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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Ausspruch über Babel: Seine Macht und sein Sturz, seine Schuld und Strafe

1 So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke gegen Babel und gegen die Bewohner von Leb Kamai[10]d. h. Herz meiner Widersacher; d. i. eine Verschlüsselung für »Chaldäa« einen Geist des Verderbens[11]o. Verderben bringenden Wind.

2 Und ich sende nach Babel Fremde[12]LXX und die lat. Üs. : Worfler, die es worfeln[13]o. zerstreuen und sein Land ausleeren werden. Denn sie gehen ringsumher gegen es vor am Tag des Unheils.

3 Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt! Und habt kein Mitleid mit seinen jungen Männern, vollstreckt den Bann an seinem ganzen Heer!

4 Und Erschlagene sollen fallen im Land der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.

5 Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von dem Herrn der Heerscharen; denn deren Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.

6 Flieht aus Babel hinaus und rettet euch, jeder {rette} sein Leben[14]o. seine Seele, dass ihr in seiner Schuld nicht umkommt[15]o. haltet nicht still in seiner Schuld! Denn es ist die Zeit der Rache des Herrn; was es getan hat, vergilt er ihm.

7 Babel war ein goldener Becher in der Hand des Herrn, der die ganze Erde berauschte. Von seinem Wein haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen wie toll geworden.

8 Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über es! Holt Balsam für seinen Schmerz! Vielleicht wird es geheilt werden!

9 »Wir haben Babel heilen wollen, aber es war nicht zu heilen. Verlasst es und lasst uns jeder in sein Land ziehen! Denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken.«

10 Der Herr hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht. Kommt und lasst uns in Zion die Tat des Herrn, unseres Gottes, erzählen!

11 Schärft die Pfeile, fasst die Schilde! Der Herr hat den Geist der Könige von Medien erweckt. Denn gegen Babel ist sein Plan {gerichtet} , es zu zerstören; denn es ist die Rache des Herrn, die Rache für seinen Tempel.

12 Richtet das Feldzeichen gegen die Mauern von Babel auf, verschärft die Bewachung[1]o. Belagerung, stellt Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn wie der Herr es sich vorgenommen, so führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.

13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen, dein Ende ist gekommen, das Maß deines ungerechten Gewinns[2]w. die Elle deines Schnittes; d. h. viell. auch: die Elle, mit der dein Leben abgeschnitten wird.

14 Der Herr der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Wenn ich dich auch mit Menschen angefüllt habe wie mit Heuschrecken[3]hebr. jäläq; das sind kriechende, noch ungeflügelte Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei[4]o. den Kriegsruf über dich anstimmen.

15 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt durch seine Einsicht,

16 auf dessen Befehl sich die Menge des Wassers am Himmel ergießt[5]T. ; andere üs. mit Textänderung: Wenn er die Stimme erhebt, {gibt es} Wasserrauschen am Himmel; Mas. T. : Bei der Stimme seines Erhebens {gibt es} eine Menge (o. ein Rauschen) des Wassers am Himmel, der Wolken aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze macht für den Regen und den Wind aus seinen Kammern[6]w. aus seinen Vorräten o. Vorratskammern herauslässt!

17 Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschämt jeder Goldschmied wegen des Götterbildes. Denn Lüge sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht[7]o. Denn ein Trugbild hat er gegossen, es ist kein Atem darin.

18 Ein Nichts sind sie, ein Werk zum Gespött: zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren.

19 Jakobs Anteil ist nicht wie diese. Denn er {, der Herr, } ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils[8]viell. ist zu lesen wie Kap.10,16: Israel ist der Stamm seines Erbteils. Jahwe der Heerscharen ist sein Name.

20 Du bist mir ein Hammer, eine Kriegswaffe, und mit dir zerhämmere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche,

21 und mit dir zerhämmere ich Ross und Reiter, und mit dir zerhämmere ich den Wagen und seinen Lenker[9]w. und den darauf Fahrenden,

22 und mit dir zerhämmere ich Mann und Frau, und mit dir zerhämmere ich Greis und Knaben, und mit dir zerhämmere ich Jüngling und die Jungfrau,

23 und mit dir zerhämmere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerhämmere ich den Bauern und sein Gespann, und mit dir zerhämmere ich Statthalter und Befehlshaber.

24 Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn.

25 Siehe, ich will an dich, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verdirbt[11]o. verdarb. Und ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von den Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berg machen,

26 sodass man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann. Denn eine ewige Trümmerstätte[12]w. ewige Einöden sollst du sein, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn.

27 Richtet das Feldzeichen im Land auf, stoßt ins Horn unter den Nationen! Heiligt Nationen gegen es {zum Krieg} , ruft gegen es die Königreiche Ararat, Minni[1]d. i. ein Name von Armenien und Aschkenas[2]d. i. eine Landschaft in der Nähe von Armenien herbei! Bestellt Kriegsoberste[3]d. i. ein assyr. Beamtentitel; w. Schreiber; hier aber im Gegensatz zu Nah3,17 militärisch gemeint gegen es, lasst Pferde heraufziehen wie furchtbare[4]o. borstige Heuschrecken[5]hebr. jäläq; das sind kriechende, noch ungeflügelte Heuschrecken!

28 Heiligt Nationen gegen es {zum Krieg} , die Könige von Medien, dessen Statthalter und alle seine Befehlshaber und das ganze Land ihrer[6]w. seiner; d. i. des obersten Königs der Meder Herrschaft!

29 Da erbebt und erzittert die Erde. Denn die Pläne des Herrn erfüllen sich gegen Babel, um das Land Babel zu einer Wüste[7]o. zum Schreckensort zu machen, ohne Bewohner.

30 Babels Helden haben aufgehört zu kämpfen, sie sitzen in den Bergfestungen. Versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden. Man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.

31 Ein Läufer läuft dem anderen entgegen[8]w. entgegen einem Läufer; d. h. sie kommen von allen Seiten her und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist.

32 Und die Übergänge sind besetzt, und die Festungen[9]o. Schilfteiche hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsleute sind vor Schrecken erstarrt. –

33 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie stampft. Noch kurze Zeit[10]w. Um ein Kleines, dann kommt die Zeit der Ernte für sie.

34 Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich weggestellt als leeres Gefäß[11]d. h. menschenleer gemacht. Er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort.

35 Die an mir {begangene} Gewalttat und meine Zerfleischung[12]w. Fleisch komme über Babel – soll die Bewohnerin von Zion sagen – und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa, soll Jerusalem sagen.

36 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will deinen Rechtsstreit führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer[13]d. i. eine im Altertum gebräuchliche Bezeichnung für große Ströme; hier ist der Euphrat gemeint; vgl. Anm. zu Jes18,2 und 19,5 austrocknen und seine Quelle versiegen lassen.

37 Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch[14]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Furcht ausdrücken soll. werden, ohne Bewohner.

38 Sie brüllen alle zusammen wie Junglöwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen.

39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und mache sie betrunken, sodass sie jubeln und entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr[15]w. ist der Ausspruch des Herrn.

40 Wie Lämmer führe ich sie zur Schlachtung hinab, wie Widder zusammen mit den Böcken. –

41 Wie ist Scheschach[16]Das ist ein durch Wortspiel entstandener Name für Babel. eingenommen und der Ruhm der ganzen Erde erobert! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!

42 Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit dem Brausen seiner Wellen ist es bedeckt.

43 Seine Städte sind zur Wüste[7]o. zum Schreckensort geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht.

44 Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maul herausnehmen, was er verschlungen hat; und Nationen sollen nicht mehr zu ihm strömen. Auch die Mauer von Babel ist gefallen.

45 Zieht aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet euch, jeder sein Leben, vor der Zornesglut des Herrn!

46 Und dass euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor der Nachricht, die im Land vernommen wird! Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht. Und Gewalttat ist im Land, Herrscher {folgt} auf Herrscher.

47 Darum siehe, Tage kommen, da werde ich die Götterbilder Babels heimsuchen. Sein ganzes Land wird zuschanden werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.

