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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Mahnung zur Anerkennung göttlicher Führungen, zu einem guten Mittelweg und zu echter Weisheit

1 Besser ein {guter} Name als edles Salböl und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird.

2 Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. –

3 Besser Verdruss als Lachen; denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung[13]w. ist das Herz fröhlich. –

4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, das Herz der Toren aber im Haus der Freude.

5 Besser, das Schelten[1]o. Drohen; o. Zurechtweisen des Weisen zu hören, als dass einer das Singen der Toren hört.

6 Denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf so das Lachen des Toren. Auch das ist Nichtigkeit.

7 Ja, unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zugrunde.

8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig[2]w. ein langer Geist (Atem) als ein stolzer Geist (Atem).

9 Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Zorn, denn der Zorn ruht im Busen[3]o. im Schoß der Toren.

10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach.

11 Gut ist Weisheit {zusammen} mit Erbbesitz und ein Vorteil für die, die die Sonne sehen.

12 Denn im Schatten der Weisheit {ist es wie} im Schatten des Geldes; aber der Gewinn der Erkenntnis ist der: Die Weisheit erhält ihren Besitzer am Leben.

13 Sieh das Werk Gottes an! Ja, wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?

14 Am Tag des Glücks[4]w. des Guten sei guter Dinge! Und am Tag des Unglücks bedenke[5]w. sieh: Auch diesen hat Gott ebenso wie jenen gemacht; gerade deshalb, weil der Mensch gar nichts herausfinden kann {von dem} , was nach ihm ist.

15 Das alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit! Da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Ungerechter[6]o. Gottloser, der bei seiner Bosheit {seine Tage} verlängert.

16 Sei nicht allzu gerecht und gebärde dich nicht übermäßig weise! Wozu willst du dich zugrunde richten?

17 Sei nicht allzu ungerecht[7]o. gottlos und sei kein Tor! Wozu willst du sterben, ehe deine Zeit da ist?

18 Es ist gut, dass du an diesem festhältst und auch von jenem deine Hand nicht lässt, denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen.

19 Die Weisheit hilft den Weisen mehr als zehn Machthaber, die in der Stadt sind.

20 Denn kein Mensch auf Erden ist {so} gerecht, dass er {nur} Gutes tut und niemals sündigt.

21 Auch richte dein Herz nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hörst, wie dein Knecht[8]o. Sklave dich verflucht;

22 denn auch viele Male – dein Herz weiß es – hast auch du andere verflucht.

23 Das alles habe ich in Weisheit versucht. Ich sprach: Ich will weise werden, aber sie[9]d. h. die Weisheit blieb fern von mir.

24 Fern ist, was da ist, und tief, tief! Wer kann es ergründen[10]w. Wer kann dahin gelangen??

25 Ich wandte mich, und mein Herz {ging} darauf {aus} , Weisheit und ein richtiges Urteil[11]w. Denkergebnis zu erkennen und zu erkunden und zu suchen und Ungerechtigkeit[12]o. Gottlosigkeit als Torheit und die Narrheit als Tollheit zu erkennen.

26 Und ich fand bitterer als den Tod die Frau, die Netzen {gleich} ist und deren Herz Fangstricke[13]w. Schleppnetze, deren Hände Fesseln sind. Wer vor Gott angenehm ist, wird ihr entrinnen, der Sünder aber wird durch sie gefangen.

27 Siehe, dies fand ich, spricht der Prediger, {indem ich} eins zum anderen {fügte} , um ein richtiges Urteil[11]w. Denkergebnis zu finden:

28 Was meine Seele fortwährend suchte und ich nicht fand: Einen Mann fand ich aus Tausenden, aber eine Frau unter diesen allen fand ich nicht.

29 Allein, siehe, dies habe ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig[1]w. gerade gemacht; sie aber suchten viele Künste.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

ALTE WEISHEITEN, NEU GESEHEN (Kapitel 7–9)

Über den Tod

1 »Ein guter Ruf ist besser als ein schönes Begräbnis«, heißt es. Ich aber sage: Der Todestag ist besser als der Tag der Geburt.

2 In ein Trauerhaus gehen bringt mehr Gewinn als in ein Hochzeitshaus gehen; denn auf jeden Menschen wartet der Tod, und wer noch lebt, nehme sich das zu Herzen!

