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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Die Kundschafter in Jericho

1 Und Josua, der Sohn des Nun, sandte von Schittim heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sagte: Geht, seht {euch} das Land an und Jericho! Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Hure; ihr Name war Rahab. Und sie legten sich dort schlafen.

2 Das wurde jedoch dem König von Jericho berichtet: Siehe, in dieser Nacht sind Männer von den Söhnen Israel hierhergekommen, um das Land zu erkunden.

3 Da schickte der König von Jericho zu Rahab und ließ {ihr} sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind! Denn um das ganze Land zu erkunden, sind sie gekommen.

4 Die Frau aber nahm die beiden Männer und versteckte sie. Und sie sagte: Ja, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich habe nicht erkannt, woher sie waren.

5 Als nun das Tor bei {Einbruch} der Dunkelheit geschlossen werden sollte, da gingen die Männer {wieder} hinaus; ich habe nicht erkannt, wohin die Männer gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie einholen! –

6 Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte.

7 Da jagten ihnen die Männer nach, auf dem Weg zum Jordan, bis zu den Furten. Und man schloss das Tor, sobald die, die ihnen nachjagten, draußen waren.

8 Aber bevor sie sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf

9 und sagte zu den Männern: Ich habe erkannt, dass der Herr euch das Land gegeben hat und dass der Schrecken vor euch[2]w. euer Schrecken auf uns gefallen ist, sodass alle Bewohner des Landes vor euch mutlos geworden sind.

10 Denn wir haben gehört, dass der Herr das Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter getan habt, die jenseits des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, an denen ihr den Bann vollstreckt habt.

11 Als wir es hörten, da zerschmolz unser Herz, und in keinem blieb noch Mut euch gegenüber. Denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde.

12 So schwört mir nun beim Herrn, weil ich Gnade an euch erwiesen habe, dass auch ihr an meines Vaters Haus Gnade erweisen werdet! Und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen[3]w. Zeichen der Zuverlässigkeit,

13 dass ihr meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern samt allem, was zu ihnen gehört, am Leben lassen und unsere Seelen vom Tod retten werdet!

14 Da sagten die Männer zu ihr: Unsere Seele soll an eurer statt sterben, wenn ihr diese unsere Sache nicht verratet. Und es soll geschehen, wenn der Herr uns das Land gibt, dann werden wir Gnade und Treue an dir erweisen.

15 Da ließ sie sie an einem Seil durch das Fenster hinunter; denn ihr Haus befand sich an der Stadtmauer[4]w. war in der Stadtmauer; d. h. es war an die Stadtmauer angebaut, und sie wohnte an der Stadtmauer.

16 Und sie sagte zu ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger nicht auf euch stoßen, und verbergt euch dort drei Tage, bis die Verfolger zurückgekehrt sind! Danach geht eures Weges!

17 Da sagten die Männer zu ihr: Von diesem deinem Eid, den du uns hast schwören lassen, werden wir {unter folgenden Bedingungen} frei sein:

18 Siehe, wenn wir in das Land kommen, musst du diese rote Schnur[5]w. Schnur aus karmesinrotem Faden in das Fenster binden, durch das du uns heruntergelassen hast, und musst deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln.

19 Und es soll geschehen, wer auch immer aus der Tür[1]w. von den Türflügeln deines Hauses nach draußen gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupt[2]d. h. er selbst trägt die Verantwortung für seinen Tod und nicht die Kundschafter, und wir werden {von diesem Eid} frei sein. Jeder aber, der bei dir im Haus sein wird, dessen Blut sei auf unserm Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird.

20 Auch wenn du diese unsere Sache verrätst, so werden wir von deinem Eid frei sein, den du uns hast schwören lassen.

21 Da sagte sie: Wie ihr sagt[3]w. Entsprechend euren Worten, so sei es! Und sie entließ sie, und sie gingen weg. Sie aber band die rote Schnur ins Fenster.

22 Und sie gingen weg und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage dort, bis die Verfolger zurückgekehrt waren. Die Verfolger aber hatten den ganzen Weg abgesucht und {sie} nicht gefunden.

23 Die beiden Männer kehrten nun um, stiegen von dem Gebirge herab, gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohn des Nun; und sie erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war.

24 Und sie sagten zu Josua: Der Herr hat das ganze Land in unsere Hand gegeben; auch sind alle Bewohner des Landes vor uns mutlos geworden.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Kanaaniterin Rahab hilft den Kundschaftern Israels

1 Von Schittim aus schickte Josua heimlich zwei Männer auf die andere Seite des Jordans und befahl ihnen: »Erkundet das Land dort drüben und besonders die Stadt Jericho!« Die Kundschafter kamen in die Stadt und kehrten im Haus einer Prostituierten namens Rahab ein, um dort zu übernachten.

2 Noch am selben Abend wurde dem König von Jericho gemeldet, dass Kundschafter der Israeliten in die Stadt gekommen waren.

3 Sofort schickte er Wachtleute zu Rahab und befahl ihr: »Gib die beiden Männer heraus, die bei dir eingekehrt sind! Sie sind nur gekommen, um unser Land auszuspionieren.«

4-6 Rahab versteckte die beiden auf dem flachen Dach ihres Hauses unter einem Haufen von Flachs und sagte zu den Wachtleuten: »Ja, es waren zwei Männer bei mir. Aber ich wusste nicht, woher sie kamen. Beim Einbruch der Dunkelheit, bevor das Tor geschlossen wurde, haben sie die Stadt wieder verlassen. Ich weiß nicht, in welche Richtung sie gegangen sind. Aber wenn ihr schnell hinterherlauft, könnt ihr sie noch einholen.«

7 Die Wachtleute nahmen sofort die Verfolgung auf und liefen bis an den Jordanübergang. Das Stadttor wurde wieder hinter ihnen geschlossen.

Die Kanaaniter haben den Mut verloren

8 Noch bevor sich die beiden Kundschafter zum Schlafen zurechtgelegt hatten, kam Rahab zu ihnen aufs Dach

9 und sagte: »Ich weiß, dass der HERR euch dieses Land gegeben hat. Alle seine Bewohner zittern vor euch, sie sind vor Angst wie gelähmt.

10 Wir haben gehört, dass euer Gott euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gezogen seid. Wir wissen auch, dass ihr auf der anderen Seite des Jordans die beiden Amoriterkönige Sihon und Og besiegt und getötet habt.

11 Deshalb haben wir allen Mut verloren. Keiner von uns wagt, gegen euch zu kämpfen. Denn der HERR, euer Gott, hat die Macht im Himmel und auf der Erde.

12 Ich bitte euch, schwört mir bei ihm, dass ihr an meiner Familie genauso handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen, dass ihr es ernst meint

13 und meinen Angehörigen das Leben retten wollt, meinem Vater und meiner Mutter, meinen Brüdern und meinen Schwestern und meinem ganzen Hausgesinde!«

14 Die Kundschafter antworteten ihr: »Der HERR soll unser eigenes Leben von uns fordern, wenn einem von euch etwas geschieht! Aber ihr dürft niemand sagen, dass wir hier waren. Dann werden wir uns an die Abmachung halten und dich und deine Angehörigen verschonen, wenn der HERR uns dieses Land gibt.«

Die Rückkehr der Kundschafter

15 Rahabs Haus war unmittelbar an die Stadtmauer gebaut. So ließ sie die beiden Männer an einem Seil aus dem Fenster die Mauer hinunter.

16 Dabei sagte sie zu ihnen: »Geht zuerst ins Bergland und versteckt euch dort, damit ihr nicht euren Verfolgern in die Hände lauft. Wartet drei Tage lang, bis sie die Verfolgung aufgegeben haben. Dann könnt ihr unbehelligt in euer Lager zurückkehren.«

17 Zum Abschied sagten die Kundschafter: »Hör, was du tun musst, andernfalls ist unser Eid ungültig:

18 Binde diese rote Schnur an das Fenster, durch das du uns hinuntergelassen hast, und nimm deine Eltern und Geschwister und alle anderen Verwandten zu dir ins Haus.

19 Niemand darf es verlassen. Wer hinausgeht und getötet wird, ist selbst daran schuld. Wir übernehmen dafür keine Verantwortung. Nur wenn jemand drinnen im Haus umgebracht wird, trifft die Schuld uns.

20 Du darfst aber nichts verraten! Sonst sind wir nicht mehr an den Eid gebunden, den wir dir geschworen haben.«

21 »Gut«, sagte Rahab, »so soll es sein«, und ließ sie gehen. Dann band sie die rote Schnur ans Fenster.

22 Die beiden Männer versteckten sich drei Tage in den Bergen, bis ihre Verfolger wieder in die Stadt zurückgekehrt waren. Die Wächter hatten alle Wege in der ganzen Gegend abgesucht, aber niemand gefunden.

23 Danach machten sich die Kundschafter auf den Rückweg. Sie stiegen ins Jordantal hinunter, überquerten den Fluss und kamen ins Lager der Israeliten. Sie berichteten Josua, was sie erlebt hatten,

24 und versicherten ihm: »Der HERR hat das ganze Land in unsere Hand gegeben. Alle seine Bewohner zittern vor uns.«

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