48 Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über Babel. Denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

49 Wie Babel darauf ausging, dass Erschlagene Israels fielen, so fallen wegen Babel Erschlagene {auf} der ganzen Erde. –

50 Ihr, {die} dem Schwert Entkommenen, geht, bleibt nicht stehen! Denkt an den Herrn aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! –

51 Wir sind beschämt, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Gesicht bedeckt. Denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses des Herrn gekommen. –

52 Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, da ich seine Götzenbilder heimsuchen werde. Und tödlich Verwundete werden stöhnen in seinem ganzen Land.

53 Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und seine starke Höhe unersteigbar machte, so würden ihm von mir her {doch} Verwüster kommen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

54 Horch! Ein Geschrei aus Babel und großer Zusammenbruch vom Land der Chaldäer her!

55 Denn der Herr verwüstet Babel und lässt aus ihm den lauten Schall verloren gehen. Und es brausen seine Wogen wie gewaltige Wasser, es ertönt der Schall ihres Tosens.

56 Denn über es, über Babel, kommt ein Verwüster. Und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott der Vergeltung ist der Herr, er wird bestimmt vergelten.

57 Und ich mache seine Obersten betrunken und seine Weisen, seine Statthalter und seine Befehlshaber und seine Helden, dass sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der König[2]w. ist der Ausspruch des Königs, Herr der Heerscharen ist sein Name.

58 So spricht der Herr der Heerscharen: Die Mauern des großen Babel[3]o. Die weiten Mauern von Babel sollen vollständig geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. – Und so mühen sich Völker für nichts und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermüden.

Jeremias Anweisung, die Unheilsschrift über Babel nach ihrer Verlesung im Euphrat zu versenken

59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, befahl, als der mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahr seiner Regierung nach Babel zog; Seraja war Reisemarschall[4]w. Oberster des Ruheortes.

60 Und Jeremia schrieb in ein einziges Buch all das Unheil, das über Babel kommen sollte, alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind.

61 Und Jeremia sagte zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies all diese Worte

62 und sprich: Herr, du selbst hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, sodass kein Bewohner mehr darin sein soll, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu einer ewigen Trümmerstätte[5]w. zu ewigen Einöden werden soll.

63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat

64 und sage: So wird Babel versinken und nicht wieder hochkommen wegen des Unheils, das ich über es bringe; und sie werden ermüden. Bis hierher {gehen} die Worte Jeremias.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Gericht Gottes über Babylon

1 So spricht der HERR: »Ich lasse einen verheerenden Sturm losbrechen gegen die Stadt Babylon und gegen alle, die in diesem Zentrum des Aufruhrs gegen mich wohnen!

2 Ich schicke Fremde, die sollen das Volk von Babylon davonjagen, so wie der Wind die Spreu fortweht; sie sollen das ganze Land ausplündern. Wenn für Babylonien die Stunde geschlagen hat, wird es von allen Seiten zugleich angegriffen!

3 Ich gebe seinen Feinden den Befehl: ›Schießt die Bogenschützen nieder und all die stolzen gepanzerten Krieger! Habt kein Mitleid mit den jungen Männern von Babylon, vollstreckt den Bann an seinem ganzen Heer!‹«

4 Dann wird Babylon übersät sein von Toten und auf allen Straßen werden Verwundete liegen.

5 Ja, Israel und Juda sind nicht im Stich gelassen von ihrem Gott, dem Herrscher der Welt! Babylonien hat sich schwer gegen ihn, den heiligen Gott Israels, vergangen!

6 Flieht aus Babylonien, ihr Leute von Israel und Juda, rettet euer Leben! Ihr sollt nicht mit umkommen, wenn dieses Land jetzt für seine Schuld bestraft wird! Denn die Zeit der Vergeltung ist da; jetzt zahlt der HERR den Babyloniern alles heim, was sie getan haben!

7 Babylon war ein goldener Becher in der Hand des HERRN. Mit seinem Wein machte es die ganze Welt betrunken; alle Völker verloren davon den Verstand.

8 Plötzlich fällt der Becher zu Boden und zerbricht. Ihr Völker, haltet die Totenklage für Babylon! Schafft Salbe herbei für seine Wunden, vielleicht heilen sie!

9 Aber die Abgesandten der Völker entgegnen: »Wir haben Babylon zu helfen versucht, doch ihm ist nicht mehr zu helfen! Überlasst es seinem Schicksal, wir kehren in unsere Heimat zurück. Dieses Strafgericht überschreitet jedes irdische Maß!«

10 Die Leute aus Israel und Juda aber werden sagen: »Der HERR hat unser Recht wiederhergestellt! Kommt, wir wollen zum Berg Zion gehen und dort erzählen, was der HERR, unser Gott, getan hat!«

Die Meder vollstrecken das Gericht Gottes

11 Der HERR hat den Königen von Medien in den Sinn gegeben, gegen Babylonien Krieg zu führen. Sie sollen das Land vernichten. So vergilt er den Babyloniern, was sie mit seinem Tempel gemacht haben. Ich höre schon die Kommandorufe der Meder: »Pfeile bereitmachen! – Schilde aufnehmen!

12 Gebt das Zeichen zum Angriff auf die Mauern von Babylon! – Verstärkt den Belagerungsring! – Stellt überall Posten auf! – Legt Truppen in den Hinterhalt!« Ja, der HERR führt durch, was er sich vorgenommen und den Babyloniern angedroht hat!

13 Volk von Babylon, du wohnst an den Ufern großer Ströme und bist unermesslich reich. Doch deine Zeit ist abgelaufen, du hast genug zusammengeraubt!

14 Der HERR, der Herrscher der Welt, hat bei sich selbst geschworen: »Die Feinde werden in dein Land einfallen wie Heuschreckenschwärme und ihr Triumphgeschrei über dich erheben!«

15 Der HERR hat die Erde geschaffen und dadurch seine Macht gezeigt: Das feste Land ist ein Werk seiner Weisheit, der Himmel darüber ein Beweis seines überlegenen Könnens.

16 Wenn er es befiehlt, sammelt sich mit Donnergetöse das Wasser am Himmel, Wolken steigen am Horizont auf, Blitze öffnen dem Regen die Bahn und der Wind bricht aus seinen Kammern hervor.

17 Kein Mensch kann das begreifen, sprachlos vor Staunen steht jeder davor. Und alle, die Götterbilder gemacht haben, müssen sich ihrer Machwerke schämen; denn diese Bilder sind Betrug, kein Hauch von Leben ist in ihnen.

18 Wertlose Figuren sind sie, über die man spottet. Wenn der HERR Gericht hält, ist es aus mit ihnen.

19 Wie anders ist der Gott Israels! Er hat das Weltall geschaffen und das Volk Israel für immer zu seinem Eigentum gemacht. »Der HERR, der Herrscher der Welt« ist sein Name.

Größe und Grenze der Macht Babyloniens

20 Der HERR sagt: »Die Babylonier sind mein Hammer, meine Kriegswaffe, mit ihnen zerschlage ich Völker und Königreiche.

21 Mit ihnen zerschlage ich Pferde und Reiter, Wagen und Lenker,

22 Männer und Frauen, Greise, junge Leute und Kinder.

23 Mit ihnen zerschlage ich die Hirten samt ihren Herden, die Bauern samt ihren Zugtieren. Statthalter und Befehlshaber zerschlage ich mit ihnen.

24 Aber jetzt sollt ihr Leute von Israel mit eigenen Augen sehen, wie ich ihnen das Böse heimzahle, das sie an Jerusalem verübt haben!

25 Babylon, du Berg der Vernichtung, von dem Vernichtung ausgeht in alle Welt, pass auf, jetzt komme ich über dich!«, sagt der HERR. »Ich packe dich und stürze dich in die Tiefe! Ich mache aus dir einen Berg von Schutt und Asche!

26 Man soll keinen Stein mehr in dir finden, der noch einmal für eine Grundmauer oder als Eckstein zu verwenden wäre; für alle Zeiten wirst du ein Schutthaufen sein!«

Babylons Ende ist gekommen

27 Gebt das Zeichen zum Kampf gegen Babylon, bei allen Völkern stoßt ins Kriegshorn! Ruft die Völker auf zum heiligen Krieg! Bietet die Königreiche von Ararat, Minni und Aschkenas zum Kampf auf! Bestellt die Offiziere, die die Truppen ausheben! Lasst Reiterscharen anrücken, zahlreich und grausam wie Heuschreckenschwärme!

28 Ruft die Völker auf zum heiligen Krieg! Die Könige von Medien sollen sich rüsten, ihre Statthalter und Befehlshaber und die Völker, über die sie gebieten!

29 Da zittert und bebt die Erde, denn der Plan des HERRN geht jetzt in Erfüllung: Die Stadt Babylon und das ganze Land werden zu einer Wüste, in der kein Mensch mehr wohnt.

30 Die Verteidiger Babylons haben den Kampf schon aufgegeben. Die stärksten Krieger hocken in den Festungstürmen, haben keine Kraft mehr und vergehen vor Angst wie Frauen. Schon sind die Tore der Stadt erobert, viele Häuser stehen in Flammen.

31 Ein Bote nach dem andern kommt, um dem König von Babylon zu melden: »Die Feinde dringen von allen Seiten in die Stadt ein! –

32 Sie haben die Flussübergänge besetzt und die Verteidigungsanlagen in Brand gesteckt! – Unter unseren Männern ist Panik ausgebrochen!«

33 So spricht der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: »Wenn der Dreschplatz festgestampft wird, ist die Zeit des Dreschens nicht mehr fern. Das eine geschieht schon mit Babylon, das andere wird dann nicht lange auf sich warten lassen!«

Gott verhilft Jerusalem zu seinem Recht

34 Ich höre die Zionsstadt klagen: »Nebukadnezzar, der König von Babylonien, hat mich vernichtet! Er hat mich leer gefressen und wie eine leere Schüssel stehen lassen. Er hat sich den Bauch mit meinen Leckerbissen voll geschlagen und mich dann von sich gestoßen. Wie ein Drache hat er mich verschlungen!«

35 Darum soll Jerusalem sagen: »Was sie mir angetan haben, soll der Stadt Babylon heimgezahlt werden! Für mein Blut, das geflossen ist, soll ganz Babylonien zur Rechenschaft gezogen werden!«

36 So spricht der HERR zur Zionsstadt: »Ich werde dir zum Recht verhelfen und den Babyloniern heimzahlen, was sie dir angetan haben. Den Eufrat lasse ich austrocknen, ich lasse seine Quellen versiegen.

37 Die Stadt Babylon soll zum Trümmerhaufen werden, zu einem Tummelplatz der Schakale, zum Bild des Grauens. Wer das sieht, wird sich mit Entsetzen abwenden. Kein Mensch soll dort mehr wohnen.

38 Lass die Babylonier nur brüllen wie die Löwen und knurren wie Löwenjunge.

39 Für ihren Heißhunger bereite ich ihnen ein Festmahl und mache sie dabei betrunken! Sie sollen lustig werden und dann einschlafen – für immer! Das sage ich, der HERR.

40 Wie Lämmer, wie Schaf- und Ziegenböcke führe ich sie zur Schlachtung!«

Spott über den Sturz Babylons

41 Wie war das möglich? Babylon ist gefallen, diese weltberühmte Stadt! Wie konnte es dahin kommen? Alle Völker sind entsetzt.

42 Das Meer ist nach Babylon vorgedrungen und hat die Stadt unter seinen donnernden Fluten begraben.

43 Auch die anderen Städte sind alle vernichtet! Babylonien ist zur Wüste geworden, zu einer dürren Steppe, zu einem Land, das niemand mehr bewohnt und niemand durchwandert!

Bel und die berühmte Mauer werden fallen

44 Der HERR sagt: »Jetzt rechne ich ab mit Bel, dem Gott von Babylon! Alles, was er geraubt und verschlungen hat, reiße ich ihm wieder aus dem Maul. Die Völker werden nicht mehr zu ihm strömen, um ihm Opfer zu bringen! Auch die Mauer von Babylon wird fallen!

45 Ihr, die ihr zu meinem Volk gehört, verlasst diese Stadt! Bringt euer Leben in Sicherheit, denn mein glühender Zorn wird sich über ihr entladen!«

Zuspruch für das verzagte Volk

46 Ihr Leute von Israel, verliert nicht den Mut! Fürchtet euch nicht wegen der schlimmen Nachrichten, die im Land umlaufen! Wenn ihr heute die eine Schreckensmeldung hört und morgen die nächste, wenn überall brutale Gewalt herrscht und ein Machthaber den andern verjagt,

47 dann haltet euch an das, was ich, der HERR, sage: »Der Tag kommt, an dem ich mit den Götzen Babylons abrechne! Babylonien wird mit Schimpf und Schande untergehen; überall werden Tote liegen!

48 Himmel und Erde und alles, was auf Erden lebt, wird in Jubel ausbrechen, wenn von Norden her die Feinde anrücken und Babylonien vernichten!«

Gottes Beschluss steht fest

49 Wegen Babylon sind Menschen in aller Welt gefallen, aber wegen der Gefallenen aus Israel wird nun Babylon fallen!

50 Ihr aber aus dem Volk Israel, die ihr mit dem Leben davongekommen seid, verlasst Babylonien; verliert keine Zeit! Denkt in der Ferne an den HERRN; vergesst Jerusalem nicht!

51 Ihr sagt zwar: »Der HERR hat uns enttäuscht! Alle Völker haben uns verspottet und verhöhnt; wir müssen uns schämen, dass Fremde in den heiligen Tempel des HERRN eindringen konnten.«

52 Doch der HERR antwortet: »Der Tag kommt, an dem ich mit den Götzen Babylons abrechne; dann wird ganz Babylonien voll sein vom Stöhnen tödlich Verwundeter!

53 Und wenn Babylon auch bis in den Himmel aufstiege, sich in unzugänglicher Höhe verschanzte, die Feinde, die ich herbeirufe, würden es dennoch zerstören!«

Kriegslärm und Todesschweigen beenden das Lärmen der Weltstadt Babylon

54 Horcht! Hilfegeschrei von Babylon her; das ganze Land sinkt in Trümmer!

55 Der HERR vernichtet Babylon, er macht seinem lärmenden Treiben ein Ende. Wie tobende, brüllende Meereswogen

56 sind die Feinde über die Stadt gekommen und verwüsten alles. Babylons Soldaten werden gefangen genommen, ihre Bogen zerbrochen. Ein Gott der Vergeltung ist der HERR; er rechnet gründlich ab!

57 »Ich mache die mächtigen und klugen Führer Babylons betrunken«, sagt der HERR, »alle seine Statthalter und Befehlshaber und seine Kriegsleute! Sie sollen in einen Schlaf versinken, aus dem sie nicht mehr erwachen!« Das sagt der König, der den Namen trägt »Der HERR, der Herrscher der Welt«.

Noch einmal über Babylons Mauer

58 Der HERR, der Herrscher der Welt, sagt: »Die gewaltige Mauer von Babylon wird bis auf den Grund zerstört und seine stolzen Tore werden verbrannt!« Ganze Völker haben sich vergeblich für dich geplagt, es ist alles dem Untergang geweiht.

Der Auftrag Jeremias an Seraja

59-60 Alle diese Unheilsankündigungen gegen Babylon hatte Jeremia auf eine Buchrolle geschrieben. Als Zidkija, der König von Juda, in seinem vierten Regierungsjahr nach Babylon reiste, begleitet vom Oberquartiermeister Seraja, einem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja, gab Jeremia die Rolle Seraja mit und erteilte ihm folgenden Auftrag:

61 »Wenn du in Babylon angekommen bist, dann verliest du alles, was in dieser Rolle steht,

62 und anschließend sagst du: › HERR, damit hast du selbst dieser Stadt das Todesurteil gesprochen; kein Mensch und kein Stück Vieh sollen mehr in ihr wohnen, sie soll für immer zu einer Wüste werden.‹

63 Danach bindest du einen Stein an die Rolle und wirfst sie in den Eufrat.

64 Dabei rufst du: ›So wie diese Rolle wird die Stadt Babylon versinken und nicht wieder hochkommen wegen des Unheils, das der HERR über sie bringt! Mit Babylon ist es aus!‹« Hier enden die Worte Jeremias.

Videos zu Jeremia 51,2 (ELB, GNB)