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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

Die Frage des Täufers – Jesu Antwort und Zeugnis über ihn

2 Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger

3 und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?

4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht:

5 Blinde werden sehend, und Lahme gehen, Aussätzige[1]»Aussatz« umfasste in bibl. Zeit mehrere Hautkrankheiten; s. Anm. zu Kap.8,2 werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt.

6 Und glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt[2]nicht an mir zu Fall kommt!

7 Als die aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt?

8 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen {Kleidern} bekleidet? Siehe, die weiche {Kleider} tragen, sind in den Häusern der Könige.

9 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten.

10 Dieser ist es, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.«

11 Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich[3]o. in der Königsherrschaft der Himmel ist größer als er.

12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich[4]o. der Königsherrschaft der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich.

13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes[5]o. bis auf Johannes hin.

14 Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll.

15 Wer Ohren hat, der höre!

16 Mit wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und den anderen zurufen

17 und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt.

18 Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: Er hat einen Dämon.

19 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder – und die Weisheit ist gerechtfertigt worden aus ihren Werken[6]andere Handschr. : von ihren Kindern.

Weheruf über unbußfertige Städte –Jesus als Retter der Unmündigen und Bedrückten

20 Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke[7]o. Machttaten; griech. dynamis geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:

21 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke[7]o. Machttaten; griech. dynamis geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.

22 Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch.

23 Und du, Kapernaum, {meinst du, } du werdest etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades[8]d. i. das Totenreich wirst du hinabgestoßen werden[9]andere Handschr. : wirst du hinabsteigen; denn wenn in Sodom die Wunderwerke[7]o. Machttaten; griech. dynamis geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag.

24 Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.

25 Zu jener Zeit begann[1]w. antwortete; hier in semitisierender Redeweise für den Anfang einer Rede gebraucht Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast.

26 Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig[2]w. denn so ist Wohlgefallen geworden vor dir.

27 Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn {ihn} offenbaren will.

28 Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.

29 Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«;

30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Abschluss der Jüngerunterweisung

1 Diese Anweisungen gab Jesus seinen zwölf Jüngern. Als er die Rede beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten des Landes zu lehren, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt, und die Gute Nachricht zu verkünden.

Die Anfrage des Täufers Johannes (Lk 7,18-23)

2 Der Täufer Johannes hatte im Gefängnis von den Taten gehört, die Jesus als den versprochenen Retter auswiesen; darum schickte er einige seiner Jünger zu ihm.

3 »Bist du wirklich der, der kommen soll«, ließ er fragen, »oder müssen wir auf einen anderen warten?«

4 Jesus antwortete ihnen: »Geht zu Johannes und berichtet ihm, was ihr hört und seht:

5 Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden gesund, Taube hören, Tote stehen auf und den Armen wird die Gute Nachricht verkündet.

6 Freuen darf sich, wer an mir nicht irrewird!«

Jesus spricht über Johannes (Lk 7,24-35; Lk 16,16)

7 Als die Abgesandten des Täufers wieder gegangen waren, fing Jesus an, zu der Menge über Johannes zu sprechen: »Als ihr in die Wüste zu ihm hinausgezogen seid, was habt ihr da erwartet? Etwa ein Schilfrohr, das jedem Wind nachgibt?

8 Oder was sonst wolltet ihr sehen? Einen Menschen in vornehmer Kleidung? Solche Leute wohnen in Palästen!

9 Also, was habt ihr erwartet? Einen Propheten? Ich versichere euch: Ihr habt mehr gesehen als einen Propheten!

10 Johannes ist der, von dem es in den Heiligen Schriften heißt: ›Ich sende meinen Boten vor dir her, sagt Gott, damit er den Weg für dich bahnt.‹

11 Ich versichere euch: Der Täufer Johannes ist der Bedeutendste unter allen, die je von einer Frau geboren wurden. Aber der Geringste, der zu Gottes neuer Welt gehört, ist größer als er.

12 Als der Täufer Johannes auftrat, hat Gott angefangen, seine Herrschaft aufzurichten; aber bis heute stellen sich ihr Feinde in den Weg. Sie hindern andere mit Gewalt daran, sich dieser Herrschaft zu unterstellen.

13 Das Gesetz und alle Propheten bis hin zu Johannes haben angekündigt, was jetzt geschieht.

14 Und ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht: Johannes ist tatsächlich der Prophet Elija, dessen Kommen vorausgesagt war.

15 Wer Ohren hat, soll gut zuhören!

16 Mit wem soll ich die Menschen von heute vergleichen? Sie sind wie die Kinder, die auf dem Marktplatz spielen. Die einen werfen den andern vor:

17 ›Wir haben euch Hochzeitslieder gespielt, aber ihr habt nicht getanzt!‹ ›Wir haben euch Trauerlieder gesungen, aber ihr habt nicht geweint.‹

18 Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht und die Leute sagen: ›Er ist von einem bösen Geist besessen.‹

19 Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt und sie sagen: ›Seht ihn euch an, diesen Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder!‹ Aber die Weisheit Gottes wird bestätigt durch die Taten, die sie vollbringt.«

Wer nicht hören will. . . (Lk 10,13-15)

20 Dann begann Jesus mit harten Worten über die Orte zu sprechen, in denen er die meisten Wunder getan hatte; denn die Menschen dort hatten sich nicht geändert:

21 »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.

22 Ich versichere euch: Am Tag des Gerichts wird es den Bewohnern von Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!

23 Und du, Kafarnaum, meinst du, du wirst in den Himmel erhoben werden? In den tiefsten Abgrund wirst du gestürzt! Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann würde es heute noch stehen.

24 Ich versichere dir: Am Tag des Gerichts wird es Sodom besser ergehen als dir!«

Jesus und der Vater. Einladung zu erfülltem Leben (Lk 10,21-22)

25 Danach rief Jesus: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten. Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich!

26 Ja, Vater, so wolltest du es haben!

27 Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will.

28 Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen!

29 Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung.

30 Was ich anordne, ist gut für euch, und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last.«

Videos zu Matthäus 11,5 (ELB, GNB)