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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Nichtigkeit des Vergnügens und der Arbeit

1 Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, versuch es mit der Freude[10]w. ich will dich prüfen durch Freude und genieße das Gute[11]w. sieh auf das Gute! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit.

2 Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! – und zur Freude: Was schafft die?

3 Ich beschloss in meinem Herzen[12]w. Ich spähte in meinem Herzen danach aus, meinen Leib durch Wein zu laben, während mein Herz sich mit Weisheit beschäftigte[1]o. während mein Herz in Weisheit die Führung {über mich} behalten sollte, und die Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschenkindern zu tun gut wäre unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage.

4 Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge.

5 Ich machte mir Gärten und Parks[2]o. Lustgärten; o. Paradiese und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume[3]w. Bäume von jeder Frucht.

6 Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern.

7 Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene {Sklaven}[4]w. Söhne des Hauses. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren.

8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze[5]w. Eigentum von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen[6]d. i. viell. der Harem; die Wortbedeutung ist unsicher; LXX: Weinschenk und Weinschenken.

9 Und ich wurde größer und reicher als alle[7]w. ich wurde groß und vermehrte {mein Gut} vor allen, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit.

10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.

11 Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte[8]w. die zu tun ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne.

Das Bemühen um Weisheit ist nichtig, ebenso wie das um Torheit

12 Und ich wandte mich, um Weisheit und Tollheit und Torheit zu betrachten. Denn was {wird} der Mensch {tun} , der nach dem König kommen wird? Das, was man schon längst getan hat.

13 Und ich sah, dass die Weisheit {den gleichen} Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis[9]w. gleich dem Vorzug des Lichts vor der Finsternis.

14 Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber geht in der Finsternis. Doch erkannte ich auch, dass ein {und dasselbe} Geschick sie alle trifft.

15 Und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mich treffen. Wozu bin ich dann so überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Nichtigkeit ist.

16 Denn es gibt keine bleibende Erinnerung[10]w. keine Erinnerung in Ewigkeit an den Weisen, so wenig wie an den Toren, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin!

17 Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider[11]w. übel {lag} auf mir das Tun, das unter der Sonne getan wird. Denn alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. –

18 Und ich hasste all mein Mühen, mit dem ich mich abmühte unter der Sonne. Ich muss es {ja} doch dem Menschen hinterlassen, der nach mir sein wird.

19 Und wer weiß, ob der weise oder töricht sein wird? Und doch wird er Macht haben über all mein Mühen, mit dem ich mich abgemüht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit.

20 Da wandte ich mich, mein Herz der Verzweiflung zu überlassen, wegen all dem Mühen, mit dem ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.

21 Denn da ist ein Mensch, dessen Mühen in Weisheit und in Erkenntnis und in Tüchtigkeit {geschieht} ; und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Übel.

22 Denn was bleibt dem Menschen von all seinem Mühen und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?

23 Denn all seine Tage sind Leiden[1]o. Schmerzen; o. Kummer, und Verdruss ist sein Geschäft[2]o. durch all seine Tage hin sind Leiden und Verdruss sein Geschäft; selbst nachts findet sein Herz keine Ruhe[3]w. sein Herz legt sich nicht {schlafen}. Auch das ist Nichtigkeit.

24 Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass er isst und trinkt[4]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : Es gibt nichts Gutes bei dem Menschen, der isst und trinkt und seine Seele Gutes sehen lässt bei seinem Mühen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes {kommt}.

25 Denn: »Wer kann essen und wer kann fröhlich sein[5]o. sich sorgen ohne mich[6]w. außerhalb von mir; d. h. ohne Gott; einige hebr. Handschr. , LXX und die syr. Üs. : ohne ihn

26 Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Sünder aber gibt er das Geschäft einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ich entschloss mich, das Leben zu genießen und glücklich zu sein. Aber ich merkte: Auch das ist vergeblich!

2 Das Lachen ist etwas für Narren, und die Freude – was bringt sie schon ein?

Lohnt es sich, etwas zu vollbringen?

3 Ich wollte am vollen Leben teilhaben wie die Menschen, die sich nicht um Weisheit und Einsicht kümmern; aber der Verstand sollte die Führung behalten. Ich trank Wein, um mich in Stimmung zu bringen, denn ich wollte erkunden, ob der Mensch während seiner kurzen Lebenstage irgendwo Glück finden kann.

4 Ich vollbrachte große Dinge: Ich baute mir Häuser und pflanzte Weinberge.

5 Ich legte Obstgärten an und pflanzte darin alle Arten von Fruchtbäumen.

6 Ich legte Teiche an, um die vielen aufwachsenden Bäume zu bewässern.

7 Ich kaufte mir zahlreiche Sklaven und Sklavinnen zu denen hinzu, die ich von meinem Vater geerbt hatte. Ich besaß mehr Rinder, Schafe und Ziegen als irgendjemand vor mir in Jerusalem.

8 Ich füllte meine Vorratskammern mit Silber und Gold aus den Schätzen der unterworfenen Könige und Länder. Ich hielt mir Sänger und Sängerinnen und nahm mir so viele Frauen, wie ein Mann sich nur wünschen kann.

9 So wurde ich mächtiger und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem regiert hatten. Weil ich ein so großes Wissen besaß,

10 konnte ich mir alles verschaffen, was meinen Augen gefiel, und ich versagte mir keine Freude. Mit all meiner Mühe hatte ich es so weit gebracht, dass ich tatsächlich glücklich war.

11 Doch dann dachte ich über alles nach, was ich getan und erreicht hatte, und kam zu dem Ergebnis: Alles ist vergeblich und Jagd nach Wind. Es kommt nichts heraus bei aller Mühe, die sich der Mensch macht unter der Sonne.

Lohnt es sich, Wissen zu erwerben?

12 Ich wollte wissen, ob bei Weisheit etwas anderes herauskommt als bei Unverstand und Torheit. Denn was wird der Mann tun, der mir auf dem Königsthron folgt? Bestimmt das, was man schon immer getan hat!

13 Es stimmt: Weisheit ist besser als Unwissenheit, so wie Licht besser ist als Finsternis.

14 Der Wissende sieht, wo er geht; der Unwissende tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft am Ende das gleiche Schicksal.

15 Wenn es mir also trotz meiner Weisheit genauso ergeht wie den Unverständigen, weshalb bemühe ich mich dann so sehr darum? Und ich sagte mir: Auch das ist vergeblich.

16 Kluge müssen doch genauso sterben wie die Dummen. Und man erinnert sich an die einen nicht länger als an die andern. Wie bald sind sie alle vergessen!

17 Da war mir das ganze Leben verleidet. Du kannst tun, was du willst, unter der Sonne – es ist doch alles vergeblich und Jagd nach Wind.

18 Auch der ganze Ertrag meiner Mühe war mir verleidet. Ich muss ja doch alles einem anderen überlassen, der nach mir kommt.

19 Wer weiß, ob der auch den Verstand hat, es sinnvoll zu gebrauchen. Trotzdem wird er über alles verfügen, was ich mir mit solcher Anstrengung durch mein großes Wissen erworben habe. Auch das ist vergebliche Mühe!

20 Da begann ich zu verzweifeln, weil ich mich für nichts und wieder nichts geplagt hatte.

21 Da müht sich jemand ab mit Klugheit und Geschick und erreicht etwas; aber dann muss er es einem vererben, der keinen Finger dafür krumm gemacht hat. Auch das ist vergeblich und ein großes Übel!

22 Was hat der Mensch am Ende von all seiner Anstrengung?

23 Nichts als Sorgen und Plagen hat er sein Leben lang, selbst in der Nacht kommen seine Gedanken nicht zur Ruhe. Auch das ist vergebliche Mühe!

Wer kann sein Leben genießen?

24 Es gibt für den Menschen nichts Besseres als essen und trinken und genießen, was er sich erarbeitet hat. Doch dieses Glück hängt nicht von ihm selbst ab: Es ist ein Geschenk Gottes.

25 Denn wer hat zu essen oder hat Grund zur Freude ohne ihn?

26 Den Menschen, an denen Gott Gefallen hat, gibt er Weisheit, Wissen und Freude. Den anderen aber gibt er die Beschäftigung, zu sammeln und anzuhäufen, um dann alles denen zu schenken, die ihm gefallen. Auch hier wieder: Vergebliche Mühe und Jagd nach Wind.

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