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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Der Prophet Micha
Gott kommt – aber zum Gericht für Israel und Juda
1 Das Wort des Herrn, das zu Micha aus Moreschet geschah in den Tagen des Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda, das er über Samaria und Jerusalem schaute.
2 Hört, all ihr Völker, merke auf, Erde und {alles, } was sie füllt! Und der Herr, Herr, sei zum Zeugen gegen euch[1]o. unter euch, der Herr aus seinem heiligen Palast[2]o. Tempel!
3 Denn siehe, der Herr geht aus von seiner Stätte, er steigt herab und schreitet auf den Höhen der Erde.
4 Und die Berge zerschmelzen unter ihm, und die Täler spalten sich, wie das Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, ausgegossen am Abhang.
5 Wegen des Verbrechens Jakobs[3]o. des Abfalls Jakobs {von Gott} {geschieht} das alles und wegen der Sünden des Hauses Israel. Von wem geht das Verbrechen Jakobs aus? Ist es nicht Samaria? Und von wem die Höhen Judas?[4]w. Wer ist das Verbrechen Jakobs? Ist es nicht Samaria? Und wer sind die Höhen Judas? Ist es nicht Jerusalem?
6 So werde ich Samaria zu einem Trümmerhaufen {im} Feld machen, zu Weinbergpflanzungen, und ich werde seine Steine ins Tal hinabstürzen und seine Grundfesten bloßlegen.
7 Und all seine geschnitzten Bilder werden zerschlagen und all seine {Huren} löhne mit Feuer verbrannt werden, und ich werde all seine Götzenbilder zur Öde machen; denn es hat sie durch Hurenlohn gesammelt, zum Hurenlohn sollen sie wieder werden.
8 Darum[5]o. Darüber will ich klagen und heulen, will barfuß und nackt[6]d. h. ohne Oberkleid gehen. Ich will Wehklage halten wie die Schakale und Trauer wie die Strauße.
9 Denn unheilbar sind ihre Schläge[7]Mit Textänderung üs. andere: ist der Schlag des Herrn; ja, es[8]w. er; d. h. der Schlag; s. vorige Anm. kommt bis Juda, es[8]w. er; d. h. der Schlag; s. vorige Anm. reicht bis an das Tor meines Volkes, bis nach Jerusalem.
10 Berichtet es nicht in Gat, weint doch nicht! In Bet-Leafra wälze ich mich[9]LXX, lat. Üs. und syr. Üs. : wälzt euch im Staub.
11 Zieh vorüber, Bewohnerin von Schafir, in schändlicher Entblößung! Nicht ist {zum Kampf} ausgezogen die Bewohnerin von Zaanan; die Wehklage Bet-Ezels nimmt seinen Standort von euch weg[10]d. h. macht es euch unmöglich, dort zu rasten.
12 Ja, um ihren Besitz zittert[11]w. Ja, es windet sich wegen des Guten. – Andere üs. mit Textänderung: wie könnte auf Gutes hoffen die Bewohnerin von Marot, denn vom Herrn ist Unglück zum Tor Jerusalems herabgekommen.
13 Spanne die Wagenpferde an den Wagen, Bewohnerin von Lachisch! Der Anfang der Sünde war es[12]d. i. Lachisch für die Tochter Zion; denn in dir[12]d. i. Lachisch sind die Verbrechen Israels gefunden worden.
14 Darum wirst du Moreschet-Gat ein Entlassungsgeschenk geben[13]d. h. auf Moreschet-Gat verzichten müssen. Die Häuser von Achsib werden zu einem trügerischen Bach für die Könige von Israel.
15 Noch werde ich den zu dir kommen lassen, der in Besitz nimmt, Bewohnerin von Marescha[14]In den Versen 10-15 bilden die meisten Städtenamen ein Wortspiel: Bet-Leafra = Staubheim, Schafir = Schönstadt, Zaanan = Auszug, Bet-Ezel = Haus an der Seite (d. h. als Zuflucht) , Marot = Bitterkeiten, Moreschet = Besitztum, Achsib = Trügerische, Marescha = Besitz.. Bis Adullam wird die Herrlichkeit Israels kommen[15]Mit Streichung eines Buchstabens lesen manche: Für ewig geht die Herrlichkeit Israels {verloren}..
