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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Die Gibeoniter
1 Und es geschah, als alle Könige {es} hörten, die jenseits des Jordan[5]Gemeint ist das Westjordanland. waren, auf dem Gebirge und in der Niederung[6]hebr. Schefelah; d. i. der Küstenstreifen zwischen Jafo und Gaza und an der ganzen Küste des großen Meeres[7]d. i. das Mittelmeer in Richtung zum Libanon hin, {nämlich} die Hetiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter:
2 da versammelten sie sich allesamt, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.
3 Die Bewohner von Gibeon aber hatten gehört, was Josua an Jericho und an Ai getan hatte.
4 Da handelten auch sie mit List und gingen und verstellten sich als Boten[8]Andere Handschr. und die alten Üs. : und versahen sich mit Reiseproviant; vgl. V.12. Sie nahmen abgenutzte Säcke für ihre Esel und abgenutzte, zerrissene und geflickte Weinschläuche
5 sowie abgenutzte, geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen abgenutzte Kleidung an. Und das gesamte Brot ihrer Wegzehrung war vertrocknet {und} zu Brotkrumen geworden.
6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Männern von Israel: Aus einem fernen Land kommen wir. Nun denn, schließt mit uns einen Bund!
7 Da sagten die Männer von Israel zu den Hewitern: Vielleicht wohnst du in meiner Mitte, und wie könnte ich {da} mit dir einen Bund schließen?
8 Sie sagten zu Josua: Deine Knechte sind wir! Und Josua sagte zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr?
9 Und sie sagten zu ihm: Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen, um des Namens des Herrn, deines Gottes, willen. Denn wir haben die Kunde von ihm vernommen, alles, was er in Ägypten tat,
10 und alles, was er den beiden Königen der Amoriter tat, die jenseits des Jordan waren, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan, der zu Aschtarot {wohnte}.
11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt[1]w. Nehmt in eure Hand Wegzehrung mit auf den Weg und geht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Eure Knechte sind wir; nun denn, schließt mit uns einen Bund!
12 Da ist unser Brot. {Noch} warm haben wir es zur Wegzehrung aus unsern Häusern mitgenommen am Tag, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; und nun siehe, es ist vertrocknet und zu Brotkrumen geworden.
13 Und diese Weinschläuche, die neu waren, als wir sie füllten, siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt von dem sehr langen Weg. –
14 Da nahmen die Männer[2]LXX: Fürsten von ihrer Wegzehrung[3]o. Da nahmen sich die Männer ihre Wegzehrung vor; d. h. sie begutachteten sie. Den Mund des Herrn aber befragten sie nicht.
15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen; und die Fürsten der Gemeinde schworen ihnen.
16 Und es geschah nach Ablauf von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen geschlossen hatten, da hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe[4]w. nahe bei ihnen waren und mitten unter ihnen wohnten.
17 Da brachen die Söhne Israel auf und kamen zu ihren Städten am dritten Tag; ihre Städte aber waren Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.
18 Und die Söhne Israel schlugen sie nicht, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen bei dem Herrn, dem Gott Israels, geschworen hatten. Da murrte die ganze Gemeinde über die Fürsten.
19 Und alle Fürsten sagten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen bei dem Herrn, dem Gott Israels, geschworen, und nun können wir sie nicht antasten.
20 Das wollen wir ihnen tun und sie am Leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben.
21 Und die Fürsten sagten zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. Und sie wurden Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde, wie die Fürsten ihnen zugesagt hatten.
22 Und Josua rief sie und redete zu ihnen: Warum habt ihr uns getäuscht und gesagt: »Sehr weit sind wir von euch weg«, da ihr doch mitten unter uns wohnt?
23 Und nun, verflucht seid ihr! Ihr sollt nicht aufhören, Knechte zu sein[5]w. Und es soll nicht aufhören unter euch der Knecht, sowohl Holzhauer als auch Wasserschöpfer für das Haus meines Gottes!
24 Sie antworteten Josua und sagten: Weil deinen Knechten zuverlässig berichtet wurde, dass der Herr, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch auszurotten, darum fürchteten wir sehr um unser Leben, {als wir} von euch {hörten} , und haben das getan.
25 Und nun siehe, wir sind in deiner Hand. Wie es gut und wie es recht ist in deinen Augen, uns zu tun, {so} mach {es mit uns} !
