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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Der segnende, lebendige Gott und die Torheit des Götzendienstes
1 Aber nun höre, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erwählt habe.
2 So spricht der Herr, der dich gemacht und von Mutterleibe an dich gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und Jeschurun[2]d. h. vielleicht »der Rechtschaffene«; ein Ehrenname für Jakob-Israel, den ich erwählt habe!
3 Denn ich werde Wasser gießen auf das durstige und Bäche auf das trockene {Land}. Ich werde meinen Geist ausgießen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sprösslinge.
4 Und sie werden aufsprossen wie Schilf zwischen Wassern[3]so in Anlehnung an Qu. und LXX; Mas. T. : sie werden aufsprossen im Zwischenraum des Schilfes, o. des Grases, wie Pappeln an Wasserläufen.
5 Dieser wird sagen: Ich gehöre dem Herrn! Und jener wird sich mit dem Namen Jakob nennen[4]so mit zwei griech. Üs. ; Mas. T. : Und der wird mit dem Namen Jakob {einen anderen} nennen. Und jener wird auf seine Hand schreiben: Dem Herrn eigen!, und wird mit dem Namen Israel genannt werden[5]so mit der syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : wird mit dem Namen Israel {jemandem} einen Ehrennamen verleihen.
6 So spricht der Herr, der König Israels und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.
7 Und wer ist wie ich? Er rufe und verkünde es und lege es mir dar! – [6]Diese Üs. ergibt sich aus einem Versuch, den ursprünglichen Text wiederherzustellen. Mas. T. : Seit ich gesetzt habe das Volk der Urzeit; und das Kommende.Wer hat von Urzeiten her das Kommende hören lassen?[6]Diese Üs. ergibt sich aus einem Versuch, den ursprünglichen Text wiederherzustellen. Mas. T. : Seit ich gesetzt habe das Volk der Urzeit; und das Kommende. Und was eintreten wird, sollen sie uns[7]so mit der aram. Üs. ; Mas. T. : ihnen; o. ihm verkünden!
8 Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon längst hören lassen und {es dir} verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen.
9 Die Bildner von Götterbildern sind allesamt nichtig[8]s. Anm. zu »wüst« in 1Mo1,2, und ihre Lieblinge nützen nichts. Und ihre Zeugen[9]d. h. die, die für die Götterbilder eintreten sehen nicht und erkennen nicht, damit sie zuschanden werden.
10 Wer hat {je} einen Gott gebildet und ein Götterbild gegossen, damit es nichts nützt?
11 Siehe, alle seine Anhänger[10]w. alle, die mit ihm Gemeinschaft haben werden zuschanden. Und die Kunsthandwerker sind ja {nur} Menschen[11]w. die Kunsthandwerker, sie sind vom Menschen her. Sollen sie sich alle versammeln, hintreten; erschrecken müssen sie, zuschanden werden allesamt!
12 Der Handwerker in Eisen schärft[12]so mit LXX. Im Mas. T. fehlt ein entsprechendes Verb. das Beil und arbeitet mit Kohlenglut, und er formt es[13]d. i. das Götterbild mit Hämmern und verarbeitet es mit seinem kräftigen Arm. Er wird {dabei} auch hungrig und kraftlos, er trinkt kein Wasser und ermüdet.
13 Der Handwerker in Holz spannt die Schnur, zeichnet es mit dem Stift vor, führt es mit den Schnitzmessern aus und umreißt mit dem Zirkel. Und er macht es wie das Bild eines Mannes, wie das Prachtstück von einem Menschen, damit es in einem Haus wohnt.
14 {Er geht, } um sich Zedern zu fällen, oder nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und zieht sie sich groß unter den Bäumen des Waldes. Er pflanzt eine Fichte[14]o. einen Lorbeerbaum, und der Regen lässt sie wachsen.
15 Und {das alles} dient dem Menschen zur Feuerung, und er nimmt davon und wärmt sich. Teils heizt er und bäckt Brot, teils verarbeitet er es zu einem Gott und wirft sich {davor} nieder, macht ein Götzenbild daraus und beugt sich vor ihm.
16 Die Hälfte davon verbrennt er im Feuer. Auf {dieser} seiner Hälfte brät er Fleisch, isst den Braten[1]so mit LXX; Mas. T. : isst er Fleisch, brät einen Braten und sättigt sich. Auch wärmt er sich und sagt: Ha! Mir wird es warm, ich spüre Feuer.
17 Und den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götterbild. Er beugt sich vor ihm und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und sagt: Errette mich, denn du bist mein Gott!
18 – Sie haben keine Erkenntnis und keine Einsicht, denn ihre Augen sind verklebt, dass sie nicht sehen, {und} ihre Herzen, dass sie nicht verstehen. –
19 Und er nimmt es nicht zu Herzen und {hat} keine Erkenntnis und keine Einsicht, dass er sagt: Die Hälfte davon habe ich im Feuer verbrannt, auch habe ich auf seinen Kohlen Brot gebacken, ich brate Fleisch und esse; und den Rest davon mache ich zu einem Gräuel, vor einem Holzklotz beuge ich mich!
20 Wer sich mit Asche einlässt, ist betrogen, {sein} Herz hat[2]T. ; Mas. T. : einlässt – {sein} Herz ist betrogen, es hat ihn irregeführt. Er rettet seine Seele nicht und sagt nicht: Ist nicht Lüge in meiner Rechten?
21 Denke daran, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht. Israel, du wirst nicht von mir vergessen.
22 Ich habe deine Verbrechen ausgelöscht wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!
23 Juble, du Himmel, denn der Herr hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und all ihr Bäume darin! Denn der Herr hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich.
Ankündigung der Herrschaft des Kyrus zum Heil Israels
24 So spricht der Herr, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der Herr, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete – wer war {da} bei mir?[3]so mit Qu. , vielen hebr. Handschr. , LXX und Vulg. ; Mas. T. : von mir her {ist es}
25 {Ich bin es, } der die Wunderzeichen der Orakelpriester platzen lässt und die Wahrsager zu Narren macht, der die Weisen zur Umkehr zwingt und ihr Wissen zur Torheit macht,
26 der das Wort seines Knechtes aufrichtet und den Plan seiner Boten ausführt, der von Jerusalem sagt: Es soll bewohnt werden!, und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und seine Trümmerstätten werde ich {wieder} aufrichten! –
27 der zur Meerestiefe spricht: Versiege!, und deine Ströme will ich austrocknen –,
28 der von Kyrus[4]hebr. koräsch spricht: Mein Hirte, er wird alles ausführen, was mir gefällt[5]w. er wird all meinen Willen zur Vollendung bringen, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut, und der Grundstein des Tempels werde gelegt!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gott gibt seinem Volk eine Zukunft
1 »Höre, mein Diener Jakob! Höre, Israel, den ich erwählt habe!
2 Ich, der HERR, dein Schöpfer, der dich im Mutterleib gebildet hat und dir seitdem beisteht, ich sage dir: Hab keine Angst, Jakob, mein Diener, Jeschurun, mein Erwählter!
3 Wie ich strömenden Regen über das verdurstende Land ausgieße, so gieße ich meinen Lebensgeist aus über deine Nachkommen, sodass sie sich mehren durch meinen Segen.
4 Dann werden sie aufschießen wie Gras nach dem Regen, wie Pappeln an Wassergräben.«
5 Viele Menschen werden dann kommen und sich dem Volk des HERRN anschließen. »Ich gehöre dem HERRN «, wird der eine sagen und der andere schreibt es sich sogar auf die Hand. »Auch ich zähle jetzt zu den Nachkommen Jakobs«, sagt ein dritter und der vierte legt sich den Ehrennamen ›Israel‹ bei.
Israel kann auf seinen Gott vertrauen
6 Der HERR, Israels König und sein Befreier, der Herrscher der Welt, sagt: »Ich bin der Erste und ich bin der Letzte; außer mir gibt es keinen Gott.
7 Wer ruft wie ich immer Neues ins Dasein? Er soll den Beweis antreten und mir alles der Reihe nach aufzählen, angefangen bei der Urzeit, als ich die Menschen schuf! Und was künftig geschehen wird, das soll er einmal vor allen hier erzählen!
8 Habt keine Angst, ihr Leute von Israel, lasst euch nicht verwirren! Habe ich nicht im Voraus angekündigt, was jetzt geschieht? Ihr habt es gehört, ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott außer mir? Gibt es außer mir einen, auf den man sich felsenfest verlassen kann? Ich kenne keinen.«
Die Blindheit der Götzenverehrer
9 Ohnmächtige Menschen sind alle, die Götzenbilder herstellen, und auch die schönen Bilder sind ohnmächtig. Fragt man ihre Verehrer, was die Götzen denn vollbracht haben, so müssen sie beschämt verstummen; denn von Taten haben sie nie etwas zu sehen und zu hören bekommen.
10 Wie kann jemand so töricht sein und sich einen Gott machen, sich ein Götterbild gießen lassen – ein Bild, das doch nicht helfen kann!
11 Die Handwerker, die es herstellen, sind ja auch nur Menschen. Deshalb werden alle, die von den Götzenbildern Hilfe erwarten, enttäuscht. Sie sollen doch einmal kommen und das Gegenteil beweisen! Sie werden mit Schrecken feststellen, dass sie verlassen sind, und werden beschämt abziehen müssen.
12 Der Schmied nimmt ein Stück Eisen und bearbeitet es in der Glut. Mit großen und kleinen Hämmern gibt er ihm die gewünschte Form. Er wendet seine ganze Kraft auf, und weil er darüber Essen und Trinken vergisst, ist er am Ende ganz erschöpft.
13 Der Holzschnitzer misst einen Block ab, zeichnet die Umrisse der Gestalt darauf und arbeitet sie mit dem Stecheisen heraus. Schließlich glättet er noch die Oberfläche. So schafft er ein Bild, das aussieht wie ein Mensch, wie ein Prachtstück von einem Mann. Das Bild wird in ein Haus gestellt und da bleibt es und rührt sich nicht.
14 Man wählt dafür eine Zeder oder eine besonders kräftige Eiche im Wald oder man zieht Lorbeerbäume, die der Regen groß und kräftig werden lässt.
15 Mit dem Holz dieser Bäume macht sich der Mensch ein Feuer, er wärmt sich daran oder backt Brot damit – und aus demselben Holz macht er sich ein Götterbild, vor dem er sich zu Boden wirft.
16 Den einen Teil des Holzes verbrennt er; auf dem Feuer brät er sich Fleisch und isst sich an dem Braten satt. Er sitzt am Feuer und sagt: »Ah, das wärmt! Was für ein schönes Feuer!«
17 Aus dem anderen Teil macht er sich einen Gott und wirft sich davor nieder. Er betet zu dem Holz und sagt: »Rette mich! Du bist doch mein Gott.«
18 Die Götzenverehrer haben keinen Verstand. Ihre Augen sind verklebt, sodass sie nichts sehen; ihr Herz ist verschlossen, sodass sie nichts begreifen.
19 Wer sich ein Götzenbild macht, denkt nicht darüber nach, was er tut; sonst würde er zur Einsicht kommen und sagen: »Die Hälfte des Holzes habe ich verbrannt, über dem Feuer habe ich Fleisch gebraten und in der Glut mein Brot gebacken. Und da sollte ich aus der anderen Hälfte einen Götzen machen, mich vor einem Holzklotz niederwerfen?«
20 Genauso gut könnte er die Asche anbeten. Sein törichtes Herz hat ihn in die Irre geführt. Auf diesem Weg kann er sein Leben nicht retten. Er müsste zur Einsicht kommen und sagen: »Das ist doch Lug und Trug, was ich da in der Hand halte!«
Gott hat schon eingegriffen
21 Der HERR sagt: »Ihr Leute von Israel, ihr Nachkommen Jakobs, denkt daran: Ihr steht unter meinem Schutz. Ich habe euch geschaffen, ihr seid meine Schützlinge. Und ich vergesse euch nicht!
22 Ich habe eure ganze Schuld vergeben; sie ist verschwunden wie der Nebel vor der Sonne. Wendet euch mir zu, denn ich werde euch befreien.«
23 Der Himmel soll jauchzen und die ganze Erde jubeln. Die Berge sollen in ein Freudengeschrei ausbrechen, der Wald und alle seine Bäume sollen darin einstimmen. Denn der HERR hat die Nachkommen Jakobs befreit, an Israel zeigt er seine Macht und Herrlichkeit.
Der Schöpfer der Welt als Herr der Geschichte
24 Höre, Israel, was dein Befreier verkündet, er, der dich im Mutterleib geschaffen hat: »Ich bin der HERR, der alles schafft und wirkt. Ich ganz allein habe den Himmel ausgespannt wie ein Zelt, ich habe die Erde ausgebreitet mit eigener Kraft.
25 Ich strafe die Voraussagen der Zeichendeuter Lügen und stelle die Wahrsager als Narren bloß. Ich mache die Weisen ratlos und zeige, dass ihr Wissen nichts wert ist.
26 Aber was meine Beauftragten voraussagen, das lasse ich eintreffen, und was meine Boten als meinen Plan verkünden, das führe ich aus. Jetzt sage ich zu Jerusalem: ›Sei wieder bewohnt!‹; ich lasse es wieder erstehen aus seinen Trümmern. Und zu den Städten Judas sage ich: ›Ihr werdet wieder aufgebaut!‹
27 Jetzt sage ich zum gefahrdrohenden Meer: ›Trockne aus! Deine Fluten sollen versiegen!‹
28 Und jetzt sage ich zu Kyrus: ›Ich mache dich zum Hirten meines Volkes.‹ Er wird alles ausführen, was ich will. Er wird befehlen: ›Jerusalem wird wieder aufgebaut und der Tempel wird von Neuem errichtet.‹«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart