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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Gideons Sieg über die Midianiter
1 Und Jerubbaal, das ist Gideon, und alles Volk, das bei ihm war, machten sich früh auf und lagerten sich an der Quelle Harod: Das Heerlager Midians aber war nördlich von ihm, am Hügel More[7]o. vom Hügel More an, im Tal.
2 Und der Herr sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in ihre Hand geben könnte. Israel soll sich nicht gegen mich rühmen können und sagen: Meine Hand hat mich gerettet!
3 Und nun rufe doch vor den Ohren des Volkes aus: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurück vom Gebirge Gilead! Da kehrten von dem Volk 22000 {Mann} um, und 10000 blieben übrig.
4 Und der Herr sprach zu Gideon: Noch {immer} ist das Volk zu zahlreich. Führe sie ans Wasser hinab, ich will sie dir dort läutern[1]o. prüfen! Und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde: Dieser soll mit dir gehen! – der soll mit dir gehen. Und jeder, von dem ich dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen! – der soll nicht gehen.
5 Da führte er das Volk ans Wasser hinab. Und der Herr sprach zu Gideon: Jeden, der mit seiner Zunge vom Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert für sich; und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlässt, um zu trinken!
6 Und die Zahl derer, die leckten {, indem sie das Wasser} mit ihrer Hand an ihren Mund {brachten} , betrug dreihundert Mann; und der ganze Rest des Volkes hatte sich auf seine Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken.
7 Da sprach der Herr zu Gideon: Mit den dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Das ganze {übrige} Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort.
8 Und sie nahmen die Wegzehrung des {übrigen} Volkes an sich[2]T. ; Mas. T. : Und das Volk nahm Wegzehrung mit sich und deren Hörner. So entließ er alle Männer von Israel, jeden in seine Zelte; aber die dreihundert Mann behielt er da. Das Heerlager Midians war aber unter ihm im Tal.
9 Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der Herr zu ihm: Mach dich auf, geh in das Heerlager hinab, denn ich habe es in deine Hand gegeben!
10 Und wenn du dich fürchtest hinabzugehen, dann geh du mit deinem Burschen Pura zum Heerlager hinab!
11 Da wirst du hören, was sie reden. Und danach werden deine Hände stark werden, sodass du in das Heerlager hinabgehen kannst. Da ging er hinab, er und sein Bursche Pura, {bis} in unmittelbare Nähe[3]w. an die Enden; d. h. bis an die äußersten Vorposten der Gerüsteten, die im Heerlager waren.
12 Und Midian und Amalek und alle Söhne des Ostens waren in das Tal eingefallen wie die Heuschrecken an Menge. Zahllos waren ihre Kamele, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge.
13 Und als Gideon ankam, siehe, da erzählte ein Mann seinem Gefährten gerade einen Traum und sagte: Siehe, ich habe einen Traum gehabt. Und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Heerlager Midians. Und es kam bis zum Zelt und schlug es nieder, dass es umfiel, und kehrte es um, {das Unterste} zuoberst, und das Zelt lag da.
14 Da antwortete sein Gefährte und sagte: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Mannes von Israel! Gott hat Midian und das ganze Heerlager in seine Hand gegeben!
15 Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Deutung hörte, da betete er an[4]w. da warf er sich nieder {vor dem Herrn}. Und er kehrte ins Heerlager Israels zurück und sagte: Macht euch auf! Denn der Herr hat das Heerlager Midians in eure Hand gegeben.
16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Hörner in die Hand und leere Krüge, und in den Krügen waren Fackeln.
17 Und er sagte zu ihnen: Seht es mir ab und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann soll es geschehen, dass ihr es ebenso macht, wie ich es mache!
18 Und stoße ich ins Horn, ich und alle, die bei mir sind, dann sollt auch ihr ins Horn stoßen rings um das ganze Heerlager und sollt rufen: Für den Herrn und für Gideon!
19 Und Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an den Rand des Heerlagers, beim Beginn der mittleren Nachtwache; man hatte eben die Wachen aufgestellt. Und sie stießen in die Hörner und zerschmetterten die Krüge, die sie in der Hand hatten.
20 Da stießen {auch} die drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Und sie ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen und riefen: Schwert für den Herrn und für Gideon!
21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Heerlager. Da lief das ganze Heerlager {durcheinander} , und sie schrien laut und flohen.
22 Während nun die dreihundert {Mann} in die Hörner stießen, da richtete der Herr das Schwert des einen gegen den andern, und zwar im ganzen Heerlager. Und das Heerlager floh bis Bet-Schitta, nach Zereda[1]so mehrere hebr. Handschr. mit 1Kö11,26; Mas. T. : Zerera hin, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat.
23 Und es wurden die Männer Israels zusammengerufen aus Naftali, aus Asser und aus ganz Manasse, und sie jagten Midian nach.
24 Und Gideon sandte Boten in das ganze Gebirge Ephraim und {ließ} sagen: Kommt herab, Midian entgegen! Und nehmt ihnen die Wasser {stellen} bis Bet-Bara und den Jordan! Da wurden alle Männer Ephraims zusammengerufen, und sie nahmen {ihnen} die Wasser {stellen} bis Bet-Bara und den Jordan.
25 Und sie nahmen zwei Oberste von Midian, Oreb und Seeb, gefangen. Und sie erschlugen Oreb an dem Felsen Oreb, und Seeb erschlugen sie bei der Kelter Seeb; und sie jagten Midian nach. Und die Köpfe Orebs und Seebs brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordan.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gideons Heer ist zu groß
1 Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, brach früh am Morgen mit seinem ganzen Heer auf. Bei der Quelle Harod errichteten sie ihr Lager. Das Lager der Midianiter befand sich nördlich davon in der Ebene, nahe beim Hügel More.
2 Aber der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist zu groß! So kann ich die Midianiter nicht in eure Hand geben. Sonst werden die Leute von Israel am Ende prahlen und sagen: ›Der eigenen Hand verdanken wir unsere Rettung!‹
3 Darum lass im ganzen Lager ausrufen, dass alle, die Angst haben, nach Hause gehen.« Da gingen 22000 wieder heim, nur 10000 blieben bei Gideon.
4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist immer noch zu groß. Führe die Männer hinunter zur Quelle, dort will ich selbst die Auswahl treffen. Ich werde dir sagen, wer mit dir gehen soll und wer nicht.«
5 Gideon führte die Männer zum Teich an der Quelle. Dort sagte der HERR zu ihm: »Wer sich hinwirft und das Wasser mit der Zunge aufleckt wie ein Hund, den stell auf die eine Seite; und wer sich zum Trinken hinkniet, den stell auf die andere.«
6 Dreihundert Männer leckten das Wasser mit der Zunge, alle Übrigen knieten sich hin und führten es mit der hohlen Hand zum Mund.
7 Der HERR sagte zu Gideon: »Durch die 300 Männer, die das Wasser mit der Zunge geleckt haben, will ich Israel retten und die Midianiter in deine Hand geben. Die anderen sollen nach Hause gehen.«
8a Gideon schickte alle zurück, nur die 300 Ausgewählten behielt er bei sich. Diese übernahmen von den anderen den Proviant und die Kriegshörner.
Der Ausgang steht fest
8b Das Lager der Midianiter war unten in der Ebene.
9 In der Nacht sagte der HERR zu Gideon: »Auf, greif das Lager an, ich gebe es in deine Hand!
10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter
11 und hör dir an, was sie dort miteinander reden. Das wird dir Mut machen, sie anzugreifen.« Gideon und sein Diener gingen hinunter und schlichen sich bis an die äußeren Lagerwachen heran.
12 Die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten, die dort lagerten, bedeckten die ganze Ebene wie Heuschrecken und ihre Kamele waren unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand.
13 Als nun Gideon bei den Wachtposten ankam, erzählte gerade einer seinem Kameraden einen Traum. »Stell dir vor«, sagte er, »ich habe im Traum gesehen, wie ein Gerstenbrot vom Berg herab in unser Lager rollte. Es stieß an unser Zelt, warf es um und kehrte das Unterste zuoberst.«
14 Sein Kamerad antwortete: »Das kann nur eine Bedeutung haben: Der Israelit Gideon wird uns besiegen; Gott hat uns und unser Lager in seine Hand gegeben!«
Gott kämpft auf der Seite Gideons
15 Als Gideon den Traum und seine Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und dankte Gott. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: »Steht auf! Der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben.«
16 Er teilte die 300 Mann in drei Gruppen auf; jeder bekam ein Widderhorn und eine Fackel, dazu einen Krug, um die brennende Fackel zu verbergen.
17-18 Gideon schärfte ihnen ein: »Stellt euch rings um das Lager auf und macht alles genauso wie ich! Ich gehe jetzt bis zum Rand des Lagers und ihr achtet genau darauf, was ihr mich tun seht, und macht es ebenso. Wenn ihr hört, wie ich und die Männer bei mir ins Horn stoßen, dann stoßt auch ihr ins Horn, rings um das Lager, und ruft: ›Für den HERRN und für Gideon!‹«
19 Mitten in der Nacht kam Gideon mit seinen 100 Mann an den Rand des Lagers. Die Midianiter hatten gerade die Wachen gewechselt. Da bliesen die Männer um Gideon ihre Widderhörner und zerschlugen die Krüge.
20 Alle drei Abteilungen folgten dem Beispiel, stießen in die Hörner und zerschlugen die Krüge. Jeder hielt in der linken Hand die Fackel und in der rechten das Horn. Sie riefen: »Auf zum Kampf! Für den HERRN und für Gideon!«
21 Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und ergriffen die Flucht.
22 Denn als die dreihundert in die Widderhörner stießen, ließ der HERR im Lager eine Panik entstehen und alle gingen mit dem Schwert aufeinander los. Darauf floh das ganze Heer in Richtung auf Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat.
Die Rolle Efraïms bei der Verfolgung der Midianiter
23 Nun wurden die Männer der Stämme Naftali, Ascher und Manasse zusammengerufen, um die Midianiter zu verfolgen.
24 Gideon schickte auch Boten ins Bergland von Efraïm und ließ dort sagen: »Kommt herab und verlegt den Midianitern den Fluchtweg! Besetzt alle Wasserstellen bis nach Bet-Bara und sichert die Jordanfurten!« Da sammelten sich alle Männer des Stammes Efraïm, besetzten die Wasserstellen und riegelten die Jordanfurten ab.
25 Sie nahmen zwei Anführer der Midianiter, Oreb und Seeb (d. h. »Rabe« und »Wolf«) , gefangen und töteten sie, Oreb am Rabenfelsen und Seeb bei der Wolfskelter. Dann verfolgten sie die Midianiter. Die abgeschlagenen Köpfe der beiden Anführer brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordans.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart