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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Psalm 102

1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.

2 Herr, höre mein Gebet, lass zu dir kommen mein Schreien!

3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends!

4 Denn als Rauch entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand.

5 Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen.

6 Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

7 Ich gleiche der Eule[1]Andere üs. : dem Pelikan der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den Ruinen.

8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

9 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich verspotten, schwören bei mir[2]d. h. schwören, dass es ihnen ergehen soll wie mir, falls sie wortbrüchig werden.

10 Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränen

11 vor deiner Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.

12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras.

13 Du aber, Herr, bleibst auf ewig, dein Lob[3]w. deine {Namens} anrufung von Generation zu Generation.

14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn[4]nämlich den Berg und die Stadt Zion zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit.

15 Denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt.

16 Die Nationen werden den Namen des Herrn fürchten, alle Könige der Erde deine Herrlichkeit,

17 wenn der Herr Zion aufgebaut hat, erschienen ist in seiner Herrlichkeit,

18 wenn er sich zum Gebet der Verlassenen gewendet und ihr Gebet nicht verachtet hat.

19 Dies sei aufgeschrieben für die künftige Generation, und ein {neu} geschaffenes Volk soll Jah loben.

20 Denn der Herr hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,

21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes,

22 damit man den Namen des Herrn verkündige in Zion {und} in Jerusalem sein Lob,

23 wenn die Völker sich alle versammeln und die Königreiche, um dem Herrn zu dienen.

24 Er hat meine Kraft gebrochen auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage.

25 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Generation zu Generation sind deine Jahre.

26 Du hast einst die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk.

27 Sie werden umkommen, du aber bleibst. Sie alle werden zerfallen wie ein Kleid; wie ein Gewand wechselst du sie, und sie werden verwandelt.

28 Du aber bist derselbe[5]w. Du aber bist es; vgl. 5Mo32,39; Neh9,6, und deine Jahre enden nicht.

29 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Hoffnung in der Not

1 Gebet eines Unglücklichen, dem die Kräfte schwinden und der dem HERRN seine Not klagt.

2 HERR, höre mein Gebet, lass meinen Hilferuf zu dir dringen!

3 Jetzt, am Tag der Not, verbirg dich doch nicht vor mir! Höre mich jetzt, ich schreie zu dir; erhöre mich bald!

4 Mein Leben schwindet dahin wie ein Rauch, mein ganzer Körper glüht wie ein Ofen.

5 Meine Lebenskraft verdorrt wie Gras in der Sonnenglut, denn ich kann keinen Bissen mehr anrühren.

6 Ich kann nur noch stöhnen und bin nichts als Haut und Knochen.

7 Ich gleiche dem Vogel in der Wüste, der Eule, die in Ruinen haust.

8 Ich liege wach, ich bin wie ein Vogel, einsam und allein auf dem Dach.

9 Ständig beschimpfen mich meine Feinde. Wenn sie jemand verwünschen wollen, nennen sie meinen Namen und sagen: »So wie den soll dich das Unglück treffen!«

10 Staub und Asche habe ich als Brot, und Tränen mischen sich in mein Getränk.

11 In deinem Unmut und Zorn über mich hast du mich gepackt und zu Boden geschleudert.

12 Mein Leben gleicht dem sinkenden Tag: Bald wird die Nacht die Schatten verschlingen. Wie Gras auf der Wiese verwelke ich.

13 Doch du, HERR, regierst für alle Zeiten, deinen Namen wird man nennen in allen kommenden Generationen.

14 Du wirst eingreifen und Erbarmen haben mit der Zionsstadt. Es ist Zeit, dass du dich um sie kümmerst; die festgesetzte Stunde ist gekommen!

15 Wir, deine Diener, lieben auch noch ihre Steine; es tut uns weh, dass sie in Trümmern liegt.

16 Den HERRN sollen alle Völker anerkennen, alle Herrscher der Erde sollen sich beugen vor seiner Hoheit und Macht!

17 Denn der HERR baut die Zionsstadt wieder auf, er zeigt sich in seiner Macht und Hoheit.

18 Das Gebet der Unterdrückten weist er nicht ab, sondern nimmt es freundlich an.

19 Diese Worte soll man aufschreiben für eine kommende Generation. Dann wird ein neu erschaffenes Volk den Herrn preisen.

20 Von seiner heiligen Wohnung im Himmel blickt der HERR herab auf die Erde,

21 um das Stöhnen der Gefangenen zu hören und die zum Tod Verurteilten freizulassen.

22 Sie werden den HERRN auf dem Zionsberg rühmen, in ganz Jerusalem werden sie ihn preisen,

23 wenn die Völker dort zusammenkommen und alle Königreiche ihm Ehre erweisen.

24 Der HERR hat meine Kraft zerbrochen mitten in meinem Lauf, er hat mein Leben abgekürzt.

25 Darum sage ich zu ihm: »Mein Gott! Lass mich doch nicht im besten Alter sterben!« Du selber überdauerst die Generationen.

26 Du hast die Erde gegründet vor langer Zeit, den Himmel hast du gemacht mit eigener Hand.

27 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt und zerfallen wie Kleider, du wechselst sie aus wie ein Gewand, und sie müssen verschwinden.

28 Du aber bleibst derselbe und deine Jahre werden nicht enden.

29 Unsere Kinder werden in Sicherheit wohnen und auch ihre Kinder werden sicher sein unter deinem Schutz.

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