ELB, GNB online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen! –
2 bevor sich verfinstern die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren;
3 an dem Tag, wenn die Wächter des Hauses zittern und die starken Männer sich krümmen und die Müllerinnen müßig gehen[7]o. frei von Arbeit sind; o. feiern, weil sie wenig geworden, wenn sich verfinstern, die durch die Fenster sehen,
4 und das Tor[8]w. die Torflügel zur Straße hin geschlossen werden, während das Geräusch der Mühle dünner wird und ansteigt zur Vogelstimme[9]o. und man sich zur {Zeit} des Vogelgezwitschers erhebt, und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft.
5 Auch vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg. Und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich mühsam dahin[10]o. packt sich {mit Fressen} voll, und die Kaper platzt auf[11]o. versagt. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße; –
6 bevor die silberne Schnur zerreißt[12]so mit der Leseform des Mas. T. ; mit der Schreibform: entfernt wird und die goldene Schale zerspringt[13]T. ; Mas. T. : zersprengt und der Krug am Quell zerbricht und das Schöpfrad zersprungen in den Brunnen {fällt}.
7 Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.
8 Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. Alles ist Nichtigkeit!
Die Summe aller Lehre: Gottesfurcht
9 Und darüber hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte {und} verfasste viele Sprüche.
10 Der Prediger suchte, wohlgefällige Worte zu finden und Worte der Wahrheit aufrichtig niederzuschreiben[1]so mit 5 hebr. Handschr. ; mehrere alte Üs. : und er schrieb Richtiges, Worte der Wahrheit; Mas. T. : und in Aufrichtigkeit Niedergeschriebenes, Worte der Wahrheit.
11 Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten {Sprüche}[2]w. Herren der Sammlungen. Sie sind gegeben von einem Hirten.
12 Und darüber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib[3]w. das Fleisch.
13 Das Endergebnis des Ganzen[4]w. Das Ende der Sache o. der Rede lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das {soll} jeder Mensch {tun}[5]o. das ist der ganze Mensch.
14 Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Denk an deinen Schöpfer, solange du noch jung bist, ehe die schlechten Tage kommen und die Jahre, die dir nicht gefallen werden.
2 Dann verdunkeln sich dir Sonne, Mond und Sterne und nach jedem Regen kommen wieder neue Wolken.
3 Dann werden deine Arme, die dich beschützt haben, zittern und deine Beine, die dich getragen haben, werden schwach. Die Zähne fallen dir aus, einer nach dem anderen; deine Augen werden trüb
4 und deine Ohren taub. Deine Stimme wird dünn und zittrig.
5 Das Steigen fällt dir schwer und bei jedem Schritt bist du in Gefahr zu stürzen. Draußen blüht der Mandelbaum, die Heuschrecke frisst sich voll und die Kaperfrucht bricht auf; aber dich trägt man zu deiner letzten Wohnung. Auf der Straße stimmen sie die Totenklage für dich an.
6 Genieße dein Leben, bevor es zu Ende geht, wie eine silberne Schnur zerreißt oder eine goldene Schale zerbricht, wie ein Krug an der Quelle in Scherben geht oder das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen stürzt.
7 Dann kehrt der Leib zur Erde zurück, aus der er entstanden ist, und der Lebensgeist geht zu Gott, der ihn gegeben hat.
8 »Vergeblich und vergänglich!«, war die Erkenntnis des Lehrers. »Alles vergebliche Mühe.«
Erstes Nachwort
9 Eins muss noch hinzugefügt werden: Der Lehrer war ein Weiser, der ständig sein Wissen an das Volk weitergab. Er untersuchte viele Sprichwörter und prüfte sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Er verfasste auch selbst viele Sprichwörter.
10 Er mühte sich, seinen Worten eine schöne Form zu geben, dabei aber ehrlich zu bleiben und die Wahrheit zu schreiben.
11 Die Worte weiser Lehrer wirken wie der spitze Stock, mit dem der Bauer seine Ochsen antreibt. Sprichwörter gleichen eingeschlagenen Nägeln: Sie bleiben fest sitzen. Sie sind eine Gabe Gottes, des einen großen Hirten.
Zweites Nachwort
12 Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn: Es werden viel zu viele Bücher geschrieben und das viele Grübeln kann dich bis zur Erschöpfung ermüden.
13 Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt.
14 Über alles, was wir tun, wird Gott Gericht halten, über die guten und die schlechten Taten, auch wenn sie jetzt noch verborgen sind.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart