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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht[2]o. erkennt die Deutung der Dinge[3]w. der Sache; o. des Wortes? Die Weisheit des Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und die Härte seines Gesichts verändert sich.
Verhalten zur Obrigkeit
2 Ich {sage}: Dem Befehl[4]w. Dem Mund des Königs gehorche, und {zwar} wegen des Eides Gottes!
3 Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen[5]o. gehorche, aber wenn {du} einen Gotteseid {schwören sollst} , übereile dich nicht! Geh weg von seinem Angesicht, lass dich nicht auf eine böse Sache ein[6]o. bestehe nicht auf einer üblen Sache! Er tut ja doch alles, was er will.
4 Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du {da} ?
5 Wer das Gebot hält, weiß um keine böse Sache, und das Herz eines Weisen kennt {die richtige} Zeit und das rechte {Verhalten}[7]o. das angemessene Gerichtsurteil; o. die sachgemäße Entscheidung.
6 Denn für jede Sache gibt es {die richtige} Zeit und das rechte {Verhalten}[7]o. das angemessene Gerichtsurteil; o. die sachgemäße Entscheidung. Denn das Unglück des Menschen {lastet} schwer[8]o. Denn das Böse des Menschen wird groß auf ihm,
7 denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird?
8 Kein Mensch hat Gewalt über den Wind[9]o. Geist, den Wind[9]o. Geist zurückzuhalten, und niemand hat Gewalt über den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und das Unrecht[10]o. Gottlosigkeit. – Bei Umstellung von zwei Buchstaben: der Reichtum rettet nicht seinen Herrn[11]o. Besitzer; d. h. den, der Unrecht tut.
9 Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch über den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglück[12]o. Bösen; o. Schaden.
Unbegreifliches gleiches Ergehen der Gerechten und Gottlosen – Gleiches Los für alle
10 Und so sah ich Ungerechte[13]o. Gottlose, die begraben wurden und {zur Ruhe} eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, {mussten} von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit.
11 Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon[14]w. in ihnen davon erfüllt, Böses zu tun,
12 denn ein Sünder tut hundertmal Böses und verlängert {doch seine Tage}. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die sich vor seinem Angesicht fürchten.
13 Doch nicht gut gehen wird es dem Ungerechten[15]o. Gottlosen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fürchtet.
14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten[15]o. Gottlosen ergeht, und da sind Ungerechte[13]o. Gottlose, denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit.
15 Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird[16]o. möge; o. kann ihn begleiten bei seinem Mühen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat.
16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht – denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen –,
17 da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen[1]w. erreichen, o. finden kann, das unter der Sonne geschieht. Wie {sehr} der Mensch sich auch abmüht, es zu erforschen[2]w. suchen, so ergründet[3]w. erreicht, o. findet er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet[4]o. meint; w. sagt, es zu erkennen, er kann es doch nicht ergründen[1]w. erreichen, o. finden.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 »Wissen macht das Gesicht freundlich und lässt die strengen Falten verschwinden«, heißt es. Aber wer hat dieses Wissen und kann alles richtig erklären?
Auflehnung ist zwecklos
2 Ich rate dir: Tu, was der König befiehlt, denn du hast ihm vor Gott Treue geschworen.
3 Gib nicht dem Wunsch nach, gegen ihn zu rebellieren. Lass dich nicht auf eine so gefährliche Sache ein; denn der König tut letzten Endes doch, was ihm gefällt.
4 Er hat die Macht, seinen Willen durchzusetzen, und kein Mensch kann ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.
5 Wer Gottes Gebote befolgt, bleibt von Unglück verschont, und wer Lebensweisheit hat, weiß, wann und wie er handeln muss.
6 Denn alles, was geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit. Aber es gibt ein schlimmes Geschick, das auf dem Menschen lastet:
7 Er weiß nicht, was ihn treffen wird, und niemand sagt ihm, wie es geschehen wird.
8 Den Wind kann er nicht aufhalten oder einsperren. Ebenso wenig kann er seinen Todestag aufhalten. Im Krieg wird kein Soldat entlassen, und wer schuldig geworden ist, kann den Folgen seiner Schuld nicht entgehen.
Warum geht es Verbrechern so gut?
9 Noch etwas habe ich beobachtet. Ich habe untersucht, was alles unter der Sonne geschieht, wenn einige wenige die Macht besitzen und die anderen darunter zu leiden haben.
10 Ich habe gesehen, wie Verbrecher zum Gottesdienst in den Tempel kamen, während rechtschaffene Leute aus dem Heiligtum vertrieben wurden und niemand in der Stadt mehr an ihre guten Taten dachte. Auch hier gilt: Alles vergeblich!
11 Dass die Strafe den Verbrecher nicht auf der Stelle ereilt, ermutigt viele dazu, Verbrechen zu begehen.
12a Manche haben schon hundert Schandtaten verübt – und leben immer noch!
Lohn und Strafe
12b Auch ich kenne das Sprichwort: »Wer Gott ernst nimmt, dem geht es gut.
13 Aber wer Unrecht begeht, hat kein Glück. Sein Leben ist kurz und flüchtig wie ein Schatten, weil er Gott nicht ernst nimmt.«
14 Doch das ist Unsinn! In der Welt sieht es oft genug ganz anders aus: Da sind Menschen, die immer das Rechte tun, und es ergeht ihnen, wie es Verbrechern gehen sollte. Und es gibt Verbrecher, denen es so gut geht, als hätten sie immer das Rechte getan. Ich bleibe dabei: Alles vergeblich!
15 Darum soll sich der Mensch an die Freude halten. Er soll essen und trinken und sich freuen; das ist das Beste, was er bekommen kann unter der Sonne, während des kurzen Lebens, das Gott ihm schenkt.
Was von der Weisheit zu halten ist
16 Ich wollte herausfinden, was an der sogenannten Weisheit eigentlich dran ist. Darum habe ich dieses mühselige Geschäft beobachtet, mit dem der Mensch sich auf der Erde herumschlägt – Tag und Nacht tut er kein Auge zu.
17 Und ich musste einsehen: Ein Mensch kann das, was Gott tut und geschehen lässt unter der Sonne, niemals in seinem Zusammenhang erfassen. Er mag noch so angestrengt danach suchen, den Zusammenhang der Dinge findet er nicht. Auch wenn ein Weiser behauptet, ihn zu kennen – gefunden hat er nichts.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart