sind vor Schrecken starr!

37 Tod ihren Pferden und Streitwagen! Tod ihren fremden Söldnertruppen; sie vergehen vor Angst wie Frauen! Weg mit ihren Schätzen und Vorräten; sie werden alle geplündert!

38 Weg mit ihren Bewässerungskanälen; das ganze Land soll versteppen und verdorren! Es ist ein Land voller Götzenbilder; ihre scheußlichen Fratzen haben den Babyloniern den Verstand geraubt!

39 Darum sollen jetzt Wildkatzen, Schakale und Strauße sich in ihrem Land tummeln, aber Menschen werden dort niemals mehr wohnen!

40 Wie es Sodom und Gomorra und ihren Nachbarstädten erging, so wird es Babylonien ergehen«, sagt der HERR, »es wird so völlig zerstört, dass niemand dort wohnen bleibt und kein Mensch sich dort aufhalten mag!«

Der Feind aus dem Norden

41 Ein großes Volk kommt von Norden her, mächtige Könige machen sich auf vom Ende der Erde.

42 Ihre Krieger kämpfen mit Bogen und Krummschwert, sie sind grausam und kennen kein Erbarmen. Auf Pferden reiten sie heran; es dröhnt wie das Tosen der Meeresbrandung. Sie sind bereit zum Angriff; zum Angriff auf dich, Babylon!

43 Als dein König die Nachricht davon erhielt, sind ihm die Hände herabgesunken! Angst hat ihn befallen, Schmerzen wie die Wehen einer gebärenden Frau!

44 »Wie ein Löwe aus dem Dickicht am Jordan heraufsteigt ins Weideland, so werde ich selber kommen«, sagt der HERR, »und augenblicklich werden alle Babylonier die Flucht ergreifen. Dann werde ich den Mann, den ich dazu bestimmt habe, als Herrscher über Babylonien einsetzen. Wer ist mir gleich, wer will Rechenschaft von mir fordern? Wo ist der Herrscher, der mir Widerstand leisten könnte?«

45 Hört also, was der HERR über Babylon beschlossen hat, was mit den Bewohnern Babyloniens geschehen wird: Wie eine Viehherde wird man sie forttreiben, selbst die Kinder und Schwachen! Ihr eigenes Land wird sich entsetzen, wenn es das sieht!

46 Von dem Ruf »Babylon ist gefallen!« wird die Erde erzittern, und das Klagegeschrei der Besiegten wird zu allen Völkern durchdringen!

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