ELB, GNB online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Sinnlosigkeit des Lebens durch Unterdrückung, Eifersucht und Einsamkeit
1 Und ich wandte mich und sah all die Unterdrückungen, die unter der Sonne geschehen. Und siehe, {da waren} Tränen der Unterdrückten[10]o. Erpressten, und sie hatten keinen Tröster. Und von der Hand ihrer Unterdrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster.
2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, mehr als die Lebenden, die jetzt noch leben.
3 Und glücklicher als sie beide {pries ich} den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, das unter der Sonne geschieht.
4 Und ich sah all das Mühen und alle Tüchtigkeit {bei} der Arbeit, dass es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. –
5 Der Tor legt seine Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. –
6 Besser eine Hand voll Ruhe als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind.
7 Und ich wandte mich und sah Nichtigkeit unter der Sonne:
8 Da ist einer {allein} und kein Zweiter {bei ihm} , auch hat er weder Sohn noch Bruder, und für all sein Mühen gibt es kein Ende, auch werden seine Augen am Reichtum nicht satt. Für wen mühe ich mich also und lasse meine Seele Gutes entbehren? Auch das ist Nichtigkeit und ein übles Geschäft.
9 Zwei sind besser daran als ein Einzelner, weil sie einen guten Lohn für ihre Mühe haben.
10 Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne dass ein Zweiter da ist, ihn aufzurichten!
11 Auch wenn zwei {beieinander} liegen, so wird ihnen warm. Dem Einzelnen aber, wie soll ihm warm werden?
12 Und wenn einer den Einzelnen überwältigt, so werden {doch} die zwei ihm widerstehen; und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerrissen.
Nichtigkeit der Volksgunst
13 Besser ein Junge, arm, aber weise, als ein König, alt, aber töricht, der {es} nicht versteht, sich warnen zu lassen.
14 Ja, aus dem Gefängnis[1]so mit einigen hebr. Handschr. und den alten Üs. ; w. Haus der Gefangenen; Mas. T. : Haus der Abgewichenen geht er hervor, um König zu werden, obwohl er als Armer unter der Königsherrschaft jenes {Königs} geboren wurde.
15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne leben[2]w. gehen, mit dem Jungen, dem zweiten[3]d. h. dem Thronanwärter, der an jenes Stelle treten sollte:
16 endlos das ganze Volk, alle die, die er führte[4]w. kein Ende für alles Volk und für alle, vor denen er war. {Doch} auch über ihn werden sich die Späteren nicht freuen. Denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
Warnung vor Ehrfurchtslosigkeit gegenüber Gott
17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Und: Herantreten, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben; denn sie sind Unwissende, sodass sie Böses tun[5]w. denn Nicht-Erkennende sind sie, Böses zu tun. –
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Ich habe auch gesehen, wie viel Ausbeutung es in dieser Welt gibt. Die Unterdrückten weinen, aber niemand trocknet ihre Tränen. Niemand hilft ihnen, denn ihre Unterdrücker haben die Macht.
2 Wie gut haben es die Toten! Ihnen geht es besser als den Lebenden.
3 Noch besser sind die dran, die gar nicht geboren wurden und die Ungerechtigkeit auf der Erde nicht sehen mussten.
Sinn und Unsinn der Arbeit
4 Auch das habe ich gesehen: Da plagen sich die Menschen und setzen alle ihre Fähigkeiten ein, um sich gegenseitig auszustechen. Auch das ist vergebliche Mühe und Jagd nach Wind. Letzten Endes kommt nichts dabei heraus.
5 Es heißt zwar: »Der Unbelehrbare legt seine Hände in den Schoß – und verhungert.«
6 Aber ich sage: Eine Handvoll Gelassenheit ist besser als beide Hände voll Mühe und Jagd nach Wind.
7 Ich habe noch etwas unter der Sonne gesehen, das ganz vergeblich ist:
8 Da lebt jemand ganz allein; er hat keinen Sohn und auch keinen Bruder. Trotzdem arbeitet er rastlos weiter und sein Besitz ist ihm nie groß genug. Für wen plage ich mich dann eigentlich und gönne mir selbst keine Freude? Auch das ist vergebliche Mühe, eine fruchtlose Beschäftigung!
Besser nicht allein!
9 Zwei sind allemal besser dran als einer allein. Wenn zwei zusammenarbeiten, bringen sie es eher zu etwas.
10 Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.
11 Wenn zwei beieinander schlafen, können sie sich gegenseitig wärmen. Aber wie soll einer allein sich warm halten?
12 Ein einzelner Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei wehren den Überfall ab. Noch besser sind drei; es heißt ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.«
Wankelmütige Volksgunst
13 Es heißt: »Ein junger Mann, der arm ist, aber gelernt hat, sein Leben richtig zu führen, ist besser als ein alter, eigensinniger König, der keinen Rat mehr annimmt.«
14 Gut, den jungen Mann holten sie aus dem Gefängnis und setzten ihn auf den Thron, obwohl er in einer armen Familie geboren wurde, als der andere schon König war.
15 Aber ich habe beobachtet, dass das Volk sich immer auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellt, der schon bereitsteht, um den Platz des anderen einzunehmen.
16 Alle Leute laufen ihm nach. Aber schon bald werden sie auch mit ihm unzufrieden sein und dem nächsten zujubeln. Auch hier gilt: Vergeblich und Jagd nach Wind!
Vom Verhalten Gott gegenüber
17 Überlege, was du tust, wenn du zum Gotteshaus gehst. Du sollst dort zuhören und lernen, Gott zu gehorchen. Das ist besser, als wenn Dummköpfe nur Tiere zum Opfer dorthin bringen. Sie bleiben unwissend und tun deshalb weiter Böses.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart