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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Brief des Judas

Verfasser, Empfänger und Gruß

1 Judas, Knecht[1]w. Sklave Jesu Christi, aber Bruder des Jakobus, den Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und in[2]o. für; o. durch Jesus Christus bewahrt sind:

2 Barmherzigkeit und Friede und Liebe werde euch {immer} reichlicher zuteil!

Warnung vor gottlosen Irrlehrern

3 Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil[3]o. unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.

4 Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht[4]o. Urteil vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.

5 Ich will euch aber, [5]andere Handschr. : obwohl ihr ein für alle Mal alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatteobwohl ihr alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk einmal aus dem Land Ägypten gerettet hatte[5]andere Handschr. : obwohl ihr ein für alle Mal alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatte, zum zweiten Mal die vertilgte, die nicht geglaubt haben;

6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich[6]o. ihren ersten Zustand; o. ihr Amt nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt,

7 wie {auch} Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht[7]o. Hurerei trieben und hinter fremdem[8]o. anderem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.

8 Ebenso aber beflecken auch diese als Träumende das Fleisch, die Herrschaft aber verachten sie[9]o. {jede} Macht lehnen sie ab, Herrlichkeiten[10]Gemeint sind offenbar Herrschaftsbereiche in der Engel- oder Dämonenwelt. aber lästern sie.

9 Michael aber, der Erzengel[11]Die Silbe »Erz« (griech. arch-) bezeichnet den Ranghöchsten oder Ersten., wagte nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wortwechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte[12]o. strafe dich!

10 Diese aber lästern alles, was sie nicht kennen; alles, was sie aber von Natur aus wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich.

11 Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams völlig hingegeben, und in dem Widerspruch[13]o. durch die Auflehnung Korachs sind sie umgekommen.

12 Diese sind Flecken[14]o. Klippen bei euren Liebesmahlen, indem sie es sich ohne Furcht mit {euch} gut gehen lassen und sich selbst weiden; Wolken ohne Wasser, von Winden fortgetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtlos, zweimal erstorben, entwurzelt;

13 wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit[15]griech. Äon aufbewahrt ist.

14 Es hat aber auch Henoch, der Siebente von Adam an, von ihnen geweissagt und gesagt[16]Vgl. das apokryphe Buch Henoch Kap.1,9.: »Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Myriaden[17]d. h. Zehntausenden, o. auch unzähligen Tausenden,

15 Gericht auszuüben gegen alle und alle Gottlosen[18]andere Handschr. : jede Seele zu überführen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten {Worten} , die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.«

16 Diese sind Murrende, die mit dem Schicksal hadern und nach ihren Begierden wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte, und sie bewundern Personen um des Vorteils willen.

17 Ihr aber, Geliebte, gedenkt der von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus vorausgesagten Worte!

18 Denn sie sagten euch, dass am Ende der Zeit Spötter sein werden, die nach ihren gottlosen Begierden[1]w. Begierden der Gottlosigkeiten wandeln.

19 Diese sind es, die Trennungen verursachen, irdisch gesinnte[2]o. seelische; o. natürliche (griech. psychikos) {Menschen} , die den Geist nicht haben.

20 Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist,

21 erhaltet[3]o. bewahrt euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.

22 Und der einen, die zweifeln, erbarmt euch[4]andere Handschr. : Und die einen, die zweifeln, weist zurecht,

23 rettet sie, indem ihr sie aus dem Feuer reißt; der anderen aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Gewand hasst![5]Nach anderen Handschr. handelt es sich um drei Gruppen: Und der einen, die zweifeln, erbarmt euch (o. die einen … weist zurecht) ; die anderen rettet, indem ihr sie aus dem Feuer reißt; der dritten aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Kleid hasst!

Lobpreis Gottes

24 Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen vermag,

25 dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit[6]griech. Äon und jetzt und in alle Ewigkeiten[7]w. Zeitalter (griech. Äonen)! Amen[8]Beteuerungsformel für die Wahrhaftigkeit des Gesagten; in den Evangelien am Anfang feierlicher Erklärungen Jesu mit »Wahrlich!« übersetzt; vgl. Offb22,20.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Eingangsgruß

1 Judas, der Jesus Christus dient, ein Bruder von Jakobus, schreibt diesen Brief an alle, die Gott, der Vater, berufen hat und liebt und die er bewahrt für den Tag, an dem Jesus Christus wiederkommt.

2 Erbarmen und Frieden und Liebe mögen euch in reichem Maß von Gott zuteilwerden!

Falsche Lehrer

3 Meine Lieben, eigentlich drängt es mich, euch etwas über die Rettung zu schreiben, auf die wir gemeinsam hoffen. Doch ich sehe, es ist dringlicher, dass ich euch ermahne und euch aufrufe: Tretet entschieden für den überlieferten Glauben ein, der dem heiligen Volk Gottes ein für alle Mal anvertraut worden ist.

4 Denn gewisse Leute haben sich bei euch eingeschlichen, Menschen, die Gott nicht ernst nehmen. Sie deuten die Botschaft von der Gnade unseres Gottes als Freibrief für ein zügelloses Leben und verraten damit Jesus Christus, der allein unser Herr und Herrscher ist. Gott hat schon längst die Strafe für sie festgesetzt.

5 Obwohl ihr über alles Bescheid wisst, möchte ich euch daran erinnern, dass Jesus zwar zuerst sein Volk aus Ägypten gerettet hat, danach aber hat er alle vernichtet, die ihm nicht glaubten.

6 Denkt auch an die Engel, die ihre Herrscherwürde preisgegeben und den Wohnsitz verlassen haben, den Gott ihnen angewiesen hatte. Gott hält sie mit dauerhaften Fesseln in tiefer Finsternis gefangen bis zum großen Tag des Gerichts.

7 Und vergesst nicht Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte! Ihre Bewohner haben sich auf ganz ähnliche Weise vergangen wie jene Engel und wollten mit Wesen anderer Art geschlechtlich verkehren. Als warnendes Beispiel für alle sind sie mit ewigem Feuer bestraft worden.

8 Ebenso schänden auch diese Träumer ihre eigenen Körper. Sie wollen nichts davon wissen, dass Gott ihr Herr und Richter ist, und lästern die überirdischen Mächte.

9 Das tat nicht einmal der Engelfürst Michael, als er dem Teufel gegenüberstand, der ihm den Leichnam Moses streitig machen wollte. Er wagte es nicht, ihn mit beleidigenden Worten zu verurteilen, sondern sagte nur: »Der Herr soll dich strafen!«

10 Aber diese Menschen lästern über alles, wovon sie nichts verstehen – und wovon sie allein etwas verstehen, das bringt ihnen den Untergang: die naturhaften Triebe und Instinkte, die sie mit den vernunftlosen Tieren teilen!

11 Weh ihnen! Sie haben den Weg Kains eingeschlagen. Des Geldes wegen sind sie auf denselben Abweg geraten wie Bileam. Wie Korach haben sie sich durch ihre Auflehnung zugrunde gerichtet.

12 Sie sind ein Schandfleck für eure Liebesmähler, an denen sie unverfroren teilnehmen und es sich wohl sein lassen. Sie sind wie Hirten, die nur für sich selber sorgen, wie Wolken, die vom Wind vorbeigeweht werden und keinen Regen bringen. Sie sind wie Bäume, die zur Erntezeit ohne Früchte dastehen, Bäume, die abgestorben sind und auch noch umgehauen werden, völlig entwurzelte Bäume!

13 Sie gleichen den Wogen auf dem Meer: Ihre schändlichen Taten treten hervor wie der Schaum auf der Brandung. Sie sind wie aus der Bahn geratene Sterne. Gott hält ihnen einen Platz in der tiefsten Finsternis bereit, wo sie auf ewig bleiben müssen.

14 Henoch, der siebte Nachkomme Adams, hat auch ihnen die Strafe angekündigt, als er sagte: »Gebt acht! Der Herr kommt mit vielen tausend heiligen Engeln,

15 um über alle Menschen Gericht zu halten. Alle, die nicht nach Gott gefragt haben, werden dann verurteilt für die Taten, mit denen sie sich gegen ihn aufgelehnt, und für die frechen Reden, mit denen sie ihn beleidigt haben.«

16 Diese Menschen haben ständig etwas zu murren und sind unzufrieden mit ihrem Schicksal. Sie folgen ihren Begierden, machen große Worte und sagen den Menschen Schmeicheleien, um sich Vorteile zu verschaffen.

Ermahnung zur Treue und Verhaltensregeln

17 Ihr aber, meine Lieben, sollt euch daran erinnern, was euch die Apostel unseres Herrn Jesus Christus im Voraus gesagt haben.

18 Sie haben euch immer wieder eingeschärft: »In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, denen nichts heilig ist und die nur ihren eigenen schlimmen Begierden folgen.«

19 Diese Leute sind es, die Spaltungen hervorrufen. »Sinnesmenschen« sind sie, den Geist Gottes haben sie bestimmt nicht!

20 Ihr aber, meine Lieben, gründet euch auf den hochheiligen Glauben, den ihr angenommen habt. Baut auf diesem Fundament weiter! Betet in der Kraft des Heiligen Geistes!

21 Bleibt im Schutz der Liebe Gottes und wartet geduldig darauf, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt und euch in seinem Erbarmen das ewige Leben schenkt.

22 Mit denen, die im Glauben unsicher geworden sind, habt Erbarmen und kümmert euch um sie.

23 Andere könnt ihr vielleicht gerade noch aus dem Feuer des Gerichts retten. Mit wieder anderen sollt ihr zwar Erbarmen haben und für sie beten, nehmt euch aber in Acht und meidet jeden Kontakt mit ihnen, selbst mit der von ihrer sündigen Natur infizierten Kleidung.

Abschließender Lobpreis

24 Gott hat die Macht, euch vor dem Versagen zu bewahren und dahin zu bringen, wo ihr fehlerlos und voll Freude seine Herrlichkeit sehen werdet.

25 Ihm, dem einzigen Gott, der uns rettet durch Jesus Christus, unseren Herrn, gehören Herrlichkeit, Hoheit, Macht und Herrschaft von Ewigkeit her, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

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