16 Mache dir eine Glatze und schere dich um der Kinder deiner Wonne willen, mache deine Glatze breit wie die des Geiers! Denn gefangen sind sie von dir weggezogen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Buchüberschrift
1 In diesem Buch steht, was der HERR dem Propheten Micha aus dem Dorf Moreschet über Samaria und Jerusalem offenbart hat. Das Wort des HERRN erging an Micha zu der Zeit, als in Juda nacheinander die Könige Jotam, Ahas und Hiskija regierten.
Strafe für Samarias Götzendienst
2-3 Hört, alle Völker! Gebt acht, ihr Bewohner der ganzen Erde! Der HERR, der mächtige Gott, tritt als Richter in eure Mitte. Er kommt aus seiner himmlischen Wohnung und schreitet über die höchsten Gipfel der Erde.
4 Unter seinen Füßen werden die Berge zu Tälern, sie schmelzen wie Wachs im Feuer, fließen weg wie Wasser, das den Abhang hinabschießt.
5 Das alles geschieht, weil die Leute von Israel gesündigt und dem HERRN nicht gehorcht haben. Aber wer hat Israel zur Sünde verleitet? Samaria! Und wer Juda zum Götzendienst an den Opferstätten? Jerusalem!
6 »Ich werde Samaria zerstören und seine Trümmer ins Tal hinabstürzen«, sagt der HERR. »Ich mache es dem Erdboden gleich; dort, wo es stand, wird man Reben anpflanzen.
7 Alle seine Götzenbilder schlage ich in Stücke, alle Weihegaben der Götzen werden verbrannt. Alles, was es von den Fremden erworben hat, ist Lohn für seine Hurerei, und als Hurenlohn wird es den plündernden Feinden dienen.«
Auch Jerusalem bleibt nicht verschont
8 Deswegen packt mich das Entsetzen! Zum Zeichen der Trauer gehe ich barfuß und halb nackt, ich heule wie ein Schakal und wimmere wie der Vogel Strauß.
9 Samaria wird sich nicht mehr von diesem Schlag erholen; er trifft auch Juda: Der Feind kommt bis nach Jerusalem, in die Stadt meines Volkes.
10 Sprecht nicht davon in Gat, weint dort nicht so laut! Wälzt euch voll Entsetzen im Staub von Afra!
11 Flieht, ihr Bewohner von Schafir, nackt und in Schande! Die Männer von Zaanan wagen es nicht, ihre Stadt zu verlassen. Bet-Ezel ist von Wehklagen erfüllt, seine Mauern bieten niemand mehr Schutz.
12 Die Bewohner von Marot zittern um ihr Hab und Gut. Denn der HERR bringt Unheil über Jerusalem und öffnet dem Feind den Zugang zu ganz Juda.
13 Spannt die Pferde vor die Streitwagen, ihr Männer von Lachisch, und flieht! Bei euch nahm die Sünde der Zionsstadt ihren Anfang; bei euch finden sich die sichtbaren Zeichen für den Ungehorsam Israels.
14 Ihr Leute von Juda, Moreschet im Gebiet von Gat müsst ihr aufgeben; es ist ein Abschied für immer. Auf Geschirr aus den Töpfereien von Achsib werden eure Könige nicht mehr zählen können.
15 Ihr Bewohner von Marescha, der HERR wird euch einen schicken, der euch beerben wird – das geschieht ja nicht zum ersten Mal! In der Höhle von Adullam muss sich der König von Israel verstecken.
16 Schere dir den Kopf kahl, Jerusalem, dass er dem kahlen Scheitel des Geiers gleicht! Traure über den Verlust deiner geliebten Kinder! Denn deine Bewohner müssen fort in die Gefangenschaft.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart