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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Das Evangelium nach Johannes

Das ewige Wort

1 Im Anfang war das Wort[1]griech. logos; das griech. Wort bedeutet auch Rede, Grund, Gedanke, Denkvermögen, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

2 Dieses war im Anfang bei Gott.

3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.

4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst[2]o. überwältigt.

Die Fleischwerdung des Wortes

6 Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name: Johannes.

7 Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.

8 Er war nicht das Licht, sondern {er kam, } dass er zeugte von dem Licht.

9 Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet[3]o. das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet.

10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in das Seine[4]w. in das Eigene, bzw. die Eigenen, und die Seinen[4]w. in das Eigene, bzw. die Eigenen nahmen ihn nicht an;

12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht[5]o. die Macht, die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;

13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte[6]w. zeltete unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Einzigen[7]griech. monogenes; d. h. einzig in seiner Art; o. einziggeboren vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. –

15 Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir geworden, denn er war eher als ich. –

16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und {zwar} Gnade um[8]o. anstelle von Gnade.

17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene[7]griech. monogenes; d. h. einzig in seiner Art; o. einziggeboren Sohn[9]andere Handschr. : der eingeborene Gott, der in des Vaters Schoß ist, der hat {ihn} bekannt gemacht[10]o. erklärt.

Des Täufers Zeugnis über sich

19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du?

20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

22 Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

23 Er sprach: Ich bin die »Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn«, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.

24 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern[11]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Mt3,7.

25 Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt,

27 der nach mir kommt, vor dem[12]w. dessen ich nicht würdig bin, den Riemen seiner Sandale zu lösen.

28 Dies geschah zu Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Des Täufers Zeugnis über Jesus

29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

30 Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich.

31 Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar wird, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.

32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm.

33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit[1]o. in Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit[1]o. in Heiligem Geist tauft.

34 Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist.

Die ersten Jünger

35 Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern;

36 und hinblickend auf Jesus, der vorbeiging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes!

37 Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach.

38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi[2]d. h. Mein Meister!; respektvolle Anrede der geistlichen Lehrer zur Zeit Jesu – was übersetzt heißt: Lehrer –, wo hältst du dich auf?

39 Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen[3]andere Handschr. : und seht! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde[4]In neutestamentl. Zeit teilte man Tag und Nacht in je 12 Stunden ein, wobei sich die Länge der Stunden nach der Länge des Tages zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang richtete. Die 10. Stunde lag also zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang..

40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren.

41 Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus[5]d. h. der Gesalbte; griech. Übersetzung von hebr. maschiach, dem Israel verheißenen Messias.

42 Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas[6]von aram. Kepha = Stein, Fels heißen – was übersetzt wird: Stein[7]griech. petros; latinisiert Petrus.

43 Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach!

44 Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.

45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.

46 Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

47 Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist!

48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

49 Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.

50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du?[8]Nach manchen Auslegern kein Frage-, sondern ein Aussagesatz: Weil ich dir sagte … glaubst du. Du wirst Größeres als dies sehen.

51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

JESUS, DAS EWIGE WORT; DER TÄUFER UND DIE ERSTEN JÜNGER (Kapitel 1)

Jesus Christus – Gottes Wort von Ewigkeit her

1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich.

2 Von Anfang an war es bei Gott.

3 Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden.

4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.

5 Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.

6 Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes.

7 Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen.

8 Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen.

9 Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist.

10 Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht.

11 Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab.

12 Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.

13 – Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. –

14 Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet.

15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹«

16 Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.

17 Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet.

18 Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.

Die Zeugenaussage des Täufers (Mt 3,1-12; Mk 1,1-8; Lk 3,1-18)

19 Die führenden Männer aus Jerusalem schickten Priester und Leviten zu Johannes. Die sollten ihn fragen: »Wer bist du?« Da machte Johannes seine Zeugenaussage;

20 er wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit: »Ich bin nicht der versprochene Retter.«

21 »Wer bist du dann?«, fragten sie ihn. »Bist du Elija?« »Nein, der bin ich auch nicht.« »Bist du der erwartete Prophet?« »Nein.«

22 »Sag uns, wer du bist«, forderten sie. »Die Männer, die uns geschickt haben, verlangen eine Antwort von uns. Was sagst du selbst von dir?«

23 Johannes antwortete: »Der Prophet Jesaja hat von mir gesprochen. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt!‹«

24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.

25 Sie fragten Johannes: »Wenn du weder der versprochene Retter bist noch Elija und auch nicht der Prophet, warum taufst du dann die Leute?«

26 Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser. Aber mitten unter euch steht schon der, den ihr nicht kennt:

27 er, der nach mir kommt. Ich bin nicht gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden.«

28 Das ereignete sich in Betanien auf der anderen Seite des Jordans, wo Johannes taufte.

Das Gotteslamm

29 Als Johannes am nächsten Tag Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt.

30 Von ihm habe ich gesprochen, als ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹

31 Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber eben deshalb bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft, damit er in Israel bekannt wird.«

32 Johannes machte dazu folgende Zeugenaussage: »Ich sah, dass der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel auf ihn kam und bei ihm blieb.

33 Vorher wusste ich nicht, dass er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederlässt und bei dem er bleibt, dann weißt du: Das ist der, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹

34 Das habe ich gesehen«, sagte Johannes, »und ich verbürge mich dafür, dass dieser der Sohn Gottes ist.«

Die ersten Jünger

35 Am nächsten Tag stand Johannes an derselben Stelle, und zwei von seinen Jüngern waren bei ihm.

36 Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes.«

37 Die beiden hörten es und gingen Jesus nach.

38 Jesus drehte sich um, sah, dass sie ihm folgten, und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Wo wohnst du, Rabbi?« – Rabbi bedeutet Lehrer.

39 »Kommt, dann werdet ihr es sehen!«, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er wohnte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihm. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags.

40 Der eine von den beiden, die Johannes reden gehört hatten und Jesus gefolgt waren, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.

41 Als er bald darauf seinen Bruder Simon traf, sagte er zu ihm: »Wir haben den Messias gefunden, den versprochenen Retter.«

42 Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Du wirst einmal Kephas genannt werden.« Kephas ist das hebräische Wort für Petrus (Fels).

Philippus und Natanaël

43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen. Er traf Philippus und forderte ihn auf: »Komm, folge mir!«

44 Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.

45 Philippus wiederum traf Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazaret, der Sohn Josefs.«

46 »Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«, fragte Natanaël. Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«

47 Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Da kommt ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit.«

48 Natanaël fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«

49 Da sagte Natanaël: » Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König von Israel!«

50 Jesus sagte: »Glaubst du das jetzt, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch viel größere Dinge erleben.«

51 Und er fuhr fort: » Amen, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und erleben, wie die Engel Gottes zum Menschensohn herab- und von ihm zum Himmel hinaufsteigen!«

Videos zu Johannes 1,4 (ELB, GNB)