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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Verfolgung der Midianiter

1 Die Männer von Ephraim aber sagten zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du uns da angetan hast, dass du uns nicht gerufen hast, als du hingingst, um mit Midian zu kämpfen! Und sie machten ihm heftige Vorwürfe.

2 Er sagte zu ihnen: Was habe ich denn geleistet im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiësers?

3 In eure Hand hat Gott die Obersten von Midian, Oreb und Seeb, gegeben. Und was habe ich tun können im Vergleich zu euch? Da ließ ihr Zorn von ihm ab, als er dieses Wort redete.

4 Und Gideon kam an den Jordan. Er ging hinüber, er und die dreihundert Mann, die bei ihm waren, erschöpft von der Verfolgung[2]w. als Erschöpfte und Verfolgende; mehrere LXX-Handschr. : erschöpft und hungrig.

5 Und er sagte zu den Männern von Sukkot: Gebt doch dem {Kriegs} volk, das in meinem Gefolge ist, Brot[3]w. {einige} Fladen Brot, denn sie sind erschöpft! Und ich jage den Königen von Midian, Sebach und Zalmunna, nach.

6 Aber die Obersten von Sukkot sagten: Ist etwa die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollten?

7 Da sagte Gideon: Fürwahr, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Hand gegeben hat, werde ich euer Fleisch dreschen mit Dorngestrüpp der Wüste und mit Stechdisteln!

8 Und er zog von dort {weiter} nach Pnuël hinauf und redete zu denen ebenso. Aber die Männer von Pnuël antworteten ihm, wie die Männer von Sukkot geantwortet hatten.

9 Da sagte er auch zu den Männern von Pnuël: Wenn ich in Frieden zurückkomme, werde ich diesen Turm niederreißen!

10 Sebach und Zalmunna waren aber in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa 15000 {Mann} , alle, die übrig geblieben waren vom ganzen Heerlager der Söhne des Ostens. 120000 Mann aber, die das Schwert zogen, waren gefallen.

11 Und Gideon zog die Beduinenstraße[1]w. den Weg der bewohnten Zelte hinauf, östlich von Nobach und Jogboha. Und er schlug das Heerlager, während das Heerlager sorglos war.

12 Und Sebach und Zalmunna flohen, er aber jagte ihnen nach und fing die beiden Könige von Midian, Sebach und Zalmunna. Und das ganze Heerlager setzte er in Schrecken.

13 Dann kehrte Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurück, von der Anhöhe von Heres herab.

14 Und er fing einen Jungen von den Männern von Sukkot und fragte ihn aus. Da schrieb der ihm die Obersten von Sukkot und seine Ältesten auf, 77 Mann.

15 Und er kam zu den Männern von Sukkot und sagte: Seht hier Sebach und Zalmunna, mit denen ihr mich verhöhnt habt, als ihr sagtet: Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas etwa schon in deiner Hand, dass wir deinen Männern, die ermattet sind, Brot geben sollten?

16 Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dorngestrüpp der Wüste und Stechdisteln, und er züchtigte damit die Männer von Sukkot[2]w. er gab es den Männern von Sukkot damit zu erkennen.

17 Und den Turm von Pnuël riss er nieder und erschlug die Männer der Stadt.

18 Und er sagte zu Sebach und zu Zalmunna: Wie {sahen} die Männer {aus} , die ihr auf dem Tabor erschlagen habt? Sie sagten: Ganz wie du, so waren sie, jeder gleich einem Königssohn.

19 Da sagte er: Meine Brüder, die Söhne meiner Mutter, waren sie. So wahr der Herr lebt, hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht erschlagen!

20 Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Steh auf, erschlag sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Junge war.

21 Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh du auf und stoß uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna. Und er nahm die Halbmonde, die an den Hälsen ihrer Kamele {hingen}.

Ablehnung der Königswürde – Das goldene Efod

22 Und die Männer von Israel sagten zu Gideon: Herrsche über uns, sowohl du als auch dein Sohn und deines Sohnes Sohn! Denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet.

23 Gideon aber sagte zu ihnen: Nicht ich will über euch herrschen, auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen. Der Herr soll über euch herrschen.

24 Und Gideon sagte zu ihnen: Eine Bitte will ich von euch erbitten: Gebt mir jeder einen Ring[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe von seiner Beute! (Denn sie hatten goldene Ringe, weil sie Ismaeliter waren. )

25 Sie sagten: Gern wollen wir {sie dir} geben. Und sie breiteten ein Obergewand aus und warfen darauf jeder einen Ring[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe von seiner Beute.