26 Und er machte es so mit ihnen und rettete sie aus der Hand der Söhne Israel; und sie brachten sie nicht um.
27 So machte Josua sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn, bis zum heutigen Tag, an dem Ort, den er erwählen würde.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Leute von Gibeon retten sich durch eine List
1 Die Siege der Israeliten sprachen sich im ganzen Land herum. Alle Könige westlich des Jordans – im Gebirge, im Hügelland und in der Küstenebene bis hin zum Libanon – erfuhren davon, die Könige der Hetiter und Amoriter, der Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
2 Sie alle taten sich zusammen, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.
3 Als die Bewohner von Gibeon, die zu den Hiwitern gehörten, erfuhren, was Josua mit Jericho und Ai gemacht hatte,
4-5 dachten sie sich eine List aus. Einige von ihnen verkleideten sich als Boten aus einem fernen Land. Sie zogen alte Kleider und abgetragene und geflickte Schuhe an, beluden ihre Esel mit abgenutzten Proviantsäcken und geflickten Weinschläuchen und packten lauter steinhartes Brot ein.
6 So gingen sie ins Lager nach Gilgal und sagten zu Josua und den Männern Israels: »Wir sind aus einem fernen Land gekommen und möchten, dass ihr ein Bündnis mit uns schließt.«
7 Aber die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Wir können doch nicht einfach ein Bündnis mit euch schließen! Vielleicht wohnt ihr ganz in unserer Nähe.«
8 Die Männer von Gibeon sagten zu Josua: »Wir sind deine ergebenen Diener!« »Wer seid ihr? Woher kommt ihr?«, fragte er sie.
9 Da erzählten sie ihm folgende Geschichte: »Deine ergebenen Diener kommen aus einem weit entfernten Land, weil der Ruhm des HERRN, eures Gottes, bis zu uns gedrungen ist. Wir haben alles erfahren, was er in Ägypten getan hat,
10 und auch alles, was er mit den beiden Amoriterkönigen auf der anderen Seite des Jordans gemacht hat, mit König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan, der in Aschtarot regierte.
11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: ›Nehmt Verpflegung mit und macht euch auf die Reise zu diesen Leuten. Sagt ihnen, dass wir ihre ergebenen Diener sind, und bittet sie, ein Bündnis mit uns zu schließen.‹
12 Und nun seht hier unser Brot: Es war noch warm, als wir von zu Hause aufbrachen; jetzt ist es hart geworden und zerbröckelt.
13 Seht unsere Weinschläuche: Sie waren noch neu, als wir sie füllten, aber jetzt sind sie rissig. Und unsere Kleider und Schuhe sind zerschlissen von der langen Reise.«
14 Die Männer Israels aßen zum Zeichen der Verbrüderung etwas von dem Proviant, den die Fremden mitgebracht hatten. Sie versäumten es jedoch, vorher den HERRN zu fragen.
15 Josua gab den Leuten aus Gibeon die vertragliche Zusicherung, sie am Leben zu lassen. Und die Stammesoberhäupter der Israeliten versprachen ihnen das mit einem Eid.
16 Drei Tage nach Vertragsabschluss kam es heraus, dass die Fremden in Wirklichkeit in nächster Nähe mitten im Gebiet Israels lebten.
17 Die Israeliten waren nämlich weitergezogen und auf die Städte gestoßen, aus denen die Boten stammten: Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.
18 Sie konnten ihnen nichts antun, weil ihre eigenen Oberhäupter ihnen im Namen des HERRN, des Gottes Israels, Frieden geschworen hatten. Das ganze Volk murrte gegen die Stammesoberhäupter,
19 aber sie antworteten: »Wir haben ihnen im Namen des HERRN, des Gottes Israels, Frieden geschworen. Darum dürfen wir ihnen nichts antun
20 und müssen sie am Leben lassen, sonst wird der HERR uns schwer bestrafen.
21 Aber wir versprechen euch, sie sollen für ganz Israel den Dienst von Holzhauern und Wasserträgern übernehmen.« So geschah es auch.
22 Josua ließ die Abgesandten aus Gibeon zu sich kommen und sagte zu ihnen: »Warum habt ihr uns betrogen? Ihr habt erzählt, dass ihr von weit her kommt, und dabei wohnt ihr ganz in der Nähe!
23 Weil ihr das getan habt, sollt ihr verflucht sein. Euer Volk wird für alle Zeiten die Sklaven stellen, die für das Heiligtum meines Gottes Holz fällen und Wasser schöpfen.«
24 Sie erwiderten: »Wir haben so gehandelt, weil wir um unser Leben fürchteten. Wir hatten gehört, dass der HERR, euer Gott, euch durch Mose, seinen Bevollmächtigten, das ganze Land zugesprochen und euch befohlen hatte, alle seine Bewohner zu töten.
25 Nun, wir sind in deiner Hand; mach mit uns, was du für richtig hältst.«
26 Josua schützte die Männer von Gibeon und erlaubte den Männern Israels nicht, sie zu töten.
27 Doch machte er sie zu Sklaven, die für die Israeliten und für den Opferdienst am Altar des HERRN Holz fällen und Wasser schöpfen mussten. Sie tun das noch heute an der Stätte, die der HERR zu seinem Heiligtum bestimmt hat.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart