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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Warnung vor dem Richten und dem Entweihen des Heiligen

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

3 Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr?

4 Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge?

5 Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen.

6 Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie diese nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen!

Zuversichtliches Beten

7 Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!

8 Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden.

9 Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bittet, ihm einen Stein geben wird?

10 Und wenn er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben?

11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!

Verhalten gegen andere – Die enge Pforte

12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.

13 Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen.

14 Denn[1]andere Handschr. : Wie …! eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.

Warnung vor falschen Propheten

15 Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe.

16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?

17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte.

18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch {kann} ein fauler Baum gute Früchte bringen.

19 Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

20 Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich[2]o. die Königsherrschaft der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.

22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke[3]o. Machttaten; griech. dynamis getan?

23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!

Gleichnis vom Haus auf Felsen und Sand – Wirkung der Predigt

24 Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen[4]andere Handschr. : der ist mit einem klugen Mann zu vergleichen; o. wird mit einem klugen Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Felsen baute;

25 und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.

26 Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein[5]o. wird mit einem törichten Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute;

27 und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.

28 Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte, da erstaunten die Volksmengen sehr über seine Lehre;

29 denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Nicht verurteilen (Lk 6,37-38. 41-42)

1 »Verurteilt nicht andere, damit Gott nicht euch verurteilt!

2 Denn euer Urteil wird auf euch zurückfallen, und ihr werdet mit demselben Maß gemessen werden, das ihr bei anderen anlegt.

3 Warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen?

4 Wie kannst du zu deinem Bruder oder deiner Schwester sagen: ›Komm her, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen‹, wenn du selbst einen ganzen Balken im Auge hast?

5 Scheinheilig bist du! Zieh doch erst den Balken aus deinem eigenen Auge, dann kannst du dich um den Splitter in einem anderen Auge kümmern!«

Vorsicht ist erlaubt und geboten

6 »Gebt das Heilige, das euch anvertraut ist, nicht den Hunden! Und eure Perlen werft nicht den Schweinen vor! Die trampeln doch nur darauf herum, und dann wenden sie sich gegen euch und reißen euch in Stücke.«

Voll Vertrauen zu Gott beten (Lk 11,9-13)

7 »Bittet und ihr werdet bekommen! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch geöffnet!

8 Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

9 Wer von euch würde seinem Kind einen Stein geben, wenn es um Brot bittet?

10 Oder eine Schlange, wenn es um Fisch bittet?

11 So schlecht ihr auch seid, ihr wisst doch, was euren Kindern guttut, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.«

Eine einfache Grundregel (Lk 6,31)

12 »Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Abschließende Mahnung (Lk 13,24)

13 »Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs.

14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.«

Warnung vor falschen Propheten (Lk 6,43-44)

15 »Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie sehen zwar aus wie Schafe, die zur Herde gehören, in Wirklichkeit sind sie Wölfe, die auf Raub aus sind.

16 An ihren Taten sind sie zu erkennen. Von Dornengestrüpp lassen sich keine Weintrauben pflücken und von Disteln keine Feigen.

17 Ein gesunder Baum trägt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte.

18 Unmöglich kann ein gesunder Baum schlechte Früchte tragen und ein kranker gute.

19 Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird umgehauen und verbrannt werden.

20 An ihren Taten also könnt ihr die falschen Propheten erkennen.«

Warnung vor Selbsttäuschung (Lk 6,46; Lk 13,26-27)

21 »Nicht alle, die zu mir sagen ›Herr, Herr‹, werden in Gottes neue Welt kommen, sondern nur die, die auch tun, was mein Vater im Himmel will.

22 Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: ›Herr, Herr! In deinem Namen haben wir prophetische Weisungen verkündet, in deinem Namen haben wir böse Geister ausgetrieben und viele Wunder getan.‹

23 Und trotzdem werde ich das Urteil sprechen: ›Ich habe euch nie gekannt. Ihr habt versäumt, nach Gottes Willen zu leben; geht mir aus den Augen!‹«

Das Gleichnis vom Hausbau (Lk 6,47-49)

24 »Wer diese meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, wird am Ende dastehen wie ein kluger Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baute.

25 Als dann die Regenflut kam, die Flüsse über die Ufer traten und der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, stürzte es nicht ein, weil es auf Fels gebaut war.

26 Wer dagegen diese meine Worte hört und sich nicht nach ihnen richtet, wird am Ende wie ein Dummkopf dastehen, der sein Haus auf Sand baute.

27 Als dann die Regenflut kam, die Flüsse über die Ufer traten, der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, fiel es in sich zusammen und alles lag in Trümmern.«

Die Wirkung der Bergpredigt

28 Als Jesus seine Rede beendet hatte, waren alle von seinen Worten tief beeindruckt.

29 Denn er lehrte wie einer, der Vollmacht von Gott hat – ganz anders als ihre Gesetzeslehrer.

Videos zu Matthäus 7,8 (ELB, GNB)