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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Jerusalems Not, Rettung und zukünftiges Glück

1 Wehe dir, Verwüster, der du selbst nicht verwüstet wurdest, und dir, Treuloser, an dem man nicht treulos gehandelt hat! Sobald du das Verwüsten beendet hast, wirst du verwüstet werden. Sobald du mit der Treulosigkeit fertig bist[7]so mit Qu. ; Mas. T. : Sobald du es völlig erreicht hast, treulos zu handeln, wirst du treulos behandelt werden. –

2 Herr, sei uns gnädig! Auf dich hoffen wir. Sei unser[8]so mit einigen hebr. Handschr. , der aram. , syr. Üs. und der Vulg. ; Mas. T. : Sei ihr Arm jeden Morgen, ja, unsere Rettung zur Zeit der Not! –

3 Vor dem gewaltigen Tosen fliehen die Völker, vor deinem Aufstehen zerstreuen sich die Nationen.

4 Und weggerafft wird eure Beute, {wie} die Heuschreckenlarve {alles} wegrafft. Wie Heuschreckenschwärme herabstürzen, stürzt man sich darauf. –

5 Hoch erhaben ist der Herr. Denn in der Höhe wohnt er. Er füllt Zion mit Recht und Gerechtigkeit.

6 Und sichere Zeiten wirst du haben[9]w. es wird Festigkeit deiner Zeiten geben: Fülle von Heil[10]w. von Rettungen, von Weisheit und Erkenntnis. Die Furcht des Herrn, sie wird sein Schatz sein.

7 Siehe, ihre Helden schreien[11]so mit einigen hebr. Handschr. ; andere lesen: Ariël schreit. Die Bedeutung des im Mas. T. stehenden Wortes ist nicht zu bestimmen. Mit Ariël ist Jerusalem gemeint. Das Wort bedeutet wahrscheinlich Gottesherd. draußen, die Friedensboten weinen bitterlich.

8 Verödet sind die Straßen, der Wanderer zieht nicht mehr hindurch[12]w. der wandernd Hindurchziehende ruht. Man hat den Bund ungültig gemacht, die Städte[13]Qu. : die Zeugen verworfen, keinen Menschen geachtet.

9 Es vertrocknet, es welkt das Land. Beschämt steht der Libanon da, er ist schwarz geworden. Scharon ist einer Steppe gleich geworden, Baschan und Karmel schütteln {ihr Laub} ab.

10 Jetzt will ich aufstehen, spricht der Herr. Jetzt will ich mich aufrichten, jetzt mich erheben.

11 Ihr geht schwanger mit Heu, Strohstoppeln werdet ihr gebären. Euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehren wird.

12 Und die Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen, die im Feuer verbrennen.

13 Hört, ihr Fernen, was ich getan habe, und ihr Nahen, erkennt meine Macht!

14 Die Sünder in Zion sind erschrocken, Zittern hat die Gottlosen gepackt. »Wer von uns kann sich bei verzehrendem Feuer aufhalten? Wer von uns kann sich bei ewigen Gluten aufhalten?« –

15 Wer in Gerechtigkeit lebt[1]w. {in} Gerechtigkeit geht und Wahrheit[2]w. Aufrichtigkeit, o. Geradheit redet, wer den Gewinn der Erpressungen verwirft, wer seine Hände schüttelt, um keine Bestechung anzunehmen, wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen:

16 Der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. –

17 Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land.

18 Dein Herz wird an den Schrecken denken: Wo ist der, der zählte? Wo der, der abwog[3]d. h. der das Geld des eingetriebenen Tributs zählte und dessen Silber abwog? Wo ist der, der die Türme zählte?

19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk mit dunkler Sprache[4]w. Lippe, die man nicht versteht, mit stammelnder Zunge ohne Sinn.

20 Schau Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sorgenfreie Wohnstätte[5]w. ein sorgloser Weideplatz; vgl. Kap32,18, ein Zelt, das nicht wandern wird[6]o. das man nicht zusammenpacken muss, dessen Pflöcke man ewig nicht herauszieht und von dessen Stricken keiner je zerreißen wird.

21 Sondern – dort ist ein Mächtiger[7]o. ein Herrlicher bei uns, der Herr – {es ist} ein Ort mit Flüssen, mit breiten Strömen[8]w. mit nach beiden Seiten ausgedehnten Strömen; keine Ruderflotte fährt darauf, und kein mächtiges Schiff zieht darüber hin.

22 Denn der Herr ist unser Richter, der Herr unser Anführer, der Herr unser König. Er wird uns retten. –

23 Schlaff hängen deine Taue. Sie halten das Gestell ihres Mastes nicht fest, halten das Segel nicht ausgebreitet[9]o. die Flagge hissen sie nicht. – Dann wird die Ausbeute des Plündergutes ausgeteilt in Menge, {selbst} Lahme plündern die Beute.

24 Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach[10]o. krank. Dem Volk, das darin wohnt, wird die Schuld vergeben sein.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Sichere Zeiten für den Zionsberg

1 Weh dir, Verwüster, der du noch nie verwüstet worden bist, du Hinterlistiger, den noch niemand hintergangen hat! Wenn du alles verwüstet hast, wirst du selber verwüstet. Wenn du jeden hintergangen hast, wirst du selbst ein Opfer der Hinterlist.

2 HERR, wende uns dein Erbarmen zu! Wir setzen unsere Hoffnung auf dich! Sei jeden Morgen unser Schutz, komm uns zu Hilfe in Zeiten der Not!

3 Wenn die Völker deine Stimme hören, HERR, dann ergreifen sie die Flucht. Wenn du aufstehst, zerstieben sie in alle Winde.

4 Dann stürzen wir uns auf die Beute, wir fallen darüber her wie ein Schwarm von Heuschrecken über alles Grün.

5 Der HERR ist mächtig und erhaben, denn er wohnt hoch oben im Himmel. Er sorgt dafür, dass auf dem Zionsberg Recht und Treue zu finden sind.

6 Dann werdet ihr in Sicherheit leben, ihr Leute von Jerusalem. Die ganze Fülle von Rettung, Weisheit, Erkenntnis werdet ihr haben, und die Ehrfurcht vor dem HERRN wird euer größter Reichtum sein.

Gott greift ein

7 Die Bewohner Jerusalems laufen schreiend durch die Straßen. Die Boten, die schon Frieden angekündigt haben, weinen verzweifelt.

8 Die Landstraßen sind leer, kein Reisender wagt sich hinaus. Der feindliche Herrscher hat den Vertrag gebrochen und die Urkunden missachtet. Menschenleben zählen nicht für ihn.

9 Auch das Land trauert und verdorrt, der Libanon verwelkt vor Scham, die fruchtbare Scharon-Ebene sieht aus wie eine Wüste, im Baschan und auf dem Karmel verlieren die Bäume ihr Laub.

10 »Jetzt stehe ich auf«, sagt der HERR, »jetzt greife ich ein und zeige mich in meiner ganzen Macht!

11 Was ihr euch ausdenkt, ist Heu, und was dabei herauskommt, ist Stroh. Und euer zorniges Schnauben ist ein Feuer, das euch verbrennen wird.

12 Die Völker werden zu Pulver verbrannt, ins Feuer geworfen wie abgehauenes Dornengestrüpp.

13 Ihr Völker alle, fern und nah, hört, was ich tue, erkennt meine Macht!«

14 Auf dem Zionsberg erschrecken die Sünder; Zittern befällt alle, die Gott vergessen haben. »Wer kann denn neben einem lodernden Feuer wohnen?«, fragen sie. »Wer hält es aus bei dieser Glut, die nicht aufhört?«

15 Nur wer in allem tut, was recht ist, wer stets die Wahrheit spricht, wer sich nicht durch Unterdrückung anderer bereichert, wer sich nicht durch Geschenke kaufen lässt, wer nicht zuhört und mitmacht, wo man Mordpläne ausheckt, wer nicht beifällig zusieht, wo Unrecht geschieht.

16 Alle, die sich an diese Regel halten, werden auf sicheren Höhen wohnen und in Bergfestungen Zuflucht finden. Ausreichende Nahrung ist ihnen sicher und auch an Wasser wird es ihnen nie fehlen.

»Der HERR ist unser König«

17 Einst werdet ihr Gott als König sehen in seiner ganzen Pracht und Schönheit; eure Augen erblicken ein weites Land.

18 Nur noch Erinnerung ist dann, was euch früher in Schrecken versetzte: Wo sind sie denn, die Unterdrücker, die Steuern und Tribut eintrieben und eure Befestigungen kontrollierten?

19 Ihr müsst dieses anmaßende Volk nicht mehr sehen, diese Leute von unverständlicher Sprache mit gestammelten Worten, die keiner begreift.

20 Richtet den Blick auf die Zionsstadt, in der wir unsere Feste feiern! Seht Jerusalem, diesen sicheren Ort: ein Zelt, das an seiner Stelle bleibt, dessen Pflöcke niemand mehr ausreißt, dessen Seile niemand mehr löst.

21-22 Dort wird der HERR seine Größe zeigen. Der HERR selbst ist unser Herrscher, er ist es, der uns führt. Der HERR selbst ist unser König, er ist es, der uns hilft. Dann liegt die Zionsstadt an einem Strom mit mächtigen, breiten Armen. Doch Rudergaleeren gibt es dort nicht, kein feindliches Schiff darf darauf segeln.

23 Wenn sich trotzdem eines dort sehen lässt, dann hängen die Taue schlaff herab; sie können den Mast nicht aufrecht halten, das Segel können sie nicht mehr spannen. Seine Ladung fällt den Bewohnern zur Beute; selbst Blinde und Lahme bekommen reichlich davon ab.

24 Kein Mensch im Land wird noch klagen, er sei von Krankheit und Schwäche geplagt; denn die Schuld des Volkes ist vergeben.

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