3 Weinen ist besser als Lachen. Ein trauriges Gesicht ist ein Zeichen für reiche Lebenserfahrung.

4 Der Narr geht am liebsten dorthin, wo es lustig zugeht; der Weise geht lieber in ein Trauerhaus.

Über Wissen und Unverstand

5 Der Tadel eines weisen Menschen hilft dir mehr als alle Loblieder der Unwissenden – heißt es –,

6 denn das Lachen unverbesserlicher Narren ist wie das Prasseln brennender Dornen unter einem Kochtopf. Aber auch das ist vergebliche Mühe;

7 denn auch der Weise wird zum Narren, wenn man ihn erpresst, und Geschenke vernebeln seinen Verstand.

Über Geduld und Vorsicht

8 Mit Reden aufhören ist besser als mit Reden anfangen. Ruhig Blut bringt weiter als ein heißer Kopf.

9 Lass dich nicht aus der Ruhe bringen; nur Unverständige ärgern sich über alles.

10 Frage nicht: »Warum war früher alles besser als heute?« Damit verrätst du nur, dass du das Leben noch nicht kennst.

Über Erfahrung und Besitz

11 Wissen und Erfahrung sind ebenso viel wert wie Besitz, ja, sie werfen sogar noch Gewinn ab.

12 Sie geben genauso viel Sicherheit wie das Geld und sie bringen noch mehr: Sie erhalten ihren Besitzer am Leben.

13 Aber vergiss nicht, dass es bei allem auf Gottes Tun ankommt. Wer kann gerade biegen, was er krumm gemacht hat?

14 Freu dich, wenn du einen Glückstag hast. Und wenn du einen Unglückstag hast, dann denke daran: Gott schickt dir beide, und du weißt nicht, was als Nächstes kommt.

Die gesunde Mitte

15 Während meines vergänglichen Lebens voll vergeblicher Mühe habe ich beobachtet: Es gibt Menschen, die nach Gottes Geboten leben und trotzdem elend umkommen; aber andere, die Unrecht tun und sich um Gott nicht kümmern, genießen ihr Leben bis ins hohe Alter.

16 Deshalb ist mein Rat: Übertreib es nicht mit der Rechtschaffenheit und bemühe dich nicht zu sehr um Wissen! Warum willst du dich selbst zugrunde richten?

17 Schlag aber auch nicht über die Stränge und bleib nicht in der Unwissenheit! Warum willst du vor der Zeit sterben?

18 Halte dich an die gesunde Mitte. Wenn du Gott ernst nimmst, findest du immer den rechten Weg.

19 Wissen und Erfahrung helfen einem Menschen mehr, als zehn Herrscher einer Stadt ihm helfen können.

20 Aber kein Mensch auf der Erde ist so rechtschaffen, dass er immer richtig handelt und nie einen Fehler macht.

21 Versuche nicht, alles mitzubekommen, was die Leute reden. Was hast du davon, wenn du hörst, wie deine Untergebenen über dich schimpfen?

22 Du weißt doch, dass du selbst oft genug über andere geschimpft hast.

Vergebliches Forschen

23 Ich wollte weise werden; ich habe alles versucht, um zur Einsicht zu kommen; aber sie blieb mir unerreichbar fern.

24 Der Sinn aller Dinge ist so fern und so tief verborgen. Wer kann ihn ergründen?

25 Dann wandte ich mich etwas anderem zu: Ich forschte und beobachtete, um daraus meine Schlüsse zu ziehen und zu einem Urteil zu kommen. Ich wollte wissen, ob die Bosheit etwas mit fehlender Einsicht zu tun hat und Unverstand mit Unverbesserlichkeit.

26 Da ist zum Beispiel die Art von Frau, die noch bitterer ist als der Tod. Von ihr sagt man: »Sie ist eine Falle, ihre Liebe ist ein Fangnetz; ihre Arme, mit denen sie dich umfängt, sind Fesseln. Ein Mann, an dem Gott Gefallen hat, kann ihr entrinnen. Aber wer Gott missfällt, den fängt sie ein.«

27 Sieh dir an, was ich herausgefunden habe; es ist das Ergebnis vieler Einzelbeobachtungen –

28 das heißt: Was ich eigentlich suchte, habe ich nicht gefunden. Ich habe den Menschen gesucht, wie er sein sollte, und unter Tausend habe ich einen gefunden, und das war keine Frau! –

29 Das Ergebnis meines ganzen Forschens war: Gott hat die Menschen einfach und aufrichtig geschaffen, aber manche wollen alles kompliziert haben.

Videos zu Prediger 7,28 (ELB, GNB)