26 Und das Gewicht der goldenen Ringe[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe, die er erbeten hatte, betrug 1700 {Schekel} Gold, abgesehen von den Halbmonden und den Ohrgehängen und den Purpurkleidern, die die Könige von Midian getragen hatten, und abgesehen von den Halsketten, die an den Hälsen ihrer Kamele {gehangen hatten}.

27 Und Gideon machte daraus ein Efod und stellte es in seiner Stadt auf, in Ofra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Das wurde Gideon und seinem Haus zur Falle.

Gideons Nachkommen und Tod

28 So musste sich Midian vor den Söhnen Israel beugen und konnte sein Haupt nicht mehr erheben. Und das Land hatte in den Tagen Gideons vierzig Jahre Ruhe.

29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Haus.

30 Und Gideon hatte siebzig Söhne, die {alle} aus seinem Schoß hervorgegangen waren[1]d. h. die {alle} von ihm abstammten; denn er hatte viele Frauen.

31 Und seine Nebenfrau, die in Sichem {wohnte} , auch sie gebar ihm einen Sohn; und er gab ihm den Namen Abimelech.

32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in gutem Alter. Und er wurde im Grab seines Vaters Joasch begraben, in Ofra {, der Stadt} der Abiësriter.

33 Und es geschah, sobald Gideon gestorben war, da wandten sich die Söhne Israel {wieder} ab und hurten den Baalim nach und machten sich den Baal-Berit[2]d. h. Bundes-Baal zum Gott.

34 Und die Söhne Israel dachten nicht mehr an den Herrn, ihren Gott, der sie der Hand all ihrer Feinde ringsum entrissen hatte.

35 Und sie erwiesen dem Haus Jerubbaal-Gideons keine Güte[3]o. Dankbarkeit; o. Treue; o. Gnade, wie es all dem Guten, das er an Israel getan hatte, entsprochen hätte.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Die Männer von Efraïm sagten zu Gideon: »Warum hast du uns nicht gerufen, als du in den Kampf gegen die Midianiter gezogen bist? Das hättest du uns nicht antun dürfen!« Sie machten Gideon schwere Vorwürfe.

2 Doch er antwortete ihnen: »Der Sieg, den ich errungen habe, ist nichts, verglichen mit dem, was euch geglückt ist. Ihr kennt doch das Sprichwort: ›Die Nachlese Efraïms ist besser als die Lese Abiësers!‹

3 Gott hat die Anführer der Midianiter in eure Hand gegeben; das stellt alles in den Schatten, was ich getan habe.« So beruhigte er sie und sie gaben sich zufrieden.

Gideon besiegt den Rest der Midianiter

4 Gideon hatte mit seinen 300 Mann den Jordan überschritten. Weil sie von der Verfolgung ganz erschöpft waren,

5 sagte er zu den Männern der Stadt Sukkot: »Gebt meinen Leuten ein paar Brotlaibe! Sie sind ganz ausgehungert. Wir verfolgen die Midianiterkönige Sebach und Zalmunna.«

6 Aber die führenden Männer der Stadt erwiderten: »Warum sollten wir deiner Truppe Brot geben? Hast du Sebach und Zalmunna schon in der Hand?«

7 Da sagte Gideon: »Das werdet ihr mir büßen! Wenn der HERR die Könige der Midianiter in meine Hand gegeben hat, werde ich mit Dornen und Stachelpeitschen auf euch eindreschen!«

8 Gideon zog weiter nach Penuël und bat auch dort um Brot, aber die Männer der Stadt antworteten ihm genau wie die Männer von Sukkot.

9 Gideon sagte: »Wenn ich wohlbehalten zurückkomme, werde ich eure Burg niederreißen!«

10 Sebach und Zalmunna lagerten mit ihrem Heer in Karkor. Noch 15000 Mann waren ihnen geblieben, 120000 hatten in der vorangegangenen Schlacht den Tod gefunden.

11 Gideon näherte sich ihnen auf der Straße am Rand der Wüste, die östlich von Nobach und Jogboha verläuft. Während die Midianiter sich in Sicherheit glaubten, überfiel er völlig unerwartet ihr Lager.

12 Die beiden Könige Sebach und Zalmunna flohen, aber er verfolgte sie und nahm sie gefangen. Das Heer im Lager versetzte er in einen solchen Schrecken, dass alle davonliefen.

Gideon nimmt Rache

13 Als Gideon, der Sohn Joaschs, von der Midianiterschlacht zurückkehrte und die Steige von Heres hinabging,

14 traf er auf einen jungen Mann aus der Stadt Sukkot. Er hielt ihn fest und ließ sich von ihm die führenden Männer und die Ältesten der Stadt aufschreiben, insgesamt 77 Namen.

15 Als er nach Sukkot kam, sagte er zu den Männern der Stadt: »Hier bringe ich Sebach und Zalmunna, derentwegen ihr mich verspottet und gesagt habt: ›Hast du denn Sebach und Zalmunna schon in der Hand, dass wir deinen erschöpften Leuten Brot geben sollen?‹«

16 Er ließ die Ältesten der Stadt ergreifen und sie mit stachligen Ruten zu Tode peitschen.

17 Die Burg von Penuël ließ er niederreißen und die Männer der Stadt umbringen.

18 Sebach und Zalmunna aber fragte er: »Wie sahen die Männer aus, die ihr auf dem Berg Tabor getötet habt?« Sie antworteten: »Genau wie du, jeder so stattlich wie ein Königssohn.«

19 »Es waren meine Brüder, Söhne meiner eigenen Mutter!«, rief Gideon. »So gewiss der HERR lebt: Wenn ihr sie verschont hättet, würde ich euch nicht umbringen.«

20 Er befahl seinem erstgeborenen Sohn Jeter: »Auf, schlag sie tot!« Aber der brachte sein Schwert nicht aus der Scheide. Er schreckte vor der Tat zurück, weil er noch so jung war.

21 Sebach und Zalmunna sagten: »Steh auf und tu es selbst! Wie der Mann, so seine Kraft!« Da stand Gideon auf und erschlug die beiden. Die goldenen Halbmonde, die als Amulette an den Hälsen ihrer Kamele hingen, nahm er an sich.

Gideon lehnt die Königswürde ab

22 Die Männer Israels sagten zu Gideon: »Sei du unser Herrscher, und dein Sohn und dein Enkel nach dir! Denn du hast uns aus der Hand der Midianiter gerettet.«

23 Aber Gideon erwiderte: »Ich will nicht euer Herrscher sein und auch mein Sohn soll es nicht sein; der HERR soll über euch herrschen!«

24 Doch dann fügte er hinzu: »Nur eine Bitte habe ich: Gebt mir die Ohrringe, die ihr erbeutet habt!« Die besiegten Feinde hatten goldene Ohrringe getragen; denn es waren Ismaëliter.

25 »Wir geben sie dir gern«, sagten die Männer Israels. Man breitete ein Obergewand aus und jeder warf seine erbeuteten Ringe darauf.

26 Das Gold, das auf diese Weise zusammenkam, wog fast 20 Kilo, und dazu kamen noch die Amulette, Ohrgehänge und Purpurkleider, die die Midianiterkönige getragen hatten, sowie der Schmuck an den Hälsen ihrer Kamele.

27 Gideon machte aus dem Gold ein Gottesbild und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Alle Israeliten kamen dorthin, beteten das Bild an und wurden so dem HERRN untreu. Für Gideon und seine Familie wurde das zum Verderben.

Gideons Tod. Neuer Ungehorsam der Israeliten

28 So zwang Gott die Midianiter vor den Israeliten in die Knie; sie konnten nicht mehr gegen Israel aufstehen. Solange Gideon lebte, hatte das Land Ruhe vor Feinden, vierzig Jahre lang.

29 Gideon kehrte nach Hause zurück und blieb dort.

30 Von seinen vielen Frauen hatte er siebzig Söhne.

31 Eine Nebenfrau lebte in der Stadt Sichem. Sie gebar ihm einen Sohn, den er Abimelech nannte.

32 Gideon starb in hohem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joasch in Ofra, im Gebiet der Sippe Abiëser, beigesetzt.

33 Nachdem Gideon gestorben war, liefen die Israeliten von Neuem den Baalen nach und machten den Bundes-Baal von Sichem zu ihrem Gott.

34 Sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Gewalt aller Feinde rings um sie her gerettet hatte.

35 Auch den Nachkommen Gideons vergalten sie die großen Taten, die Gideon für Israel getan hatte, mit Undank.

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