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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Ehe und Ehescheidung

1 Und er brach von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordan. Und wieder kommen Volksmengen bei ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wieder.

2 Und es traten Pharisäer zu {ihm} und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, {seine} Frau zu entlassen?

3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?

4 Sie aber sagten: Mose hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und zu entlassen.

5 Jesus aber sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben;

6 von Anfang der Schöpfung an aber hat er sie {als} Mann und Frau[1]w. männlich und weiblich geschaffen.

7 »Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen[2]Andere Handschr. fügen hinzu: und seiner Frau anhängen,

8 und die zwei werden ein Fleisch sein«; daher sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.

9 Was nun Gott zusammengefügt hat, soll {der} Mensch nicht scheiden.

10 Und im Hause befragten ihn die Jünger deswegen noch einmal.

11 Und er spricht zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegen sie.

12 Und wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.

Jesus und die Kinder

13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren sie an.

14 Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen! Wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes.

15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird dort nicht hineinkommen.

16 Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.

Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben

17 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?

18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

19 Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!«

20 Er aber sagte zu ihm: Lehrer, dies alles habe ich befolgt[4]o. beachtet, eingehalten von meiner Jugend an.

21 Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib {den Erlös} den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach[5]Andere Handschr. fügen hinzu: das Kreuz aufnehmend!

22 Er aber ging, entsetzt[6]o. niedergeschlagen, o. finster über das Wort, traurig weg, denn er hatte viele Güter.

23 Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes hineinkommen!

24 Die Jünger aber erschraken über seine Worte. Jesus aber antwortete wieder und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes hineinzukommen!

25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr der Nadel geht, als dass ein Reicher in das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes hineinkommt.

26 Sie aber gerieten ganz außer sich und sprachen zueinander: Und wer kann {dann} gerettet werden?

27 Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. –

28 Petrus begann und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

29 Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen,

30 der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen – und in dem kommenden Zeitalter[1]griech. Äon ewiges Leben.

31 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Dritte Leidensankündigung

32 Sie waren aber auf dem Weg und gingen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her; und sie erschraken. Die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm wieder die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte:

33 Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern[2]s. Anm. zu Kap.8,31 und den Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn zum Tod verurteilen und werden ihn den Nationen überliefern;

34 und sie werden ihn verspotten und ihn anspeien und ihn geißeln und töten; und nach drei Tagen wird er auferstehen.

Wahre Größe im Reich Gottes

35 Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, dass du uns tust, um was wir dich bitten werden.

36 Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll?

37 Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit!

38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde?

39 Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden;

40 aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern {ist für die, } denen es bereitet ist.

41 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes.

42 Und Jesus rief sie zu sich und spricht zu ihnen: Ihr wisst, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen und ihre Großen Gewalt gegen sie üben.

43 So aber ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein;

44 und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein.

45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.

Heilung des blinden Bartimäus

46 Und sie kommen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und eine große Volksmenge aus Jericho hinausgingen, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Weg.

47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner!

48 Und viele bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!

49 Und Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei guten Mutes! Steh auf, er ruft dich!

50 Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesus.

51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni[1]Ausdruck gesteigerter Ehrerbietung für die Anredeform Rabbi; vgl. Anm. zu Kap.9,5, dass ich sehend werde.

52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dich geheilt[2]w. gerettet! Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm auf dem Weg nach.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jesus bricht auf nach Judäa (Mt 19,1-2)

1 Dann brach Jesus von dort auf und zog nach Judäa und in das Gebiet auf der anderen Seite des Jordans. Auch dort versammelten sich viele Menschen bei ihm, und wie immer sprach er zu ihnen.

Über die Ehescheidung (Mt 19,3-12)

2 Da kamen einige Pharisäer und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau wegzuschicken?«

3 Jesus antwortete mit der Gegenfrage: »Was hat Mose euch denn für eine Vorschrift gegeben?«

4 Sie erwiderten: »Mose hat erlaubt, dass ein Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde ausstellen und sie dann wegschicken kann.«

5 Da sagte Jesus: »Mose hat euch diese Vorschrift nur gegeben, weil ihr euer Herz gegen Gott verhärtet habt – und damit eure Hartherzigkeit ans Licht kommt.

6 Gott hat am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen.

7 Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben.

8 Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.

9 Und was Gott zusammengefügt hat, das sollen Menschen nicht scheiden.«

10 Als sie dann im Haus waren, baten die Jünger Jesus wieder um eine Erklärung,

11 und er sagte zu ihnen: »Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegenüber seiner ersten Frau.

12 Und auch umgekehrt: Eine Frau, die sich von ihrem Mann trennt und einen andern heiratet, begeht Ehebruch.«

Jesus und die Kinder (Mt 19,13-15; Lk 18,15-17)

13 Einige Leute wollten ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er sie berühre; aber seine Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken.

14 Als Jesus es bemerkte, wurde er zornig und sagte zu den Jüngern: »Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt offen.

15 Ich versichere euch: Wer sich Gottes neue Welt nicht schenken lässt wie ein Kind, wird niemals hineinkommen.«

16 Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Die Gefahr des Reichtums (Mt 19,16-26; Lk 18,18-27)

17 Als Jesus weitergehen wollte, kam ein Mann zu ihm gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«

18 Jesus antwortete: »Warum nennst du mich gut? Nur einer ist gut: Gott!

19 Und seine Gebote kennst du doch: Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen, niemand berauben; ehre deinen Vater und deine Mutter!«

20 »Lehrer«, erwiderte der Mann, »diese Gebote habe ich von Jugend an alle befolgt.«

21 Jesus sah ihn an; er gewann ihn lieb und sagte zu ihm: »Eines fehlt dir: Geh, verkauf alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!«

22 Der Mann war enttäuscht über das, was Jesus ihm sagte, und ging traurig weg; denn er hatte großen Grundbesitz.

23 Jesus sah seine Jünger der Reihe nach an und sagte: »Wie schwer haben es doch die Besitzenden, in die neue Welt Gottes zu kommen!«

24 Die Jünger erschraken über seine Worte, aber Jesus sagte noch einmal: »Ja, Kinder, es ist sehr schwer, dort hineinzukommen!

25 Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.«

26 Da gerieten die Jünger völlig außer sich. »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie einander.

27 Jesus sah sie an und sagte: »Wenn es auf die Menschen ankommt, ist es unmöglich, aber nicht, wenn es auf Gott ankommt. Für Gott ist alles möglich.«

Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben (Mt 19,27-30; Lk 18,28-30)

28 Da sagte Petrus zu Jesus: »Du weißt, wir haben alles stehen und liegen lassen und sind dir gefolgt.«

29 Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Niemand bleibt unbelohnt, der um meinetwillen und um die Gute Nachricht weiterzusagen etwas aufgibt. Wer dafür irgendetwas zurücklässt – Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder –,

30 wird das Zurückgelassene hundertfach neu bekommen: zunächst noch in dieser Welt Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, wenn auch mitten in Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

31 Aber viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluss stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden schließlich die Ersten sein.«

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod an (Mt 20,17-19; Lk 18,31-34)

32 Sie waren unterwegs nach Jerusalem; Jesus ging ihnen voran. Alle, die dabei waren, wunderten sich; die Jünger aber hatten Angst. Wieder nahm Jesus die Zwölf beiseite und machte ihnen klar, was bald mit ihm geschehen werde.

33 »Hört zu!«, sagte er. »Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen.

34 Die werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn anspucken, auspeitschen und töten; doch nach drei Tagen wird er vom Tod auferstehen.«

Nicht herrschen, sondern dienen (Mt 20,20-28; Lk 22,24-27)

35 Da gingen Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, zu Jesus hin und sagten zu ihm: » Lehrer, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst!«

36 »Was möchtet ihr denn?«, fragte sie Jesus. »Was soll ich für euch tun?«

37 Sie sagten: »Wir möchten, dass du uns rechts und links neben dir sitzen lässt, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!«

38 Jesus sagte zu ihnen: »Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Könnt ihr die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?«

39 »Das können wir!«, sagten sie. Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich und mit der Taufe getauft werden, die mir bevorsteht.

40 Aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen werden die sitzen, die Gott dafür bestimmt hat.«

41 Die anderen zehn hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über Jakobus und Johannes.

42 Da rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: »Ihr wisst: Die Herrscher der Völker, ihre Großen, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren.

43 Bei euch muss es anders sein! Wer von euch groß sein will, soll euer Diener sein,

44 und wer der Erste sein will, soll allen anderen Sklavendienste leisten.

45 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.«

Jesus heilt einen Blinden (Mt 20,29-34; Lk 18,35-43)

46 Sie kamen nach Jericho. Als Jesus die Stadt wieder verließ, gefolgt von seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge, saß da am Straßenrand ein Blinder und bettelte. Es war Bartimäus, der Sohn von Timäus.

47 Als er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, der da vorbeikam, fing er an, laut zu rufen: »Jesus, Sohn Davids! Hab Erbarmen mit mir!«

48 Viele fuhren ihn an, er solle still sein; aber er schrie nur noch lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«

49 Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!« Einige liefen zu dem Blinden hin und sagten zu ihm: »Fasse Mut, steh auf! Jesus ruft dich!«

50 Da warf der Blinde seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus.

51 »Was willst du?«, fragte Jesus. »Was soll ich für dich tun?« Der Blinde sagte: » Rabbuni, ich möchte wieder sehen können!«

52 Jesus antwortete: »Geh nur, dein Vertrauen hat dir geholfen!« Im gleichen Augenblick konnte er sehen und folgte Jesus auf seinem Weg.

Videos zu Markus 10 (ELB, GNB)