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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 In jener Zeit, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Obersten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausholen.

2 Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Mond und vor dem ganzen Heer des Himmels[8]d. h. vor den Sternen, die sie geliebt und denen sie gedient haben und denen sie nachgelaufen sind, die sie gesucht[9]o. befragt und vor denen sie sich niedergeworfen haben. Sie werden nicht {wieder} eingesammelt noch begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.

3 Und der Tod wird dem Leben vorgezogen von dem ganzen Rest, der von diesem bösen Geschlecht übrig bleibt an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstoße, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn der Heerscharen.

Judas Weigerung zur Umkehr: Es gibt keinen Frieden

4 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr: Fällt man denn und steht nicht {gleich} wieder auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht {gern} wieder zurück?

5 Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Trug, sie weigern sich umzukehren.

6 Ich habe achtgegeben und gehört: Sie reden, was nicht recht ist. Da ist keiner, der seine Bosheit bereut und sagt: Was habe ich getan! Alle wenden sie sich {weiter ab} in ihrem Lauf wie ein in den Kampf stürmendes Pferd.

7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Drossel[2]o. Taube; o. Mauersegler; o. Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des Herrn nicht.

8 Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es[3]d. h. das Gesetz der Lügengriffel der Schriftgelehrten[4]w. Schreiber; das Wort wurde auch als Titel für hohe Hofbeamte gebraucht gemacht.

9 Die Weisen werden beschämt, sie sind schreckerfüllt und werden gefangen. Siehe, das Wort des Herrn haben sie verworfen. Und was für eine Weisheit haben sie {nun} ? –

10 Darum werde ich ihre Frauen anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern[5]w. ihre Felder solchen, die in Besitz nehmen. Denn vom Kleinsten bis zum Größten machen sie alle unrechten Gewinn, vom Propheten bis zum Priester üben sie alle Falschheit[6]o. Lüge.

11 Und den Bruch der Tochter meines Volkes heilen sie oberflächlich, indem sie sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede.

12 Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham[7]w. das Sich-Schämen kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt[8]w. fallen unter den Fallenden. Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr.

13 Wegnehmen, wegraffen werde ich sie, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn. Keine Trauben sind am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: so will ich ihnen {Menschen} bestellen, die sie verheeren werden[9]w. so setze ich für sie {solche} , die sie {feindlich} überziehen werden.

14 Wozu bleiben wir sitzen? Sammelt euch, und lasst uns in die befestigten Städte ziehen und dort umkommen[10]w. bewegungslos (o. still) sein! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns umkommen und hat uns mit giftigem Wasser getränkt, weil wir gegen den Herrn gesündigt haben.

15 Man hofft auf Frieden[11]o. Heil; o. Wohlergehen, und da ist nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. –

16 Von Dan her hört man das Schnauben seiner Pferde; vom lauten Wiehern[12]w. von der Stimme seines Wieherns seiner starken {Pferde} erzittert das ganze Land. Und sie kommen und fressen das Land, die Städte und ihre Bewohner.

17 Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Ottern, gegen die es keine Beschwörung gibt; und sie werden euch beißen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

Jeremias Trauer über sein Volk – Gottes Trauer um sein Volk und erneute Gerichtsankündigung

18 Unheilbar steigt Kummer in mir auf![13]so ein Übersetzungsversuch mit LXX und der alten lat. Üs. ; Mas. T. : Ist meine Erheiterung auf mir mein Kummer? Mein Herz ist krank in mir.

19 Da, horch! Geschrei der Tochter meines Volkes {kommt} aus einem fernen Land[1]o. weit und breit im Land: »Ist der Herr nicht in Zion, oder ist sein König nicht darin?« – Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten[2]d. i. eine Bezeichnung für Götzen {aus} der Fremde[3]d. h. durch die leeren Kulte der fremden Völker? –

20 »Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«

21 Über dem Zusammenbruch der Tochter meines Volkes bin ich zerbrochen; ich trauere, Entsetzen hat mich ergriffen.

22 Ist {denn} kein Balsam in Gilead oder kein Arzt dort? Ja, warum ist die Genesung der Tochter meines Volkes ausgeblieben[4]w. Ja, warum ist nicht heraufgestiegen (o. neu gewachsen) die Fleischschicht {über die Wunde} der Tochter meines Volkes?

23 Dass doch mein Haupt Wasser wäre und mein Auge eine Tränenquelle, dann wollte ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Gräber Jerusalems werden geschändet

1 »Wenn das geschieht«, sagt der HERR, »wird der Feind die Gebeine der Könige von Juda und ihrer hohen Beamten, die Gebeine der Priester und der Propheten und aller Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern holen.

2 Sie werden zerstreut umherliegen vor der Sonne, dem Mond und dem Sternenheer, vor den Göttern, die sie liebten und anbeteten, denen sie Opfer darbrachten, bei denen sie Weisung suchten und nach denen sie ihr Leben ausrichteten. Niemand wird die Gebeine sammeln, um sie wieder ins Grab zu legen. Sie werden zerfallen und zum Dünger für die Äcker werden.«

Sterben ist besser als Überleben

3 Der HERR, der Herrscher der Welt, sagt: »Die Menschen, die ich übrig lasse von dieser bösen Generation, werde ich überallhin vertreiben und an jedem Ort werden sie lieber sterben wollen als leben.«

Beispiellose Halsstarrigkeit

4 »Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR: Wenn jemand hinfällt, steht er dann nicht schnell wieder auf? Wenn jemand vom Weg abkommt, kehrt er nicht gleich wieder um?

5 Warum bleibt Jerusalem bei seinen falschen Göttern und weigert sich, zu mir zurückzukehren?

6 Ich habe genau gehört, was sie reden. Sie haben ihren Irrtum nicht erkannt. Niemand bereut seine Schlechtigkeit, niemand fragt sich: Was habe ich getan? Alle rennen auf ihrem Irrweg weiter wie Pferde, die sich in die Schlacht stürzen.

7 Alle Zugvögel kennen ihre Ordnung und gehen und kommen zu der Zeit, die ich ihnen bestimmt habe: der Storch, die Taube, die Schwalbe, die Drossel. Nur mein Volk hält sich nicht an die Ordnungen, die ich ihm gegeben habe.‹«

Warnung an das verführte Volk und an seine Verführer

8 Der HERR sagt: »Wie könnt ihr behaupten: ›Wir wissen Bescheid, wir haben doch das Gesetz des HERRN ‹? Gewiss, ihr habt es, aber es ist durch seine Ausleger völlig verfälscht worden!

9 Diese Leute, die sich für weise halten, werden bestürzt und sprachlos dastehen, wenn das Unheil sie trifft und sie gefangen weggeführt werden. Sie haben mein Wort verachtet, und da wollen sie auf Weisheit Anspruch erheben?

10 Ihre Frauen und ihre Äcker nehme ich ihnen weg und gebe sie anderen. Denn Vornehme wie Geringe sind darauf aus, sich zu bereichern. Propheten wie Priester täuschen das Volk:

11 Sie tun so, als wären die Wunden meines Volkes nur leichte Schrammen. ›Alles steht gut‹, sagen sie, ›alles ist in Ordnung.‹ Aber nichts steht gut, nichts ist in Ordnung!

12 Sie müssten sich schämen wegen ihres schändlichen Treibens. Aber sie denken nicht daran; sie wissen gar nicht, was Schämen ist. Deshalb werden sie untergehen, zusammen mit allen anderen in Israel. Wenn ich komme und sie bestrafe, ist es aus mit ihnen.« Das sagt der HERR.

Keine falschen Hoffnungen!

13 »Will ich bei meinem Volk ernten«, sagt der HERR, »so ist keine Traube und keine Feige zu finden und das Laub ist verwelkt. Darum habe ich dieses Volk aufgegeben; sollen die Fremden es doch zertreten!«

14 Die Leute in Juda sagen: »Was sitzen wir hier noch herum? Auf, los! Hinein in die befestigten Städte – auch wenn wir unser Leben dadurch nicht retten! Denn der HERR, unser Gott, hat unseren Tod beschlossen; er gibt uns vergiftetes Wasser zu trinken, weil wir vor ihm schuldig geworden sind.

15 Wir warteten darauf, dass sich alles noch zum Guten wenden würde, aber es kam nichts Gutes. Wir hofften auf eine Zeit, in der alle Wunden verheilen würden, aber nichts als Entsetzen ist gekommen:

16 Die Feinde stehen schon bei der Stadt Dan. Das Schnauben ihrer Pferde dringt bis zu uns herüber, von ihrem Wiehern zittert das Land. Sie kommen und werden alles vernichten: das offene Land und was darauf wächst, die Städte und ihre Bewohner.«

17 »Ja«, sagt der HERR, »ich lasse Giftschlangen auf euch los, gegen die keine Beschwörung hilft, und sie werden euch beißen!«

Jeremia leidet mit seinem Volk

18 Mein heiteres Gesicht verbirgt meinen Kummer. Er lastet auf mir und macht mich krank.

19 Aus dem ganzen Land höre ich mein Volk verzweifelt schreien: »Ist denn der HERR nicht mehr auf dem Zionsberg? Wohnt unser König nicht mehr dort?« Doch der HERR antwortet: »Warum haben sie mich mit ihren Götterbildern erzürnt, den fremden Götzen, die ihnen nichts helfen?«

20 Das Volk klagt: »Die Ernte ist vorüber, der Herbst vorbei und es ist keine Hilfe gekommen.«

21 Weil mein Volk zusammengebrochen ist, ist mein Herz zerbrochen. Trauer und Verzweiflung drücken mich nieder.

22 Gibt es denn in Gilead keine Salbe mehr und ist dort kein Arzt zu finden? Gibt es für mein Volk keine Heilung? Die Wunde will sich nicht schließen.

23 Wäre doch mein Kopf ein Brunnen, wären meine Augen Tränenquellen! Dann könnte ich Tag und Nacht weinen über die vielen aus meinem Volk, die erschlagen wurden!

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